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Richtung 50 und gut unterwegs

Liebe Community,

toll diese Seite gefunden zu haben. Vieles spricht mir aus der Seele.
Es scheint doch nicht nur "voll zufriedene Hamsterradler" zu geben.
Zu mir: Mitte 40, technischer Beruf, vielfältig sportlich interessiert.

Auch ohne den Begriff "Frugalismus" zu kennen, lebe ich seit 20 Berufsjahren mit einer relativ hohen Sparquote. Gar nicht getrieben von einem "möglichst bald raus", eher hat mich schon immer der quasi-Zwang zur 5-Tage-Woche gestört (zumindest in qualifizierten technischen Berufen).
In jungen softwarelastigen Unternehmen ist das mittlerweile wohl anders - Oliver ist das beste Beispiel.

Eigenes Geld zu erarbeiten war für mich in jeder Phase wichtig. Meine Spartaktik war wohl in frühen Jahren auch von gewissen Lebensängsten geprägt (Stichwort Generation Kriegsenkel, aber das Thema gehört nicht hierher). Das habe ich in den letzten Jahren realisiert. Heute bin ich zumindest froh über das Ergebnis.

Ich war gefühlt schon immer Fan von Sachwerten (Aktien / Immo). Auch wenn ich das Schuldgeldsystem erst in den letzten Jahren so richtig verstanden habe, waren mir Zinspapiere mit dem Gegenwert "Papierwährung" immer suspekt.

Das Hamsterrad für die Masse (Vollzeit / 6 Wochen Urlaub) funktioniert erwiesenermaßen einwandfrei. Viele Zeitgenossen sind so schrecklich phantasie- und interessenlos. Schon im lockeren Gespräch über eine fiktive 4-Tage-Woche hört man häufig "was würdest du dann mit der ganzen Freizeit machen?". Ich finde das erschreckend. Erst recht von Leuten mit Kindern.

2019 möchte ich einige Dinge neu eingleisen. Idealerweise Ende der Vollzeit. Intensivierung/Reaktivierung der einen oder anderen Sportart. Verkauf einer Kapitalanlage-Immo. Wenn eine Sache jahrelang super läuft auch einfach mal zufrieden sein.
Im übrigen, Vermögensaufbau mit Fremdkapital-Hebel und Steuervorteilen hat etwas für sich. Die Immo-Miesmacher rechnen meist die Rendite über den vollen Kaufpreis obwohl man diesen ja eben nicht investiert hat. Hier sollte jeder der Interesse hat mal mit Office-Calc spielen. Ausserhalb der großen Ballungsräume kann es nach wie vor interessante Möglichkeiten geben.

Zur Geldanlage:
- selbst bewohnte Immo (nicht frugalistisch aber bezahlt, 50qm pro Person, diesen Luxus gönnen wir uns einfach)
- steuerfreie Fondspolicen (vor 2004), teilweise nach britischem Recht. Höchstmögliche Aktienquote. Risiko-LV-Anteil hierbei allerdings zu hoch / sinnfrei.
- Kapitalanlage-Immo (s.o.), seinerzeit voll finanziert und wenig getilgt aber mit sehr guter Wertentwicklung

Über Entnahmestrategien habe ich noch nicht viel nachgedacht. Ausser, dass man die Aktienquote mit zunehmendem Alter reduzieren sollte (gleitender Ausstieg) um die Volatilitäten im Griff zu halten. Übrigens ein Punkt, der in den ganzen Entnahmebetrachtungen selten erwähnt wird.
Mein persönlicher Vermögens/Rentenrechner basiert auf "Realgeld". D.h. ich rechne alles in heutigen Euro, das setzt eine Rendite genau in Höhe der Inflationsrate voraus. Ist vielleicht ganz realistisch, jedenfalls leicht zu rechnen.

Gar nichts mehr zu machen kann ich mir nicht wirklich vorstellen.  Immer wieder mal ein paar Wochen ein interessantes Projekt wäre das Optimum. Gerne auch nochmal etwas ganz neues. (abgedroschener Satz der "Generation Golf", ich weiss)

Bei meiner Konfirmation vor 30 Jahren gab es einen prägnanten Moment. Wir sollten unsere Lebensvorstellungen formulieren. Die Zettel wurden vorab zusammengeworfen und dann von einigen Leuten zufällig vorgelesen. Ein Satz hat sich mir eingebrannt, im Wortlaut, bis heute.
"Auf den Trott, jeden Tag zur Arbeit gehen zu müssen, würde ich verzichten, falls mir das gelingt. Denn da wird man doch mit der Zeit total verkorkst."
Weise Worte einer/s 14-jährigen...

Das war jetzt eine wirre Sammlung von Gedanken, aber das sind die Dinge die mir derzeit durch den Kopf gehen.

Beste Grüße aus Südbayern
der slowfox