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Untypische Situation 😉

Meine Situation ist nicht ganz mit den typischen Lesern hier zu vergleichen...
ich bin vor 5 Monaten auf die Frugalisten-Seite gestoßen und es war ein Aha-Effekt sondergleichen.
Ich habe mich schon viel mit Minimalismus beschäftigt und bin dabei seit 2 Jahren mein Leben zu vereinfachen.
Doch kurz erstmal zu mir, ich bin 55 Jahre alt und habe jetzt gemerkt, dass ich im Leben so viel falsch gemacht habe, wenn auch einiges richtig.
Ich habe erst mit 33 Jahren einen Vollzeitjob begonnen, vorher habe ich studiert (20 Semester) und mein Geld mit Eishockey verdient, nicht viel aber es reichte um durchzukommen.
Gespart habe ich bis Mitte 30 nix.
Dann habe ich mit 40 eine Eigentumswohnung gekauft, die in 5 Jahren abgezahlt ist, dann bin ich 60.
Auf der Kante habe ich einen mittleren fünfstelligen Betrag..
Ende 2023 erwarte ich eine beitragsfrei gestellte Direktversicherung, eine Pensionsversicherung und eine Lebensversicherung kombiniert mit meiner Wohnungsfinanzierung. Stoppen kann ich keine der 3 Sachen.
Wegen der Finanzierung kann ich nicht mehr wie 300-400 € sparen (150€ tu ich für den Urlaub weg).
Ich möchte mit 60 Jahren spätestens aufhören zu arbeiten, oder mindestens in Teilzeit (vielleicht auch schon früher) gehen.
Was würdet Ihr an meiner Stelle jetzt machen? Hättet Ihr Tipps für mich?
Freue mich auf Euer Feedback. 😉👍

Das erscheint mir alles ein bischen vage. An deiner Stelle würde ich mir eine Tabelle basteln, in der alle absehbaren Zahlungsströme der nächsten 35 Jahre verknüpft sind. Mit Inflation und Zinsgewinnen, Platzhaltern für neue Zähne und überraschenden Forderungen der Eigentümergesellschaft. Darüber kannst du dann in Ruhe grübeln, z.B. wie du es als freiwillig gesetzlich Versicherter vermeidest auf Kapitalerträge Krankenvericherungsbeiträge zu zahlen.

Ich denke ein paar Fragen sind hier noch ganz, ganz wichtig:

  • Wie hoch sind deine Ausgaben und welche Ausgaben erwartest du in der Zukunft (sinkende, steigende?)
  • Wie viel staatliche Rente erhältst du später einmal?
  • Welchen Teil dieser Ausgaben werden von der staatlichen Rente abgedeckt sein?

Es kommt also darauf an, ob du eher eine "Überbrückung" für die Zeit bis zur staatlichen Rente brauchst, oder darüber hinaus auch noch einen Teil deiner Ausgaben von deinem Vermögen bestreiten willst.

Ansonsten würde ich es ganz ähnlich machen wie lombo vorschlägt:

Meinen monatlichen Geldbedarf für die nächsten Jahrzehnte (grob) einschätzen.
Gucken, mit welchen (positiven) Zahlungsströmen ich diesen Geldbedarf abdecken kann: Staatliche Rente, Teilzeitjob, Kapitalerträge aus Vermögen, ggf. Vermietung (wenn du die ETW nicht selbst bewohnst).

 

Ich denke, du kannst doch etwas ändern.

Dein Immobilienkredite müsste jetzt seit ca 15 Jahren laufen. (vermutlich dann mit 4 bis 6 % verzinst).

Seit ein paar Jahren hat man bei diesen Krediten ein Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren (mit einer Frist von 6 Monaten).

Du könntest also deinen Kredit am Montag kündigen, nach sechs Monaten ihn dann mit deinem gesparten Geld ohne jegliche Vorfälligkeitsentschädigung begleichen.

Gleichzeitig kannst du die an dem Kreditvertrag hängende Versicherung kündigen.

D.h. in sechs Monaten zahlst du dann weder Kreditrate (Zinsen)noch Versicherung und kannst mit dem Sparen richtig loslegen.

 

Danke Oliver, danke Imoli für eure Gedanken und Ansätze.

Ich bewohne meine Wohnung selbst.

Nach der 10-jährigen Zinsbindung bis 2012, hatte ich eine 5-jährige im Anschluss bis 2017.

Diese habe ich bereits letztes Jahr zu günstigen 1,4% für weitere 5 Jahre verlängert und dann wars das dann auch mit dem Kredit.

Leider gibt es ansonsten bei mir viele „if-then-else‘s“, die die Kalkulation für mich ziemlich schwierig machen.

Aber ich werde die Augen hier offen halten und schauen welche Tipps im Forum und bei Facebook für mich passen.