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VanEck Vectors Global Equal Weight ETF

Hallo zusammen.

Im letzten Jahr habe ich, wie vermutlich sehr viele in Deutschland, begonnen meine Finanzen in die eigene Hand zu nehmen. Neben zahlreichen Verträgen gab es auch noch eine Summe aus Erbe/Immobilienverkäufen, die lang auf dem Tagesgeld lagen. Nach zahlreicher Literatur habe ich begonnen mit relativ einfachen Regeln zu investieren und zwar in den Vanguard All World (Acc). Dort liegt nun eine mittlere 6-stellige Summe und auf dem Tagesgeld eine ausreichende Reserve. Bisher lief es relativ gut, allerdings bin ich jetzt auf einen anderen ETF gestoßen:

VanEck Vectors Global Equal Weight ETF (A1J01T)

Ich bin zur Zeit am überlegen, ob ich nicht auf diesen ETF wechseln sollte (trotz möglicher Steuerabzüge beim Wechsel). Warum?

  • Gleichgewichtung als Anlagestrategie. Ich hatte von Beginn an einige "Bauchschmerzen" mit einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Insbesondere der doch sehr hoch gewichtete Tech-Sektor und die USA fand ich im Sinne eine breit gestreuten Anlage doch recht hoch. Durch die Gleichgewichtung umgeht man das ja ein wenig, wenn auch mit der Gefahr nicht immer die Marktperformance zu erhalten. Im Gegenzug läuft man vielleicht auch nicht zu sehr Gefahr, volle Lotte in einer Blase investiert zu sein (was ich allerdings nicht unbedingt glaube...). Im Prinzip würde ich vermutlich bei der Investition in Einzelaktien genau diese Strategie fahren. Warum also nicht auch im ETF?
  • Ausschüttungen. Ich weiss, dass ich mich damals ja aktiv gegen den ausschüttenden All World entschieden habe. Beim All World sah die Ausschüttungshistorie sowieso nicht allzu rosig aus, so dass ich gerne den Steuerstundungseffekt nutzen wollte. Beim VanEck sieht das jedoch ein wenig anders aus. Die Dividendenrendite liegt um 3% und das Wachstum der Ausschüttung in den letzten 5 Jahren war zweistellig. Natürlich sind Zukunftsprognosen mit historischen Daten nicht möglich, aber es zeigt ja zumindest eine Tendenz. Da ich bereits eine relativ große Summe im Depot habe, wären die Ausschüttungen bereits jetzt keine "Kleinigkeit" und bei einem Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren, scheint die Ausschüttung und ihr Wachstum doch sehr attraktiv. Dividenden sind zwar nicht sicher und ich würde vermutlich auch nicht in einen reinen Dividenden ETF investieren. Beim VanEck kommt das vermutlich aufgrund der Auswahl der 250 größten Unternehmen und der Gleichgewichtung zustande. Und gerade bei diesen Bluechips sind die Dividenden ja relativ konstant. Dividenden können gekürzt werden, Kurse können fallen - beides ist nicht unbedingt gewiss. In der Sparphase würde ich selbstverständlich die Ausschüttungen reinvestieren.

Jetzt würde ich jedoch gern eure Meinung dazu hören. Mir ist bewusst, dass die Dividenden und Verkäufe im Prinzip beide möglich sind.

Würde ich nicht machen: der ETF gewichtet ja Japan, Deutschland, Schweiz und Frankreich deutlich über. Ob das nun die richtige Strategie ist?

Ansonsten sind da doch vergleichbare Aktien wie in dem Vanguard. Beim Vanguard werden die Dividenden reinvestiert, beim dem VanEck auscgeschüttet. Warum sollst du deswegen wechseln?

Fazit: Ich sehe keinen Grund zum Wechseln.

Die Frage ist doch aber: Übergewichtet wonach? Nach Marktkapitalisierung - ja! Nach BIP - ja! Nach einer naiven Diversifikation - nein!

Im Vanguard können Unternehmen, wie z. B. Apple theoretisch irgendwann über 5% ausmachen. Das würde ja eigentlich eine enorme Schräglage bedeuten, wenn wir jetzt mal von der Seite einer "breiten" Streuungen kommen. Im VanEck wird dies durch ein jährliches Rebalancing ausgeschlossen, es sei denn natürlich in einem Jahr schiesst eine Position absolut durch die Decke, wie im VanEck aktuell Tesla. Es gibt ja durchaus Daten, die belegen dass ein gleichgewichteter S&P 500 den normalen Index schlägt.

Von den Regionen her würde ich ähnlich argumentieren.

Aber ja, deine Einwände sind richtig - deshalb kann mich nur schwer entscheiden.

Und was die Ausschüttungen angeht: Natürlich, bei identischen ETFs hat vermutlich der Acc ein wenig die Nase vorn. Bei diesen beiden ETFs bin ich mir da nicht unbedingt sicher, ob der All World Acc oder der VanEck die Nase vorn hat - zumindest im Sinne der Generierung eines Cashflows in der Entnahme/davon Leben Phase.

 

 

Zitat von TechWriter am 21. Januar 2021, 9:13 Uhr

 

 

 

Hallo,

warum postest du in einem Thread in dem es um den GLOBALEN Equal weight index geht einen Chart für den S&P 500?
Ist ja schön, dass sich der Equal Weight S&P 500 besser entwickelt hat, aber hat dies der World auch getan? In den S&P willst du ja ohnehin nicht investieren.

Was mir vor allem auffällt, sowohl bei deinem Chart, aber auch bei dem Weltvergleich ist, dass der Global Weight Index bei Einbrüchen bisher stärker einbricht, als der marktbreite Durchschnitt.
Also höhere Volatilität für höhere Rendite.

Ob du wechseln sollst, oder nicht, hängt stark von deinen Rahmenbedingungen und deinen Zielen ab.

Willst du möglichst schnell, möglichst hohe Rendite?

Willst du ein Zusatzeinkommen?

Willst du in absehbarer Zeit nicht mehr für Geld arbeiten müssen?

Es grüsst das Sparschwein

Nur ein paar Fragen:

  • Der VanEck hat nur 250 Titel der All World 3.500.
  • Der VanEck ist relativ Japan lastig, USA ist immer noch mit 40% gewichtet.
  • TER sind fast gleich
  • Daimler unter den Top 10 im VanEck würde mich stören

Ansonsten ist es doch bei einem ETF als "Alleinlösung" eher die Frage von buy and hold, breiter Streuung, und geringerer Volatilität (die konnte ich nicht vergleichen). In Summe würde das für den All World sprechen. Ansonsten kommst du zu genau der Überlegung alle paar Jahre und das willst du doch gar nicht wegen Transferkosten und Steuern.

Laut Factsheet hat der Vaneck 3,44% Dividende. Das finde ich enorm viel. Frage mich woher die kommen beim quick&dirty Blick auf die Top 10. Das Dividendenwachstum war in den letzten Jahren dazu noch 2 stellig, auch im Coronajahr 2020.

Ich habe die Übersicht des S&P 500 reingeworfen, da es vorher ja um die Frage der Gewichtung ging. Das war eigentlich mein Punkt.

Also höhere Volatilität für höhere Rendite.

Mhm... Der VanEck hat eine Vola von 13,66% auf die letzten 5 Jahre. Der All World (Wert für Ausschütter, da der Acc ja noch garnicht so lange auf dem Markt ist) hat 13,42%. Also würde ich fast sagen identisch und nicht exorbitant mehr, oder täusche ich mich da?

Laut Factsheet hat der Vaneck 3,44% Dividende. Das finde ich enorm viel. Frage mich woher die kommen beim quick&dirty Blick auf die Top 10.

Ja, genau da liegt ja der Hase im Pfeffer. Beim VanEck brauchst du nicht in die Top10 zu schauen, weil die ja alle gleichgewichtet sind - bzw. es hilft dir ja nicht allzu viel. Im Moment gibt es einen leichten Überhang zu Tesla, da Tesla einfach von seiner 0,4% Gewichtung sehr gut gelaufen ist. Im März läuft das Rebalancing und schon sind es 0,4%. Sprich die Dividendenrendite müsste der Durchschnitt der 250 Werte im ETF sein. Kommt vermutlich auch hin, denn da sind einige Dividendenschwergewichte vertreten (Rio Tinto, AbbVie, ...).

  • Daimler unter den Top 10 im VanEck würde mich stören

Bei einer Gewichtung von 0,4% (okay aktuell 0,6%, weil anscheinend das Jahr gut gelaufen ist). Wenn einem das Kopfschmerzen bereitet, weiss ich um ehrlich zu sein nicht, wie man Apple, MS und Amazon insgesamt ~8,7% beim All World zugestehen möchte. Was helfen mir denn 3000+ Werte, wenn die Top10 schon knapp 14% ausmachen. Beim VanEck sind die Top10 nur rund 8%.

Das Dividendenwachstum war in den letzten Jahren dazu noch 2 stellig, auch im Coronajahr 2020.

Das sehe ich persönlich, entgegen zu einer hohe Dividendenrendite, eigentlich nicht unbedingt als schlechten Punkt, oder täusche ich mich da?

 

Ich kann deine Argumente alle verstehen. Auf dem Papier sieht der VanEck sehr gut aus. Die 3,44% Dividendenrendite kommt bestimmt auch Einkommensinvestoren entgegen die von den Erträgen und nicht Entnahmen leben wollen (wir wissen alle das ist reine Kopfsache).

Soll der ETF der einige für deine Anlagesumme sein? Wenn ich so eine Strategie machen würde, was ich gut und für sinnvoll halte, wäre mir wichtig heute schon zu wissen dass ich mit dem "Dickschiff" die nächsten Jahrzehnte und im besten fall für immer leben wollte. Ich glaube das ist die entscheidende Frage zu deiner grundlegenden Überlegung?!

Im Prinzip sollte der ETF die große Basis, neben einem ausreichend großen Sicherheitspuffer auf dem Tagesgeld werden. Ich bin im Moment noch am überlegen, ob ich nicht noch folgendes beimische:

- 10% Immobilien ETF zur Diversifikation und da ich selber keine Immobilien mehr besitze und eigentlich auch keine mehr besitzen möchte.
- 10% Themen ETFs die mir sinnvoll oder besonders renditeträchtig erscheinen (aufgeteilt auf mehrere) und vermutlich sogar mit einem Trailing Stop Loss. Also eher der Versuch einen "dicken" Fang zu landen.

Ob ich das mache steht aber noch in den Sternen, da ich eigentlich eine KISS Anlage am sinnvollsten finde. Deshalb war ich ja auch damals recht schnell auf den FTSE gestoßen, da der ja eigentlich an allen Stellen genannt wird und er ja auch ein ordentlich Fondvolumen hat (Stichwort Schwarmintelligenz).

Ob ich mit dem ETF die nächste Jahrzehnte gut leben kann oder nicht, ist natürlich eine schwere Frage. Wenn es keine ETFs gäbe, würde ich aber vermutlich auch auf Blue Chips setzen und diese ggf. ähnlich rebalancen und/oder austauschen. Vermutlich sogar das vielmehr als irgendwie nach Marktkapitalisierung zu gehen.

Womit ich aktuell einfach Schwierigkeiten habe:

Bei meiner Depotsumme und der aktuellen Börsensituation kommt man schon schnell an den Punkt wo man nervös wird und urplötzlich ein 3/4 Jahresgehalt in nicht mal einem Monat dazukommt. Vielleicht würde mir hier die Aussicht helfen, dass 4 mal Jahr "Zahltag" ist. Natürlich ist das alles nicht wirklich rational, aber führt trotzdem zum Nachdenken.

Und genau dafür bin ich ja hier 😀

So wie du es aufgesetzt hast ist es doch super und sollte genügen! Ich baue mein Depot mit Einzelwerten auf. Buy & hold in Einzelwerte (Blue Chips / Value/Growth).

Macht mir das (noch) spaß. Allerdings muss ich sagen, dass nach meiner jetzigen Planung das Depot nur einen kleinen Anteil trägt (neben Mieteinnahmen, Selbstnutzung und Cash). Ab Rentenbezug dann wohl nur noch nice to have.  Würde das Depot und die Entnahme eine zentrale oder gar alleinige Rolle spielen wäre ich mir nicht sicher ob das Einzelaktienhandling aus mentaler Sicht und betreffend dem Zeitaufwand das Richtige für mich wäre.

So ein All World FTSE oder meinetwegen MSCI und MSCI EM ist mehr oder weniger perfekt. Und dann gilt es einfach nicht durchzudrehen. Du schreibst ja selbst von Nervosität und Nachdenken. Habe bei ETFs Bedenken dass sie aufgelöst werden (ist mir schon passiert) . Und wenn das über Jahre und Jahrzehnte gewachsen ist will man aus steuerlichen Gründen ungern liquidieren.

Kennst du den: https://frugalisten.de/forum/topic/entnahmeplan-umstellung-auf-kommer-weltportfolio-vs-steuereffekt-bei-verkauf-des-bestehenden-depots/#postid-15746

...passt vielleicht ganz gut