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MSCI WORLD aktuelle Situation

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Hallo liebes Forum,

ich investiere seit einiger Zeit mit einem monatlichen Sparplan in den MSCI World. Leider hat der sich in den letzten Monaten ehr negativ entwickelt. Eigentlich war  die Überlegung  die Sparrate die in den ETF fließt noch zu erhöhen aber beim aktuellen Kursverlauf bin ich ehr skeptisch. Wie schätzt ihr die Lage ein, was machen diejenigen die selber hier investiert sind von euch?
VG

Dann wurde der cost average Effekt nicht verstanden. Genau solche Kursschwankungen will man doch in der Ansparphase. Nichts geht nur gen Norden.

also: Ruhe bewahren und die günstigen Preise genießen

Da kann ich mich meinem Vorredner anschließen, einfach weiter laufen lassen 😀

Moin @crunchly

Auch ich habe Ende Dezember genau zum Allzeithoch 70.000€ in einen All World ETF geladen und bespare seitdem monatlich weiter. Gekauft hatte ich meinen Einstand zu 67,5€/ share. Durch die regelmäßigen Sparzuwächse bei fallenden Kursen liegt mein Durchschnittskurs nun bei "nur noch" 64,5€. Wenn die Kurse noch ein weiteres Jahr auf diesem niedrigen Niveau bleiben und ich meinen Sparplan weiterführe, lande ich bei einem Volumen von dann gut 150.000€ bei irgendwas um die 61€/ share - und das selbst bei diesem Worst Case Szenario. klettert der Kurs dann wieder auf das Allzeithochniveau vom Jahresanfang, bin ich bereits wieder einige % im Plus.

Laut Lindner steuern wir gerade auf eine wirtschsftskrise durch Rohstoff- und Materialknappheit hin - wir werden sehen. Da ich mein Depot noch zwei Jahre weiter bespare und somit derzeit zu niedrigen Kursen kaufe, sieht das alles zwar gruselig aus wenn man man das derzeit Dicke Minus im Depot betrachtet (momentan sind es gute 15%), gleicht mein denkbar schlechtes Einstiegsniveau aber nach und nach aus.

Da es irgendwann wieder aufwärts gehen wird, ist jeder nun investierte Euro sinnvoll, um im Anschluss an die Talfahrt bzw. den Bärenmarkt von wieder steigenden Kursen zu profitieren. JETZT ist auf jeden Fal die richtige Zeit, weiter zu sparen und Durchhsltevermögen gefragt, ggf. über mehrere Monate oder Jahre.

Natürlich deprimiert es auch mich, dass mein Depotstand die letzten Monate trotz hoher Sparleistungen stets unverändert bleibt und der relative Verlust durch Kursrutsche immer dicker wird - aber da muss man nun durch.

Anders als du es dir gerade überlegst, habe ich meine Sparpläne nicht verringert, sondern auf den mir maximal möglichen Betrag AUFGESTOCKT, um jetzt im Kurstief möglichst viel günstig nachzushoppen und damit meinen schlechten Einstsndskurs "nach unten zu ziehen".

Also, nicht verzweifeln und einfach weiter machen 🙂

vg

Danke Euch für eure Einschätzung und wie gesagt, es war ja der ursprüngliche Plan die Sparrate noch zu erhöhen. Dann werde ich das wie geplant machen und abwarten...

Zitat von Frugi85 am 22. Juni 2022, 8:04 Uhr

um jetzt im Kurstief möglichst viel günstig nachzushoppen

Ich würde die Sparpläne ja auch weiter laufen lassen, dafür hat man die doch. Aber woher weisst du, dass das jetzt das Kurstief war? vielleicht war das erst der Anfang vom Abstieg?

Hi Frugi85:

Freut mich wirklich, dass du trotz nicht all zu langer Börsenerfahrung alles richtig machst und einen kühlen Kopf bewahrst!

CU2025

@privatier

Aber woher weisst du, dass das jetzt das Kurstief war? vielleicht war das erst der Anfang vom Abstieg?

weiß ich natürlich nicht. Aber seit meinem Kauf Ende des Jahres gehts steil nach unten. Von der Perspektive aus gesehen ist also so ziemlich alles gerade ein Kurstief. Derzeit bin ich auch gerne für weitere 20% Kursrückgang - ich zahle ja noch brav weitere 2,5 Jahre lang monatlich 5.000€ ein und parke das ganze dann nochmal gut 5 Jahre ohne weitere Besparung bevor es an die Entnahme geht. Ich gehe mal stark davon aus, das sich dann einiges getan haben wird.

vg

Es kann gut sein, dass die negative Entwicklung noch lange andauert. Eine Daumenregel besagt, dass eine Baisse ca. 1/3 der Dauer der letzten Hausse umfasst.

Wenn man die Finanzkrise 2008/9 als Ausgangspunkt der Hausse nimmt, die im Wesentlichen aus dem negativen Zinsniveau und Staatszuschüssen bestand, könnte es durchaus ca. 3-4 Jahre am Aktienmarkt bergab gehen. Ein mögliches Ziel könnte für den DAX bei ca. 8000 liegen (-50%) oder im worst case bei 4500 (-67%).

Dass es so kommt ist völlig ungewiss, aber man sollte einen Plan haben, wenn es so kommt. Eine Möglichkeit ist mind. 50% in Cash zu gehen, und dies per Sparplan auf 4 Jahre wieder zu reinvestieren. Eine andere, sehr gute Möglichkeit für Rentner(-anwärter) ist der Kauf von Anleihen guter Bonität mit langer Laufzeit und dann brauchbaren Zinsen. So erwirtschaftet man noch Jahre nach der Krise gute Erträge. Allerdings sollte man dann auf Signale warten, dass die Notenbanken nicht mehr den Zins erhöhen.

Leider sind durch die lange, künstlich genährte Hausse einige Prinzipien verloren gegangen.

Sparpläne sind das Gebot der Stunde (oder einfach drin bleiben und in 5 Jahren wieder nachgucken).

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.

Würde mir sehr gut in den Sinn passen, ich bespare noch gute drei Jahre 😉 Allerdings muss ja auch die Inflation berucksichtigt werden und die ist derzeit astronomisch. Sicherlich wird es nochmal Peaks nach unten geben aber ich denke nicht dass ein gut diversifiziertes Depot nochmal um weitere 20% absetzt, jedenfalls nicht über Jahre hinweg und ein WORLD oder besser noch ALL World ETF ist ja recht breit gefächert. Meiner persönlichen Vermutung nach werden wir zum Jahresende nicht sclechter stehen als derzeit. Wer weiterhun regelmäßig nach Sparplan bedient, der kauft ja nun auch günstig nach und senkt den Durchschnittskurs - vor allem dann, wenn noch nicht sehr lange bespsart wird.

Meinen zum Allzeithoch sehr ungünstig getätigten Erstkauf des AW ETF von Ishare ihv. 60.000€ habe ich Ende Dezember getätigt - Durch die seitdem weitergeführten Sparpläne über weitere 30.000€ von 67,5€ (Erstkauf) auf mkttlerweile 64,7 gesenkt. Steigt der Kurs wieder auf 67,5 dann bin ich bereits fast 5% im Plus. Nun beginnt aber auch nicht jeder so dusselug wie ich - und ohne den Erstkauf wäre mein Durchschnittskurs noch deutlich besser und auf niedrigem Niveau. Monatlich bespare ich den All World mit 5000€ und bin gespannt, wie sich das bis Jahresende über die nächsten 30.000€ weiterentwickelt. Bleibt der Kurs den Rest des Jahres wie aktuell, stehe ich zum Jahreswechsel immerhin schon bei nur noch knapp 61€/Anteil. Klettert der Kurs dann innerhalb von 2 Jahren wieder aufs Allzeithoch zurück, sind das dann im 2-Jahresschnitt  immerhin noch gut 4% Kursgewinn. Und meinen Ausgangsfall finde ich schon selten dämlich bzw. unglücklich gewählt. da werden die Allermeisten einen deutlich besseren Schnitt hinbekommen.

Und wer bereits einige Jahre dabei ist, der hat in den letzten 8 Jahren ohnehin die Taschen gut gefüllt und kann mit 100% Kursgewinn auch einen Rücksetzer von 25% grinsend vertragen. Wer bleibt denn da noch der sich ärgern soll? 😉

So eine größere Korrektur sorgt ja letztlich auch für eine danach gesundet verlaufende Linie und auf Lange Sicht ist vermutlich ohnehin wenig zu befürchten...

Ich war Anfang letzten Jahres eingestiegen und bin jetzt mit nahezu +-0 ausgestiegen. Ich behalte Cash und warte einen weitern Kursrückgang ab. Ist ja bei dem derzeitigen Scenario wahrscheinlich.

Parallel habe ich mit Partnern zusammen seit Mitte letzten Jahres ein Engagement im MSCI SRI - die wollten jetzt aber nicht mit Verlust aussteigen, wie von mir empfohlen. Also bleiben wir drin.

 

Dass es noch "deutlich" weiter abwärts geht möchte ich mal anzweifeln, zumindest nicht für mehr als ein paar Monate. Zumindest sehe ich dafür keinen besonderen Anlass. Wir sind ja schon fast 20% unterm Allzeithoch. Die gelegenheit zim Wiedereinstieg finde ich jedenfalls derzeit sehr günstig. Ich investiere gerade jeden Cent den ich auftreiben kann um mein "Hupsi" vom Jahresanfang zu kompensieren. Wenn du den Tiefpunkt verpasst, machste auch kein gutes Geschäft 😉

Zitat von Frugi85 am 27. Juni 2022, 13:46 Uhr

Dass es noch "deutlich" weiter abwärts geht möchte ich mal anzweifeln, zumindest nicht für mehr als ein paar Monate.

Noch einer mit der Glaskugel...

Nö, eben leider nicht. Daher bleibe ich auch investiert. Ich sehe nur keinen vernunftigen Grund für einen weiteren großen Kursrutsch, jedenfalls nicht im World ETF. Ich sehe keinen Grund heißt ja nicht, dass es nicht möglich ist, ich sehe nur keine Rechtfertigung bzw. keinen gegebemen Anlass der für einen weiteren so großen Abstieg vom jetzigen Level aus sorgt. Daher wäre ich gerade jetzt vorsichtig sich an Markettiming zu versuchen (und dass ich dabei ohmehin kein Glück habe zeigt ja bereits meine Punktladung der Erstinvestition auf ATH). Solange meine Nachkäufe den Kursschnitt noch nach unten ziehen, profitiere ich ja such so schon. MEINETwegen können die Kurse aber auch gerne noch um weitere 80% fallen. Ich hab in den nächsten 3 Jahren noch gut 300.000€ zu investieren und anschließend 5 Jahre ohne Entnahme Zeit es wachsen zu lassen und freue mich daher über billige Kurse. Auch ohne Glaskugel kann ich statistisch wohl davon ausgehen, dass in 8 Jahren die Kurse höher sein werden als jetzt

Man sollte zwischen dem unterscheiden, was man erwartet und womit man rechnet. Ich erwarte keinen größeren Kursrutsch (= es ist für mich nicht das wahrscheinlichste Szenario). Ich rechne aber trotzdem damit (es ist ein mögliches Szenario). Wäre ich kurz vor Ausstieg, würde ich wohl wie von Ernst beschrieben höhere Cashreserven anlegen, ggf. auch durch Verkauf, weil ich mich dann am schlechtest denkbaren Szenario ausrichten muss. Da ich aber noch deutlich > 10 Jahre vor mir habe, sind mir solche Überlegungen wurscht, kann ich ja vermutlich alles aussitzen. Timing a la FFF kommt nicht in die Tüte, fehlende Glaskugel und so.

Hab auch keine Glaskugel, aber derzeit sind steigende Zinsen angesagt, für die Ukraine aktuell noch keine Lösung und für den Abriss der Lieferketten ebensowenig. Die Energiepreise verteuern alles, in der nächsten Heizsaison kommt die Stunde der Wahrheit, Staatsanleihen sollen nicht mehr zugekauft werden, derzeit "Blutbad" am Anleihenmarkt. Da ist Abwarten durchaus eine Lösung - zumal der Bärenmarkt gerade gestartet ist. Kann durchaus noch 20% weiter runtergehen. Hat schon seinen Grund, dass Banken Aktien nur mit 60% beleihen. Mein ETF MSCI SRI stand im Zenit bei 10€, ging schon auf 8 zurück, jetzt bei 8,30. Im Bärenmarkt ratenweise zu kaufen, das muss man sich nicht antun.
Timing geht zwar nicht mit irgendeiner Sicherheit, aber schlechtes Timing kann dazu führen, dass man auch nach 10 Jahren seinen Einstiegskurs nicht erreicht. Und das hier ist ein Performance-Index.

Für den MSCI gibt es keine historischen Werte, aber für den Dow Jones. Und wenn man den in den 30er und vierziger Jahren betrachtet, dann gab es Zeiten, in denen man 20 Jahre auf einen Gewinn wartete, wenn man Anfang der 30er eingestiegen war. Vielleicht weitet sich die Ukrainekrise in einen schleichenden großen Krieg aus, und wir werden die nächsten 20 Jahre keinen Gewinn sehen, nur Verluste. Das zum Thema Timing.

Damals waren aber auch die ganzen Finanzsysteme und Notenbanken und so weiter noch nicht so gut ausgeklügelt um auf Krisen angemessen zu reagieren und so weiter und außerdem gab es da einen Weltkrieg von dem wir jetzt einfach mal hoffen dass der nicht kommen wird.

Zitat von FredFinanzFuchs am 28. Juni 2022, 20:18 Uhr

Für den MSCI gibt es keine historischen Werte, aber für den Dow Jones. Und wenn man den in den 30er und vierziger Jahren betrachtet, dann gab es Zeiten, in denen man 20 Jahre auf einen Gewinn wartete, wenn man Anfang der 30er eingestiegen war. Vielleicht weitet sich die Ukrainekrise in einen schleichenden großen Krieg aus, und wir werden die nächsten 20 Jahre keinen Gewinn sehen, nur Verluste. Das zum Thema Timing.

Das ist nur bei Betrachtung der Aktienkurse. Unter Berücksichtigung von reinvestierten Dividenden ergibt sich ein anderes Bild.

Zitat von Privatier am 29. Juni 2022, 8:20 Uhr
Zitat von FredFinanzFuchs am 28. Juni 2022, 20:18 Uhr

Für den MSCI gibt es keine historischen Werte, aber für den Dow Jones. Und wenn man den in den 30er und vierziger Jahren betrachtet, dann gab es Zeiten, in denen man 20 Jahre auf einen Gewinn wartete, wenn man Anfang der 30er eingestiegen war. Vielleicht weitet sich die Ukrainekrise in einen schleichenden großen Krieg aus, und wir werden die nächsten 20 Jahre keinen Gewinn sehen, nur Verluste. Das zum Thema Timing.

Die am besten verfügbaren historischen Daten gibt es für den S&P500 (>120y)

Die Betrachtungen (20y bis Indizes wieder in den Gewinn liefen) von dir oben genannt sind zwar richtig jedoch für fast keinen Anleger realitätsnah und deshalb höchstens wissenschaftliche Grundlage für einen Crash-Propheten.

Warum? Weil die allermeisten Anleger nicht an dem letzen Tag auf dem ATH vor dem großen Crash all-in gehen, sondern schon angelaufene Gewinne ihrer Sparhistorie haben, bzw. den Cost Average Effekt via. Sparpläne/gestuftes Investieren nutzen.

Würde man den Tag vor einem Crash als Bezugspunkt nehmen, sondern eine Woche davor, sieht die Sache vollkommen anders aus - sprich weit weniger dramatisch.

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