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Mein Lebensweg ,ne Achterbahn

Hallihallo,

na das ist doch mal eine tolle Site,Oliver. Zufällig drauf gestoßen. Wahrscheinlich doch gar nicht so zufällig,wirst ja immer bekannter. Dann habe ich dich auch noch in einem kurzen Auftritt im RBB ? gesehen. Danach mal deine Sites intensiver besucht. Obwohl ich es nicht wusste steckt auch in mir wohl ein kleiner Fruga. Nicht so wahrscheinlich, so konsequent, aber erahnbar.

Hier mein Lebensweg.

Bin über 50 Jahre, wenn ich so die letzten 30 Jahre betrachte, welche Entwicklung man genommen hat, vom naiven Lebemann mit populären Konsumgedanken in jungen Jahren hin zu einem, dem allgemein gültigen Lebensformat kritisch gegenüberstehenden Menschen,der aufgrund dieser Gedanken vielerorts im Bekanntenkreis hilfloses Achselzucken erntet. Ich hab viel ausgiebig gefeiert, Autos, Motorräder, ect. gehabt, und könnte mir auch heut einiges leisten. Aber, ich muss es gar nicht. Fahre z.b. einen 20 Jahre alten Wagen und weiss die Vorteile dessen zu schätzen. Ein neuer Wagen würde mir Stress verursachen." und wieder ne Schramme ".

Gesundes Selbstvertrauen lies mich an meinen Einstellungen und Meinungen nicht zweifeln. Weil es sich für mich richtig anfühlt. In allen Lebensbereichen entwickel ich mich hin zur Genügsamkeit ohne jedoch das Gefühl des Verzichtens zu verspüren. Im Gegenteil ,es fühlt sich richtig an Überflüssiges zu eliminieren, Balast abzuwerfen. Einige "lüsterne" Konsumgedanken sind aber noch vorhanden. Ich muss dabei auch aufpassen das ich Andere nicht aufgrund meiner Einstellungen bevormunde. Aber ich hab eigentlich keine Gleichgesinnten im Umfeld. Mal schauen wie sich das weiter entwickelt.

Oliver,die Konsequenz deiner Umsetzung ist bemerkenswert. Bin mal gespannt was in Zukunft daraus wird.

PS: Der Bericht mit dem der im Wohnmobil wohnt hab ich mit einem Schmunzeln gelesen. Schon ne Weile öfter mal durchgedacht. Da bin ich aber noch nicht. Mal schauen.

Auch das Thema Finanzen hier ist sehr interessant und aufschlussreich. Auch ich hab eine finanzielle Achterbahn in meinem Leben hinter mir. Viel gelernt. Immer viel gearbeitet immer manierlich verdient, erst als Arbeitnehmer dann jetzt schon über 20 Jahre selbstständig. Meine Anlagehistorie ist klassisch angefangen: Mama und Papa sparen in Bausparen, Lebensversich. ect.  ok ich auch. ( Würg,Kotz ) In frühen Jahren schon ne kleine Wohnung finanziert und schnell bezahlt. Verkauft und an der Börse verzockt. :-(( Weiter gespart und spekuliert. In den 1990 ern viel gewonnen und noch mehr verzockt. Es kam immer Geld nach durch Maloche. Für mich kam dann letzendlich der persönliche Worst Case im Jahre 2007 bei diversen Einzelaktienspekulationen an der Nasdac. Verluste im mittleren 6 stelligen Bereich. Verbliebenes Vermögen damals ca.170000 ,-.  Upps, heiß / kalt / schwitz / Alter 43 Jahre mit kaum gesetzl.Rente.  Uijuijui, ok, das wars. Besinne dich. Lerne jetzt daraus. Dir läuft sonst die Zeit weg. Du must was ändern. Was ? Spekuliere nicht mehr,sondern lege an !!!! Es soll aber auch was bringen. Logisch, also wieder Aktien. Das war mir klar. Was hast du falsch gemacht? Jetzt anderer Ansatz. Fonds, breiter gestreut. Kaufen und halten. Gesagt getan. Alles was ich irgendwie zu Geld machen konnte bis vor 2009 ( da Steuerfrei in Zukunft  ) in klassische Fonds investiert = ca.80000,- eur. Heute sind das alleine aktuell 265000,-eur EK. ( + in Zukunft daraus 100000,-Freibetrag ) Nicht so verkehrt für 9 Jahre ,oder ?  Danach natürlich extrem weiter angelegt und gespart. Ab 2009 Spar-und Anlegequote ca. 75 % des netto. ,ca 22-33000,-eur anno.  Ergibt heut ca. 500000,-eur in Fonds, 160000,- in bar und ca 40000,- Alt-krücken in Rentenversicherung.  Naja, und mit 67 J. gibts ja noch  ein wenig gesetzl. Rente.( Stand heut 500,-netto p.m.) Kapitalisiert sind das ja dann auch noch mal ca. 150000,-eur ( 4% Regel).

Fazit: Wo wäre ich heut wenn ich nicht gezockt hätte ? Aber das gilt nicht !! Ist unrealistisch. Ich wäre nicht der der ich bin ohne meinen Lebenslauf. Ich hätte auf  keinen anderen Weg erfolgreicher sein können weil ich nunmal "ich" bin. Die Summe meiner Fehler und Erfolge ergeben"mich". Ich bin Stolz das ich auf Scheidewegen "die"Entscheidungen getroffen hab.

Ab letzte Woche beschäftige ich mich mit ETFs und der passiven Anlagephilosophie.

Damoklesschwert = Elterunterhalt, bringt meine Planung evt. wieder komplett aus den Fugen. ( Die kriegen dich bis du stirbst !  ) Haste nichts, zahlste nichts. Haste sehr viel, machts dir nichts. Haste einiges und dir das hart erarbeitet, nehmen sie es dir :-((

PS: Das was ich bis heute aufgrund meiner Lebensgeschichte gelernt hab : Lass die Hände von jeglicher Art von Altersvorsorge die staatlich gefördert ist. Sprich Riester Rürup Betriebliche Altervorsorge. Ehrlich lasst es. Jeder Berater/Verkäufer rechnet Euch das interessant. Aber das ist alles komplette Quatschberechnung. Die Zuschüsse hören sich super an aber werden durch die internen Kosten aufgefressen. Wenn sie dich nicht in  der Sparphase betucken , dann spätestens in der Auszahlphase. Nie,nie !! von möglichen Renditen blenden lassen sondern immer,immer nur die garantierten Beträge zu grunde legen. Ihr seht sofort, wenn ihr private Anlageformen dagegen rechnet, kein einziges staatliches Produkt ist die Anlage wert.  Beispiel Direktversicherung: sehr hohe Kostenstruktur : auf die Auszahlsumme kommt nachher der komplette Kranken und Pflegeversicherungbeitragssatz zum Abzug ( ca 17-18,5 % ): Durch Entgeldumwandlung sinkt eure gesetzl.Rente: Auch ist man recht statisch über die Laufzeit gebunden,kann mit dem Geld nicht z.b. Notlagen überbrücken. Aktien kann man flüssig machen wenn nötig.

Da wird mir ja auch ganz schwumrich wenn ich deinen Lebensweg lese. Man muss dann auch immer noch die Möglichkeit haben korrigieren zu können.  Aber man muss auch ehrlich zu sich sein. Selbstkritisch und reflektierend scheinst du ja zu sein. Mir geht es ähnlich. Mit dem Alter entwickelt man sich, reift man.