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Vom Maler gesellen zur Unabhängigkeit

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Zitat von Nils am 5. Januar 2022, 20:10 Uhr

Danke für die Komplimente, aber ich steh auf dem Standpunkt das jeder die Möglichkeit hat etwas zu machen.

 

Am Anfang haben alle mir einen Vogel gezeigt, es kamen so Sprüche wie du hast doch selber schuld, leb doch endlich mal, gönn dir was..... Jeder hat die Wahl, jeder.

Ich hab den schweren Weg gewählt, weil ich der festen Überzeugung war das der leichte Weg der falsche ist, alle gehen nämlich diesen Weg, und müssen bis voraussichtlich 70 arbeiten. Alle bauen sich ein Haus, bekommen 2 Kinder, schickes Auto, und als rentner müssen sie jeden Cent umdrehen damit das Leben noch funktioniert. Ist das richtig? Die Frage hat mich immer beschäftigt.

Und was habe ich? Ein kleines süsses 80 qm Haus (mein erstes Haus), einen VW caddy transporter, Klamotten die in eine komode passen..... Und bin voll zufrieden damit.

Ich will jetzt grad nicht sagen das ich strenger frugalist bin.... Aber sparsam bin ich allemal, egal ob es bei Lebensmitteln oder baumaterial ist. Selbst im Urlaub kauf ich nichts was zu Hause rumliegen würde.

Und aufeinmal heisst es , du hast ja auch das Geld,  oder du kannst es dir ja leisten.

Während andere auf dem Sofa gelegen haben habe ich alte Schornsteine abgerissen, Müll sortiert.... Und viele Sachen die niemand freiwillig machen würde, aber.... Es lohnt sich! Zwar sind nicht alle Wohnungen 100% saniert, weil ich einige vermietet übernommen habe, aber der Großteil ist in einem tadellosem Zustand. Ich hab auch fast nur Objekte gekauft die niemand haben wollte, zb hab ich einer alten Messi Dame grad den Garten abgekauft, total  vollgemüllt, und deswegen wollte das Grundstück niemand haben.

Müll ist Gold, je schlimmer die Immobilien sind, desto besser.

Und Aktien trau ich nicht, ich investier nur in Sachen die in anfassen kann, sprich immobilien, Gold und Silber....

Aber die Sache hat auch eine Kehrseite, das Privatleben. Wenn man keine Partnerin hat die sowas unterstützt, gibt es unglaublich viel Ärger und man sollte sich ein dickes Fell zulegen. Die Mutter von meinem Sohn hat mich deshalb verlassen, dafür wohnt er jetzt bei mir und ich habe viel Zeit für ihn..... Merkwürdiges Schicksal

Gruss Nils

 

Hallo Nils,

erstmal möchte ich dir meinen vollsten Respekt aussprechen. 🙂

Ich fühle deine Worte sehr - ich bin auf dem gleichen Weg wie du. - Investiere fast ausschließlich in Immobilien und bin am besten bisher auf dem Weg der Sondervermietung. Hier sind Renditen und zuverlässige Einkommensströme von denen man wirklich leben könnte. 🙂

Wenn du magst könnten wir unser Wissen mal austauschen. 🙂 Sicher begeisterst du dich auch für Immocation, Robert Kiyosaki und ähnliche? 🙂

Würde mich freuen! - In meinem Umfeld gibt es auch nur sehr wenige, die sich überhaupt dafür Interessen.

 

Beste Grüße!!

Hallo Cosmic68,

Das ist klar, deswegen habe ich ja auch nach dem Cashflow gefragt - nach allem wie Finanzierung und Hausgeld. Gerade, wenn er nur ETW hat, ist das HG - jedenfalls der nicht umlagefähige Teil - relevant.

Interessant als Vergleichsmaßstab finde ich es aber bei Lex' Anzahl an Immobilien schon - eben weil ich Kollegen habe, die immer weiter wachsen wollen, weil sie wohl Sorge haben, dass sie dann ansonsten zu viel Liquiditätsrisiko fahren. Die sind dann aber wohl eher weniger "frugal" eingestellt.

Klar, jeder muss sich mit dem Level wohlfühlen und es ist auch individuell: eine Bude im Hochhaus mit viel Wechsel ist ggf. weniger verlässlich im CF als eine 3 ZKB in guter Gegend mit einer Familie, die froh ist, nicht umziehen zu müssen.

 

Tja, Gatto... immer sicher und im Vergleich ist halt schwierig, wenngleich du durch den Konzern so sozialisiert bist, ist dieser Wesenszug erklärbar. Sicherheit ist etwas was du für dich selbst definieren musst. Klar, sucht man gerne nach einer Bestätigung ob andere sich mit dem vergleichbaren Level wohlfühlen aber bringen tut das wenig, außer sich weiter zu verunsichern. Du weißt doch am besten Bescheid über die Zukunftsfähigkeit deiner Immo Standorte, kennst den Sanierungsbedarf (auch energetisch) und die Rücklagen der ET Gemeinschaft. Kennst deine Restschulden und das Zinsänderungsrisiko etc..

Wenn es um Methodik geht, ist der Austausch sicher hilfs- und lehrreich.

Stell uns doch mal deinen Immobilienbestand samt den gesamten Business Cases und damit verbundenen FIRE Plänen. Wenn ich mich recht erinnere hast du das immer nur angedeutet? Das Forum lebt doch vom Geben und Nehmen.

Ok....anscheinend ist diesmal einfach zu viel in meine Frage hereininterpretiert worden, ich bilde mir hier keinen Querschnitt und ziele dieses Ziel dann an, sondern finde es einfach interessant, was Andere so machen.

Mich hat einfach interessiert, wie Lex mit seinen 11 Immobilien aufgestellt ist, rein aus Interesse. Sicherlich ist das alles unterschiedlich und jeder fühlt sich mit anderem Level wohl.

Ich könnte jetzt auch gar nicht genau sagen, was meine paar Immobilien wert sind, soll ich die Kaltmiete nehmen x Faktor oder qm- Preise, die ich angemessen finde?

Gerne würde ich ja noch mehr dazu kaufen, aber nicht zu diesen Preisen.

Für ein "Fire" stelle ich mir netto 3k vor (also nach Steuer auf Kapitalerträge, ob vor oder nach KK habe ich mir noch keine richtige Meinung gebildet). Damit würde ich mich einigermaßen gut fühlen.

Ich habe auch noch keinen Ausgabenplan gemacht, bin mir aber recht sicher, dass ich pro Monat deutlich unter 2k benötige.

Von den Cashflows der Buden könnte ich nicht leben, je nachdem wäre es sinnvoller, die paar Objekte dann später zu verkaufen und das Geld dann in Dividenden-Aktien zu investieren.

Hi Gatto,

ich würde nicht immer weiter skalieren.  Mein Zielkorridor liegt zwischen 10-20 Einheiten im Bestand. Der Grund ist der zu betreibende Aufwand.  Die Immobilien sollen ja mehr Passiveinkommen und kein neuer Vollzeitjob sein. Wenn dann habe ich mehr Freude an der Entwicklung von Wohnungen und weniger an der Verwaltung. Deshalb halte hab ich ja auch ETW´s die ja bereits verwaltet sind. Der Aufwand ist daher eher gering.

Alle bis auf eine Wohnung sind in einem renovierten Zustand. Klar sind die Gebäude hinsichtlich der Dämmung unterschiedlich, da ist alles dabei vom KFW-Haus bis zum Bau aus den 60ziger Jahren.  Ich hatte letztes Jahr eine Beleihung von etwa 50%, wobei ich da nicht jede Steigerungen der Preise reinnehmen. Derzeit bewerte ich meinen Bestand auf die Kaltmiete mit dem Faktor 25 sowie mit einem durchschnittlichen m2 Preis von 2800 Euro. Durch beide Bewertungen habe ich eine Spanne in der ich den Wert meiner Immobilien sehe.  Ist der Unterschied zwischen der Faktor-Bewertung und dem angenommenen Verkehrswert zu hoch, ist das mein Zeichen die Mieten anzupassen.

Dieses Jahr bleiben mir aus den Kaltmieten etwas mehr als 2000 Euro pro Monat über, wobei meine eigenen Wohnkosten darin bereits enthalten sind.

Weitere moderate Steigerungen stehen durch Mietanpassungen an.  Die Wohnungen liegen alle in Süddeutschland und sind ohne Unterbrechung vermietet. Bisher, also so in den letzten 12 Jahren, habe ich jede Miete bekommen.

Rücklagen halte ich in Gold, Cash und Aktien/ ETF`S. Die Rücklagen reichen derzeit etwa 14 Jahre bezogen auf meine Lebenshaltungskosten. Müsste also sowohl für ein/zwei Renovierungen und auch für sonstige Mietausfälle reichen. 🙂 Ach ja und falls ich es später mal brauche habe ich auch noch 43 Rentenpunkte.

Zudem arbeite ich ja noch freiberuflich, derzeit 8 Stunden in der Woche. 🙂 Mit der Tilgung aus den Mieten und meinem ETF-Sparplan kommen ich trotz Fire immer noch auf eine Sparquote von über 30%

Klar leben ich eher minimalistisch. Spare mir aber nix ab.

In den letzten Jahren vor dem Ausstieg habe ich beobachtet wie ich meine finanzielle Ziele immer weiter nach oben geschoben habe. Doch wenn man auf die Angst hört ist es nie genug. Die Frage hat mich da lange verfolgt. Letztlich hab ich es dann einfach entschieden weil mir die Klimaveränderung in der Anstellung nicht zugesagt hat. Nach dem Ausstieg interessieren mich die Zahlen deutlich weniger als vorher, was eigentlich etwas paradox ist.

 

Hi Lex,

Vielen Dank für Deine Offenheit, das ist sehr interessant.

Aus Deiner Kaufhistorie nehme ich, dass Du seit 2010 den Bestand aufgebaut hast?

Hattest Du eine bestimmte Strategie oder hat sich das je Gelegenheit angesammelt? Ich bin über 1 ZKB eingeführt worden zum Einstieg und dann lief es gut, bin aber erst seit 2018 aktiv und momentan spielt uns der Markt ja nicht in die Hände.

Hatte immer mal überlegt, ein MFH zu kaufen, allerdings hast Du Recht mit der Verwaltung, die wird Dir abgenommen, leider muss man dann  oft mit der Qualität der WEG und Verwaltung leben. Es gibt auch Kollegen, die empfinden eine WEG als Pest.

Deine 2000€ pro Monat sind dann die Kaltmieten oder schon nach Finanzierung und n. umlagefähigen HG? Wohnst Du noch selbst zur Miete (ich ja)? Demnach müsste Dein Bestand ja bestimmt um die 1 bis 1.5m mindestens wert sein.

In welchem Bereich siehst Du deine Lebenshaltungskosten (Du rechnest wahrscheinlich auch nur für Dich allein)?

Meine Objekte liegen im erweiterten Rheinland. Ich hatte bisher einen Faktor von 15 verwendet auf die Kaltmieten, da komme ich auf unter 1.9k pro qm im Bestand. Eingekauft habe ich zu c. 1k/ qm... das werde ich so nicht mehr schaffen.

Zustand der Buden ist einfach/ normal - entsprechend den Mietern. Ich bin damit so zufrieden, man lässt sich in Ruhe. Mietanpassungen habe ich recht stringent durchgeführt.

Ab wann ist bei Dir der Entschluss gereift, aus dem Job auszusteigen, hat es keinen Spass mehr gemacht oder war das Klima toxisch?

Viele Grüße

Gatto

Hi Gatto,

ach ich finde der Threadersteller hat hier mehr geleistet im Immobilienaufbau als ich, daher möchte ich hier auch nicht soviel Raum einnehmen.

Nur nochmal kurz: Ja, etwa 2010. Die 2000 Euro sind der Cashflow, die Rücklagen, Tilgung, etc. sind da schon weg. Steuer fehlt noch. Ich wohne in einer meiner eigenen Wohnungen. Meine Lebenshaltungskosten rechne ich mit etwas unter 2000 Euro. Ich lebe nicht alleine, rechne aber für mich alleine. Mit WEG´s habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Alle Verwalter waren bisher wirklich in Ordnung.

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