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Sondertilgung oder in ETF

Hallo zusammen, ich stehe wieder einmal vor der Entscheidung eine Sondertilgung zu leisten oder die Tilgung in ETF zu investieren. Ich habe die Möglichkeit 2800€ zu tilgen. Das Darlehen ist 44500 € hoch. Letztes Jahr habe ich auch getilgt allerdings nur ca30€ Ersparniss gehabt. Mein Vanquard ETF in Höhe von 1800  € hat mir im Januar 2021 10€ abgeworfen. Der ETF zahlt 4 mal im Jahr. Die Frage stellt sich nun den Kredit weiter laufen zu lassen und die 2800€ in ETF zu investieren oder halt in das Darlehen. Das Haus läuft noch bis 2028. vielen Dank für eure Tipps.

Hallo @sida0211,

es gibt gute Argumente für beides, hängt aber stark von deiner Lebenssituation ab. Das ETF-Investment anstelle von Kredittilgung ist effektiv so, als wenn du ETF-Anteile mit Kredit gehebelt kaufst. d.h. positive und negative Entwicklungen wirken sich verstärkt auf dein Vermögen aus. Positiv ist die Entwicklung erst dann für dich, wenn der Gewinn durch den ETF neben der Inflation auch den Kreditzins übersteigt. Wieviel % zahlst du denn?

Außerdem hängt es stark davon ab,

- wie gut du Risiken (z.B. starke Zinserhöhung nach Ablauf der Bindung) abfedern kannst: Wie hoch ist dein Einkommen, wie sicher dein Arbeitsplatz, planst du evtl. Ausstieg Wechsel, Arbeitszeitreduktion...? Wieviel liquides Vermögen besitzt du (z.B. Tagesgeld)?

- wie gut kommst du emotional mit Risiken und Risikoeintritt klar, z.B. plötzliche starke Kursverluste. Hälst du das aus, kannst du dann ruhig schlafen?

Wenn du nicht selbst sehr sicher bist, dass der gehebelte Kauf was für dich ist, würd ichs eher lassen. Ich selbst habe schon gestern meine 5% Sondertilgung für 2021 gezahlt und stecke nur den nach Sondertilgung noch übrigen Überschuss in ETFs.

Hallo Danke für die Antwort. Mein derzeitigen Zinssatz ist 1,9% . Mein letztes Darlehen ist 2024 zu Ende. Und deine Frage ich komme nicht gleich in Stress wenn die Börse fällt. Im Gegenteil ich versuche neue Anteile zu ordern und damit wenn das der Kurs hergibt mein Einkaufspreis sinkt

Natürlich grundlegend eine Sache der Prägung. Ich habe meist maximal sondergetilgt aber bei deutlich höheren Zinsen als heute.

Wie alt bist du? Wie lange willst du noch arbeiten? Fremdvermietet oder selbstgenutzt?

Ich bin 45. Arbeiten ja das ist eine gute ,Nein die Beste Frage. Eigentlich wenn man das Hamsterrad betrachtet so schnell wie möglich aber ich denke das ich Opfer des Systems bin und nicht vorher die Notbremse ziehe. Ich bevorzuge ein gezahltes Eigenheim warum? Ich denke das die Regierung Vermieter zukünftig abkassiert da es mittlerweile jeder macht. Doch an der Börse dort denke ich weil es in gewisser Sicht ein Glücksspiel ist noch unbefleckt bleibt. Grüße

Eine mögliche Spekulation über künftige Besteuerungen würde ich außer Acht lassen.

Wenn es sich um eine selbstgenutzte Immobilie handelt würde ich diese bis zum Arbeitsende abbezahlen wollen. Bis dahin gerne zugunsten vom Depotaufbau auf Sondertilgungen verzichten. Mit großer Wahrscheinlichkeit wirst du 2024 deutlich günstiger Anschlussfinanzieren können.

In der Nacherwerbsphase halte ich möglichst geringe Kosten für sinnvoll. Dies reduziert den Bedarf an Einnahmen und somit auch die Steuerquote.

Einen ausreichend großen Notgroschen hast Du?

Wenn nicht ist das meiner Meinung nach Priorität 1.

Wenn außer dem ETF mit 1800 Euro keine weiteren liquiden Vermögen vorhanden sind (und ein ausreichend großer Notgroschen vorhanden ist) würde ich die sicheren 1,9% nehmen und tilgen.

Wenn(!) das ETF Vermögen jetzt doppelt so hoch wäre wie der Kredit kann man auch aufs Risiko gehen.

 

Also mein  angespartes  Geld beläuft sich auf ca. 10000 €in einem gemischtem Depot. Welches mit 10% im Plus ist.

Der Notgroschen sollte aber risikoarm angelegt sein (z.B. Tagesgeld) und nicht in einem gemischten (= mit Aktien/risikobehafteten?) Depot.

Deine Frage stellt sich mir allerdings auch. Bis jetzt habe ich eher in ETFs investiert, als zu tilgen, da ich denke, dass die Rendite bei ETFs besser ist als den Zinssatz, den ich zahle (1,1%) und dass ich das Risiko emotional verkrafte (der Corona Crash hat mir z.B. nichts ausgemacht).

Ich denke aber, das ist wirklich sehr individuell zu betrachten.

Ich persönlich habe die Tilgung unseres selbstbewohnten Hauses so weit runtergefahren, dass wir ca. zum Renteneintritt damit fertig sind. Mein Einkommen ist ab da dann geringer, aber dafür fällt die Tilgung weg und man muss seinen Lebensstil nicht gravierend ändern. Durch die Investitionen bis dahin, könnte man seinen Lebensstil gegebenenfalls sogar sehr verbessern, wobei es durchaus sein könnte, dass wir bis zum Tod weiterinvestieren werden und das Geld dann unserem Sohn hinterlassen.

Das Geld, was wir durch das Runtersetzen der Tilgungsrate mehr haben, investiere ich in ETFs und Einzelaktien. Sondertilgung mache ich dann natürlich keine.

Hier meine grundsätzlichen Überlegungen Kredit oder Aktien bzw. Aktien auf Kredit:

https://frugalisten.de/forum/topic/selbst-ist-die-frau/?part=3#postid-8295

 

Hallo zusammen,

ich möchte einmal ein kleines zwischen Fazit abgeben. Also meine 2800€ welche sonder getilgt hätte haben sich auch 3200€ ca. Vermehrt. Incl. Dividenden. Ich habe Aktien von IBM Coca-Cola und BASF gekauft.

Viele Grüße