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Mit 25 Jahren die Rente planen

Moin zusammen,

ich heiße Hans, bin 25 Jahre alt und habe kürzlich meine erste Festanstellung (nach Bachelor, diversen Auslandsaufenthalten und Master) bei einer Unternehmensberatung angenommen.

Seitdem ich ca. 16 Jahre alt bin, habe ich regelmäßig während der Schule auf dem Bau/in Cafés gearbeitet und konnte mir dabei immer schon gut etwas dazuverdienen. Auch während des Studiums habe ich als Werkstudent etwas gearbeitet - mir war immer wichtig, relativ schnell durch den Bachelor und Master zu kommen, um einfach schnell in die Arbeitswelt zu gelangen. Hier bin ich nun, verdiene ca. 60k mit meinem Angestelltenjob und nochmal 17k mit meinem Kleingewerbe, was sich dann auf ein nettes Sümmchen aufaddiert.

Insgesamt habe ich derzeit ein Vermögen von ca. 120k in Aktien, Kryptowährungen und Betriebsvermögen (mit Abschlag gezählt - der Teil also, den ich bekommen würde, wenn ich alles veräußern würde; nach Steuern).

Ich plane, jeden Monat ca. 3-3,5k Euro zurückzulegen (hauptsächlich in ETFs) und habe einen straffen Sparplan + Investitionsplan, sodass ich mit 37/38 die erste Million knacken sollte - falls alles nach Plan läuft. In der Unternehmensberatung sind die Aufstiegschancen super, was dazu führt, dass ich in den nächsten 6-8 Jahren mein Gehalt fast verdoppeln kann. Ich plane zusätzlich, irgendwann mal eine ETW/Haus zu kaufen, sofern ich ein günstigeres Angebot entdecke - das dauert aber wahrscheinlich noch...

Mich würde Eure Meinung mal interessieren: Wo habt ihr in meinem Alter gestanden? Wie findet ihr meine Planung?

Danke und viele Grüße,
Hans

Zitat von hasgu25 am 10. September 2021, 10:48 Uhr

Moin zusammen,

Moin

ich heiße Hans, bin 25 Jahre alt und habe kürzlich meine erste Festanstellung (nach Bachelor, diversen Auslandsaufenthalten und Master) bei einer Unternehmensberatung angenommen.

Seitdem ich ca. 16 Jahre alt bin, habe ich regelmäßig während der Schule auf dem Bau/in Cafés gearbeitet und konnte mir dabei immer schon gut etwas dazuverdienen. Auch während des Studiums habe ich als Werkstudent etwas gearbeitet - mir war immer wichtig, relativ schnell durch den Bachelor und Master zu kommen, um einfach schnell in die Arbeitswelt zu gelangen. Hier bin ich nun, verdiene ca. 60k mit meinem Angestelltenjob und nochmal 17k mit meinem Kleingewerbe, was sich dann auf ein nettes Sümmchen aufaddiert.

Also 77k im Jahr?

Insgesamt habe ich derzeit ein Vermögen von ca. 120k in Aktien, Kryptowährungen und Betriebsvermögen (mit Abschlag gezählt - der Teil also, den ich bekommen würde, wenn ich alles veräußern würde; nach Steuern).

Ich plane, jeden Monat ca. 3-3,5k Euro zurückzulegen (hauptsächlich in ETFs)

Wenn ich 77k € in einen Brutto Netto Rechner eingebe, komme ich auf 3770€ netto, bei Steuerklasse 1.

Verstehe nicht genau wie du da 3-3.5 pro Monat investieren willst, oder lebst du noch bei deinen Eltern und zahlst diesen 0?

 

und habe einen straffen Sparplan + Investitionsplan, sodass ich mit 37/38 die erste Million knacken sollte - falls alles nach Plan läuft. In der Unternehmensberatung sind die Aufstiegschancen super, was dazu führt, dass ich in den nächsten 6-8 Jahren mein Gehalt fast verdoppeln kann.

Gerade in der Unternehmensberatung ist das Prinzip "Up or Out". Also ja, vielleicht könntest du das Gehalt dort in dieser Zeit verdoppeln, aber: 1. ein doppeltes Bruttogehalt entspricht nicht einem doppelten Nettogehalt und 2. halten es die Allermeisten nicht so lange in diesem Bereich aus. Trotz Schmerzensgeld.

Ich plane zusätzlich, irgendwann mal eine ETW/Haus zu kaufen, sofern ich ein günstigeres Angebot entdecke - das dauert aber wahrscheinlich noch...

Und ist das in deinem Plan mit Mitte/Ende 30 Millionär zu sein schon berücksichtigt?

Mich würde Eure Meinung mal interessieren: Wo habt ihr in meinem Alter gestanden? Wie findet ihr meine Planung?

In deinem Alter hatte ich 20.000€ Schulden.
Jetzt, sechs Jahre später, sieht das etwas anders aus.

Deine Planung kann ich nicht genau erkennen.
Was ist denn dein "Plan"?

Willst du dann aufhören zu arbeiten, wenn du Millionär bist?
Was sind deine Träume?

Danke und viele Grüße,
Hans

Gerne,

Grüsse vom Sparschwein

Ich stimme Sparschwein bei seinen Anmerkungen zu. Mach den Job erstmal 2 Jahre. Ich weiss ja nicht, wo du arbeitest, der Druck und Stress ist bei den Beratungen sicherlich unterschiedlich. Aber ich war bei einer der größeren, die für den Druck bekannt war und da sind dann doch viele wieder ausgestiegen oder hatten einen Hörzsturz / Burnout.

Klasse finde ich auch immer die geradezu mathematisch genaue Berechnung der Portfolio-Entwicklung. Ich mach das ja nun schon seit über 30 Jahren und es lief nie so wie die 7-8% mit denen hier immer gerechnet wird. Immer deutlich besser und auch lange Zeiten deutlich schlechter. Wer weiss, vielleicht bewegen sich deine ETFs jetzt die nächsten 15 Jahre seitwärts und du verlierst nach Steuern / Inflation ?!?

Und wer weiss, was das Leben sonst so bringt.

Mein Tipp: gut arbeiten was dir Spaß macht, Ausgaben im Griff halten, Geld dauerhaft anlegen wie du es machst und dann siehst du in 8 Jahren mal wo du stehst. Dann bist du ja immer noch jung.

„Nichts ist beständiger als die Veränderung.“ - Zitat von irgendwem aus dem Netz.

 

„1. Kommt es anders und

2. als man denkt.“ - meine Mutter

 

Hallo Hans,

mit Mitte 20 hatte ich gerade mein Studium beendet und begann eine tolle Stelle als Ingenieur für eine luxenburger Firma. Das war überhauptnder beste Job den ich je hatte. Leider ging die Firma 1,5 Jahre später pleite und musste alle Angestellten entlassen. Wirklich schade - wir waren ein unglaublich tolles Team. Da stand ich dann in der Arbeitslosigkeit mit ca. 50.000€ auf dem Konto und wusste nicht so recht was ich tun sollte. Also kaufte ich mit 28 mein jetziges Wohnhaus mit einem weiteren kleinen Haus auf dem hinteren Flurstück und sanierte alles in fünf Jahren Eigenleistung, zwei Jahre davon in Vollzeit, Den Rest neben dem Job. Zu meinem 30. Geburtstag bin ich eingezogen und habe das kleinere Haus neu aufgebaut und vermiete es als Ferienhaus.

Ich landete zwischenzeitlich beruflich im Konzern - leitende Position in der technischen Betriebsführung - mit 150.000€ Jahresgehalt und wäre sicher schon tot wenn ich dort geblieben wäre.

Während eunes eskallierten Personalgeaprächs habe ich dann spontan gekündigt, da war ich dann 32. Nach einem Jahr Auszeit und Findungsphase mit beruhigenden 150.000€ auf dem Girokonto habe ich beschlossen, nicht mehr in die Industrie zu gehen und generell meine Intelligenz nicht mehr anderen zur Verfügung zu stellen. Ich vermietete das Dachgeschoss meines Hauses, suchte mir einen Teilzeitjob im öffentlichen Dienst bei dem man quasi nur anwesend sein und wenig mitdenken muss und schaute mich nach weiteren Immobilien bzw. Bauplatzen um. Seit der Fertigstellung des MFH diesen Sommer kommt nun kräftig Cashflow und das Eigenheim ist ebenfalls vollständig getilgt. Ich bin jetzt 35 - das war also ein Prozess über knapp zehn Jahre. Meine Voraussetzungen in deinem Alter waren also recht ähnlich.

Mit dem Eigenheim würde uch nicht zu lange warten. Du hast für dein junges Alter viel Kapital angesammelt und viele Jahre Zeit es zu mehren und sinnvoll einzusetzen.

Lass dich vom hohen Preisniveau nicht abschrecken - so günstig wie derzeit finanziert man nie wieder! Kauf zügig ein Doppelhaus und vermiete einen Teil. In der Regel ist das dann über die Ratenlaufzeit kostendeckend. Bei deinem Gehalt hast du sicher bis Mitte 30 getilgt und dann viel finanziellen Freiraum und Sicherheiten für weitere Investitionen und Geschäfte aber vor allem eine solide Existenzgrundlage die dir keiner mehr nehmen kann. Meiner ganz persönlichen Meinung nach ist es wirklich langwierig und schwer, sich nur duch harte "ehrliche" Arbeit ein Vermögen aufzubauen. Man muss aktiv werden, sich was einfallen lassen und sich mit unternehmerischem Risiko trauen, Dinge zu tun, bei denen andere nur mit dem Kopf schütteln.

 

 

Danke @frugi85 für das Teilen Deiner Geschichte. Ich mag ungeschliffene Rohdiamanten, also unkonventionelle Menschen Drive.

Zitat von Frugi85 am 11. September 2021, 10:41 Uhr

Meiner ganz persönlichen Meinung nach ist es wirklich langwierig und schwer, sich nur duch harte "ehrliche" Arbeit ein Vermögen aufzubauen.

 

Na Frugi85, wenn das bei dir keine harte, ehrliche Arbeit war, was dann? Ich schätze mal, die 5 Jahre Haussanierung hast du wahrscheinlich deutlich mehr als 40 Stunden / Woche gearbeitet. Aber, wenn du die Zeit und Energie in einen regulären Job gesteckt hättest, wer weiss, was du in der Zeit dann verdient hättest.

Natürlich war das sehr viel und überwiegend auch sehr harte Arbeit. Dafür gabs vier Jahre lang kein Wochenende, keinen Urlaub und zwei Jahre lang parallel der Job im Konzern so dass der Arbeitstag beibmir selten unter 16 Stunden hatte. Es war aber ein tolles Gefühl bzw. eine prägende Erfahrung, selbst etwas zu planen, Höhen und Tiefen zu erleben und am Ende zufrieden das Ergebnis betrachten zu können. So ein Maß an Zufriedenheit muss man im Job erstmal finden. Das war auch der Anstoß für weitere eigene Projekte. Ohne die Erfshrungen beim Bau des eigenen Hauses hätte ich mich wohl auch nicht an den Neubau eines Mehrfamilienhauses herangetraut. Und auch für den Bau der nächsten (und wohl letzten) Immobilie ist wieder viel Denkarbeit, Planung, Optimierung und natürlich eine gute Portion Eigenleistung nötig. Für mein persönliches Wohlbefinden ist das nächste Bauprojekt für mich auch das wohl Wichtigste. Es wird neben drei Wohneinheiten vor allem auch Lagerfläche und eine Werkstatt für mich selbst entstehen. Dort möchte ich mich in meinem "Ruhestand" ausleben und Projekte wieder aufgreifen die seit Jahren auf Umsetzung warten. Oldtimer restaurieren, technische workshops geben, künstlerisch tätig werden. Mit 40 ist auf jeden Fall Schluss. Dann ist der Vermögensaufbau gesichert und die Phase des "Berufslsbens" für mich abgeschlossen und es beginnt die nächste Phase - Familie, Kinder bekommen, groß ziehen und mit viel freier Zeit die richtigen Werte vermitteln und eine tolle und spannende Kindheit ermöglichen. Dann bin ich 60...65 und durch gesundheitliche Einschränkungen, die sich bereits jetzt deutlich zeigen, auch dicht dran diese Welt wieder zu verlassen, wenn nicht sogar schon geschehen.

Ich denke ich habe da soweit alles richtig gemacht - was mir schwer fällt ist die vernünftige Zusammenstellung meines ETF Portfolios - da braucths nochmal Hilfe...