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Pt spielt kein Lotto

Hi zusammen,

Ich bin erst vor kurzem auf dieses Forum gestoßen und bin total begeistert über den regen Austausch, der hier herrscht.

Ein paar Worte zu mir und meinem Hintergrund. Ich bin 37, verheiratet, lebe im Rheinland und bin seit 5 Jahren selbstständig.

Mein Interesse für Frugalismus und Investieren erwachte erst recht spät. Im Moment brenne ich für die Themen und verschlinge alles, was ich dazu finden kann. Ich habe vor 2,5 Jahren angefangen regelmäßig in ETFs zu investieren, momentan sind es insgesamt 50000€. Auf dem Tagesgeldkonto liegen ca 5000€. Aktuell sparen wir ca 50% unseres Einkommens jeden Monat und investieren weiter in ETFs. Wir planen als Etappenziel damit bis Ende 2027 circa 200000€ anzusparen.

Parallel soll unser kleines Unternehmen, das aktuell nur aus meiner Frau und mir besteht, weiter wachsen, im besten Fall gewinnen wir Mitarbeiter und können die Umsätze weiter steigern.

Viel weiter haben wir bisher noch nicht geplant. Wir wissen sicher, dass wir beide nicht bis zum regulären Renteneintritt arbeiten wollen, aber sind offen für verschiedene Szenarien.

Dafür erhoffe ich mir hier einige Anregung und Austausch!

Beste Grüße!

Bei Selbständigen schwingt ja immer die Frage mit, wie Firmenstruktur und sonstige AV aussehen. Wenn es Zahlungen in eine GRV gibt und die 50T€ in ETF zusätzlich vorhanden sind, ist das ok. Wenn die 50T€ in ETF alles ist, was Ihr zu zweit mit Mitte 30 an AV aufgebaut habt, dann wäre das deutlich zu wenig. Insofern wäre es hilfreich, wenn Du was zur Branche und Struktur Eures Unternehmens schreiben würdest und wie eine Entwicklung in Richtung neuer MA gedacht ist. Bildet Ihr zB selbst aus? Gibt es Interessenten oder seid Ihr eher in einer Branche, wo trotz aktueller Wirtschaftslage Fachkräftemangel herrscht?

 

" Ich habe vor 2,5 Jahren angefangen regelmäßig in ETFs zu investieren, momentan sind es insgesamt 50000€. Auf dem Tagesgeldkonto liegen ca 5000€. Aktuell sparen wir ca 50% unseres Einkommens jeden Monat und investieren weiter in ETFs. Wir planen als Etappenziel damit bis Ende 2027 circa 200000€ anzusparen."

Wenn die Märkte schlecht laufen, können es aber auch 2027 immer noch 50 TEUR sein...

Zitat von MFZ73 am 13. Dezember 2024, 2:24 Uhr

Bei Selbständigen schwingt ja immer die Frage mit, wie Firmenstruktur und sonstige AV aussehen. Wenn es Zahlungen in eine GRV gibt und die 50T€ in ETF zusätzlich vorhanden sind, ist das ok. Wenn die 50T€ in ETF alles ist, was Ihr zu zweit mit Mitte 30 an AV aufgebaut habt, dann wäre das deutlich zu wenig. Insofern wäre es hilfreich, wenn Du was zur Branche und Struktur Eures Unternehmens schreiben würdest und wie eine Entwicklung in Richtung neuer MA gedacht ist. Bildet Ihr zB selbst aus? Gibt es Interessenten oder seid Ihr eher in einer Branche, wo trotz aktueller Wirtschaftslage Fachkräftemangel herrscht?

 

Ich bin Physiotherapeut mit einer Privatpraxis und die Unternehmensform ist Einzelunternehmer. Wir bieten neben klassischen Behandlungen auch Kurse und betriebliche Gesundheitsfürsorge für Unternehmen an. In unserer Branche herrscht leider ein großer Fachkräftemangel, von daher ist es schwierig vorauszusagen, ob und wann man überhaupt Physios rekrutieren kann. Aber versuchen werden wir's.

Meine Frau und ich haben bisher beide kontinuierlich in die GRV eingezahlt, Rentenansprüche sind also zukünftig vorhanden. Da meine Frau eben auch meine Angestellte ist, kann ich für sie noch Maßnahmen wie VWLs oder eine betriebliche Altersvorsorge ergreifen. Bisher haben wir nur VWLs als monatliche Zahlungen in einen ETF-Sparplan eingerichtet, das startet ab Januar.

Zitat von Privatier am 13. Dezember 2024, 7:43 Uhr

" Ich habe vor 2,5 Jahren angefangen regelmäßig in ETFs zu investieren, momentan sind es insgesamt 50000€. Auf dem Tagesgeldkonto liegen ca 5000€. Aktuell sparen wir ca 50% unseres Einkommens jeden Monat und investieren weiter in ETFs. Wir planen als Etappenziel damit bis Ende 2027 circa 200000€ anzusparen."

Wenn die Märkte schlecht laufen, können es aber auch 2027 immer noch 50 TEUR sein...

Ja klar, you never know...

Wir werden jedenfalls weiter unseren Sparplan verfolgen, unabhängig vom Auf und Ab an der Börse, und gucken, wo wir dann stehen.

Zitat von pt am 13. Dezember 2024, 10:17 Uhr
In unserer Branche herrscht leider ein großer Fachkräftemangel, von daher ist es schwierig vorauszusagen, ob und wann man überhaupt Physios rekrutieren kann. Aber versuchen werden wir's.
Was würde denn ein ausgebildeter Physio, der Vollzeit bei euch arbeiten würde und sagen wir mal, bereits fünf Jahre Berufserfahrung hat, in etwa bei euch verdienen können?
Grüße vom Sparschwein
Zitat von Sparschwein am 13. Dezember 2024, 14:52 Uhr
Zitat von pt am 13. Dezember 2024, 10:17 Uhr
In unserer Branche herrscht leider ein großer Fachkräftemangel, von daher ist es schwierig vorauszusagen, ob und wann man überhaupt Physios rekrutieren kann. Aber versuchen werden wir's.
Was würde denn ein ausgebildeter Physio, der Vollzeit bei euch arbeiten würde und sagen wir mal, bereits fünf Jahre Berufserfahrung hat, in etwa bei euch verdienen können?
Grüße vom Sparschwein

Wenn die entsprechenden Fortbildungen absolviert wurden, dann ab 4000€ im Monat.

Zitat von pt am 13. Dezember 2024, 10:17 Uhr
Zitat von MFZ73 am 13. Dezember 2024, 2:24 Uhr

Bei Selbständigen schwingt ja immer die Frage mit, wie Firmenstruktur und sonstige AV aussehen. Wenn es Zahlungen in eine GRV gibt und die 50T€ in ETF zusätzlich vorhanden sind, ist das ok. Wenn die 50T€ in ETF alles ist, was Ihr zu zweit mit Mitte 30 an AV aufgebaut habt, dann wäre das deutlich zu wenig. Insofern wäre es hilfreich, wenn Du was zur Branche und Struktur Eures Unternehmens schreiben würdest und wie eine Entwicklung in Richtung neuer MA gedacht ist. Bildet Ihr zB selbst aus? Gibt es Interessenten oder seid Ihr eher in einer Branche, wo trotz aktueller Wirtschaftslage Fachkräftemangel herrscht?

 

Ich bin Physiotherapeut mit einer Privatpraxis und die Unternehmensform ist Einzelunternehmer. Wir bieten neben klassischen Behandlungen auch Kurse und betriebliche Gesundheitsfürsorge für Unternehmen an. In unserer Branche herrscht leider ein großer Fachkräftemangel, von daher ist es schwierig vorauszusagen, ob und wann man überhaupt Physios rekrutieren kann. Aber versuchen werden wir's.

Meine Frau und ich haben bisher beide kontinuierlich in die GRV eingezahlt, Rentenansprüche sind also zukünftig vorhanden. Da meine Frau eben auch meine Angestellte ist, kann ich für sie noch Maßnahmen wie VWLs oder eine betriebliche Altersvorsorge ergreifen. Bisher haben wir nur VWLs als monatliche Zahlungen in einen ETF-Sparplan eingerichtet, das startet ab Januar.

Das klingt soweit nicht schlecht und Euch stehen damit mehrere (steuerrechtliche) Optionen zur Verfügung. Ob, wann und wieviel Kapital man aus der Firma abzieht, ist bei Selbständigen aber auch immer eine Frage der zukünftigen Ausrichtung/Investitionen, vor allem in Eurer privaten Konstellation.

Eine Frage ist ja, ob die 50T€ in privaten ETF etwaige Investitionen in der Firma - zB um einen neuen MA einzuarbeiten/anzustellen - fehlen bzw. wieviel sonstiges Cash ihr dort vorhaltet. Und wenn ihr gerade und auf Jahre hinaus plant, Kapital für pAV inETF abzuziehen, wie flexibel ihr seid, es im „Notfall“ wieder in der eigenen Firma zu re-investieren. Deine Frau könnte da - absolut berechtigt - anderer Meinung sein als Du.

Du bist selbstverständlich nicht verpflichtet, hier konkrete Zahlen zu veröffentlichen, aber ich halte in meinem KMU aktuell grob 15-20T€ pro MA an Cash oder schnell verfügbarem Kapital vor, um jederzeit flexibel zu sein. Das ist allerdings auch nicht vom Himmel gefallen, das habe ich mir in den letzten 10 Jahren aufgebaut.

 

 

Der Staat finanziert die schulische Ausbildung von Physiotherapeuten nicht. Die hohen Ausbildungskosten werden idR von den Auszubildenden selbst getragen. Solange das so ist wird es beim Fachkräftemangel in der Branche bleiben. Stellt sich die Frage, ob die Unternehmer selbst Abhilfe schaffen können, indem sie die Ausbildungskosten tragen und dies als (vmtl. risikoreiches) Investment ansehen.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.
Zitat von karlmags am 14. Dezember 2024, 12:04 Uhr

Der Staat finanziert die schulische Ausbildung von Physiotherapeuten nicht. Die hohen Ausbildungskosten werden idR von den Auszubildenden selbst getragen. Solange das so ist wird es beim Fachkräftemangel in der Branche bleiben. Stellt sich die Frage, ob die Unternehmer selbst Abhilfe schaffen können, indem sie die Ausbildungskosten tragen und dies als (vmtl. risikoreiches) Investment ansehen.

Na das wäre ja das erste Problem in Sachen Fachkräfte bei dem eine staatliche Intervention die Lösung wäre.

Zitat von MFZ73 am 14. Dezember 2024, 0:09 Uhr
Zitat von pt am 13. Dezember 2024, 10:17 Uhr
Zitat von MFZ73 am 13. Dezember 2024, 2:24 Uhr

Bei Selbständigen schwingt ja immer die Frage mit, wie Firmenstruktur und sonstige AV aussehen. Wenn es Zahlungen in eine GRV gibt und die 50T€ in ETF zusätzlich vorhanden sind, ist das ok. Wenn die 50T€ in ETF alles ist, was Ihr zu zweit mit Mitte 30 an AV aufgebaut habt, dann wäre das deutlich zu wenig. Insofern wäre es hilfreich, wenn Du was zur Branche und Struktur Eures Unternehmens schreiben würdest und wie eine Entwicklung in Richtung neuer MA gedacht ist. Bildet Ihr zB selbst aus? Gibt es Interessenten oder seid Ihr eher in einer Branche, wo trotz aktueller Wirtschaftslage Fachkräftemangel herrscht?

 

Ich bin Physiotherapeut mit einer Privatpraxis und die Unternehmensform ist Einzelunternehmer. Wir bieten neben klassischen Behandlungen auch Kurse und betriebliche Gesundheitsfürsorge für Unternehmen an. In unserer Branche herrscht leider ein großer Fachkräftemangel, von daher ist es schwierig vorauszusagen, ob und wann man überhaupt Physios rekrutieren kann. Aber versuchen werden wir's.

Meine Frau und ich haben bisher beide kontinuierlich in die GRV eingezahlt, Rentenansprüche sind also zukünftig vorhanden. Da meine Frau eben auch meine Angestellte ist, kann ich für sie noch Maßnahmen wie VWLs oder eine betriebliche Altersvorsorge ergreifen. Bisher haben wir nur VWLs als monatliche Zahlungen in einen ETF-Sparplan eingerichtet, das startet ab Januar.

Das klingt soweit nicht schlecht und Euch stehen damit mehrere (steuerrechtliche) Optionen zur Verfügung. Ob, wann und wieviel Kapital man aus der Firma abzieht, ist bei Selbständigen aber auch immer eine Frage der zukünftigen Ausrichtung/Investitionen, vor allem in Eurer privaten Konstellation.

Eine Frage ist ja, ob die 50T€ in privaten ETF etwaige Investitionen in der Firma - zB um einen neuen MA einzuarbeiten/anzustellen - fehlen bzw. wieviel sonstiges Cash ihr dort vorhaltet. Und wenn ihr gerade und auf Jahre hinaus plant, Kapital für pAV inETF abzuziehen, wie flexibel ihr seid, es im „Notfall“ wieder in der eigenen Firma zu re-investieren. Deine Frau könnte da - absolut berechtigt - anderer Meinung sein als Du.

Du bist selbstverständlich nicht verpflichtet, hier konkrete Zahlen zu veröffentlichen, aber ich halte in meinem KMU aktuell grob 15-20T€ pro MA an Cash oder schnell verfügbarem Kapital vor, um jederzeit flexibel zu sein. Das ist allerdings auch nicht vom Himmel gefallen, das habe ich mir in den letzten 10 Jahren aufgebaut.

 

 

Das stimmt, als Selbstständiger muss ich natürlich private und geschäftliche Finanzen parallel managen. Zum Glück kollidiert die pAV bei uns nicht mit den geschäftlichen Belangen.

Ich halte auf dem geschäftlichen Tagesgeldkonto immer genügend Reserven bereit, allein schon wegen Steuervoraus- und -nachzahlungen. Dazu immer genügend Rücklagen, falls ich länger ausfallen sollte. Dafür habe ich allerdings auch eine BU-Versicherung abgeschlossen, die dann einspringt.

Die Einstellung neuer Mitarbeiter macht in unserem Betrieb zum Glück keine größeren Investitionen nötig. Eventuell nötiges Material ist vorhanden, oder kann jederzeit für kleines Geld nachgekauft werden. Dafür halten wir dementsprechend keine großen Reserven vor, auch wenn ich deine Maßnahme absolut sinnvoll finde.

Zitat von karlmags am 14. Dezember 2024, 12:04 Uhr

Der Staat finanziert die schulische Ausbildung von Physiotherapeuten nicht. Die hohen Ausbildungskosten werden idR von den Auszubildenden selbst getragen. Solange das so ist wird es beim Fachkräftemangel in der Branche bleiben. Stellt sich die Frage, ob die Unternehmer selbst Abhilfe schaffen können, indem sie die Ausbildungskosten tragen und dies als (vmtl. risikoreiches) Investment ansehen.

Bisher war es größtenteils so wie du sagst. Mittlerweile ändert sich aber zum Glück diesbezüglich vieles, so dass immer mehr Ausbildungkosten abgeschafft oder übernommen werden.

Allerdings löst das auch nur wenige Probleme. Ist der Therapeut fertig ausgebildet, braucht er oder sie dann noch einige wichtige Fortbildungen und Zertifikate, die dann zusammen nochmal Tausende Euro und Monate an Fortbildungszeit (und dementsprechende Verdienstausfälle) kosten. Das Gesamtpaket ist so schon sehr unattraktiv und Viele entscheiden sich klugerweise für andere Berufe.

Zitat von pt am 13. Dezember 2024, 17:35 Uhr

Wenn die entsprechenden Fortbildungen absolviert wurden, dann ab 4000€ im Monat.

Und wie ist die weitere Kalkulation?

Umsatz/Bruttomarge je (abrechenbarer) Arbeitsstunde?

Oder was sich die branchenüblichen Zeiteinheiten?

Bei wie vielen Stunden im Monat?

Eventuell nötiges Material ist vorhanden, oder kann jederzeit für kleines Geld nachgekauft werden.

Ein zusätzlicher "Arbeitsplatz" wird also nicht benötigt?

 

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de