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Von einem zufriedenen Frugalistenleben an Südafrikas Küste.

 

Zuerst habe ich mal kurz überlegt ob es Sinn macht hier auf diesem „akademisch verminten“ Blog ;-)) meine doch sehr spezifische Geschichte darzulegen. Geht es hier bei meinen Zeilen doch vorrangig nur um den Zeitpunkt wann und wie ich meine emotionale / finanzielle "Freiheit" in die Tat umsetzen konnte. Und nicht so sehr mit welchen Strategien ich welche Anlagen in welcher Zeit damit verbunden habe. Was hier ja die allermeisten interessiert. Den Entschluss es doch zu machen lieferte letztendlich ein einfacher Grund: Gelebte Frugalisten Praxis, wenn auch im weit entfernten Ausland. Also los gehts, ich bin 62 Jahre alt und aufgewachsen am linken, unteren Niederrhein. Die Hauptschule habe ich wegen Kurzschuljahren schon mit 14 Jahren im Mai 1971 mit Abschluss (Vollgrins) beendet, und direkt danach im August eine Lehre in einer Druckerei begonnen.  -  Die Archillessehne des Lebens schien mir immer schon die allen bekannte Romantische Liebe zu sein. Je nach dem wie man sie „interlektuell“ interpretiert kommt man je nach Herangehensweise zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Der aus Sicht der Evolution nicht auf ewig bindende Körperflüssigkeitsaustausch Pakt, selbst in der Langzeit Variante, war deshalb für mich nie die Basis für einen „Vertrag“ auf Lebenszeit. Und heiraten wegen der Steuer oder anderen wirtschaftlichen Interessen? No, thanks! Auch hielten sich bei mir die natürlichen Instinkte und folglich der Drang mich reproduzieren zu müssen mehr als in Grenzen. Als netten Nebeneffekt beteiligte ich mich deshalb nicht an der Überbevölkerung dieses (noch) wunderbaren Planeten. Sterilisation mit 28, Basta. Das es mir bevölkerungspolitischem Rohrkrepierer ein leichtes war mich 10 Jahre vorher durch den Kirchenaustritt von allen religiösen Fesseln und Irrungen zu befreien, geschenkt. Mag sein das diese ganzen, sehr bewussten Entscheidungen und der Austritt aus der Welt der „Kaulquappen Jägerinnen“ für später hilfreich waren. Meine „Big Points“ im Leben habe ich nie bereut! - Es gingen die Jahre ins Land, bis ich Mitte der 80er im Fernsehen den Film Local Hero mit Burt Lancaster sah, die Filmmusik schrieb Mark Knopfler (Dire Straits).

https://www.youtube.com/watch?v=LYZPSsnDqOM

Unter anderem die Beharrlichkeit des alten Einsiedlers Ben Knox sein Stück Land am Strand nicht zu verkaufen, gegen alle „gut gemeinten“ Ratschläge der Investoren und der restlichen Dorfbewohner, und die Schlussszene mit der roten Telefonzelle und dem klingelnden Telefon, dass hat bei mir so einen Eindruck hinterlassen das schon damals der immer heftiger werdende Wunsch nach einem Streben in Richtung Simply life und Unabhängigkeit gedieh. Gut Ding will Weile haben. 23 Jahre später war es dann so weit. Mein aus Verträgen angespartes Geld und die Auflösung des Aktiendepots und eine Erbschaft (tragischerweise ein damit verbundener extremer Verlust eines geliebten Menschen), ermöglichte es mir dann 2008, nachdem ich ganz unten war, mit 51 Jahren einen kompletten Neuanfang zu starten: Die Auswanderung aus einem Land in dem ich nicht mehr gut und gerne leben wollte war zum Greifen nahe, kleinbürgerlicher Mief, der wie Mehltau über der vermeintlich ländlichen Jägerzaun Idylle lag und die typisch deutsche Neid, Läster und Missgunst „Kultur“ taten ihr übriges, nichts wie weg, in Bälde alles Vergangenheit. Eine Wohltat für‘s Gemüt, und die „Rendite“ der konsequenten Umsetzung meines eigenen Spruchs: Versuche dich von allem zu befreien was dir nicht gut tut! - 2019 nun, dank der Hilfe einiger Einheimischer und (echten) Freunden aus Deutschland verweile ich jetzt schon im elften Jahr in meiner neuen Heimat. Nach einem neuerlichen Umzug innerhalb Südafrikas an den Indischen Ozean in das beschauliche Lagunenstädtchen Knysna, an der Garden Route gelegen, bin ich nun endgültig in meinem kleinen frugalistischen Elfenbeinturm angekommen. Endstation!

Nach dem Einsiedler Ben Knox aus dem Film entdeckte ich später noch ein einschneidendes Youtube Video: Volker Pispers „Löwe“. Das ist eigentlich eine zweite theoretische „Anleitung“ für ein minimalistisches Leben. So wurden aus Ben und „Clarence“ das was ich jetzt jeden Tag lebe. Ich bin nun schon im 7. Jahr damit beschäftigt meine täglichen 24 Stunden Freizeit zu managen ohne das es mir langweilig wird. Und es gibt noch immer keine Ermüdungserscheinungen. Fast jeder Morgen fühlt sich an wie der erste Tag der Sommerferien oder des Urlaubs, das ist meine ganz persöhnliche „Soul-Benchmark“. Und das mit zusätzlich 300 sonnigen Tagen im Jahr, inklusive dem durch Sonne produziertem Glückshormon D3. (Ihr könnt euch noch an den deutschen Sommer 2018 erinnern?)

Jetzt aber zu den technischen Details, ich höre schon so manche Hufe scharren: Mit dem Einkommen aus der Vermietung einer 2016 gekauften Eigentumswohnung (80 qm) und monatlichen Zinszahlungen eines Festgeldkontos (z. Zt. 6.15%) bestreite ich meinen Lebensunterhalt. Das sind zusammen 8850 Rand, oder ca. 536 Euro. Mit diesem Betrag ist alles abgedeckt was ich so zum leben brauche. Der monatlich zu verlebende Eurobetrag mag manchen Skepsis ins Gesicht skizzieren, doch in Kombination mit Frugalismus entsteht daraus der zauberhaft entspannte Zustand des Zeitwohlstands. Unter Neidgesichtspunkten steht aber der Materielle Wohlstand eindeutig vor dem Zeitwohlstand.

Aus Wikipedia: „Teils steht das Konzept Zeitwohlstand für einen immateriellen Wohlstand, der in einer Ressource begründet ist, welche eng an die Lebenszeit geknüpft ist und mehrere Dimensionen umfasst. Als Dimensionen werden insbesondere folgende betrachtet: das Ausmaß der „eigenen Zeit“ (Zeitreichtum etwa in Form von Freizeit, Muße), die Selbstbestimmung über die Zeit (Zeitsouveränität), die subjektive Qualität der gelebten Zeit (entdichtete Zeit, Wohlbefinden) und die Einbindung in Zeitinstitutionen (etwa Wochenenden und Feiertage als gemeinsame Zeit, Bildungsurlaub). - Im Sinne einer ökologisch nachhaltigen Politik wird die Betrachtung des Zeitwohlstands als eine Form von (immateriellem) Wohlstand hervorgehoben, die mit vergleichsweise geringem Verbrauch an natürlichen Ressourcen einhergehe.“

An dem im Jahre 2015 gekauften Haus (80 qm, 1468qm Grundstück, Hanglage), in dem ich selber wohne, gibt es unterhalb noch ein kleines Apartment fur 2 Personen, welches ich aber nicht vermiete. Das Ganze (3. Foto) mutet ein bisschen gross an, im Kaufpreis waren halt die genehmigten Baupläne für das Apartment und die Doppelgarage enthalten. Die habe ich dann auch umgesetzt, denn altersbedingt werde ich irgendwann runter in die Stadt in die Eigentumswohnung ziehen. Und eine Doppelgarage und vermietbarer Wohnraum (z.B. Airbnb) sind beim Verkauf des Hauses hilfreich.

Im Januar 2023 gehe ich in Rente. Laut meinem letzten Rentenbescheid komme ich auf ca. 1020 Euro (16830 Rand), trotz der Tatsache das ich schon im Mai 1998 meinen Beruf gekündigt und danach in anderer Tätigkeit freiberuflich gearbeitet habe. Der relativ hohe Rentenbetrag für die 27 Jahre von 1971 bis 1998 resultiert aus dem guten Lohn und den vielen steuerfreien Sonn; Feiertags; und Nachtzuschlägen die bei der Herstellung einer Regionalzeitung anfallen.

Hier noch ein bisschen von meinem persönlichen "CO2-Fussabdruck": Ich hatte nie Interesse an Autos (Alkohol, Tabak, all den anderen Drogenrotz), folglich habe ich keinen Autoführerschein und auch kein Auto. Ich fahre neuerdings zum einkaufen mit dem neuerworbenen Motorrad, siehe weiter unten. Da ich einen weiblichen Fahrstil habe, also ankommen statt angeben, halte ich den Verbrauch auf unter 4 Liter pro 100 Kilometer.

Mein Stromverbrauch liegt bei ca. 50 KW im Monat, macht um die 600 Kilowatt Stunden im Jahr. 1 Kilowatt kostet 0.84 Rand, das sind 0.050 Euro. Aber die Bereitstellungskosten sind sehr viel höher. Ich beziehe prepaid electricity.

Ich koche seit Anfang 2016 mit Gas. Da sich meine einflammigen Erhitzungskünste auf das ertränken von Nudeln und dem retten der vom Vogelfutter Dasein unterjochten kleinen weissen asiatischen Körner sowie dem veredeln von frischem Fisch und Hähnchenfleisch beschränkt, ich zudem den einen für die beiden erstgenannten Sattmacher benutzten Kochtopf vor dem Resterhitzen zwecks Energieaufladung immer in die pralle Sonne stelle, ist der Verbrauch an Gas sehr gering. Am 19. 1. 2019 habe ich die neue, 2. Flasche angeschlossen. Ich habe es mal für Spass notiert.

Die Toilettenspülung und der Abwasch erfolgt komplett mit Regenwasser, am Haus stehen 3 Tanks, zusammen 5000 Liter. Das Abwaschwasser erfreut unter anderem meine Bananen.

Geheizt wird hier auch, nach 6 Monaten nur T-Shirt und Hose muss man sich an manchen Wintertagen T. Sarrazins Empfehlungen beugen, wenn‘s nicht mehr kuschelig warm ist sich mehr anzuziehen. Letzten „Winter“ habe ich mit gesammeltem Trockenholz und Pinienzapfen trotz Thilos Tipp vielleicht 10x geheizt. Beim sammeln der Pinienzapfen fallen auch eine Menge Samen fürs Müsli an.

Nachtrag: Die beiden Immobilien sind in knapp 2 bzw. 3 Jahren um bis zu 30% im Wert gestiegen. Auf diese Art der Wertentwicklung könnte ich aber getrost verzichten! Die Ursache dafür ist nämlich das grosse Knysna Feuer im vorletzten Jahr (7. 6. 2017), es gab 9 Tote, über 1000 Häuser sind abgebrannt oder beschädigt, tausende Hektar und viele Tiere sind dabei verbrannt. Es waren über 1000 Feuerwehrmänner im Einsatz.

Das „Löwen“ Video des Volker Pispers, etwas über 1 Minute: https://www.youtube.com/watch?v=DnjDPERu93M

Local Hero - Final Scene & Credits (Mark Knopfler - Going Home): https://www.youtube.com/watch?v=JPuj9_94TBQ

Local Hero - https://www.youtube.com/watch?v=IG8VziEPz68

Vier Minuten Knysna: https://www.youtube.com/watch?v=ExJ3eOnNEJM

Musik aus dem Knysna Video von Tracey Chattaway: https://www.youtube.com/watch?v=Ah7kOAm_UfU

"Emotionale Freiheit", Punkt 5 im Artikel: https://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/Was-Sterbende-am-meisten-bereuen/story/23429977#mostPopularComment

Euro - Rand mit Wechselkurs 1 zu 16.50 gerechnet. Leider ist der Rand sehr volatil, ändere deshalb nicht dauernd den Wechselkurs.

Falls du es nun ganz bis hier unten geschafft hast und dir das gelesene keine Erkenntnisgewinnung gebracht hat, du dem Text sozusagen auf den Leim gegangen bist und somit wertvolle Zeit versemmelt hast, gibt es jetzt in diesem Augenblick trotzdem die Erkenntnis das du um eine reicher geworden bist. Nämlich das ich dir (euch) eine Tasse prächtigen Mucke Fuck mit Aussicht kredenze. Falls du (ihr) mal in der Nähe seit. THAT‘S LIFE (...miau).

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Hallo,

Dein Lebenslauf ist ein schönes Beispiel, dass es viele Wege nach Rom gibt! Es ist nicht alles nach Schema X zu machen und dann ist man der perfekte Frugalist und hat ausgesorgt. Nein, jeder kann sich von Oliver, seinem Blog und seinem Forum einiges aneignen und übernehmen, aber letztlich ist jedes Leben individuell mit eigenem Umfeld, eigener Familie, eigenen Freunden, eigenen Talenten und Wünschen!

Dir FG-Lifestyle alles gute weiterhin! 😉

Hallo frugi63. Danke erst mal fur deine netten Wuensche! Du schreibst es auf den Punkt: INDIVIDUELL. Und dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Falls ich die „63„ richtig interpretiere bist du ja auch nicht mehr so weit weg von der Erfüllung eines besseren Lebens entfernt. Ich wünsche dir viel Glück dazu!

 

Danke für deinen Lebensbericht. Sehr schöne Geschichte. Dir scheint es ja gut zu gehen. Ich hänge sehr an meinem Umfeld. Daher wäre das "günstigere" Leben irgendwo im Ausland aktuell noch keine dauerhafte Lösung.

 

Viele Grüße

Hallo „Schwaberle“, danke dir für dein nettes Feedback. Wenn du sehr an deinem Umfeld hängst, belasse es dabei. In diesem stellst du dann die notwendigen Stellschrauben, bis du da ankommst wo du gerne hin möchtest. Dazu braucht es kein Ausland und auch keinen kompletten Neuanfang wie in meinem Fall.

Ich wünsche dir viel Glück und Ausdauer.

Grüsse ins Ländle.

 

Mir gefällt das "Löwen" Video von Volker Pispers auch. Der Löwe arbeitet aber jeden Tag aufs neue genau soviel um satt zu werden. Du hast Dir zumindest für das Wesentliche einen Kühlschrank angeschafft. Oder wie siehst Du die ETW und die daraus erzielten Mieteinnahmen, oder Das Vermögen auf dem Konto? Das soll keine Kritik darstellen. Ich habe auch einen Kühlschrank 😉

Hallo Kiev, mietfrei wohnen, die Mieteinnahmen durch die ETW und die Zinseinnahmen durch das Konto sind sinnbildlich gesehen die „Antilopen“ die es mir erlauben bis zu meiner Rente in 24 Stunden Freizeit zu suhlen. Da die Anzahl „Antilopen“ zum Leben reicht, brauche ich auch nicht das zum Haus dazugehoerige Apartment vermieten. Bei dem immer grösser werdenden Anspruchsdenken, gerade aus der 1. Welt, mehr als angenehm.

Ich sehe deine Antwort nicht als Kritik. Hier wurden ja schon die Debatten eröffnet: Wenn das jeder machen würde, und, ist das nicht unmoralisch? Falls ich hier mal persönlich darauf angeschrieben werde, hier schon mal meine einbetonierte Antwort: Was hättest DU als Fragesteller bei gleichen Möglichkeiten gemacht?

Schon wird die Luft viel dünner...

Viele Grüsse und noch eine schöne Woche.

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Als ich am 1. 8. 2017 anfing mir mal den Stromverbrauch für ein Jahr zu notieren konnte ich natürlich nicht ahnen das mein der Umwelt gegenüber defensives Verhalten einen Namen hat, und das ich hier mal auf Olivers Forum landen würde. Nun ist das Jahr vorbei und es gibt ein Ergebnis. Vom 1. 8. 2017 bis zum 1. 8. 2018 lag mein Stromverbrauch bei 523 Kilowattstunden. Also liege ich doch noch um einiges unter dem oben prognostizierten Wert. Mich freut‘s, es ist auch ein Resultat der Erziehung aus damaliger Zeit. DANKE liebe Eltern!

Nun zu den Stromverbrauchern: And the „winner“ is: Meine Gefrier; Kühlkombination, zwar stolz mit dem A Energie Symbol etikettiert, trotzdem gehen auf ihr Konto alleine, laut Hersteller, 346 Kilowatt pro Jahr. Als ich nach Knysna zog habe ich sie mir wegen der Möglichkeit gekauft frischen Fisch und Calamare aus der Lagune zu angeln. Das Protein beschaffen ist meist verfolgreich, nicht nur wegen dem Vorhandensein der deutschen Fischerprüfung 😉 sondern auch weil mir nette Mitangler, black and white, in Fachfragen behilflich sind.

Der nächste Verbraucher ist ein „All in One“ PC, zuständig für Internet, fernsehen, skypen, Musik, e-mail. Und er „beleuchtet“ am Abend den Raum in dem ich sitze.

Die Waschmaschiene ist eine Öko, niedrig im Verbrauch und 1x die Woche in Betrieb. Bei der geografischen Lage brauche ich keinen Wäschetrockner, auch im Winter nicht. Die Schleudergeschwindigkeit variiere ich je nach Windverhältnissen. Bei Nordwind kann ich runter auf 400 Umdrehungen gehen und die Wäsche ist trotzdem trocken. Ich habe gemerkt das die Waschmaschiene dann auch weniger Strom braucht.

Der Warmwasserboiler wird nur zum duschen angemacht. Im Sommer geht es oft ohne.

Den Wassererhitzer fuer Rooibos Tee, Kaffee und Kakao benutze ich 3-4 mal am Tag.

Auch noch am werken sind Charger für Kamerabatterien, Smartphone, der Wifi-Router, ein Ventilator und ein Radio.

Fernsehgerät, eine Microwelle, Haartockner, ?, ?, ?, ?, ?, ?, ? habe ich alles nicht in Gebrauch.

Nur der Radiowecker läuft im Standby Betrieb, alle anderen Geräte sind nur in Betrieb wenn sie auch gebraucht werden. Das gilt auch bei Lampen. - Einer meiner angenehmsten Errungenschaften nach dem Ausstieg aus dem Hamsterrad Business ist sicherlich der Tatsache geschuldet das die "Zentrale" dem Seelchen und den restlichen 66.7 kg Körpergewicht erlaubte sich erst nach Tagesanbruch, oder später, aus den Unbilden der Nacht heraus zu schälen. Um so immer gut ausgeschlafen der schon auf der Bettkante lauernden real existierenden Lebenswirklichkeit Paroli bieten zu können. Ich fand schon in Deutschland den Versuch im Dunkeln gute Laune aufzubauen suboptimal. Erst recht im Winter. Folglich braucht es morgens ganzjährig keinen Strom für die Beleuchtung.

So komme ich dann auf die 523 Kilowatt, aufgerundet 1,5 KW pro Tag. Ich denke mal weniger geht bei mir nicht. Es ist halt genau die Menge an Strom die bei meinem Verhalten so anfällt. Was davon frugalistisch, was einem Single Haushalt geschuldet ist, es wird wohl eine Mischung aus beiden sein.

Beim nächsten Mal, also ab heute 1. 8. 2018 bis zum 1. 8. 2019, notiere ich nicht nur den neuen Verbrauch sondern auch mal die genauen Kosten.

(Nachtrag August 2019) .....und schwupps, schon wieder ein Jahr um. Und was soll ich euch schreiben: Mit dieser Performance hätte ich locker hinter einem Banner der Klimaschützer und Fridays for Future Bewegung hüpfen können!

Stromverbrauch für 1 Jahr:
451.3 Kilowatt, 1.23 KhW/Tag, die Kosten dafür waren 2151.30 Rand oder 130.40 Euro.
Das macht 5.89 Rand am Tag, oder 0.36 Euro.

Auch nicht so übel:
Mein Wasserverbrauch: Um die 25 Liter pro Tag. Das liegt daran das ich zur Zeit im Selbstversuch das duschen unterlasse. Auf die Idee bin ich gekommen als ich sah und hörte das die meisten Häuser in den Townships keine Dusche haben. Also dachte ich mir das kriegt auch ein ehemals Konsumverwahrloster hin, zumal ich hier nicht wie in einem 1. Welt Land unter „Sozialer Kontrolle“ stehe. Die Ganzkörperwaschung über einen Waschlappen braucht wirklich massiv weniger Wasser und erfüllt trotzdem seinen Zweck. Haare waschen mit in der Sonne aufgewaermten Regenwasser ist auch kein Problem. Ich habe mit dem Versuch im Juni Anfang des Winters angefangen und keinen Schaden davon getragen, deshalb wird es in den restlichen 10 wärmeren Monaten ein Klacks sein. Da die Toilettenspülung und der Abwasch ebenfalls komplett mit Regenwasser läuft kommt diese ziemlich niedrige Literzahl zustande.

Probiere deinen eigenen Verbrauch mal aus wenn du magst, der Link führt zu einem Wasserverbrauchsrechner.

https://coct.co/thinkwater/calculator.html

https://www.youtube.com/watch?v=TSOWkizLbw8

Gefahren: Keine 1000 Kilometer. Mit dem Gebrauchsgegenstand Motorrad mache ich den Just in time Einkauf. „Lustfahrten“ ins Blaue fallen ehr wenige an.

Geheizt „Winter“ 2019: Dieses Jahr kein einziges Mal. Klimawandel?

Geflogen: Seit 2014 kein Mal. Davor allerdings um die 300000 Kilometer.

Rotes Fleisch essen: nein.

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Warum machst du dich nicht mit einer 250Wp Solar Zelle autark? Selbst unter Deutscher Sonne mit suboptimalem Standort komme ich Akt über 1,5kwh pro Tag.

Grüsse nach RSA

Hallo capirex65, danke dir erstmal für deine Anregung. Ich habe auch direkt mal ins Internet geschaut und bei einem hiesigen Anbieter eine 2.4 Kilowatt Anlage zum Preis von 39.000 Rand gefunden (ca. 2380 Euro). Plus Lieferkosten, inclusive Aufbau und Mehrwertsteuer. Bei meinem letzten Stromkauf (Prepaid) gab es für 150 Rand 90.9 KW, siehe Bild. Damit komme ich fast 2 Monate aus. Auf Grund dieser Daten würden sich die Gesamtjahreskosten auf etwa 1000/1200 Rand bewegen (ca. 75 Euro). Bei aller Liebe zur Ökologie, macht das bei dieser Datenlage noch Sinn? Die 39000 Rand (+?) sind ja momentan noch mit 6.15 % verzinst.

Vielleicht hast du ja eine Idee was eventuell an meiner Rechnung falsch ist. Würde mich freuen wenn du dich noch mal meldest. Viele Grüsse aus Knysna.

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Wenn Du wirklich nur 1 - 3 kWh am Tag an Energie benötigst, dann reicht Dir bei südafrikanischer Sonne im dortigen Sommer eine Anlage mit ein paar hundert Watt (nicht 2,4 kW). Genaues hängt von genauen Daten ab.

Jedenfalls ist das also grundsätzlich sehr viel günstiger möglich. Die Erzeugungskosten für Solarstrom müssten in Deinem Land bei ca. 2 - 3 Cents/kWh liegen. In Deutschland sind wir bei ca. 5 - 10...

weniger ist mehr...

Hallo Frugmar, danke fuer deinen Beitrag. Die kleinste, ganzjährig brauchbare Anlage die ich gefunden habe ist eine Camping und Single Room Anlage. Sie beinhaltet 2 x 310 Watt Solarmodule, Inverter, Batterien und Kleinteile. Zum Preis von 13800 Rand kommen aber noch Lieferung, Installation und die 15% Mehrwertsteuer hinzu. Das wären dann im Endeffekt ca. 18000 bis 20000 Rand. Hochgerechnet auf den 31. 1. 2019 wird mein Halbjahresergebnis vom 1. 8. 2018 bis zum 1. 8. 2019 bei ungefähr 1.40 kw/Tag liegen. Da ich nicht vorhabe nur wegen der „Wirtschaftlichkeit“ meinen Verbrauch künstlich zu erhöhen bin ich nun durch mit dem Thema. Ich glaube wir tun der Umwelt mehr Gutes an wenn jeder seinen Energieverbrauch so niedrig wie möglich hält als mit vermeintlich grüner Technologie so weiter machen wie bisher.

Viele Grüsse aus Knysna.

 

Wo es mich schonmal aus den Tiefen dieses Forums wieder nach oben gespült hat hänge ich gleichmal eine gravierende Veränderung an. Die Zeiten als ich mit dem Fahrrad den Hügel hoch zu meinem Haus gebrettert bin sind leider unwiderruflich vorbei. Vor allem mit dem ganzen Einkauf. Da falscher Ehrgeiz es in meinem Alter nicht mehr bringt, ich aber eigentlich noch nicht runter in die Stadt möchte, habe ich mich entschlossen mich an der verzinsten Bankeinlage zu vergreifen und mir notwendigerweise eine gebrauchte „Gehhilfe“ gekauft. Trotz der Entnahme reichen die monatlichen Zins; und Mieterträge immer noch problemlos zum leben. Die aus dem Kauf neu entstandene Berechnung der Einnahmen ist oben im Text berücksichtigt. - Zu den Fotos: Die Nostalgie Bilder zeigen Orte wo ich vor nicht allzu langer Zeit noch mit dem Fahrrad unterwegs war. C’est la vie! Einige Township Kinder haben natürlich ihren Spass an dem German Moped.

 

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weniger ist mehr...

Hallo Frugmas, ich mache mit dem Motorrad jetzt das Beste aus meinem kurzen Ausflug in die Lifestyle-Inflation. Zum Glück ist meine Freundin nicht ängstlich und wir können so die neue Mobilität auskosten. Danke dir für deine E-Bike Gedanken. Und „Lucky“ fuer die beiden Fotos. Ich hoffe du hattest einen guten Rückflug nach Deutschland.

Viele Grüsse aus Knysna.

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