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My American FIRE-Dream - 110 Monate zur Million

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Hallo zusammen,
endlich stelle ich mich auch offiziell vor nachdem ich schon eine ganze Weile hier mitlese und schreibe.
Vorweg: Ich bin kein "Frugalist", ich verfolge einen FIRE Plan, versuche immer schon eine gute Balance zwischen Geld und Wohlbefinden zu finden und die Lifestyle-Inflation zu begrenzen sowie die Einkommensseite zu optimieren.

Ich habe eine Industrie-Ausbildung und habe anschliessend erfolglos vier Semester im Ingenieur-Studium verbummelt. Diese Zeit bestand deutlich mehr aus Jobben und Reisen als aus Vorlesungen.Als ich dann vor 11 Jahren, noch als "mittelloser" Student meine jetzige Frau kennengelernt habe bin ich von Kiel zu ihr nach Unterfranken gezogen und habe dort im Handwerk angefangen.Es langte fuer ein durchschnittliches Leben zur Miete auf dem Dorf, zwei Autos und die fuer mich wichtigen Reisen. Aber an Sparen war mit diesem Einkommen und Lebensstil nicht zu denken.
Drei Jahre spaeter wechselte ich zu einem kleinen Maschinenbauer und arbeite dort als Service-Techniker und Programmierer/Elektriker. Das war ein grosser Sprung zurueck zu meinem gelernten Beruf und brachte auch fast den deutschen Durchschnittslohn ein. Wieder drei Jahre spaeter (2015) hatten wir auf Kredit ein sehr preiswertes Bau-Grundstueck gekauft und waren fest entschlossen ein guenstiges Haus mit viel Eigenleistung dort zu errichten. Es haette trotzdem 20 Jahre Tilgung bedeutet, aber immerhin nicht mehr wie die Miete.

Aber es kam ganz anders. Seit meiner ersten Amerika-Reise noch vor dem Studium machte ich bei der Greencard-Lotterie mit und hoffte auf das Abenteuer dort einmal einige Zeit leben zu koennen. Spaeter versuchte auch meine Frau ihr Glueck. Und in 2015 passierte es dann: Sie wurde gezogen einen Antrag stellen zu duerfen. So landeten wir im Mai 2016 in Nord-Nevada an der Westkueste der USA. Sie arbeitete zu der Zeit Teilzeit im Buero und konnte dank einer laufenden Entgeltumwandlung ein halbes Jahr als Sabbatical mit 50% Gehalt einreichen. Ich habe mit meinem Arbeitgeber ebenfalls sechs Monate Freistellung vereinbart, arbeite aber freiberuflich weiter an einigen Kundenprojekten und war zwischenzeitlich fuer ein paar Wochen dafuer in Indien. Die ersten Wochen haben wir unsere neue Heimat erkundet und sind umhergereist, dann fand meine Frau trotz noch bescheidener Englischkentnisse sehr schnell Arbeit im Buero eines Hotels. All diese Einnahmequellen zusammen haben unser Ueberleben so gerade gesichert. Nach der sechsmonatigen "Testphase" haben wir uns dafuer entschieden in den USA zu bleiben und unsere Arbeitsstellen in Deutschland zu kuendigen, die untervermietete Wohnung komplett aufzuloesen und die Autos zu verkaufen. Das Grundstueck haben wir auch wieder zum gleichen Preis verkauft wie wir es gekauft haben. Mit dem Geld haben wir die zwei Autos gekauft die wir zwingend benoetigen um hier zu leben.
Ich bewarb mich auf einen lokalen Job in der Industrie und wurde von der Personalvermittlung an eine gerade gegruendete Tochterfirma eines deutschen Mittelstaendlers vermittelt. Natuerlich hat man mich dort mit Kusshand genommen, da man gerade eine Fertigung mit europaeischen Maschinenpark aufbaute. Ich habe wieder einmal als Elektriker angefangen, mich aber mit dem weiteren Wachstum und Strukturierung schnell ins Engineering hochgearbeitet. In der Zwischenzeit hat meine Frau umgeschult auf Altenpflege, ist aber seit unsere Tochter geboren wurde daheim geblieben.

Wenn ich es an Olivers "Geschichte meines Vermoegens" anlehne sieht das bei uns so aus:

2003: 0 € - Ende Schule, Start Ausbildung, 80 Euro im Monat in Bausparvertrag und Deka-Depot. Rest der Verguetung fuer Fuehrerschein, Auto, Technik und keine Ahnung was...
2007: 2.000 € - Kurz gut verdient als Geselle, neues Auto bezahlt, USA-Reise, Beginn Studium
2008: 2.000 € Deka-Depot stuerzt ab. Ich lasse es unangetastet, interessiere mich nicht weiter fuer Aktien
2010: 2.000 € - Gemeinsame Wohnung mit Freundin, Handwerks-Job, Bausparvertrag aufgeloest fuer ihr Auto, Reisen
... -
2015: 8.000 € - Vollzeit Job, Freundin Teilzeit + Studium. Kaufnebenkosten von Grundstuck und Bauplanung bezahlt
2016: 0 € - Auswanderung in die USA, Deka-Depot aufgeloest, Baugrund verkauft, neue Existenz aufgebaut und zeitweise fast pleite
2017: 33.000 $ - Neuer Job fuer mich (PLC Electrician), Frau verliert ihren Job weil die Firmenzentrale Einsparungen verordnet  und sie die neue neueste Mitarbeiterin ist. Sie will etwas anderes als Buero probieren, schreibt sich am College ein fuer eine Arzthelferin/Krankenpfleger Ausbildung (Certified Medical Assistent). Camping-Trips an der Westcoast und Ultra-Low-Budget Hawaii.
2018: 98.000 $ - Viele bezahlte Ueberstunden in meinem Job, Frau bezieht Arbeitslosengeld macht dann eine betriebliche Altenpflegehelfer-Ausbildung (CNA) da sie als CMA ohne medizinische Berufserfahrung keinen Job findet. Dann wieder normales Einkommen in der Altenpflege. Frau findet neuen AG mit flexiblen "Per Diem" Arbeitseinsaetzen zu ihrem Wunschzeiten.
Ansonsten ein normales amerikanisches Leben zur Miete, viele Camping-Trips, sehr sparsame Budget-Reisen mit und ohne eingeladene Familie und Freunde aus Deutschland.
2019: 201.000 $ - Befoerderung, viele Ueberstunden. Mein Job ist langfristig sicher, die gut bezahlten Ueberstunden vielleicht nicht. Kinderwunschbehandlung, Schwangerschaft kompliziert, Frau kann nicht viel arbeiten und macht hauptsaechlich private Altenpflege bis die alte Dame letztlich verstirbt. Endlich wieder mal eine richtige Reise in die Suedsee und nach Australien. Budget natuerlich. Daheim wird auch jeder Dollar optimiert und ein Haus/Eigentumswohnung gekauft. Fuer hiesige Verhaeltnisse kleine 140 m2 mit Doppelgarage. Typ Reihenhaus, daher eher "Wohnung" mit zwei Schlafzimmern und zwei Baedern.
 
Zunkunftplanung:
2020: 300.000 $ - Im November 2019 wurde unsere Tochter geboren. Meine Frau blieb bis Juni daheim und arbeitet jetzt Teilzeit als CMA und checkt Mitarbeiter auf Covid-19 Symtome. Relativ gut bezahlt und unsere Arbeitszeiten sind zeitversetzt, wir brauchen keine Betreuung fuer die Kleine. Ich habe mit einem Kollegen ein Segelboot gekauft und wieder angefangen zu segeln.
Ziel ist es die folgenden Jahre weiter eine gute Harmonie zwischen Arbeit und Privatleben zu finden und Geld zu sparen. Die Situation zeigte mir, dass ich eine gute Position in einer guten Firma habe. Trotz Produktionsstillstand war ich durchgehend Vollzeit beschaeftigt und hatte nur zwei Wochen lang keine Ueberstunden. Wenn das so bleibt ist es realistisch die naechsten Jahre $100.000-$110.000 Sparrate zu halten. Mit einem Job meiner Frau oder einer weiteren Befoerderung auch mehr.
2025: 900.000 $ - Fuer 2025 ist vor der Einschulung ein Sabbatical geplant. Aktuell reden wir von mindestens einem Jahr Weltumsegelung. Das wird uns wohl mit einem 45-50ft Katamaran bis zu hunderttausend Dollar kosten, trotzdem werden die Einnahmen aus Lohn und Bonus von Jan-Mar, staatlichen Zuschuessen und Vermietung die Ausgaben uebersteigen. Somit sollten wir (bei durchschnittlich 5% Wachstum) am Ende des Jahres bei etwa einer Million landen.
2026: 1 Million $ - Wenn alles so klappt bin ich 39 Jahre alt, laufe in den Heimathafen ein und ueberlege mir ein neues Ziel waehrend meine aelteste Tochter zur Schule geht. Leben in Deutschland? Oder USA? Oder ganz woanders?

Fuer mich ist das kein detallierter Fahrplan, sondern eine grobe Orientierung. Es ist realistisch, kann aber natuerlich auch ganz anders kommen. Wenn es weiter so gut laeuft stehen wir noch besser da, wenn eine Katastrophe kommt fangen wir von vorne an. Ich lasse mich ueberraschen. Einzig fest eingeplant ist das Sabbatical und die folgende Neuorientierung.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Hallo und danke für die Vorstellung. Dazu gleich eine Frage, die sich mir bei Lektüre des MMM Forums auch des Öfteren stellt. Wie kommen Amerikaner auf so hohe absolute Sparraten? Da sind teils fünfstellige Steigerungen des "networths" pro Monat drin. Eine Million in weniger als zehn Jahren scheint mir dort eher die Regel als die Ausnahme. Bei vielen muss da netto wesentlich mehr übrig bleiben als bei uns in Euro, ist das so? Ist die Kaufkraft von Euro und Dollar vergleichbar?

Wir haben als Familie Ausgaben von ca. $3500 + Tilgung pro Monat mit Haus und drei Autos, Boot, Reisen.
Ich alleine verdiene auf meiner Facharbeiter/Techniker Position ca. $12.000 brutto. Meine Frau bekommt Teilzeit $2.500 im Monat.
Mit meiner garantierten Bonuszahlung haben wir so letztes Jahr $168.000 brutto verdient. Das sind netto $138.000 weil so viel wie es geht in von der Steuer absetzbare Anlageformen wie 401k, IRA usw. investiert wird. Dadurch liegt die Steuerlast bei nur 7% und mit allen Abgaben wie Rentenversicherung, Krankenversicherung eben bei nur 17%.

Es sind die folgenden Faktoren die es in den USA so einfach machen:
(1) Man verdient mit einer brauchbaren Qualifikation deutlich mehr.
(2) Der Staat animiert und foerdert erheblich die private Vorsorge
(3) Es gibt keinen Betriebsrat oder Gesetze die die Arbeitszeit beschraenken.
(4) Es gibt Gesetze die 150% oder 200% des Lohns fuer Ueberstunden vorschreiben.
(5) Man hat sehr gute Moeglichkeiten steuerbeguenstigt zu investieren.
(6) Zinsen fuer Immobiliendarlehen sind von der Steuer absetzbar.
(7) Kaum Abgaben, da ein guter Arbeitgeber meist die KV der ganzen Familie bezahlt (Meine Frau braucht keine eigene KV bezahlen!)
(8) Man kann in einen Bundesstaat mit niedrigen Steuern ziehen.
(9) Man kann relativ zum Einkommen guenstig leben. Immobilien sind oft guenstiger, Mobilitaet ist guenstiger, Alltagswaren (Klamotten, Technik etc) ist guenstiger. Lebensmittel etwa gleich aber regional unterschiedlich.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Ok, danke - sehr interessant. Meine Frau und ich haben bei einem Familieneinkommen von gut 130.000 Euro brutto keine 70.000 netto im Jahr. Klar, da brauchen wir nicht klagen, das ist weit überdurchschnittlich. Bei ambitionierten (beinahe) 75% Sparquote (dann haben wir ca. 1.500 Euro im Monat zum leben) sparen wir etwa 50.000 Euro im Jahr. Da kann man ja einfach ausrechnen, wie schnell das mit der Million klappt - deutlich weniger schnell als es mir in Amerika zu funktionieren scheint.

In diesem Sinne: viel Erfolg bei eurer Reise zur Million :).

Das ist echt mal ein spannender Lebenslauf soweit @Tim! Ihr habt eine mutige Entscheidung getroffen und wurdet offenbar belohnt. Die Sparrate ist natürlich Wahnsinn, das kriegt man als Deutscher Angestellter so nicht hin. Da frag ich mich, warum FI dort nicht noch von viel mehr Leuten angestrebt wird, gerade auch weil der Job schnell mal weg sein kann? Darf man fragen, wieso ihr trotz relativ sparsamer Lebensweise drei Autos habt? Klingt von außen, als ob da der amerikanische Lifestyle ein wenig auf euch abfärbt. 🙂

Ich hatte mich vor Jahren auch mal spaßeshalber für die Greencard-Lotterie registriert, weit bin ich aber nicht gekommen. Ein paar Tage nach Registrierung holte mich gegen Mitternacht ein Anruf aus dem Tiefschlaf und jemand mit üblen amerikanischen Englisch wollte Fragen beantwortet bekommen. Auf meine freundliche Nachfrage, ob das nicht auch wann anders ginge meinte er, ich könne jetzt antworten oder das wärs dann gewesen. Ich war so stinkig, dass ich zum Teil ins mexikanische Spanisch verfallen bin ohne es zu merken. Sagen wir so, wir sind nicht im Guten auseinander. 🙂

Ohne Auto geht nichts wo wir leben. Zu weitläufig. Autos kosten nicht viel. Also haben wir einen Kleinwagen für mich, einen Kompakt-SUV für meine Frau (und Kind) und Geländefahrten und ein großes komfortables Auto für Ausflüge, Camping-Reisen, Besuch, Boot ziehen, Baumarkt, wenn ich mit Kind weg muss usw...

Wenn dich jemand angerufen hat war das ein Scam.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Es ist also einfach günstiger wenn wir mit den kleineren Autos zur Arbeit und im Alltag fahren statt den großen BMW dafür zu nutzen. Letzteren brauchen wir aber auch für die größeren Unternehmungen.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Hallo Tim, super Plan.

Ja, im Ausland kann man mehr sparen, ich hatte auch über lange Zeit eine Sparrate von 100K

Leider hab ich zu spät angefangen, b.z.w. vorher zu gut gelebt, aber die Erinnerungen und Erlebnisse sind ja auch was wert 😉

Was mich interessieren würde sind 2 Sachen. Erstens, wo bekommst du noch 5 %  ?

Ich kalkuliere leider zur Zeit praktisch mit 0% ...und wenn es mal 1% ist, dann gibts Geschenke.

Und zweitens, wenn du mit 39 aufhören willst, wie willst du da mit der Million auskommen.

Ich bin 55, und bei einem minimalen Verbrauch von 3500 Euro für mich und meine Frau hier in Deutschland ( Wohnen im bezahlen Eigentum) sowie 100.000 Puffer ( wir brauchen ja beide mal irgendwann ein neues Auto , und am Haus ist auch immer was zu tun) , reicht eine Million +  nicht  mal für die nächsten 30 Jahre. D.h. mein ETD ist 85 , danach ist nichts mehr da.

Was hier in D erschreckend hoch sind, sind all die Fixkosten, daher im Forum auch schon einige Beiträge Zum Thema Krankenkassen , u.s.w.

Vielleicht sind die aber auch bei mir zu hoch. Wohnnebenkosten bei etwa 500 Euro ( Strom, Gas , Wasser, Grundsteuer, Müll, GEZ, Versicherung, Internet) , dazu kommen noch 2 x KV mit zusammen 500 Euro. Bleiben gerade noch 2.500 , aber man will ja auch noch mal in Urlaub fahren.

Wenn 1.000.000 bei euch 45 Jahre reichen soll sind das gerade mal 1800 im Monat , und das für 3 und ohne Puffer und ohne Ausbildung deiner Tocher ?

 

 

Zitat von Achim_Global am 23. Juni 2020, 9:35 Uhr

Ich bin 55, und bei einem minimalen Verbrauch von 3500 Euro für mich und meine Frau hier in Deutschland ( Wohnen im bezahlen Eigentum) sowie 100.000 Puffer ( wir brauchen ja beide mal irgendwann ein neues Auto , und am Haus ist auch immer was zu tun) , reicht eine Million +  nicht  mal für die nächsten 30 Jahre.

Bin ja nun 2 Jahre jünger. Das sehe ich auch so, da brauchst du noch etwas mehr.

Ich möchte mit 39 nicht aufhören. Das ist die Planung bis zum Sabbatical, nicht darüber hinaus. Wobei ich so viel Geld monatlich ja nur brauche wenn wir wie jetzt in den USA berufstätig sind und in einer Großstadt leben.

5% ist unterhalb der Durchschnittsrendite am Aktienmarkt. Wenn es minus 5% wird bringt mich das ja nicht um. Ich habe im geplanten Zeitraum  immer genug Einkommen um das Investment-Kapital nicht anzutasten. Zukunftsplanung ist immer hypothetisch, richtig?

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty
So, bin zuruck aus dem Segel-Wochenende...
Zitat von Achim_Global am 23. Juni 2020, 9:35 Uhr

Was mich interessieren würde sind 2 Sachen. Erstens, wo bekommst du noch 5 %  ?
Ich kalkuliere leider zur Zeit praktisch mit 0% ...und wenn es mal 1% ist, dann gibts Geschenke.

Am Aktienmarkt sollte das moeglich sein. Mit all dem Geld das aktuell in die Maerkte gepumpt wird glaube ich nicht an einen langanhaltenden Abwaertstrend. Sollte es sich anders entwickeln ist das auf die kurze Zeitspanne nicht tragisch. Ich benoetige das investierte Geld nicht sondern kann auch waehrend einen 1-2 jaehrigen Sabbaticals von laufenden Einnahmen und Cash leben. Ich bekomme jedoch selbst auf meinem Checking Account (Girokonto) aktuell 1.74%. Das war letztes Jahr sogar noch 3%.
Zitat von Achim_Global am 23. Juni 2020, 9:35 Uhr

Und zweitens, wenn du mit 39 aufhören willst, wie willst du da mit der Million auskommen.
Wenn 1.000.000 bei euch 45 Jahre reichen soll sind das gerade mal 1800 im Monat , und das für 3 und ohne Puffer und ohne Ausbildung deiner Tocher ?

Erstens will ich wie angesprochen nach dem Sabbatical nicht aufhoren, sondern mein Leben neu sortieren. Aber selbst wenn man vom Ersparten lebt ist doch die Rechnung mit 0% Return und Kapitalverzehr etwas merkwuerdig. Das sind ja gerade mal 2%. Allein die Dividenden uebersteigen diesen Betrag.
Ziel ist es vielleicht danach Teilzeit zu arbeiten um die Kosten zu decken und das Kapital und die Ertraege weiter arbeiten zu lassen. Das Teilzeiteinkommen meiner Frau alleine langt ja fast um unseren Lebensstandard zu halten, und das an der US-Westkueste. Zwei Teilzeitjobs egal wo in der westlichen Welt sollten weiteres Sparen ermoeglichen.
Ab regularen Renteneintrittsalter (bzw. vorzeitig ab 62 nach jetzigen Regelungen) gibt es auch noch zwei staatliche Renten in signifikanter Hoehe.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Das Teilzeiteinkommen meiner Frau alleine langt ja fast um unseren Lebensstandard zu halten, und das an der US-Westkueste.

Das reicht, um die laufenden Kosten zu decken, allerdings ist mir aufgefallen, dass in Deinem Kreisdiagramm im thread "Ziel 2020" vermutlich die Abschreibungen/Wertverluste für 3 Autos und das Boot fehlen.

Grundsätzlich kommst Du aber gut hin, 1 Mio plus 2 Renten plus eine abgezahlte Immo - wer damit nicht klarkommt, macht sowieso ganz generell was verkehrt.

 

@mfz73 Das stimmt, ich habe keine Abschreibungen fuer diese Dinge drin. Ich kalkuliere auch Fahrzeuge als normalen Konsum. Die sind weder besonders teuer noch alt, also werden wir die naechsten Jahre keine neuen Autos brauchen.

Ich rechne sogar damit, dass mein Pendel-Fahrzeug irgendwann das zeitliche segnet und verschrottet wird. Dann haben wir immer noch zwei. Und wenn wir dann z.B. nach Deutschland ziehen brauchen wir nur noch ein Auto. Schwierig so laufend PkW-Kosten fuer die Zukunft abzuschaetzen. Daher Einmal-Investition ohne Wertminderung. Bezahlt ist bezahlt, Restwert Null. Sonst konnte ich die Autos ja auch noch als Asset sehen.
Konkret betragen unsere Kosten dieses Jahr mit der Neu-Anschaffung des Familienautos $4096 im Monat. Mit Abschreibung ueber fuenf Jahre waeren das nur $3363 im Monat. Und mit 5-Jahres Abschreibung und ohne Finanzierungskosten fuer die Immobilie brauchen wir aktuell nur $2686 pro Monat fuer alles inkl. Reisen. Genug Puffer. Daher kam ich mit den $3500 als realistische Zahl.

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„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Liest sich sehr interessant und spannend, danke für die Einblicke 🙂

Zitat von PanameraFlow am 28. Juni 2020, 14:49 Uhr

Liest sich sehr interessant und spannend, danke für die Einblicke 🙂

Find ich auch! Danke dafür. Die Tilgung für das Haus steckt wohl in der Sparrate. Die Hausnebenkosten finde ich mit >7k$ recht hoch. Sind da auch Rücklagen drin?

Bei mir sind Lebensmittel ein größerer Posten. Ebenso Kultur/Ausgehen und außer Haus Essen. Da wäre bei mir auch das größte Einsparpotential - wenn ich denn wollte...

Alles Gute!

Zitat von Muslime_Frugi am 28. Juni 2020, 15:42 Uhr

Find ich auch! Danke dafür. Die Tilgung für das Haus steckt wohl in der Sparrate. Die Hausnebenkosten finde ich mit >7k$ recht hoch. Sind da auch Rücklagen drin?

Genau, ich rechne wie in der FIRE Szene ueblich Immobilien zum Net Worth. Die Nebenkosten enthalten auch die Ruecklagen, hier einer Common-interest Community die als professionell gemanagte Eigentuemergemeinschaft die Instandhaltung der Gemeinschaftsanlagen und auch der Wohngebaeude uebernimmt. Das sind $3000 im Jahr. Zusammen mit $1640 Grundsteuer ist das schon der Grossteil der Nebenkosten.
Die Zinsen werden jetzt deutlich runter gehen, da ich gerade umschulde bei der Rekord-Niedrigzinsen.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Ah ok danke! So rechne ich bei der Vermietung auch.

Aber wie ist es denn wenn die sselbstgenutzte Immobilie nicht mehr finanziert wird? Wird dann die Vergleichsmiete zur Sparrate gerechnet. Oder zumindest eine Vergleichsmiete für eine kleinere bedarfsgerechte Wohnung?

Ich rechne mein Haus gar nicht in die Sparrate, obwohl da der Großteil meines EK gebunden ist.

Warum sollte ich eine Vergleichsmiete zur Sparrate rechnen? Die Sparrate ist alles was nicht verkonsumiert wird und bezieht sich auf reale Kosten. Miete waere Konsum. Nebenkosten, auch Kaufnebenkosten sind Konsum. Tilgung ist eine Investition, schliesslich erhoehe ich mein Eigenkapital und kann es auch jederzeit in Cash umsetzen durch einen Verkauf. Wenn ich das Geld nicht in eine Immobilie stecke ist es uebrig und wird anderswo investiert. Das zaehlt dann automatisch zur Sparrate.

Die Tilgung kann man ja theoretisch aussetzen und auf ein endfaelliges Darlehen umstellen. Dann erhoeht man nicht weiter das Eigenkapital in der Immobilie, aber die Kosten (Zinsen) bleiben dauerhaft gleich. Es ist also nicht noetig die Tilgung zum Konsum zu zaehlen. Ich habe mich ja bewusst fuer eine Immobilie entschieden um das Eigenkapital zu erhoehen statt Miete zu zahlen. Waere dann ja bloed wenn ich die Immobilie als wertlos abschreibe.

Ich kann und werde das Haus zu einem gegebenen Zeitpunkt verkaufen. Das passiert aber nicht in der Ansparphase, eine evtl. Miete ist daher fuer diese Jahre nicht relevant. Wie viel ich dann irgendwann zum Leben brauche (Miete, Kauf..) ist offen, aber das ist auch nicht Teil meiner Planung und hat auch nichts mit der jetzigen Sparrate zu tun. Ich lege das Geld jetzt an und wenn ich das Haus verkaufe kann ich vom Erloess den Konsum in der Zukunft (wie z.B. Miete) bezahlen.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Klar 😳 ! Ich hatte einen gedanklichen Hänger... die eingesparte Miete erhöht automatisch die Sparrate und das in der Immobilie gebundene EK steht in der Bilanz als Vermögenswert.

Je teurer die Immobilie, desto größer der Konsum...

Update:

Etwas ueber den Erwartungen habe ich 2020 mit $318.970 abgeschlossen und eine weitere 7% Gehaltserhoehung bekommen.
Fuer das Jahr 2021 rechne ich nun mit $102.000 Sparrate. Die Ausgaben werden nun hoeher als angedacht ($4000/mo inkl. Reisen), da meine Frau ein kostenpflichtiges Fernstudium macht und die Kleine dadurch auch manchmal betreut werden muss.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty
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