systematischer Vermögensaufbau - mit und ohne Frugalismus

Zitat von goldhamster am 27. Mai 2018, 0:07 UhrNormal
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mso-fareast-language:EN-US;}Frugalismus ebnet den Weg in die finanzielle Freiheit tatsächlich. Das kann ich als finanziell freier Familienvater bestätigten. Aber es ist nur ein einzelner Baustein unter vielen. Wichtig ist meiner Erfahrung nach das Zusammenwirken und insbesondere die Staffelung der einzelnen Bausteine. Auf diese Bausteine möchte ich in diesem Beitrag weiter unten eingehen. Diesen Beitrag habe ich übrigens schon anderswo gepostet; er ist es meines Erachtens aber wert, hier nochmals zu erscheinen, weil er viele wertvolle Erfahrungen verdichtet auf den Punkt bringt und anderen helfen könnte.
Bei uns (Alter bald 50 Jahre) ist Frugalismus nicht mehr soooo angesagt, weil wir Eltern beide nach wie vor (mit Freude!) erwerbstätig sind, obwohl wir auch gut von den Renditen des Depots leben könnten. Wir möchten unseren Kindern aber nicht Faulheit vorleben, sondern als Vorbilder zeigen, was es heisst, sich beruflich zu engagieren und bodenständig zu bleiben. Mit einem Erwerbseinkommen und einem passiven Einkommen, die unsere Ausgaben fast dreifach decken, können wir uns die meisten Dinge im Alltag problemlos leisten und müssen überhaupt nicht (mehr) frugalistisch sein. Wichtig ist aber, dass wir in den ersten ca. 15 Jahren unserer Berufstätigkeit beide frugalistisch gelebt haben. Heute ist ein gelegentlicher Restaurantbesuch – auch mal in einem teureren Restaurant – kein Thema mehr. Vielmehr geht es mittlerweile darum beim Verzicht aufs eigene Motorboot, das Ferienhaus, das Wohnmobil, das Clownauto, das Zweit- oder Drittauto usw. konsequent zu bleiben.
Frugalismus ist m.E. vor allem am Anfang der Reise in die finanzielle Freiheit von Bedeutung. Denn der Vermögensaufbau hat – wie ich auf einem amerikanischen Blog einmal gelesen habe – zahlreiche Parallelen mit den grundlegenden Rechenregeln: zuerst Potenzierungen, dann Punktrechnungen und dann Strichrechnungen – allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Gemeinst ist damit Folgendes:
1. In einer ersten Phase des Vermögensaufbaus sind die Strichrechnungen besonders wichtig: Plus (Einnahmen) und Minus (Ausgaben) sollen zu einer möglichst hohen, positiven Sparleistung (Sparquote) führen. In dieser Phase ist Frugalismus ein erfolgreiches Rezept. Hier geht es einerseits um die Optimierung der Einnahmen, z.B. durch Ausbildung, Berufswahl, Wahl des Arbeitgebers, Karriere, Nebenjobs, Unternehmertum, Weiterbildung/Kompetenzaufbau/Persönlichkeitsentwicklung. Andererseits geht es um die Minimierung der Ausgaben, z.B. durch Schuldenabbau, Verzicht, Aufschub, Preisvergleiche, Haushaltsbuch, Frugalismus (kleine Wohnung, kein Auto, günstige Ferien/Hobbies, nicht-hedonistischer Freundeskreis, kurzer Arbeitsweg), Do-It-Yourself, teilen/tauschen statt kaufen, ausleihen (Bibliothek, Ludothek, Freundeskreis), timesharing (ich übersetze dir den Brief auf Englisch und du streichst mir die Küche), Absicherung fundamentaler Lebensrisiken, kein Statuswettbewerb, keine Lifestyleinflation). Wird dies eine Weile durchgezogen, findet man auch Freude an den kleinen und einfachen Dingen des Lebens (Natur, Musik/Kunst/Bücher, Freunde, Gespräche, Familie, Spiele, Sport, eigene Hobbies); es stellen sich Gewöhnungseffekte ein und das Konto/Depot füllt sich immer mehr. Ist das Konto noch leer, so lohnt es sich noch nicht, den besten Broker und die besten Anlagen zu suchen, weil auch eine Verzehnfachung eines Anfangskapitals von null noch immer null ergibt. Auch der Zinseszins spielt hier noch keine Rolle, weil es noch gar nichts zu verzinsen gibt. Statt der Suche nach Anlagemöglichkeiten wird hier die Energie besser auf die Erhöhung der positiven Differenz von Einnahmen und Ausgaben investiert (erfahrungsgemäss ist v.a. die Erhöhung der Einnahmen lukrativ, aber da muss man halt etwas erfinderisch und engagiert sein).
2. Sobald etwas Kapital zur Verfügung steht (grosszügiger Notgroschen aufgebaut; genügend grosse Summe für eine kostengünstige Anlage gespart), rückt die Multiplikation in den Vordergrund. Hier geht es darum das Ersparte durch Investitionen zu vervielfachen, z.B. weg vom Sparbuch; Rendite optimieren durch ETF, Aktien, Immobilien usw.; Gebühren senken; Diversifikation; Asset-Allokation; Rebalancing). Natürlich bleibt die Sparquote (Frugalismus) wichtig, aber in dieser Phase kann ausnahmsweise auch mal ein Kino-Eintritt aus einer Aktiendividende bezahlt werden, d.h. die akribische Kontrolle von Einnahmen und Ausgaben ist nicht mehr soooo wichtig, sobald die Multiplikation substanziell zu tragen beginnt.
3. Abschliessend geht es um exponentielles Wachstum (potenzieren), d.h. um das Erzielen von Zinseszins. Der Zinseszins wird gross, wenn ein grosser Kapitalstock über lange Zeit mit hoher Rendite angelegt und nicht zerstört wird. Damit stehen nun neue Themen im Fokus, z.B. Zeit und Geduld haben (früh mit Anlegen anfangen und durchhalten, also langfristiges „Buy and Hold“), Durchhaltevermögen, keine Investment-Pornografie, Schutz vor Enteignung und Krisen, Steuern optimieren, Entnahmepläne, Übergabe des Vermögens an die nächste Generation usw.
Während jeder Phase gelten andere Schwerpunkte. In der dritten Phase (potenzieren) ist es z.B. nicht mehr extrem wichtig zu sparen (Frugalismus). Denn die Schwankungen an der Börse können den Monatslohn in Windeseile toppen – da ist eine gesparte Pizza oder auch ein Luxuswochenende kaum mehr der Rede wert. Dafür wird hier z.B. das Thema Steuern virulent, was in der ersten Phase noch nicht so prioritär war.
Mit meinen Ausführungen möchte ich verdeutlichen, dass es stark darauf ankommt in welcher Phase des Vermögensaufbaus man sich befindet. Das ist auch ein Grund dafür, weshalb die Handlungsanweisungen in den div. Finanzblogs die eigene Situation unterschiedlich gut treffen. Die Autoren und Kommentatoren schreiben nämlich selten, für welche Phase der Reise in die finanzielle Freiheit ihre Tipps besonders gut geeignet sind.
Fazit: Frugalismus zum passenden Zeitpunkt (eher am Anfang und in der Mitte des Vermögensaufbaus) ist unabdingbar! Wenn man es gut macht und nicht zu früh mit dem Arbeiten aufhört, tritt Frugalismus immer mehr in den Hintergrund. Und mit steigendem Alter ist das auch nicht zu verachten bzw. eine Belohnung dafür, in der Vergangenheit vieles richtig gemacht zu haben.
PS: Ich lese diesen Blog seit einiger Zeit mit grossem Interesse! Danke für die substanziellen Inputs und die spannenden Diskussionen.
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Frugalismus ebnet den Weg in die finanzielle Freiheit tatsächlich. Das kann ich als finanziell freier Familienvater bestätigten. Aber es ist nur ein einzelner Baustein unter vielen. Wichtig ist meiner Erfahrung nach das Zusammenwirken und insbesondere die Staffelung der einzelnen Bausteine. Auf diese Bausteine möchte ich in diesem Beitrag weiter unten eingehen. Diesen Beitrag habe ich übrigens schon anderswo gepostet; er ist es meines Erachtens aber wert, hier nochmals zu erscheinen, weil er viele wertvolle Erfahrungen verdichtet auf den Punkt bringt und anderen helfen könnte.
Bei uns (Alter bald 50 Jahre) ist Frugalismus nicht mehr soooo angesagt, weil wir Eltern beide nach wie vor (mit Freude!) erwerbstätig sind, obwohl wir auch gut von den Renditen des Depots leben könnten. Wir möchten unseren Kindern aber nicht Faulheit vorleben, sondern als Vorbilder zeigen, was es heisst, sich beruflich zu engagieren und bodenständig zu bleiben. Mit einem Erwerbseinkommen und einem passiven Einkommen, die unsere Ausgaben fast dreifach decken, können wir uns die meisten Dinge im Alltag problemlos leisten und müssen überhaupt nicht (mehr) frugalistisch sein. Wichtig ist aber, dass wir in den ersten ca. 15 Jahren unserer Berufstätigkeit beide frugalistisch gelebt haben. Heute ist ein gelegentlicher Restaurantbesuch – auch mal in einem teureren Restaurant – kein Thema mehr. Vielmehr geht es mittlerweile darum beim Verzicht aufs eigene Motorboot, das Ferienhaus, das Wohnmobil, das Clownauto, das Zweit- oder Drittauto usw. konsequent zu bleiben.
Frugalismus ist m.E. vor allem am Anfang der Reise in die finanzielle Freiheit von Bedeutung. Denn der Vermögensaufbau hat – wie ich auf einem amerikanischen Blog einmal gelesen habe – zahlreiche Parallelen mit den grundlegenden Rechenregeln: zuerst Potenzierungen, dann Punktrechnungen und dann Strichrechnungen – allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Gemeinst ist damit Folgendes:
1. In einer ersten Phase des Vermögensaufbaus sind die Strichrechnungen besonders wichtig: Plus (Einnahmen) und Minus (Ausgaben) sollen zu einer möglichst hohen, positiven Sparleistung (Sparquote) führen. In dieser Phase ist Frugalismus ein erfolgreiches Rezept. Hier geht es einerseits um die Optimierung der Einnahmen, z.B. durch Ausbildung, Berufswahl, Wahl des Arbeitgebers, Karriere, Nebenjobs, Unternehmertum, Weiterbildung/Kompetenzaufbau/Persönlichkeitsentwicklung. Andererseits geht es um die Minimierung der Ausgaben, z.B. durch Schuldenabbau, Verzicht, Aufschub, Preisvergleiche, Haushaltsbuch, Frugalismus (kleine Wohnung, kein Auto, günstige Ferien/Hobbies, nicht-hedonistischer Freundeskreis, kurzer Arbeitsweg), Do-It-Yourself, teilen/tauschen statt kaufen, ausleihen (Bibliothek, Ludothek, Freundeskreis), timesharing (ich übersetze dir den Brief auf Englisch und du streichst mir die Küche), Absicherung fundamentaler Lebensrisiken, kein Statuswettbewerb, keine Lifestyleinflation). Wird dies eine Weile durchgezogen, findet man auch Freude an den kleinen und einfachen Dingen des Lebens (Natur, Musik/Kunst/Bücher, Freunde, Gespräche, Familie, Spiele, Sport, eigene Hobbies); es stellen sich Gewöhnungseffekte ein und das Konto/Depot füllt sich immer mehr. Ist das Konto noch leer, so lohnt es sich noch nicht, den besten Broker und die besten Anlagen zu suchen, weil auch eine Verzehnfachung eines Anfangskapitals von null noch immer null ergibt. Auch der Zinseszins spielt hier noch keine Rolle, weil es noch gar nichts zu verzinsen gibt. Statt der Suche nach Anlagemöglichkeiten wird hier die Energie besser auf die Erhöhung der positiven Differenz von Einnahmen und Ausgaben investiert (erfahrungsgemäss ist v.a. die Erhöhung der Einnahmen lukrativ, aber da muss man halt etwas erfinderisch und engagiert sein).
2. Sobald etwas Kapital zur Verfügung steht (grosszügiger Notgroschen aufgebaut; genügend grosse Summe für eine kostengünstige Anlage gespart), rückt die Multiplikation in den Vordergrund. Hier geht es darum das Ersparte durch Investitionen zu vervielfachen, z.B. weg vom Sparbuch; Rendite optimieren durch ETF, Aktien, Immobilien usw.; Gebühren senken; Diversifikation; Asset-Allokation; Rebalancing). Natürlich bleibt die Sparquote (Frugalismus) wichtig, aber in dieser Phase kann ausnahmsweise auch mal ein Kino-Eintritt aus einer Aktiendividende bezahlt werden, d.h. die akribische Kontrolle von Einnahmen und Ausgaben ist nicht mehr soooo wichtig, sobald die Multiplikation substanziell zu tragen beginnt.
3. Abschliessend geht es um exponentielles Wachstum (potenzieren), d.h. um das Erzielen von Zinseszins. Der Zinseszins wird gross, wenn ein grosser Kapitalstock über lange Zeit mit hoher Rendite angelegt und nicht zerstört wird. Damit stehen nun neue Themen im Fokus, z.B. Zeit und Geduld haben (früh mit Anlegen anfangen und durchhalten, also langfristiges „Buy and Hold“), Durchhaltevermögen, keine Investment-Pornografie, Schutz vor Enteignung und Krisen, Steuern optimieren, Entnahmepläne, Übergabe des Vermögens an die nächste Generation usw.
Während jeder Phase gelten andere Schwerpunkte. In der dritten Phase (potenzieren) ist es z.B. nicht mehr extrem wichtig zu sparen (Frugalismus). Denn die Schwankungen an der Börse können den Monatslohn in Windeseile toppen – da ist eine gesparte Pizza oder auch ein Luxuswochenende kaum mehr der Rede wert. Dafür wird hier z.B. das Thema Steuern virulent, was in der ersten Phase noch nicht so prioritär war.
Mit meinen Ausführungen möchte ich verdeutlichen, dass es stark darauf ankommt in welcher Phase des Vermögensaufbaus man sich befindet. Das ist auch ein Grund dafür, weshalb die Handlungsanweisungen in den div. Finanzblogs die eigene Situation unterschiedlich gut treffen. Die Autoren und Kommentatoren schreiben nämlich selten, für welche Phase der Reise in die finanzielle Freiheit ihre Tipps besonders gut geeignet sind.
Fazit: Frugalismus zum passenden Zeitpunkt (eher am Anfang und in der Mitte des Vermögensaufbaus) ist unabdingbar! Wenn man es gut macht und nicht zu früh mit dem Arbeiten aufhört, tritt Frugalismus immer mehr in den Hintergrund. Und mit steigendem Alter ist das auch nicht zu verachten bzw. eine Belohnung dafür, in der Vergangenheit vieles richtig gemacht zu haben.
PS: Ich lese diesen Blog seit einiger Zeit mit grossem Interesse! Danke für die substanziellen Inputs und die spannenden Diskussionen.

Zitat von suchenwi am 27. Mai 2018, 19:45 Uhr"Fazit: Frugalismus zum passenden Zeitpunkt (eher am Anfang und in der Mitte des Vermögensaufbaus) ist unabdingbar! Wenn man es gut macht und nicht zu früh mit dem Arbeiten aufhört, tritt Frugalismus immer mehr in den Hintergrund."
Das kann man so sehen.. aber ich finde, Frugalismus ist vor allem ein "way of life", den man sich angewöhnen kann. Ein bißchen fand ich das einfache Leben schon immer cool. Nach meiner Scheidung vor 10 Jahren (Versorgungsausgleich bei Rente u.a.) habe ich es sehr viel ernster genommen, und geschaut, wie ich bei möglichst geringen Ausgaben immer noch akzeptable (und auch vegane) Lebensqualität haben kann. Viel gespart, Vermögen aufgebaut.
Dank Altersteilzeit konnte ich vor rund 1 Jahr (60+10) mit dem Arbeiten aufhören, seitdem bin ich quasi im Vorruhestand. Lebe aber immer noch so frugal, wie ich irgend kann. Gefällt mir 🙂
Nächstes Jahr wird vorgezogene Rente mit 63 (und 10.2% Abschlägen) fällig. Von jetzt 1900 netto geht es dann auf 1100 oder so runter. Aber da ich jetzt rund 1k/Monat spare, sollte das machbar sein... mit weiterhin frugalem Lifestyle im Vordergrund. Gewohnheitssache...
Um die Rentenabschläge zu mindern, zahle ich ab diesem Jahr freiwillige RV-Beiträge ein (was wiederum steuerlich sehr vorteilhaft ist). Im besten Fall bleibt halt mehr über zum Sparen/Investieren, und am Ende erben meine Töchter noch etwas mehr.
"Fazit: Frugalismus zum passenden Zeitpunkt (eher am Anfang und in der Mitte des Vermögensaufbaus) ist unabdingbar! Wenn man es gut macht und nicht zu früh mit dem Arbeiten aufhört, tritt Frugalismus immer mehr in den Hintergrund."
Das kann man so sehen.. aber ich finde, Frugalismus ist vor allem ein "way of life", den man sich angewöhnen kann. Ein bißchen fand ich das einfache Leben schon immer cool. Nach meiner Scheidung vor 10 Jahren (Versorgungsausgleich bei Rente u.a.) habe ich es sehr viel ernster genommen, und geschaut, wie ich bei möglichst geringen Ausgaben immer noch akzeptable (und auch vegane) Lebensqualität haben kann. Viel gespart, Vermögen aufgebaut.
Dank Altersteilzeit konnte ich vor rund 1 Jahr (60+10) mit dem Arbeiten aufhören, seitdem bin ich quasi im Vorruhestand. Lebe aber immer noch so frugal, wie ich irgend kann. Gefällt mir 🙂
Nächstes Jahr wird vorgezogene Rente mit 63 (und 10.2% Abschlägen) fällig. Von jetzt 1900 netto geht es dann auf 1100 oder so runter. Aber da ich jetzt rund 1k/Monat spare, sollte das machbar sein... mit weiterhin frugalem Lifestyle im Vordergrund. Gewohnheitssache...
Um die Rentenabschläge zu mindern, zahle ich ab diesem Jahr freiwillige RV-Beiträge ein (was wiederum steuerlich sehr vorteilhaft ist). Im besten Fall bleibt halt mehr über zum Sparen/Investieren, und am Ende erben meine Töchter noch etwas mehr.

Zitat von Absprung_2020 am 28. Mai 2018, 16:22 Uhr@ goldhamster
Ja, Ihr Beitrag fasst das, was wir zum Thema Vermögensaufbau umgesetzt haben bzw. als Erfahrungen gemacht wunderbar zusammen.
Ich möchte hiermit Ihre Variante (die praktisch auch unsere ist) massiv unterstützen und die oft gelesene Meinung, dass dauerhafter Frugalismus der Schwerpunkt des Vermögensaufbaus sein kann relativieren. Ja, Sparsamkeit und Verzicht, das unterstützt, er ist aber nicht der Schlüssel. Vielmehr ist der Schlüssel der Faktor Zeit sowie idealerweise ein überdurchschnittliches Gehalt der eine entsprechende Sparquote ermöglicht.
Kurzum: Früh anfangen, gute Ausbildung, hart ums Gehalt verhandeln, bewusster Konsum. In jedem Fall: Keinerlei Schulden machen für Konsum, sowie auch zwingend abwägen, ob, wann und was für eine selbstbewohnte Immobilie man/frau benötigt. Keinesfalls zu früh mit zu weing EK und hoher FK Qutoe (was mit dauerhaften Zinszahlungen einhergeht) beginnen aufsetzen. Miete ist nervig, hier heißt es dennoch: Kühlen Kopf bewahren, korrekt langfristig kalkuieren und z.B.die derzeitige Zinsbindung in aktueller Niedrigzinsphase nicht endlos fortschreiben. Zins bezahlen ist übel, Zinsen bekommen ist besser. Früh in Kapitalanlagen investieren: Hier kommen vornehmlich Aktien und/oder eine Immobilie in Frage. Wir haben in jüngeren Jahren ausschließlich eine Aktienquote von nahe 100 % gehabt. Solange regelmäßig ein Gehalt reinkommt von dem man leben kann ist alles andere (also Kureinbrüche) reine Psychologie und muss verkraftet werden. Bei Qualitätsaktien in der Regel kein Problem.
Immobilie erst dann, wenn man einen beruhigenden EK Anteil stellen kann. Wir sind weiterhin zu 2/3 in Aktien, ein Drittel des Vermögens steckt in einem Dreifamilienhaus, eine Wohnung selbst bewohnt. Im Alter werden wir stets 2 Jahresbudgets cash halten um ggf. eine Aktienbaisse ohne Kapitalverlust auszuhalten.
Ja, die Verteilung der Assets ändert sich mit dem Alter und daher noch ein Wort an die Jüngeren hier, die ggf. am Anfang der Vermögensbildung stehen aber glauben mit 40 muss alles erledigt sein; nein, muss es nicht. Keine zu enge Hose planen, das kann leicht kneifen wenn man sich ausdehnt. 🙂 Viele Eventualitten können auf dem Weg auftreten. Die "böse Liebe" und ggf. Familiengründung, mal eine Ausfallzeit wegen Krankheit oder Jobwechsel oder Wohnortwechsel oder Aktienkurseinbrüche.... Bleibt locker! Noch 5 oder 10 Jahre länger arbeiten sollte dann eben nicht zu Enttäuschungen führen. Und wenn dann statt des 25 fachen jährlichem Geldbedarf das 35-fache als Vermögen steht oder eben auch ein etwas weniger frugaler Lebensstil dabei herauskommt... who cares?
@ goldhamster
Ja, Ihr Beitrag fasst das, was wir zum Thema Vermögensaufbau umgesetzt haben bzw. als Erfahrungen gemacht wunderbar zusammen.
Ich möchte hiermit Ihre Variante (die praktisch auch unsere ist) massiv unterstützen und die oft gelesene Meinung, dass dauerhafter Frugalismus der Schwerpunkt des Vermögensaufbaus sein kann relativieren. Ja, Sparsamkeit und Verzicht, das unterstützt, er ist aber nicht der Schlüssel. Vielmehr ist der Schlüssel der Faktor Zeit sowie idealerweise ein überdurchschnittliches Gehalt der eine entsprechende Sparquote ermöglicht.
Kurzum: Früh anfangen, gute Ausbildung, hart ums Gehalt verhandeln, bewusster Konsum. In jedem Fall: Keinerlei Schulden machen für Konsum, sowie auch zwingend abwägen, ob, wann und was für eine selbstbewohnte Immobilie man/frau benötigt. Keinesfalls zu früh mit zu weing EK und hoher FK Qutoe (was mit dauerhaften Zinszahlungen einhergeht) beginnen aufsetzen. Miete ist nervig, hier heißt es dennoch: Kühlen Kopf bewahren, korrekt langfristig kalkuieren und z.B.die derzeitige Zinsbindung in aktueller Niedrigzinsphase nicht endlos fortschreiben. Zins bezahlen ist übel, Zinsen bekommen ist besser. Früh in Kapitalanlagen investieren: Hier kommen vornehmlich Aktien und/oder eine Immobilie in Frage. Wir haben in jüngeren Jahren ausschließlich eine Aktienquote von nahe 100 % gehabt. Solange regelmäßig ein Gehalt reinkommt von dem man leben kann ist alles andere (also Kureinbrüche) reine Psychologie und muss verkraftet werden. Bei Qualitätsaktien in der Regel kein Problem.
Immobilie erst dann, wenn man einen beruhigenden EK Anteil stellen kann. Wir sind weiterhin zu 2/3 in Aktien, ein Drittel des Vermögens steckt in einem Dreifamilienhaus, eine Wohnung selbst bewohnt. Im Alter werden wir stets 2 Jahresbudgets cash halten um ggf. eine Aktienbaisse ohne Kapitalverlust auszuhalten.
Ja, die Verteilung der Assets ändert sich mit dem Alter und daher noch ein Wort an die Jüngeren hier, die ggf. am Anfang der Vermögensbildung stehen aber glauben mit 40 muss alles erledigt sein; nein, muss es nicht. Keine zu enge Hose planen, das kann leicht kneifen wenn man sich ausdehnt. 🙂 Viele Eventualitten können auf dem Weg auftreten. Die "böse Liebe" und ggf. Familiengründung, mal eine Ausfallzeit wegen Krankheit oder Jobwechsel oder Wohnortwechsel oder Aktienkurseinbrüche.... Bleibt locker! Noch 5 oder 10 Jahre länger arbeiten sollte dann eben nicht zu Enttäuschungen führen. Und wenn dann statt des 25 fachen jährlichem Geldbedarf das 35-fache als Vermögen steht oder eben auch ein etwas weniger frugaler Lebensstil dabei herauskommt... who cares?

Zitat von Oliver am 28. Mai 2018, 17:41 UhrHier muss ich Richard mal sehr deutlich beipflichten:
"Fazit: Frugalismus zum passenden Zeitpunkt (eher am Anfang und in der Mitte des Vermögensaufbaus) ist unabdingbar! Wenn man es gut macht und nicht zu früh mit dem Arbeiten aufhört, tritt Frugalismus immer mehr in den Hintergrund."
Das kann man so sehen.. aber ich finde, Frugalismus ist vor allem ein "way of life", den man sich angewöhnen kann.
Das sehe ich nämlich ganz genauso.
Für mich ist Frugalismus eine Lebensphilosophie, und nicht nur ein anderes Wort für "wenig Geld ausgeben" oder ein Werkzeug für den Vermögensaufbau, das man mal ein paar Jahre benutzt und dann nicht mehr.
Für mich gehört zum Frugalismus vor allem:
- Über den Tellerrand blicken, ständig aus der Komfortzone ausbrechen
- DIY-Mentalität: Dinge selbst machen statt nur "Geld auf das Problem zu werfen", Probleme kreativ lösen
- Lebenslanges Lernen, Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen aufbauen
- Resilienz / Unabhängigkeit vom "System" aufbauen
- Freiraum für Gesundheit, sportliche Betätigung und soziale Kontakte
- ein bewusster Umgang mit Konsumgütern und der Umwelt.
Das sind doch alles Dinge, die mein Leben in jeder Altersstufe/Phase bereichern und die ich nicht plötzlich sein lasse, nur weil ich genügend Geld auf dem Konto habe.
Richtig sollte meiner Meinung nach sein, dass man mit steigendem Alter auf einen Teil dieser Dinge nicht mehr so groß achten muss, weil man bereits ein sehr hohes Niveau erreicht hat – also eher vom Anfänger-Frugalisten zum Profi-Frugalisten avanciert ist.
Wenn ich schon eine halbe Million auf dem Konto habe und alle Möglichkeiten, Geld zu sparen, im Schlaf kenne, dann muss ich mich einfach weniger mit der Ausgaben-Optimierung beschäftigen und kann mich mehr den anderen Aspekten des frugalistischen Lebens zuwenden, z.B. Sport, gesunder Ernährung oder ehrenamtlichem Engagement.
Hier muss ich Richard mal sehr deutlich beipflichten:
"Fazit: Frugalismus zum passenden Zeitpunkt (eher am Anfang und in der Mitte des Vermögensaufbaus) ist unabdingbar! Wenn man es gut macht und nicht zu früh mit dem Arbeiten aufhört, tritt Frugalismus immer mehr in den Hintergrund."
Das kann man so sehen.. aber ich finde, Frugalismus ist vor allem ein "way of life", den man sich angewöhnen kann.
Das sehe ich nämlich ganz genauso.
Für mich ist Frugalismus eine Lebensphilosophie, und nicht nur ein anderes Wort für "wenig Geld ausgeben" oder ein Werkzeug für den Vermögensaufbau, das man mal ein paar Jahre benutzt und dann nicht mehr.
Für mich gehört zum Frugalismus vor allem:
- Über den Tellerrand blicken, ständig aus der Komfortzone ausbrechen
- DIY-Mentalität: Dinge selbst machen statt nur "Geld auf das Problem zu werfen", Probleme kreativ lösen
- Lebenslanges Lernen, Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen aufbauen
- Resilienz / Unabhängigkeit vom "System" aufbauen
- Freiraum für Gesundheit, sportliche Betätigung und soziale Kontakte
- ein bewusster Umgang mit Konsumgütern und der Umwelt.
Das sind doch alles Dinge, die mein Leben in jeder Altersstufe/Phase bereichern und die ich nicht plötzlich sein lasse, nur weil ich genügend Geld auf dem Konto habe.
Richtig sollte meiner Meinung nach sein, dass man mit steigendem Alter auf einen Teil dieser Dinge nicht mehr so groß achten muss, weil man bereits ein sehr hohes Niveau erreicht hat – also eher vom Anfänger-Frugalisten zum Profi-Frugalisten avanciert ist.
Wenn ich schon eine halbe Million auf dem Konto habe und alle Möglichkeiten, Geld zu sparen, im Schlaf kenne, dann muss ich mich einfach weniger mit der Ausgaben-Optimierung beschäftigen und kann mich mehr den anderen Aspekten des frugalistischen Lebens zuwenden, z.B. Sport, gesunder Ernährung oder ehrenamtlichem Engagement.

Zitat von goldhamster am 28. Mai 2018, 23:31 UhrNormal
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Freut mich, dass Sie sich in meinem Beitrag wiedererkennen!
Der Faktor Zeit und ein überdurchschnittliches Gehalt sind tatsächlich unterstützend für den Vermögensaufbau (wenn man haushälterisch mit dem Gehalt umgeht und den Rest langfristig anlegt).
Auch Ihre weiteren Beschreibungen und Empfehlungen decken sich sehr gut mit meinen Erfahrungen.
Eine Aktienquote von 100% habe ich mir nie zugetraut. Rational verstehe ich zwar Ihre Argumentation, emotional wäre es mir jedoch zu ungemütlich. Mit Familie, Firma und z.T. fremdfinanziertem und z.T. sanierungsbedürftigem Mehrfamilienhaus möchte ich auch bei einem 70% Crash an der Börse nicht in Verlegenheit geraten.
Die zwei Jahresbudgets Cash im Alter sind eine spannende Idee. Natürlich ist das letztlich nur mentale Buchführung (man könnte gerade so gut auch das Risiko des Portfolios entsprechend senken), aber am Ende muss man selber gut schlafen können. Und mit zwei Jahresbudgets Cash, laufenden Mieteinnahmen und Renteneinnahmen sollte sich auch eine längere Baisse mit gutem Schalf überstehen lassen.
Mir gefällt auch Ihr Tipp an die unter 40jährigen: Locker bleiben und gegebenenfalls den (Zeit-) Plan adaptieren, ist wahrlich eine gute Strategie. Oft dünkt mich, dass die Jüngeren mit etwas gar statischen Renditen rechnen und sich einen Crash oder eine lange Stagnationsphase nicht vorstellen können. In solchen Fällen muss man tatsächlich einfach locker bleiben. Für mich selber ist erfreulich, dass ich inzwischen weiss, dass mir dies gut gelingt. Ich habe seit ca. 1992 schon den einen oder anderen Crash an der Börse selber erlebt und kann mit gutem Gewissen sagen, dass das ziemlich an mir vorbeigeht. In diesem Sinne: Locker bleiben!
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@ Absprung_2020
Freut mich, dass Sie sich in meinem Beitrag wiedererkennen!
Der Faktor Zeit und ein überdurchschnittliches Gehalt sind tatsächlich unterstützend für den Vermögensaufbau (wenn man haushälterisch mit dem Gehalt umgeht und den Rest langfristig anlegt).
Auch Ihre weiteren Beschreibungen und Empfehlungen decken sich sehr gut mit meinen Erfahrungen.
Eine Aktienquote von 100% habe ich mir nie zugetraut. Rational verstehe ich zwar Ihre Argumentation, emotional wäre es mir jedoch zu ungemütlich. Mit Familie, Firma und z.T. fremdfinanziertem und z.T. sanierungsbedürftigem Mehrfamilienhaus möchte ich auch bei einem 70% Crash an der Börse nicht in Verlegenheit geraten.
Die zwei Jahresbudgets Cash im Alter sind eine spannende Idee. Natürlich ist das letztlich nur mentale Buchführung (man könnte gerade so gut auch das Risiko des Portfolios entsprechend senken), aber am Ende muss man selber gut schlafen können. Und mit zwei Jahresbudgets Cash, laufenden Mieteinnahmen und Renteneinnahmen sollte sich auch eine längere Baisse mit gutem Schalf überstehen lassen.
Mir gefällt auch Ihr Tipp an die unter 40jährigen: Locker bleiben und gegebenenfalls den (Zeit-) Plan adaptieren, ist wahrlich eine gute Strategie. Oft dünkt mich, dass die Jüngeren mit etwas gar statischen Renditen rechnen und sich einen Crash oder eine lange Stagnationsphase nicht vorstellen können. In solchen Fällen muss man tatsächlich einfach locker bleiben. Für mich selber ist erfreulich, dass ich inzwischen weiss, dass mir dies gut gelingt. Ich habe seit ca. 1992 schon den einen oder anderen Crash an der Börse selber erlebt und kann mit gutem Gewissen sagen, dass das ziemlich an mir vorbeigeht. In diesem Sinne: Locker bleiben!

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Danke für deine Ausführungen. Sie helfen mir, dein Verständnis von Frugalismus besser zu verstehen.
Mit deinen Ausführungen wird mir klar, dass ich wohl nie Frugalist war. Aus der Komfortzone bin ich zwar ständig ausgebrochen; lebenslanges Lernen, ehrenamtliches Engagement (seit 35 Jahren) und soziale Kontakte sind zwar selbstverständlich und auch einen einigermassen bewussten Umgang mit der Umwelt und Konsumgütern würde ich mir attestieren (fahre z.B. Sommer und Winter bei Wind und Wetter mit dem Rad 30 Min. pro Weg zur Arbeit und habe damit auch meinen «Sport» in den Alltag integriert).
Um «alle» Dinge selber zu machen, fehlt mir aber das Talent und die Freude (zwei linke Hände), da mache ich schnell die Rechnung: Wenn ich diesen oder jenen zusätzlichen Auftrag annehme, kann ich jemanden bezahlen, der das Problem mit meinem «Ding» elegant lösen kann und das sogar gern macht. Ich muss mich nicht ärgern und mache finanziell sogar eher vorwärts, weil mein zusätzlicher Auftrag gut bezahlt ist. Mir leuchtet aber ein, dass ich so keine zusätzlichen Kompetenzen in verschiedensten Bereichen erwerbe, mich vom Umfeld abhängig mache und nicht wirklich resilienter werde. Und auch den einen oder anderen kleinen Luxus im Alltag erlaube ich mir, weil dies inzwischen schlicht im Rauschen untergeht – da bin ich tatsächlich noch Anfänger-Frugalist.
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@ Oliver
Danke für deine Ausführungen. Sie helfen mir, dein Verständnis von Frugalismus besser zu verstehen.
Mit deinen Ausführungen wird mir klar, dass ich wohl nie Frugalist war. Aus der Komfortzone bin ich zwar ständig ausgebrochen; lebenslanges Lernen, ehrenamtliches Engagement (seit 35 Jahren) und soziale Kontakte sind zwar selbstverständlich und auch einen einigermassen bewussten Umgang mit der Umwelt und Konsumgütern würde ich mir attestieren (fahre z.B. Sommer und Winter bei Wind und Wetter mit dem Rad 30 Min. pro Weg zur Arbeit und habe damit auch meinen «Sport» in den Alltag integriert).
Um «alle» Dinge selber zu machen, fehlt mir aber das Talent und die Freude (zwei linke Hände), da mache ich schnell die Rechnung: Wenn ich diesen oder jenen zusätzlichen Auftrag annehme, kann ich jemanden bezahlen, der das Problem mit meinem «Ding» elegant lösen kann und das sogar gern macht. Ich muss mich nicht ärgern und mache finanziell sogar eher vorwärts, weil mein zusätzlicher Auftrag gut bezahlt ist. Mir leuchtet aber ein, dass ich so keine zusätzlichen Kompetenzen in verschiedensten Bereichen erwerbe, mich vom Umfeld abhängig mache und nicht wirklich resilienter werde. Und auch den einen oder anderen kleinen Luxus im Alltag erlaube ich mir, weil dies inzwischen schlicht im Rauschen untergeht – da bin ich tatsächlich noch Anfänger-Frugalist.

Zitat von Jhnns am 31. Mai 2018, 10:20 Uhr[Anm. Oliver: Vorhergehender Kommentar auf Wunsch des Autors entfernt]
interessanter Punkt, den Du da aufgreifst - allerdings würde ich aus einem anderen Blickwinkel sehen: Wer sich im Alter noch seiner Arbeit(skraft) erfreut und dadurch geistig fit bleibt, sozial integriert, etc., der kann dieser gerne nachgehen. In der Regel ein Zeichen dafür, dass auch der Weg dorthin herausfordernd und spannend war und man immer viel Freude an der Arbeit hatte.
Frugalismus bietet in meinen Augen lediglich die Möglichkeit, zu einem bestimmten (natürlich selbstbestimmten!) Zeitpunkt kürzer zu treten, ohne zu große Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Nur weil ich finanziell unabhängig bin, muss ich ja nicht gleich aufhören zu arbeiten. Aber ich muss nicht mehr alles machen, kann das Stundenkontingent reduzieren oder auch mal einen Auftrag ablehnen. Evtl. auch einer Arbeit nachgehen, die ich als wesentlich spannender empfinde, als das, was ich bisher für's täglich Brot machen musste. Evtl. ein Handwerk vertiefen, Studieren, usw.
Von daher würde ich dagegen halten, dass die Freiheit, die der ambitionierte Frugalist nicht von der Couch aus genießt, eher dafür sorgt, sich noch vielfältiger und tiefer weiterzubilden, als das bei einer vollen >=40h-Woche der Fall wäre.
Cheers.
[Anm. Oliver: Vorhergehender Kommentar auf Wunsch des Autors entfernt]
interessanter Punkt, den Du da aufgreifst - allerdings würde ich aus einem anderen Blickwinkel sehen: Wer sich im Alter noch seiner Arbeit(skraft) erfreut und dadurch geistig fit bleibt, sozial integriert, etc., der kann dieser gerne nachgehen. In der Regel ein Zeichen dafür, dass auch der Weg dorthin herausfordernd und spannend war und man immer viel Freude an der Arbeit hatte.
Frugalismus bietet in meinen Augen lediglich die Möglichkeit, zu einem bestimmten (natürlich selbstbestimmten!) Zeitpunkt kürzer zu treten, ohne zu große Konsequenzen in Kauf zu nehmen. Nur weil ich finanziell unabhängig bin, muss ich ja nicht gleich aufhören zu arbeiten. Aber ich muss nicht mehr alles machen, kann das Stundenkontingent reduzieren oder auch mal einen Auftrag ablehnen. Evtl. auch einer Arbeit nachgehen, die ich als wesentlich spannender empfinde, als das, was ich bisher für's täglich Brot machen musste. Evtl. ein Handwerk vertiefen, Studieren, usw.
Von daher würde ich dagegen halten, dass die Freiheit, die der ambitionierte Frugalist nicht von der Couch aus genießt, eher dafür sorgt, sich noch vielfältiger und tiefer weiterzubilden, als das bei einer vollen >=40h-Woche der Fall wäre.
Cheers.

Zitat von Absprung_2020 am 7. Juni 2018, 11:17 Uhr@Mister Z et. al
Ich denke, dass es absolut individuell ist wie man die Zeit in seiner ggf. wirtschafltichen Unabhängigkeit nutzt. Zu sagen (jetzt mal von mir extrem ausgelegt), dass man in seiner (Früh-)Rente nur dann glücklich werden kann wenn man weiterhin Teil der arbeitenden Gesellschaft ist und dann ggf. sogar als Freelancer mehr verdient als zuvor kann nach meiner Ansicht kein Ziel sein.
Bis vor ca. 100 Jahren hat es derjenige Mensch zu höchster Anerkennung in seinem Umfeld gebracht der nicht arbeiten musste und sich meinetwegen den schönen Künsten widmen konnt. Durch die Industrialisierung und bestimmt Wesenszüge des modernen Arbeitslebens hat sich das grundlegend geändert. Der Schwabe sagt gar: Hosch nix zom schaffe? Also ein Tadel an denjenigen der nix arbeitet. Ja, das ist als Teil der (arbeitenden) Gemeinschaft auch zeitweise richtig, jeder muss einen Beitrag leisten.
Nur, wie lange wollen Sie und muss man das mitmachen und wie fest glauben Sie daran, dass Sie so innovativ für sich selber sind Ihren Tagesablauf irgendwann selbst zu gestalten, ohne Chef, ohne Kollegen, ohne Termin die Ihnen andere vorgeben und vor allem: Ohne monetäre Abhängigkeit?
Ich sage: Je früher man damit anfängt (also dem Ausstieg und wirtschaftlicher Unabhängigkeit), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das zu schaffen. Mit 70 werden Sie es eher nicht mehr schaffen Ihr Leben frei und selbstbestimmt und (wirklich) glücklich zu gestalten. Mit 50 schon eher. Also:Aussteigen so früh das geht. Die wahren eigenen Interessen erkunden und die auch leben. Gleichwohl ich zugestehen will, dass es Leute gibt, die im Kollegenkreis und Erwerbsarbeit glücklicher und lockerer sind als im Privaten... find ich aber eher nicht erstrebenswert.
@Mister Z et. al
Ich denke, dass es absolut individuell ist wie man die Zeit in seiner ggf. wirtschafltichen Unabhängigkeit nutzt. Zu sagen (jetzt mal von mir extrem ausgelegt), dass man in seiner (Früh-)Rente nur dann glücklich werden kann wenn man weiterhin Teil der arbeitenden Gesellschaft ist und dann ggf. sogar als Freelancer mehr verdient als zuvor kann nach meiner Ansicht kein Ziel sein.
Bis vor ca. 100 Jahren hat es derjenige Mensch zu höchster Anerkennung in seinem Umfeld gebracht der nicht arbeiten musste und sich meinetwegen den schönen Künsten widmen konnt. Durch die Industrialisierung und bestimmt Wesenszüge des modernen Arbeitslebens hat sich das grundlegend geändert. Der Schwabe sagt gar: Hosch nix zom schaffe? Also ein Tadel an denjenigen der nix arbeitet. Ja, das ist als Teil der (arbeitenden) Gemeinschaft auch zeitweise richtig, jeder muss einen Beitrag leisten.
Nur, wie lange wollen Sie und muss man das mitmachen und wie fest glauben Sie daran, dass Sie so innovativ für sich selber sind Ihren Tagesablauf irgendwann selbst zu gestalten, ohne Chef, ohne Kollegen, ohne Termin die Ihnen andere vorgeben und vor allem: Ohne monetäre Abhängigkeit?
Ich sage: Je früher man damit anfängt (also dem Ausstieg und wirtschaftlicher Unabhängigkeit), desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das zu schaffen. Mit 70 werden Sie es eher nicht mehr schaffen Ihr Leben frei und selbstbestimmt und (wirklich) glücklich zu gestalten. Mit 50 schon eher. Also:Aussteigen so früh das geht. Die wahren eigenen Interessen erkunden und die auch leben. Gleichwohl ich zugestehen will, dass es Leute gibt, die im Kollegenkreis und Erwerbsarbeit glücklicher und lockerer sind als im Privaten... find ich aber eher nicht erstrebenswert.

Zitat von Absprung_2020 am 11. Juni 2018, 11:09 UhrIch denke, ich habe zu Beginn eindeutig das Wort individuell eingefügt und dann mehrheitlich von meiner eigenen Meinung geschrieben so dass ich Ihre Auslgegung, dass ich irgendwem was vorschreiben wolle weder geschrieben noch gemeint habe. Ich wollte allenfalls allgemeinen Mut verbreiten das Glück auch außerhalb der Arbeitswelt zu suchen.
Ja gut das süße Nichtstun.... von einer gewagten These kann man da eher nicht ausgehen. Ohne Ihnen Primärliteratur nennen zu können war das Thema in diversen Reportagen in Arte, Deutschlandfunk Thema, wie sich das Thema Arbeit und die gesellschaftliche Einstellung seit der Industrialisierunggeändert hat. Zudem will ich gerne auch den Diogenes bemühen, der Alexander d. Großen bat ihm doch bitte nicht das Sonnenlicht zu nehmen während er in seinem Faß über das Leben sinnierte. Alle Dinge zum Leben hat er übrigens von geneigten Bürgern geschenkt bekommen, und war selbst nicht arbeiten. Er genoss dabei höchsten Respekt.... der heutzutage einem wie auch immer intelligenten Obdachlosen sicher nicht zuteil werden würde; eben wegen geänderter Wahrnehmungen zum Thema Arbeit. War Diogenes ggf. sogar einer der ersten Anarcho-Frugalisten?
Ich denke, ich habe zu Beginn eindeutig das Wort individuell eingefügt und dann mehrheitlich von meiner eigenen Meinung geschrieben so dass ich Ihre Auslgegung, dass ich irgendwem was vorschreiben wolle weder geschrieben noch gemeint habe. Ich wollte allenfalls allgemeinen Mut verbreiten das Glück auch außerhalb der Arbeitswelt zu suchen.
Ja gut das süße Nichtstun.... von einer gewagten These kann man da eher nicht ausgehen. Ohne Ihnen Primärliteratur nennen zu können war das Thema in diversen Reportagen in Arte, Deutschlandfunk Thema, wie sich das Thema Arbeit und die gesellschaftliche Einstellung seit der Industrialisierunggeändert hat. Zudem will ich gerne auch den Diogenes bemühen, der Alexander d. Großen bat ihm doch bitte nicht das Sonnenlicht zu nehmen während er in seinem Faß über das Leben sinnierte. Alle Dinge zum Leben hat er übrigens von geneigten Bürgern geschenkt bekommen, und war selbst nicht arbeiten. Er genoss dabei höchsten Respekt.... der heutzutage einem wie auch immer intelligenten Obdachlosen sicher nicht zuteil werden würde; eben wegen geänderter Wahrnehmungen zum Thema Arbeit. War Diogenes ggf. sogar einer der ersten Anarcho-Frugalisten?

Zitat von Optionist am 12. August 2018, 23:14 UhrGuten Abend allerseits,
ich bin heute auf diesen sehr interessanten Blogg gestossen und beginne mich gerade einzulesen..
vielen Dank für die Aufnahme
hab mein ganzes (bereits 54 Jahre dauerndes) Leben nicht unter dem Gesichtspunkt des Frugalismuss bewusst gelebt,
habe jedoch ähnliche Verhaltensmuster genutzt.
das heisst, wenig Lustkäufe getätigt, kein Geld für Schnickschnack ausgegeben, keinen to Go Coffee verzehrt
kein Konkurenzkauf der Vehikel mit den Nachbarn etc
jedoch nach der Dotcomblase den Spass an Aktienanlage verloren und daher mit kleineren % Werten gespart.
Nun beschäftige ich mich wieder intensiver mit der Thematik Investorentum, finanzielle Unabhängigkeit und frage mich,
wenn ich die diversen Beiträge lese, in denen über Volatilität Crashs der Märkte gesprochen wird, warum sich so gut wie Niemand mit dem Hedging seines Portfolios beschäftigt.
Versicherungen kosten Geld , ja das ist nun mal so, aber Warum kauft sich niemand Long Put Optionen auf die entsprechenden ETF Sparpläne um entspannter zu investieren?
habe in einem Post von Alex das Thema Optionen bereits gelesen,
den Invest in Long Put Optionen kann man ggfs mit Stillhaltergeschäften , also Short Put selling, Spreads , Condors, Butterflies etc. refinanzieren
Mit den Putoptionen könnte JEDER doch bestens schlafen , da lacht das Herz wenn der Crash kommt da das Depot gegen Kursverluste abgesichert ist , wenn man die Puts von Zeit zu Zeit stets Nähe At the Money des Underlyings positioniert
hat diese Therie mal jemand eurerseits durchkalkuliert?
ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der erste bin der sich diese Gedanken macht oder ist dem Grossteil der Anleger die Aktiendepots
besitzen dies Möglichkeit tatsächlich unbekannt?
Ich spreche nicht von emittierten Optionsscheinen die von Banken verkauft werden oder KO Zertifkate, sondern von reinen Optionen, die an der CBOE gehandelt werden .
Guten Abend allerseits,
ich bin heute auf diesen sehr interessanten Blogg gestossen und beginne mich gerade einzulesen..
vielen Dank für die Aufnahme
hab mein ganzes (bereits 54 Jahre dauerndes) Leben nicht unter dem Gesichtspunkt des Frugalismuss bewusst gelebt,
habe jedoch ähnliche Verhaltensmuster genutzt.
das heisst, wenig Lustkäufe getätigt, kein Geld für Schnickschnack ausgegeben, keinen to Go Coffee verzehrt
kein Konkurenzkauf der Vehikel mit den Nachbarn etc
jedoch nach der Dotcomblase den Spass an Aktienanlage verloren und daher mit kleineren % Werten gespart.
Nun beschäftige ich mich wieder intensiver mit der Thematik Investorentum, finanzielle Unabhängigkeit und frage mich,
wenn ich die diversen Beiträge lese, in denen über Volatilität Crashs der Märkte gesprochen wird, warum sich so gut wie Niemand mit dem Hedging seines Portfolios beschäftigt.
Versicherungen kosten Geld , ja das ist nun mal so, aber Warum kauft sich niemand Long Put Optionen auf die entsprechenden ETF Sparpläne um entspannter zu investieren?
habe in einem Post von Alex das Thema Optionen bereits gelesen,
den Invest in Long Put Optionen kann man ggfs mit Stillhaltergeschäften , also Short Put selling, Spreads , Condors, Butterflies etc. refinanzieren
Mit den Putoptionen könnte JEDER doch bestens schlafen , da lacht das Herz wenn der Crash kommt da das Depot gegen Kursverluste abgesichert ist , wenn man die Puts von Zeit zu Zeit stets Nähe At the Money des Underlyings positioniert
hat diese Therie mal jemand eurerseits durchkalkuliert?
ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der erste bin der sich diese Gedanken macht oder ist dem Grossteil der Anleger die Aktiendepots
besitzen dies Möglichkeit tatsächlich unbekannt?
Ich spreche nicht von emittierten Optionsscheinen die von Banken verkauft werden oder KO Zertifkate, sondern von reinen Optionen, die an der CBOE gehandelt werden .

Zitat von goldhamster am 13. August 2018, 18:05 UhrHallo Optionist
Wenn du mit Hedging besser schlafen kannst, dann finde ich - mach es einfach.
Für mich gilt die Devise, dass die breiten Märkte (breite ETFs) langfristig (20, 30 Jahre) biserher immer gestiegen sind (vielleicht mit Ausnahme von Japan...) und dass es auch theoretische Gründe für diese Tatsache gibt. Wer also wirklich langfristig anlegen wird und nicht zittrig wird, braucht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein Hedging, zumal du richtig schreibst: "Versicherungen kosten Geld , ja das ist nun mal so." Du kaufst mit dem Hedging also eine unnötige Versicherung, wenn du wirklich langfristig anlegen willst.
Liebe Grüsse
Goldhamster
Hallo Optionist
Wenn du mit Hedging besser schlafen kannst, dann finde ich - mach es einfach.
Für mich gilt die Devise, dass die breiten Märkte (breite ETFs) langfristig (20, 30 Jahre) biserher immer gestiegen sind (vielleicht mit Ausnahme von Japan...) und dass es auch theoretische Gründe für diese Tatsache gibt. Wer also wirklich langfristig anlegen wird und nicht zittrig wird, braucht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein Hedging, zumal du richtig schreibst: "Versicherungen kosten Geld , ja das ist nun mal so." Du kaufst mit dem Hedging also eine unnötige Versicherung, wenn du wirklich langfristig anlegen willst.
Liebe Grüsse
Goldhamster

Zitat von Olaf am 15. August 2018, 8:01 UhrIch finde das Eingangsstatement von Goldhamster wunderbar, es bringt die Dinge mit den 3 Phasen und den drei Grundrechnungen Strichrechnung, Punktrechnung und Potenzierung auf den Punkt.
Konzeptionell könnte man mE noch eine vierte Phase anschliessen, für die Zeit, wenn sicher genug Geld für den laufenden eigenen Lebensunterhalt (und meinetwegen auch den der nächsten Angehörigen) da ist: das frugalistische Testament.
Das frugalistische Testament könnte darauf abzielen, dasjenige Geld, das beim Tod noch vorhanden ist, so zu spenden, dass möglichst vielen Menschen ein frugalistisches, nachhaltiges Leben ermöglicht wird. Bei mir wäre das nach derzeitigem Kenntnistand, die „Stiftung für effektiven Altruismus“ als Erben einzusetzen. Was meint Ihr?
Ich finde das Eingangsstatement von Goldhamster wunderbar, es bringt die Dinge mit den 3 Phasen und den drei Grundrechnungen Strichrechnung, Punktrechnung und Potenzierung auf den Punkt.
Konzeptionell könnte man mE noch eine vierte Phase anschliessen, für die Zeit, wenn sicher genug Geld für den laufenden eigenen Lebensunterhalt (und meinetwegen auch den der nächsten Angehörigen) da ist: das frugalistische Testament.
Das frugalistische Testament könnte darauf abzielen, dasjenige Geld, das beim Tod noch vorhanden ist, so zu spenden, dass möglichst vielen Menschen ein frugalistisches, nachhaltiges Leben ermöglicht wird. Bei mir wäre das nach derzeitigem Kenntnistand, die „Stiftung für effektiven Altruismus“ als Erben einzusetzen. Was meint Ihr?

Zitat von Kiev am 20. August 2018, 14:18 Uhr@ Goldhamster / Absprung_2020
Ich sehe hier auch bei mir ein paar Gemeinsamkeiten. Ein 3 Familienhaus mit Mischnutzung habe ich auch im Portfolio. Den Beitrag mit .,- habe ich irgendwo bereits gelesen. Er bringt es gut auf den Punkt. Ich verfolge selbst aber auch Olivers Ansatz unabhängig vom Vermögensstand. Mit zwei linken Händen wird man nicht geboren und Talent reicht alleine meistens nicht aus. Mir macht es Spaß mich in Neues einzuarbeiten. Umso besser ich eine Arbeit abschätzen kann, umso besser kann ich auch entscheiden ob ich die Tätigkeit zu dem Preis fremd vergeben möchte oder nicht. Vieles macht auch Spaß selbst aufzuarbeiten. Anderes wiederum nicht. Das muss man für sich selbst herausfinden.
@ Optionist
Ich habe die Kosten für Hedging einmal mit dem Spy Index konkret getestet. Ich wollte Geld langfristig an der Börse investieren das für einen Zeitraum abgesichert sein sollte. Ich wollte die Absicherung sogar 5-10% aus dem Geld setzen in der Hoffnung auf eine geringe Prämie. Leider war die Absicherung für ein Jahr zu teuer. In meinem Fall wollte ich statt Sondertilgungen in Aktien ETF (5% Rendite ohne Inflation) investieren. Ich zahle zwar nur 2.7% Zinsen aber die Gebühr der Absicherung war mir zu hoch, so dass ich dieses Risiko eingegangen wäre. Du kannst es mit einem Demo Zugang von einem Broker einmal selbst probieren. Eine Gebühr bis maximal 1% der abzusichernden Summe fände ich interessant. Wenn Du keine Verbindlichkeiten hast und das Geld nicht in absehbarer Zeit benötigst brauchst Du keine Absicherung.
@ Goldhamster / Absprung_2020
Ich sehe hier auch bei mir ein paar Gemeinsamkeiten. Ein 3 Familienhaus mit Mischnutzung habe ich auch im Portfolio. Den Beitrag mit .,- habe ich irgendwo bereits gelesen. Er bringt es gut auf den Punkt. Ich verfolge selbst aber auch Olivers Ansatz unabhängig vom Vermögensstand. Mit zwei linken Händen wird man nicht geboren und Talent reicht alleine meistens nicht aus. Mir macht es Spaß mich in Neues einzuarbeiten. Umso besser ich eine Arbeit abschätzen kann, umso besser kann ich auch entscheiden ob ich die Tätigkeit zu dem Preis fremd vergeben möchte oder nicht. Vieles macht auch Spaß selbst aufzuarbeiten. Anderes wiederum nicht. Das muss man für sich selbst herausfinden.
@ Optionist
Ich habe die Kosten für Hedging einmal mit dem Spy Index konkret getestet. Ich wollte Geld langfristig an der Börse investieren das für einen Zeitraum abgesichert sein sollte. Ich wollte die Absicherung sogar 5-10% aus dem Geld setzen in der Hoffnung auf eine geringe Prämie. Leider war die Absicherung für ein Jahr zu teuer. In meinem Fall wollte ich statt Sondertilgungen in Aktien ETF (5% Rendite ohne Inflation) investieren. Ich zahle zwar nur 2.7% Zinsen aber die Gebühr der Absicherung war mir zu hoch, so dass ich dieses Risiko eingegangen wäre. Du kannst es mit einem Demo Zugang von einem Broker einmal selbst probieren. Eine Gebühr bis maximal 1% der abzusichernden Summe fände ich interessant. Wenn Du keine Verbindlichkeiten hast und das Geld nicht in absehbarer Zeit benötigst brauchst Du keine Absicherung.