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Lehren aus Ereignissen

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Die Entwicklung ist katastrophal. Es bleibt nur zu hoffen, dass die BaFin und EY anderswo einen besseren Durchblick haben - ich fürchte nun fast, dass das eigentliche Geschäftsmodell Wirecard Kreditbetrug ist. Der Insolvenzantrag bedeutet wohl, dass es garnicht oder nur sehr klein weiter geht. Aber wer ist der nächste?

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.

Kann man nicht NewEraSurf wieder freischalten? Moechte gerne mal wissen wie seine Zockerei so laeuft.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Das Thema WDI verfolge ich auch zur Zeit. Einen derartigen Betrug hätte ich bei einem DAX-Konzern nicht für möglich gehalten.
Der Absturz erinnert mich an den Neuen Markt wo ich einiges an Lehrgeld bezahlte.

Ich bin gespannt welche Konsequenzen auf die Verantwortlichen zukommen. Allerdings würde es mich nicht wundern
wenn es wie damals z. B. bei EM.TV abläuft.
Geldstrafe bei den Angeklagten und die Schadensersatzklagen der Aktionäre verlaufen im Sand.

Wie Privatier schon bemerkte, "die Geschichte wiederholt sich immer wieder" ...

Nein, Lehren werden keine gezogen aus dem Wirecard Desaster.

Wenn ich alleine vorhin einen Blick auf die Umsätze an der Börse Frankfurt schaue kann man jegliche Hoffnung fahren lassen: Wachstumsperlen wir Beiersdorf haben nur etwa 20 % des Handelsumsatzes in € wie Wirecrad bei einem Börsenwert der 15 fach höher liegt. Noch Fragen?

Bzw. sehen wir es zynisch-positiv: Es gibt deutlich weniger Leute die FIRE sein wollen und lieber zocken wollen. Somt bleiben genug Menschen in Brot und Arbeit und sorgen mit ihrer täglichen Arbeitskraft für Gewinne bei den Wachstumswerten von deren Kurssteigerungen und Dividenden die etwas strategischer aufgestellten Menschen in Ruhestand gehen können. Und daher gibts mal wieder kein Lob für die Finanzbildung hier in DE.

 

Einmal muß ich noch etwas Salz in die Wunde streuen: -29%, Kurs 2,1 😎

Ja, die Bildung in Finanzen ist in D schon katastrophal schlecht. Es ist ja auch uncool, sich mit Gelddingen zu beschäftigen. Nicht umsonst gibt es hier so viele Graumarktskandale etc. Aber die Leute lernen es nicht. Wenn ich dann mal angesprochen werde geht es meist um Dinge wie Daytrading, Hot Stocks, Bitcoin, etc. Wenn ich dann erzähle das ich meine mit Abstand größten prozentualen Gewinne mit Starbucks erzielt habe und die schon über 10 Jahre im Depot halte...große Augen.

Zum Jahresanfang, kaum wäre die Höchststände erreicht, fingen dann auch alle an, mich nach Aktien zu fragen.

Aber auch außerhalb des Privatbereiches ist die finanzielle Bildung extrem schlecht. Man braucht sich nur den deutschen Bankenbereich anzusehen. Und die Aufsicht hat sich ja im Fall Wirecard auch nicht mit Ruhm bekleckert.

Zitat von Privatier am 26. Juni 2020, 10:15 Uhr

Aber auch außerhalb des Privatbereiches ist die finanzielle Bildung extrem schlecht.

Unser derzeitiger Finanzminister ist ein gutes Beispiel dafür. Man kann ja jetzt sagen, ein Bundesminister muss von seinem Ressort keine Ahnung haben, das erledigen seine Fachleute für ihn, er muss nur dem Volk die nötigen Dinge vermitteln können. Aber nichtmal das kann er. Und wenn ich diesen Artikel https://www.atypischstill.com/allgemein/die-zerstoerung-der-vermoegensbildung-eine-abrechnung-teil-i lese, werde ich jedes Mal wieder richtig wütend. Unser Staat macht es seinen Bürgern vor, wie man Schulden macht und schlecht haushaltet. Wie sollen sie es lernen?

Bin einfach nur erstaunt, dass es einem Großteil der Menschen in Deutschland immer noch dermaßen gut geht, obwohl ja mit allen Mitteln versucht wird, Geld zu verbrennen.

Zitat von Privatier am 26. Juni 2020, 10:15 Uhr

Einmal muß ich noch etwas Salz in die Wunde streuen: -29%, Kurs 2,1 😎

Ja, die Bildung in Finanzen ist in D schon katastrophal schlecht. Es ist ja auch uncool, sich mit Gelddingen zu beschäftigen. Nicht umsonst gibt es hier so viele Graumarktskandale etc. Aber die Leute lernen es nicht. Wenn ich dann mal angesprochen werde geht es meist um Dinge wie Daytrading, Hot Stocks, Bitcoin, etc. Wenn ich dann erzähle das ich meine mit Abstand größten prozentualen Gewinne mit Starbucks erzielt habe und die schon über 10 Jahre im Depot halte...große Augen.

Zum Jahresanfang, kaum wäre die Höchststände erreicht, fingen dann auch alle an, mich nach Aktien zu fragen.

Aber auch außerhalb des Privatbereiches ist die finanzielle Bildung extrem schlecht. Man braucht sich nur den deutschen Bankenbereich anzusehen. Und die Aufsicht hat sich ja im Fall Wirecard auch nicht mit Ruhm bekleckert.

Da würd ich differenzieren. Der Bereich Vermögensbildung und Altersvorsorge ist hier eine Katastrophe, von der Politik über den Vertrieb der Banken und Versicherungen bis zum fehlenden Wissen der Verbraucher.

Im IT-Bereich gab es hier in den letzten Jahrzehnten viele positive Entwicklungen. Einerseits wurden wichtige Themen verpennt, z.B. AZV oder einfache Online-Zahlungsmöglichkeiten. Anderererseits hat man hat viele Standards mit fairem Marktzugang geschaffen. Gehaltscheck waren hier vor 20 Jahren schon Schnee von gestern. In den 90ern konnte ein Softwareanbieter den HBCI-Standard implementieren und auf fast jede deutsche Bank zugreifen, in den USA baut man bis heute für jeden ne Extrawurst. mit SEPA und PSD2 wird der neutrale Zugang auf weite Teile Europas ausgedehnt. Instant Payment kommt langsam in Fahrt. In anderen Weltregionen sind die Entwicklungen zwar z.T. schneller, aber proprietärer und mit Tendenz zur Monopolbildung. Dass mit Wirecard nun gerade ein Infrastrukturdienstleister so ein erbärmliches Bild abgibt, finde ich darum doppelt schade.

Zitat von Tim am 25. Juni 2020, 22:29 Uhr

Kann man nicht NewEraSurf wieder freischalten? Moechte gerne mal wissen wie seine Zockerei so laeuft.

Bitte nicht! Wozu soll das gut sein? Außerdem ist für mich zweifelhaft, ob hinter den großen Worten auch Taten standen...

Wenn ich die belehrenden und selbstverliebten Beiträge des Privatiers lese, dann geht mir regelmäßig der Hut hoch.

Ich hatte bis anfang der Woche niemals Wirecard. Hat mich davor nie interessiert. Aber genau zu diesem Zeitpunkt fand eine interssante Bodenbildung statt, Charttechnisch phänomenal. Da mußte ich einfach kaufen. Zu 15.-. Dann gleich Stops gesetz, diese nachgezogen, und bei 16,80 hat einer ausgelöst. Hätte mich natürlich gefreut, wenn das weiter gelaufen wäre, aber so war's auch in Ordnung.

Das alles war einfachste Charttechnik kombiniert mit Moneymanagement. Bitte respektiert, daß das nichts mit zocken zu tun hat.

Ich setze immer Stops. Bei dem Rest helfen mir ein paar Bücher, gute Bücher,  die ich mal gelesen habe.

Ich respektiere Privatiers "Pfahlsitzen" Strategie. Doch ich halte meine in möglicherweise eintretenden Bärenmärken für sinnvoller weil ich Verluste begrenze und auch short gehe.

 

 

Das ist Zocken lol

Das ist Börse. Es geht darum Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen. Das Letztere verstehen nur die Wenigsten.

Zitat von vodef72 am 26. Juni 2020, 18:47 Uhr

Wenn ich die belehrenden und selbstverliebten Beiträge des Privatiers lese, dann geht mir regelmäßig der Hut hoch.

 

Ich hatte vorher doch gar nichts geschrieben? Aber danke für die Blumen 😎

Zitat von Christine am 26. Juni 2020, 10:49 Uhr
Unser Staat macht es seinen Bürgern vor, wie man Schulden macht und schlecht haushaltet. Wie sollen sie es lernen?
Staat und Privathaushalte darf man nicht 1-1 vergleichen. Wird zwar oft gemacht, funktioniert aber nicht.

Bin einfach nur erstaunt, dass es einem Großteil der Menschen in Deutschland immer noch dermaßen gut geht, obwohl ja mit allen Mitteln versucht wird, Geld zu verbrennen.

Frag‘ Dich mal, warum das so ist. Bei uns wird immer noch weniger verbrannt als anderswo, das allein bringt uns in Relation schon weit nach vorne. Dazu leisten wir uns ein ordentliches Gesundheits- Rechts- u Sozialsystem ...

Den Bürgern in Deutschland geht es absolut betrachtet zwar sehr gut, aber im Verhältnis zu den Möglichkeiten die man hätte, eher sehr schlecht.

Zitat von PanameraFlow am 27. Juni 2020, 13:19 Uhr

Den Bürgern in Deutschland geht es absolut betrachtet zwar sehr gut, aber im Verhältnis zu den Möglichkeiten die man hätte, eher sehr schlecht.

Wenn es den Bürgern absolut sehr gut geht, kann es ihnen nicht relativ sehr schlecht gehen. Eine solche Aussage kann man nur mit der Inbrunst völliger Überzeugung treffen, wenn man grundsätzliche Zusammenhänge konsequent ignoriert oder falsch interpretiert.

Deine Aussage stützt sich ja vermutlich auf die frugalistische Idee der Ausgabenminimierung und damit verbundenem Kapitalaufbau durch Aktienvermögen, das Dich und andere mutmaßlich relativ/absolut eher oder näher in die angestrebte FIRE-Situation versetzt, als den Durchschnittsdeutschen, der einfach nicht wahrhaben will, dass Aktien nun mal besser sind als alles andere.

Diese beschränkte Sichtweise verschafft mir wiederum einen echten Vorteil, denn den Aktienmarkt performe ich derzeit vom Campingstuhl dermaßen out, dass ich das lieber nicht detailliert beschreibe. Zugegeben gibts das nicht ganz zum Nulltarif, 3-4h pro Woche werde ich wohl auch im Urlaub am Telefon hängen, aber das ist angesichts des ROI mehr als akzeptabel.

Entspannte Grüße vom See ...

@mfz73 Du hast dir eigenes Gewerbe aufgebaut, das jetzt offenbar super funktioniert und als Investment im Vergleich weit über dem Aktienmarkt liegt. Das sei dir ja auch herzlich gegönnt. Ein fairer Vergleich ist das aber nicht. In den Aktienmarkt kann jeder jederzeit ein und aussteigen und hat relativ zum Einsatz halbwegs vergleichbare Renditechancen.

Wer wie du ein Unternehmen gründet, trägt am Anfang ein erhebliches Risiko, ob es sich später mal trägt oder gar gute Renditen abwirft. Man muss je nach Produkt erhebliches Fachwissen mitbringen und etwas von BW verstehn. Man hat oft jahrelang einen sehr hohen Arbeitseinsatz bei anfangs geringem Return und muss dabei mit der Unsicherheit leben. Wahrscheinlich traf einiges davon auch auf dich zu.

Du hast gewagt und gewonnen. Damit hast du den durchschnittlichen Unternehmensgründer outperformt. Du stehst unternehmerisch auf der Gewinnerseite. Du repräsentierst darum aber nicht den Durchschnittsinvestor in sein eigenes Unternehmen, darum hinkt der Vergleich mit durchschnittlichen Aktionären.

Zitat von TheWanderer am 28. Juni 2020, 11:29 Uhr

@mfz73 Du hast dir eigenes Gewerbe aufgebaut, das jetzt offenbar super funktioniert und als Investment im Vergleich weit über dem Aktienmarkt liegt. Das sei dir ja auch herzlich gegönnt. Ein fairer Vergleich ist das aber nicht. In den Aktienmarkt kann jeder jederzeit ein und aussteigen und hat relativ zum Einsatz halbwegs vergleichbare Renditechancen.

Die Frage ist, wie lange das funktioniert. Der Aktienmarkt ist ja kein Naturgesetz und hängt daher nicht im luftleeren Raum herum, sondern speist sich aus einerseits Unternehme(r)n, die Kapital benötigen und passiven Investoren, die das unterstützen wollen. Da muss ein gewissen Gleichgewicht herrschen, denn wenn es nur noch passive Investoren und keine Unternehmen oder nur noch Unternehmer, aber keine Aktienkäufer mehr gibt, braucht man keine Börse mehr.

Das pendelt natürlich immer ein wenig hin und her, aber speziell in D ist es seit einigen Jahren so, dass zu wenige junge Leute den Weg ins Unternehmertum wagen und gerade jetzt neue Ideen gefragt sind - was wiederum die Chancen für diejenigen erhöht, die es tun. Aber es darf mMm eben nicht zu einer weiteren massiven Zentralisierung kommen, sodass am Ende zB nur noch 1000 Großkonzerne übrig bleiben, die alles kontrollieren.

Wer wie du ein Unternehmen gründet, trägt am Anfang ein erhebliches Risiko, ob es sich später mal trägt oder gar gute Renditen abwirft.

Nicht nur. Ich bin in die Firma meines Vaters eingestiegen, habe ihn binnen 10 Jahren ausgezahlt. Dass da grundsätzlich ein Einkommen draus zu generieren war/ist, war vorher klar. Und es gibt an jeder Ecke gut gehende Unternehmen, die Nachfolger suchen, auch speziell in meiner Branche. Das ist aktuell gut für mich, aber wenn das anhält läuft das in die falsche Richtung.

Du stehst unternehmerisch auf der Gewinnerseite. Du repräsentierst darum aber nicht den Durchschnittsinvestor in sein eigenes Unternehmen, darum hinkt der Vergleich mit durchschnittlichen Aktionären.

Verstehe ich nicht ganz. Spätestens seit 2018 habe ich festgestellt, dass viel Spielgeld bei mir ankommt und das konsequent in Sachwerte und FoBi reinvestiert, auch aus Erfahrung der Subprime-Krise. Jetzt ist die Situation sogar noch krasser, ergo stelle ich mir halt die Frage, wo das gesamtgesellschaftlich hinführt.

Für mich persönlich ist das weniger entscheidend. Wenns so weiterläuft komme ich meinem Traum, irgendwann mal Business-Angel zu werden, faktisch näher, aber wenn das nicht klappt, gehts mir auch nicht schlecht.

Aber wie gesagt, wir brauchen in D mMn mehr junge Menschen, die den Weg in die Selbständigkeit wagen, weil passives investieren allein am Ende nicht reichen wird.

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