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MBA Studium langfristig sinnvoll???

Hallo zusammen und ein frohes neues Jahr!

Ich befinde mich momentan in einer kognitiven Dissonanz und bräuchte ein paar Meinungen, da ich in meinem Privatleben keinen Kontakt zu Menschen habe, die mir bei der Angelegenheit helfen können.

Zu mir: Ich bin 27 und Maschinenbauingenieur. Langfristig strebe ich die finanzielle Unabhängigkeit an und bin mit Vermögen, Sparquote und Investmentstrategie, sowie dem teils vorhandenen Mindset schon auf dem guten Weg dorthin. Seit Oktober 2019 absolviere ich noch nebenberuflich einen MBA (ca. 13.000€) und ca. 20h zusätzlich pro Woche zum Lernen.

Generell kann ich sagen, dass ich vom Schulsystem (Selber: Realschule, Ausbildung, Abitur, Studium) nichts halte. Meine gesamte finanzielle Bildung habe ich aus Büchern und dem Internet. Ich halte nichts von Abschlüssen oder Titeln! Ich strebe aus steuerlicher Sicht langfristig an, mein Einkommen größtenteils aus eigenen Unternehmen oder Investitionen zu generieren.

Im MBA Studium merke ich wieder, dass mir die Profs nichts beibringen können, was ich mir nicht selber beibringen kann. Wenn sie da stehen würden, wo ich hin will, müssten sie nicht abends und am Wochenende Vorträge halten. Desweiteren habe ich absolute Probleme mit dem Notensystem. Ich bezahle Menschen, die mir Noten geben. Die wenigsten Gründer oder Investoren werden einen MBA haben, sondern Leute einstellen, die einen MBA haben. Ich habe das Gefühl der MBA ist (Abschlüsse an sich) lassen dich glauben, man wäre erfolgreich. Die Karriereleiter ist eigentlich ein Hamsterrad, in dem so viele Menschen stecken und nicht rauskommen.

Ich merke, dass die Zeit die ich wöchentlich investiere, mich unglücklich macht. Ich habe tief im Innern das Gefühl, du machst gerade nicht das was du eigentlich willst, sondern nur etwas wozu dich das System insgeheim zwingt. Es lässt dich glauben, du müsstest es tun um langfristig erfolgreich zu sein. Meine Kommilionen stecken auch alle im Hamsterrad, ich sehe weder im Netzwerk noch im Wissen einen Vorteil. Macht es nicht mehr Sinn seine Zeit in seine eigenen Projekte zu investieren, mehrere Einkommensströme aufzubauen, als einer Weiterbildung zu folgen, die dich als Angestellter irgendwann nur mehr Steuern zahlen lässt, einen vermutlich stressigeren Job beschert wegen Beförderung usw.? Als Angestellter oder Selbstständiger Berater oder so, kann man immer nur seine Zeit gegen Geld tauschen. Also ein 1:1 Business. Nach oben hin ist diese Einkommensquelle nicht unendlich skalierbar und die Steuern kommen hinzu.

Ich habe 25 Jahre lang gedacht Schule, Abitur, Studium machen dich erfolg(reich). Stattdessen hängt man trotzdem im Hamsterrad. Tag für Tag. Man hangelt sich von einem Wochenende zum nächsten. Mittlerweile bin ich stark vom Mentoring überzeugt und ich glaube sogar das Mentoring, die beste Variante ist, seine Ziele zu erreichen.

Trotz div. Bücher wie Lead the Field, der Weg zur finanziellen Freiheit, Rich Dad Poor Dad, Cashflow Quadrant, Denke nach und werde reich usw....habe ich warscheinlich noch Blockaden und alte falsche Glaubenssätze.

Sollte man die Zeit und das Geld lieber sparen? Die Zeit zum lernen kann man nutzen für eigene Projekte oder zum Arbeiten. Das Geld daraus lässt sich investieren. Die Kosten für das Studium lassen sich investieren. Ich habe bereits eine Rechnung aufgemacht. Die ca. 20.000€ (Arbeitszeit plus Kosten) kosten zukünftig einiges an Rendite (je nach Strategie). Stehen die im Verhältnis zum Mehrwert des MBA? Das sind halt solche Fragen die ich mir stelle. Abgesehen von dem Stresslevel der sich durch Prüfungen und der späteren Beförderungen ergibt.

Kommen wir also zum ENDE und zu meiner FRAGE:

Benötigt man aus Sicht des Unternehmers oder Investors einen MBA?

Ich hoffe es gibt hier einige Menschen, die die finanzielle Unabhängigkeit schon erreicht haben und können mir den ein oder anderen Tipp geben.

LG

Wenn du 10 Leute fragst, wirst du 10 Antworten erhalten.

Ich glaube nicht, das ein MBA viel bringt. Besser auf die Arbeit fokussieren und sehen, dass man dort vorankommt. Bei 20 TEUR ist es ja auch kein Premium MBA von Harvard etc., sondern (wie ich es immer nenne) irgendein "Hilfs-MBA". Damit kannst du dich meiner Ansicht nach nicht differenzieren.

Die Kosten für den MBA kannst du ja in der Steuererklärung ansetzen.
Deswegen ist das nicht ein 100%iger Verlust an Investmentkapital.
Unser Bildungssystem ist sicher nicht perfekt, aber die Abschlüsse und Noten dienen als primäres Einordnungsmerkmal.
Der Rest klärt sich dann sowieso über das Vorstellungsgespräch oder über den Lebenslauf. Aber irgendeine Grundlage braucht es zur Auswahl/Einordnung der Fähigkeiten.
Ist ja auch nicht jeder zum Autodiktat geeignet.

Ob der MBA sinnvoll ist kann ich mit meiner Erfahrung bisher nicht beurteilen. Allerdings strebe ich für die Zukunft allein zur persönlicher Weiterentwicklung ein Aufbaustudium an und denke, solange das finanziell möglich ist, die persönliche Motivation gegeben ist und irgendwo auch ein Mehrwert ersichtlich ist: machen!
Der persönliche Mehrwert muss nicht unbedingt finanziell sein (auch wenn es vorteilhaft wäre), es kann auch einfach zur Persönlichkeitsentwicklung dienen oder einfach langfristig mehr Lebensglück bringen und dadurch die eigene Schaffenskraft langfristig aufrechterhalten.
Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden können.

Du brauchst keinen MBA, aber das ist in Deinem Fall sowieso die falsche Frage.

Grundsätzlich liest sich Dein Beitrag so, als ob Du die Weisheit eh mit Löffeln gefressen hättest. 27, keine Ahnung von nix, aber machst Dir schon Gedanken um Hamsterrad und Mindset. Du hast kein Hamsterrad. Und Du hast auch kein Mindset. Zumindest keins, was von Nutzen wäre.

Ein Mentor ist in Deinem Fall vermutlich die bessere Alternative, allerdings liefert ein Mentor auch nichts anderes als eine FoBi. Lediglich die Art der Kommunikation ist eine andere, das Lehrmittel ist anders. Wobei eine gute FoBi durchaus auch durch Dozenten durchgeführt werden kann, die ebenfalls als Mentoren fungieren - war zumindest in der FoBi der Fall, die ich 2018-2019 nebenher gemacht habe.

Von dem Gedanken, dass Du schlauer bist als alle Deine Dozenten zusammen, würde ich mich an Deiner Stelle aber schleunigst verabschieden - oder den Beweis antreten, dass es tatsächlich so ist. Also Jammern einstellen und eigenes Business aufbauen. Wenn Du das schaffst, brauchst Du den MBA nicht. Wenn nicht, bietet das zumindest im Nachhinein die Möglichkeit, Deine Irrtümer zu erkennen.

Und davon gibt's in Deinem Beitrag so einige. Die Frage ist also nicht, ob Dir ein MBA und/oder Mentor was bringt, sondern ob Du überhaupt von irgendjemandem Informationen und Erfahrungen annehmen willst. Oder alternativ lieber mit Vollgas selbst auf die Fresse fällst. Auch das ist nicht verboten; es erdet gewaltig und man lernt 'ne Menge. Letztlich also auch nur ein anderer Weg der Ausbildung. Ich würde allerdings den MBA zu Ende machen, parallel Ideen sortieren und das Netzwerk ggflls. dazu nutzen, ein eigenes Projekt zu realisieren.

In den Moment, wo Du dann Theorie und Praxis miteinander verbindest, wird Dir das Wissen der Ausbildung sicherlich helfen - aber es wird niemals der alleinige Baustein sein, um erfolg(reich) zu werden.

Ganz wichtig: wenn Du ggü. Kunden und Geschäftspartnern mit der gleichen Arroganz auftrittst, wie das aus Deinem Beitrag quillt, dann solltest Du das mit einem Berg an Fachwissen und Erfahrung untermauern können. Mit Deiner Attitude wirst Du polarisieren, Kunden und Optionen filtern, sprich: manche werden allein auf Grund Deines Auftretens keine Geschäfte mit Dir machen. Wenn Du beim Rest der dann übrig bleib, nicht durch Fachwissen und Erfahrung punkten kannst, sind Deine Projekte schneller tot als Du Deinen Namen buchstabieren kannst.

Die erweiterte Frage ist also, ob Du im Business einen anderen Auftritt hast als hier im Forum. Wenn Du Dein Verhalten steuern und gezielt einsetzen kannst, ok. Wenn nicht ... wird's ganz dünnes Eis. Bei mir würdest Du mit Deinem hiesigen "Mindset" über Kaltaqkuise zB nicht mal 'n Termin vor Ort bekommen, vermutlich würde ich ein Telefongespräch mit Dir nach spätestens einer Minute abbrechen.

Ob der MBA dir in deiner beruflichen Laufbahn was bringt kannst nur du selbst beantworten.  Wie ist deine Einschätzung bekommst du durch den MBA eine Gehaltserhöhung oder eine Stelle mit besserer Entlohnung?

Ich selbst habe bis 30 Jahren auch an zeitintensive Zusatzqualifikationen geglaubt. Genützt haben diese mir in meiner beruflichen Laufbahn dann eher nicht. Ich kam durch Fachwissen und meine Fähigkeiten voran.

Mit dem Investieren habe ich dann fokusiert mit Mitte 30 begonnen.  Hier habe ich mich informiert und dann auf mich selbst und meine eigene Einschätzung verlassen.

Die finanziellen Mittel welche ich dadurch verdient habe, sind deutlich höher als die in der Anstellung, aber die finanziellen Mittel der Anstellung waren die Voraussetzung zum Investieren.

 

 

 

Das Ziel, finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, ist die eine Sache, die andere ja aber das "wie" und was du sonst für deine Zukunft geplant hast.

Dein Post liest sich, als würdest du ja nur arbeiten gehen (und entsprechende Qualifizierungen mitmachen), bis du deine FU erreicht hast, und nur dafür machst du das überhaupt. Und bei Erreichen kündigst du sofort für immer. Ist das so? In dem Fall ist es eine simple excel-Berechnung deines Einkommens sowie deines Zielbetrags zur FU, einmal mit und einmal ohne MBA, ggf. stattdessen noch mit zusätzlichem 450 EUR Job anstatt der Studienzeit. Dann solltest du ein klares Ergebnis bekommen, was schneller geht.

Hast du aber auch noch anderes für die Zukunft geplant, könnte ein MBA je nachdem schon sinnvoll sein. Und manchmal ändern sich auch Wünsche/Bedürfnisse im Laufe der Jahre und Jahrzehnte. Möchtest du dafür gewappnet / besser vorbereitet sein, könnte es auch sinnvoll sein, weiterzumachen. Wenn es dich derzeitig aber unglücklich macht und o.g. excelberechnung den MBA als langsamere Variante berechnet, kann es auch sinnvoll für dich persönlich sein, es damit sein zu lassen.

Das ist dann eine sehr persönliche Einzelentscheidung.

 

Aber das erscheint mir wie anderen hier, gar nicht die entscheidende Frage zu sein. Viel wichtiger, und was du mit dir vereinbaren musst, ist - das System ist wie es ist, und du kannst es nicht ändern. Niemand wird zu Bildung gezwungen, ob Abitur, Ausbildung, Studium und was sonst noch alles aufbaut. Es gibt auch durchaus Fälle, wo all das gar keinen Sinn macht. Aber dir muss bei der Entscheidung bewusst sein, dass selbst wenn du dir alles mögliche selbst beibringst, du dafür keinen Nachweis hast. Und unser System, die Gesellschaft, verlangt diese Nachweise für Beförderungen und besser bezahlte Jobs. Genauso wie gewisse Grundregeln z.B. in der Kommunikation und Kultur. Man muss sie nicht befolgen, aber wenn man etwas von der Gesellschaft möchte (Jobs, Aufträge, Geld, was auch immer), muss man sie befolgen. Völlig egal, was du kannst, weisst oder bist. Solange du nicht finanziell frei bist, bist du an diese Spielregeln gebunden. Oder man wird dich nicht mitspielen lassen. So wie es MFZ auch schon formuliert, mit deiner aktuellen Einstellung kommst du nicht dauerhaft weiter, egal ob du deinen MBA fortführst oder nicht.

Deine Einstellung kannst du dir derzeit noch nicht erlauben und könnte dir auf dem Weg zur finanziellen Freiheit öfters mal grössere Steine vor die Füsse werfen...was es für dich schlicht nicht einfacher macht

Hallo,

Meine Empfehlung ist ganz klar, dass Programm durchzuziehen und das aus folgenden Gründen:

1. Die schwierigste Entscheidung, nämlich Geld für Wissen/Bildung auszugeben hast du schon getroffen.

2. Du bist noch sehr Jung und deine Berufliche Entwicklung ist noch unklar.

3. Lernen ist geistiges Training und hält geistig Fit, daher halte ich jegliche Form der Wissensaufnahme sinnvoll.

4. Um Finanziell frei zu werden benötigt man Kapital und das bekommt man in einem gut bezahlten Job leichter zusammengespart und mit einem MBA steigen eben die Chancen einen besser bezahlten Job zu bekommen.

5. Solltest du dich später mal selbständig machen oder ein Unternehmen gründen wollen, dann helfen dir die Erworbenen BWL Kenntnisse enorm weiter.

Gruß

Ich geb auch mal kurz meinen Senf dazu. Habe selbst neben Studium in D noch einen MBA in den USA gemacht und im Laufe meiner Karriere bereits sehr viel verschiedene Profile gesehen.

Wenn Du einen guten MBA machst und selbst aus einer nicht Wirtschaftswissenschaftlichen Schiene kommst, und später ins Mgmt aufsteigen willst, dann kannst Du damit das nötige Rüstzeug erwerben. Dazu kommt der Signal-Effekt, dass du neben Beruf soetwas auch noch durchgezogen hast (oft noch mehr wert als das erworbene wissen), und du beweist evtl sehr gute Englischkenntnisse, je nach Programm.

 

Leider herrscht seit einigen Jahren eine Inflationierung der Bildung, was auch dazu geführt hat das es inzwischen viele schwarze Schafe gibt. In Deutschland kenne ich kein gutes Programm. Auch die Programme der renommierten Privat Unis (Whu, ebs, hhl etc) sind nicht gut. Über die neueren Programme an den öffentlichen Unis (Mannheim, Frankfurt) kann ich nichts sagen.

 

Für das berufliche Fortkommen zählt eines am meisten: die Probleme anderer lösen. Wenn man dich als nützlich empfindet, öffnen sich alle Türen im Unternehmen, egal welcher Abschluss. Willst Du maximal viel Geld verdienen, dann orientiere dich daran.

 

Das Programm solltest Du natürlich durchziehen, auch für Dich selbst.

@rejen001

Ich sag das mal mit den Worten meines alten Profs: Wissen Sie nur was oder können Sie auch was?

In diesem Sinne frage ich mich wo Sie sich eigentlich platzieren wollen, also außer es noch nicht zu wisssen. Ich sehe Sie einerseits in dem verhassten und Ihnen gar nix bringenden Sklavenjob, also einer sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Andererseitss als mindestens Freelancer, besser Firmengründer, dem aber irgendwie das Profil (noch) fehlt zu sagen, was er denn so im Angebot hat als Diensteister oder Produktionsbetrieb; sehe ich das richtig?

@Georg hat das doch wunderbar auf den Punkt gebracht: Können Sie die Probleme in Ihrem beruflichen Umfeld lösen? Haben Sie ein berufliches Umfeld (von Entscheidern), dass das auch erkennt, also potenzielle Kunden? Wenn beides mal "ja", dann machen Sie sich selbstständig und rechnen Sie ab sofort 120 €/h ab oder projektbezogen als "Stand-by"- Monatspauschale.

Wenn nicht, dann würde ich empfehlen, erst mal weiter zu machen wie Sie es eigentlich nicht gut finden. Ohne berufliches Netzwerk, dass Sie ja aber irgendwie auch ablehnen ist ein Sprung in die Selbstständigkeit nicht zu empfehlen (Sie brauchen idealerweise zu Beginn Leute (Entscheider) die Ihnen gewogen sind, was eine gewisse Verbindlichkeit jenseits des Fachwisssens voraussetzt!), es sei denn Sie haben die Demut und Leidensfähigkeit eines Michael Dell, Richard Egan oder Bill Gates. Ach ja, ich bin übrigens selbstständig seit über 20 Jahren, und ich könnte mir übrigens gut vorstellen einen Dozentenjob für Studenten anzunehmen, obwohl ich das finanziell gar nicht müsste 🙂

Ich befürchte, Sie werden Ihre Ausbildung fortsetzen müssen, alles andere kommt für Sie aus meiner Sicht zu früh.

Auch Ihnen good  luck auf dem Weg nach vorn!