Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Verluste bei p2p durch Ausfaelle bei Mintos

Schneller als erwartet habe ich nun erfahren, dass das Risiki0 von P2P-Anlagen real ist.

Bei Mintos ist ein von mir genutzter Kreditvermittler mit urspruenglich guter Bonitaet in die Knie gegangen und kann 4000 Euro Rueckzahl-"Garantie" nicht mehr zurueckzahlen.

Immerhin besteht Mintos selber noch. Da ich insgesamt etwa 50K angelegt habe, hatte ich bisher 6.000 Euro Zinsen verdient und mein Geld in den letzten Monaten sukzessive abgezogen.Wenn es also bei diesem Ausfall bleibt komme ich mit einem blauen Auge davon.

Natuerlich habe ich das Risiko gekannt.

Geht es anderen aehnlich?

Ich ziehe seit Monaten ebenfalls alles aus P2P Krediten raus was ich kann, vor allem aus Verbraucherkrediten bei Mintos und Bondora.

Endgültige Zahlungsausfälle habe ich noch keine, aber bei Mintos habe ich rund 400 € als "ausstehende Zahlung" deklariert.

P2P Kredite halte ich im Kern immer noch viel eine gute Idee, aber mir gefällt das drumherum nicht mehr. So entscheiden die Plattformen teils selbstständig darüber ob ein Zahlungsaufschub gewährt wird. Das ist gegen die AGB und gegen die Verträge. Viele Kreditnehmer in Osteuropa sind jetzt unter den Corona Schirm geflüchtet und setzen ihre Zahlungen aus. Sprich: Auch die Staaten mischen sich zum Nachteil der Investoren ein.

Die einzige Plattform, die bislang immer noch sauber läuft ist bei mir EstateGuru. Keine Ausfälle, keine Verzögerungen, rund 11% im Schnitt. Trotzdem werde ich auch hier die Investitionen auslaufen lassen.

Für mich waren P2P Kredite ein kleines Anteil meines Depots (max 5%) und dafür hat sich der Stress und die Informationsbeschaffung nicht gelohnt.

Ich versuche wenigstens das Prinzip bei EstateGuru zu verstehen und kann es nicht.

Wenn Du als Kleinkapitalgeber hier 11%/a erhälst, dann zahlt der Kreditnehmer wohl eher 15%/a.

Ich frage mich, wer zum Teufel jemals 15%/a auf einen Immobilienkredit zahlen würde. Die sind ja eher langfristig und das ist das doch absolut ruinös. Jeder der irgendwie in der Lage wäre, das Geld legal zu erwerben würde doch auch einen Kredit auf dem normalen Markt bekommen zu meinetwegen 2%. Würde jetzt EstateGure bei nicht bankenfähigen Projekten 4-5% nehmen kann ich mir das noch vorstellen, aber 15%?

Bei einem Konsumkredit über meinetwegen ein Jahr kann ich mir 15% zumindest irgendwo noch vorstellen.

Mich würde mal so ein Beispiel interessieren, wo jemand mit so einem Kredit sein Immobilienprojekt umgesetzt und den Kredit tatsächlich bezahlt hat.

Das einzige was ich mir vorstellen könnte, wo jemand 15%/a "Servicekosten" bezahlen würde wäre Geldwäsche.

Oder übersehe ich da etwas?

Die Risiken von P2P Krediten sind in der Tat real. Falls ihr noch mehr Informationen zum diesem Thema braucht würde ich euch diesen P2P Kredite Ratgeber ans Herz legen. Hier wird das Risiko von P2P Krediten ungeschönt dargestellt.

Hallo zusammen ich habe eine Frage zu Mintos:

 

Bei mir stehen in der Abrechnung von Mintos etwa 400 Euro in Rückforderung.

Was heißt jetzt genau? Werde ich von dem Geld mal wieder etwas sehen?

Die Erklärung von Mintos schaut so aus:

Dazu gehören Kredite, bei denen die Kreditunternehmen die Rückzahlungen der Kreditnehmer eingezogen aber nicht weitergeleitet haben. Auch Kredite, bei denen die Kreditunternehmen die Rückkaufverpflichtung nicht eingehalten haben, zählen dazu. Dies gilt für ausgefallene und einige der suspendierten Kreditunternehmen. Wenn sich Gelder in der Einholung befinden, hat Mintos also kein Geld von Kreditunternehmen erhalten und hält somit auch keine Zahlungen zurück.

Ist das bei euch ähnlich? Für mich heißt das in der Erklärung von Mintos nichts gutes. Ist aber auch sehr schwammig erklärt.

 

Danke schon mal.

 

 

Zitat von Selbst am 27. Januar 2021, 14:47 Uhr

Hallo zusammen ich habe eine Frage zu Mintos:

 

Bei mir stehen in der Abrechnung von Mintos etwa 400 Euro in Rückforderung.

Was heißt jetzt genau? Werde ich von dem Geld mal wieder etwas sehen?

Wahrscheinlich nicht.

Das sind (jedenfalls bei mir) Kredite, die nicht bedient wurden, aber wo der Kreditvermittler eine Payback-Garantie gab.

Nur ist der Kreditvermittler jetzt nicht in der Lage (oder willens), die Garantie zu bezahlen. Wahrscheinlich geht er einfach Pleite.

 

Das Risiko war klar, nur hat niemand mit der Corona-Krise gerechnet.

Dazu gibt es unterschiedliche Aussagen. Einige Werte sind für immer weg. Ich habe noch 60 € in der Ukraine ausstehen, die werden monatlich recovered, aber nicht im ursprünglich geplanten Umfang. Kann sein, dass es Jahre dauert, aber kostet ja nix. Für Spielgeld ist mintos ok, aber bitte nicht als Fundament der Vermögensanlage 🙂

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.

Danke für eure Antworten.

Ich sehe Mintos jetzt nicht als Fundament meiner Investments.

Hab da 2000,- Euro investiert und habe über 300 Euro Zinsen bekommen. Und die Rückforderung 400,- Euro stehen noch aus. Also den großen Finanzellen Verlust habe ich nicht.

Zitat von Cepha am 1. Oktober 2020, 18:15 Uhr

Ich versuche wenigstens das Prinzip bei EstateGuru zu verstehen und kann es nicht.

Wenn Du als Kleinkapitalgeber hier 11%/a erhälst, dann zahlt der Kreditnehmer wohl eher 15%/a.

Ich frage mich, wer zum Teufel jemals 15%/a auf einen Immobilienkredit zahlen würde. ...

ich frage mich eher, wie eine "p2p"-Kreditvergabe (für den Anleger) überhaupt sinnvoll im Sinne von ertragreich sein KANN?

wer eine gute oder wenigstens passable Bonität hat geht einfach zum Profi = zur Bank oder Sparkasse

--> wie will man auf einen grünen Zweig kommen, wenn man gezielt den Leuten Kredit gibt, bei denen den Profis die Ausfallrisiken zu hoch sind?!

 

Zitat von Ernst am 28. Januar 2021, 22:27 Uhr

... Für Spielgeld ist mintos ok, ...

Spielgeld sollte aber WENN man richtig geraten/gewettet hat ein Vielfaches des Einsatzes an Gewinn einbringen!

wie ist der "Multiplikator" bzw. die Quote bei diesen mintos-Buchmachern?

Zitat von exit-tbd am 29. Januar 2021, 12:24 Uhr

wer eine gute oder wenigstens passable Bonität hat geht einfach zum Profi = zur Bank oder Sparkasse

--> wie will man auf einen grünen Zweig kommen, wenn man gezielt den Leuten Kredit gibt, bei denen den Profis die Ausfallrisiken zu hoch sind?!

Im Prinzip ist es ein Win-Win-Geschäft. Der Anleger erhält bei der Bank -0,01% Zinsen, der Kreditnehmer zahlt 17% Dispo.

p2p trifft sich grob gesagt in der Mitte, und der Plattformanbieter sorgt für eine gewisse Ausfallsicherheit. Damit sind Kreditnehmer nicht zwangsläufig solche mit schlechter Bonität, aber es gibt sie. Corona hat aber hier zugestochen: Kleinkonsumenten in fragilen Staaten haben die Grätsche gemacht; meistens gibt es eine verspätete Rückzahlung. Man kann auch manchmal sehen, dass der Kreditnehmer z.B. für 3000,- ein 20 Jahre altes Auto gekauft hat - meistens zahlen sie zurück, wenn nicht, springt der Vermittler ein.

In meinem Fall hat nicht der Kreditnehmer pleite gemacht, sondern das Inkassobüro vor Ort wurde stillgelegt. Da grundsätzlich diversifiziert wird (auch 100 € z.b. auf 10 Kreditnehmer), ist das Risiko angemessen, aber eben nicht Null.

 

Zitat von Ernst am 28. Januar 2021, 22:27 Uhr

... Für Spielgeld ist mintos ok, ...

Spielgeld sollte aber WENN man richtig geraten/gewettet hat ein Vielfaches des Einsatzes an Gewinn einbringen!

wie ist der "Multiplikator" bzw. die Quote bei diesen mintos-Buchmachern?

Man kann selber wählen, ob man eher konservativ, zB. nur 6% / a haben möchte, oder bis zu 20%. Sehr viele zielen nur auf die hohen Zinsen.

Letzteres erfordert aber gewisse ethische Defizite, die Ausfallquote kompensiert das aber wieder (Gesetz der großen Zahl: am Ende kommt der Leitzins raus)...

Wenn man Glück hat, erzielt man hohe Renditen, und hat im Sinne der Mikrofinanzierung jemandem eine Nähmaschine finanziert und so die Existenz gesichert.

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.
Zitat von Selbst am 29. Januar 2021, 9:25 Uhr

Danke für eure Antworten.

Ich sehe Mintos jetzt nicht als Fundament meiner Investments.

Hab da 2000,- Euro investiert und habe über 300 Euro Zinsen bekommen. Und die Rückforderung 400,- Euro stehen noch aus. Also den großen Finanzellen Verlust habe ich nicht.

So ungefähr kann man das machen. In normalen Marktphasen sollte auch etwas übrig bleiben.

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.
Zitat von Ernst am 29. Januar 2021, 19:08 Uhr

 

p2p trifft sich grob gesagt in der Mitte, und der Plattformanbieter sorgt für eine gewisse Ausfallsicherheit. Damit sind Kreditnehmer nicht zwangsläufig solche mit schlechter Bonität, aber es gibt sie.

Ich sehe zusaetzlich noch das Risiko, das so eine p2p-Plattform umfaellt. Die sind ja alle relativ neu,und schon wenn die Website nicht mehr erreichbar ist hat man ein Problem. Und ob ein Kredit jetzt wirklich in Kasachstan aufgefallen ist, oder sich jemand das zurueckgezahlte Geld eingesteckt hat, laesst sich auch schwer beurteilen.

Kredite werden am Anfang fast immer bedient (da ist ja noch Geld da), aber wie es in 5 Jahren mit den Raten aussieht, weiss man einfach nicht, da die Platformen kaum so alt sind.

Wenn Funk und Fernsehen (sagt man das  noch?) davon berichten, ist die Plattform visibel, Kriterien könnten Betrieb in der EU sein, und allerlei Gütesiegel sein. 100%ige Sicherheit gibts nie.

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.

Hallo! Ich bin neu auf diesem Feld. Ich habe gelesen, dass Mintos eine richtige Crowdfunding-Erfolgsgeschichte hat. Es sieht so aus, dass eine solche Unterstützung von Investoren Vertrauen in diese Anlageklasse und Vertrauen in die Plattform zeigt. Wie ist denn nun die Situation und Ihre Erfahrung mit der Plattform? Ich überlege zu investieren und recherchiere gerade, würde mich über echte Erfahrungsberichte freuen.

Zitat von KoningInvestor am 5. März 2021, 12:00 Uhr

Wie ist denn nun die Situation und Ihre Erfahrung mit der Plattform? Ich überlege zu investieren und recherchiere gerade, würde mich über echte Erfahrungsberichte freuen.

Persoenliche Erfahrung:

Mintos:

vor 1-2 Jahren 51K investiert, bei Kreditvermittlern mit guter Bonitaet und Rueckkaufgarantie. Bisher: 6800 Euro Zinsen.  Eine Kreditvermittler  (Rating war A-) kann nicht zurueckzahlen, 4500 Euro offen.  Ich habe da meiste Geld wieder abgezogen, was schneller als die Kreditlaufzeiten geht, weil die Rueckkaufgarantie oft greift. Heute habe ich noch da 2700 Euro (plus die 4500 abgeschriebenen). Mintos gibt meinen Zinssatz noch immer mit 10% an, da die offenen 4500 Euro nicht mitzaehlen, die koennte theoretisch ja noch kommen.

Also: Kein Verlust, aber auch keine grosse Rendite. Das Risiko ist gross, waeren bei mir statt einem zwei Kreditvermittler umgefallen, haette ich Verlust gemacht. Plus das grosse Plattformrisiko.

Auxmoney: vor 12 Jahren ca 60K investiert. Viele Ausfaelle, aber die Einlage habe ich dicke zurueck. Es troepfeln immernoch monatlich ein paar Euro ein.

Also wie immer:

Hohe Rendite bedeutet hohes Risiko. Das ist bei P2P nicht anders.

Moralisch sind viele P2P-Konstrukte auch nicht ok - Kredite mit Wucherzinsen stuerzen Leute in die Schuldenfalle.

Warum so unentspannt? Klar gibt es mal Ausfälle, da wartet man halt darauf, wie viel recovert werden kann. Beim ersten Default von Verlusten zu schreien, ist wie wenn man es bei Aktien während einer Korrektur macht. Ein etwas langfristiger Blick würde vielen hier gut tun. Die Betrag, den ich bei Mintos in Recovery habe, sinkt von Monat zu Monat - läuft ja  doch ganz gut.

Servus Leute!

Ich muss sagen ich habe mit P2P (Mintos) bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Habe März 2019 einmalig 3.000 investiert, bisher nichts nachgeschossen, aber Gewinne reinvestiert und bisher 740 Zinsen verdient.

Während Corona hat man gemerkt, dass die Zinsen gestiegen sind, aber aktuell sinken sie (bei mir) wieder.

Das P2P mit Risiken verbunden ist, ist klar. Bisher haben sich diese bei mir nicht manifestiert.

Grüße,

Nyxpriest

Ich kann hier vielleicht noch was Interessantes beisteuern, falls jemand überlegt "Expat" zu werden, in Thailand beispielsweise. Da ist es nämlich so, dass die Thais sich voneinander oder auch von Expats ständig Geld leihen und dort monatlich zu zahlende Zinsen von 10% bis 20% üblich sind, entspräche als so 200 bis 300% pro Jahr.

Da ich mit einer Asiatin liiert bin, haben wir das seinerzeit auch gemacht (zu kulanten 8% pro Monat). Das Ausfallrisiko ist immens, aber wenn wir nicht sozusagen von einer entfernten Verwandten um eine große Summe betrogen worden wären, wäre das finanziell sehr sehr lukrativ gewesen und auch so hat es sich unterm Strich noch gelohnt.

Ethisch ist es wiederum schwierig finde ich. Denn wenn diese Kredite aufgenommen werden um den eigenen Lebensstil zu finanzieren, dann wird man mit der zusätzlichen Zinsbelastung bestimmt nicht besser fahren. Andererseits hätten Personen dann teilweise bei anderen Leute zu 20%/Monat Kredite genommen.

Ich bin seit ca. 3 Jahren bei Mintos, Robocash, Swaper und Bondora investiert. Allerdings nur insgesamt unter 10% meines Vermögens. Durch die Verteilung auf 4 Anbieter verringert sich natürlich der Anteil pro Anbieter nochmal auf läppische 2..4% (wegen schwankenden Gewichtung). Auch bei mir gab es im Coronacrash "Ausfälle" bei Mintos, die aktuell allerdings bis auf knapp 200€ rückgewonnen wurden. Ich sehe ganz gute Chancen, dass auch diese noch erstattet werden.

Ich nutze P2P allerdings nur als kurzfristigen Geldpuffer, auf einen Horizont von ca. einem Jahr. Alles was ich darüber hinaus nicht brauche liegt in ETFs.

Bis auf Mintos, hatte ich in der Krise keine Probleme mit meinen P2P-Anlagen, wenn man davon absieht, dass Bondora Go And Grow etwas verzögert auszahlte. Um meine laufenden Kosten zu bestreiten hätte es aber ausgereicht. So nutzte ich im Crash den P2P-Speicher, um günstig ETFs nachzukaufen. Mittlerweile habe ich wieder einen Jahresbedarf aufgefüllt. Lediglich Mintos habe ich nun untergewichtet, und werde dort nicht mehr aufstocken.