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Kredite tilgen??

Hallo zusammen, ich hätte nach langer Pause wieder mal eine Frage: wie seht ihr das? Sollten zuerst alle Verbindlichkeiten getilgt werden oder soll man parallel in sein Portfolio investieren?
weiter meine Frage wäre? Wann nimmt man Gewinne bei Aktien mit? Ab wann und wieviel Prozent lässt man auf dem einzelnen Depot?

Aus meiner Sicht immer parallel wenn es irgendwie geht. Tilgung befriedigt bei Zinsen unter 1% nur das eigene Sicherheitsgefühl, aber sinnvoll ist es eher nicht.

Bei Vermietungsobjekten benachteiligst du dich mit hoher Tilgung auch noch steuerlich.

Kommt aber auch auf die eigene Disziplin an, wenn man die geringere Tilgung dann nicht anlegt sondern verkonsumiert, wäre die Tilgung wohl besser gewesen.

Kredite: Kommt drauf an ne? Für wen hab ich alles Verantwortung, um welche Zahlen gehts, wie sicher ist dein Arbeitseinkommen, wie risikoaffin bist du, was sind deine Ziele... Vielleicht magst du mal deinen Fall und deine Strategie beschreiben?

Gewinne mitnehmen: Kann nur für mich sprechen, Buy&Hold => vor Entsparphase wird nichts entnommen.

Zitat von TheWanderer am 11. Februar 2022, 13:50 Uhr

Gewinne mitnehmen: Kann nur für mich sprechen, Buy&Hold => vor Entsparphase wird nichts entnommen.

Du schichtest auch nichts um, also überhaupt keine Gewinnmitnahme?

Gewinnmitnahme heißt du verringerst dein arbeitendes Vermögen um die Steuer.

Guten morgen,

im Sinne möchte ich eines schönen Tages finanziell frei sein. Und vor allem raus aus diesem hamsterrad. Zum jetzigen Zeitpunkt hatte ich ca. 25000 angelegt das gewinnbringend. Dennoch hatte ich mich dazu entschlossen 10000 zu entnehmen um damit einige Konsum Kredite zu bedienen. Leider musste ich durch eine Nachzahlung an das Finanzamt weitere 12000 Euro aufnehmen. Ich hatte nie eine Einkommensteuer gemacht und bin dann doch wie auch viele andere sagen wir mal aufgefallen. Aber ich arbeite immer gesetzlich ordentlich. Nur auf Steuerklasse 3 und 5. Jetzt ist nun meine Überlegung diesen Kredit zu tilgen. Danach wären meine Reserven nur noch bei ca 7000. und ich mir hier eine kleine Hilfestellung erwarten um nicht einen Fehler zu machen.
mein Depot habe ich selbst zusammen gestellt aus ETF und einzelnen Aktien. Diese laufen gut Teil 50% Gewinn je Wert.
die Verkäufe haben echt weh getan waren aber nötig. Ob ihr es glauben möget oder nicht eure Entsparphase wird nicht einfach werden. Ich vergleiche das mit dem Golum Herr der Ringe * mein Schatz *😂

Zitat von WoMoFahrer am 11. Februar 2022, 17:18 Uhr
Zitat von TheWanderer am 11. Februar 2022, 13:50 Uhr

Gewinne mitnehmen: Kann nur für mich sprechen, Buy&Hold => vor Entsparphase wird nichts entnommen.

Du schichtest auch nichts um, also überhaupt keine Gewinnmitnahme?

Ich peile 70% World + 30% ETF an und rebalance das bisher über eine angepasste Sparrate. Bei höherem Vermögen werd ich irgendwann wohl auch per Verkauf rebalancen müssen. So gesehn hast du recht, im Sinne des Finanzamt wäre das eine "Gewinnmitnahme".

Zitat von sida0211 am 12. Februar 2022, 9:39 Uhr

Guten morgen,

im Sinne möchte ich eines schönen Tages finanziell frei sein. Und vor allem raus aus diesem hamsterrad. Zum jetzigen Zeitpunkt hatte ich ca. 25000 angelegt das gewinnbringend. Dennoch hatte ich mich dazu entschlossen 10000 zu entnehmen um damit einige Konsum Kredite zu bedienen. Leider musste ich durch eine Nachzahlung an das Finanzamt weitere 12000 Euro aufnehmen. Ich hatte nie eine Einkommensteuer gemacht und bin dann doch wie auch viele andere sagen wir mal aufgefallen. Aber ich arbeite immer gesetzlich ordentlich. Nur auf Steuerklasse 3 und 5. Jetzt ist nun meine Überlegung diesen Kredit zu tilgen. Danach wären meine Reserven nur noch bei ca 7000. und ich mir hier eine kleine Hilfestellung erwarten um nicht einen Fehler zu machen.
mein Depot habe ich selbst zusammen gestellt aus ETF und einzelnen Aktien. Diese laufen gut Teil 50% Gewinn je Wert.
die Verkäufe haben echt weh getan waren aber nötig. Ob ihr es glauben möget oder nicht eure Entsparphase wird nicht einfach werden. Ich vergleiche das mit dem Golum Herr der Ringe * mein Schatz *😂

Achso, du redest also von Konsum- und Steuerschulden? Du solltest mal den Zinssatz dazuschreiben. Der ist normalerweise so hoch, dass man die Schulden besser zuallererst abträgt. Der hier kann das besser erklären: https://youtu.be/StX0VX9okt4

Von wieviel Prozent Rendite nach Kosten und Steuern gehst du denn bei deinen Aktien/ETF-Investitionen langfristig aus?

Also Steuer Darlehen 2,9%
und die geplante Rendite ca 5% jährlich.

Eigentlich hat @thewanderer die wichtigsten Fragen schon gestellt, über welche Du dir klar werden musst.

Zitat von TheWanderer am 11. Februar 2022, 13:50 Uhr

Kredite: Kommt drauf an ne? Für wen hab ich alles Verantwortung, um welche Zahlen gehts, wie sicher ist dein Arbeitseinkommen, wie risikoaffin bist du, was sind deine Ziele... Vielleicht magst du mal deinen Fall und deine Strategie beschreiben?

Gewinne mitnehmen: Kann nur für mich sprechen, Buy&Hold => vor Entsparphase wird nichts entnommen.

Und wegen Deinen ob genannten Annahmen: Rendite 5 % und Darlehen 2,9 %. Da brauchst Du ja nur mal rechnen und die oben (fett hinterlegten) Punkte dagegen stellen.

Und zu deinen ursprünglichen Fragen:

Zitat von sida0211 am 11. Februar 2022, 13:08 Uhr

Hallo zusammen, ich hätte nach langer Pause wieder mal eine Frage: wie seht ihr das? Sollten zuerst alle Verbindlichkeiten getilgt werden oder soll man parallel in sein Portfolio investieren?
weiter meine Frage wäre? Wann nimmt man Gewinne bei Aktien mit? Ab wann und wieviel Prozent lässt man auf dem einzelnen Depot?

Vom Grundsatz her sage ich, dass zuerst (zu einem gewissen Grad) die Verbindlichkeiten getilgt werden sollten - aber das hängt von den allgemeinen Entscheidungen / Entwicklungen immer ab. In der Vergangenheit habe ich bspw. überschüssiges Kapital teilweise in Sondertilgungen gesteckt, da ich zum damaligen Zeitpunkt keine optimalen Anlageklassen für mich gesehen habe. Doch betrachte einmal die derzeitige Inflationsrate - meine Schulden werden auf gut Deutsch "weniger" und spare mir Sondertilgungen, da ich am Markt bessere Renditen sehe.

Prinzipiell ist also eine "zweigleisige" Strategie zu empfehlen. Einerseits der Schuldenabbau, andererseits der Beginn der Vermögensbildung. Allerdings musst Du dafür wissen, welchen Betrag kannst Du dafür bereitstellen.

Wann Du bei Aktien Gewinne mitnimmst, musst auch Du immer für dich persönlich entscheiden. Meine "Langfrist-Titel", welche ich die nächsten 10 Jahre (min.) nicht angreifen werde, laufen einfach weiter. Ebenso habe ich einige Einzeltitel, wo ich verschiedene Annahmen / Versuche einfach austeste. Und dort entscheide ich ebenfalls relativ zeitnah, wie ich die weitere Entwicklung bewerte und ob ich die Gewinne realisiere. Gleiches Prozedere natürlich auch, wenn meine Annahmen / Strategie in die andere Richtung gehen - dass ich dann ggf. Verluste realisere (Stop-Loss).

Die Frage "wieviel Prozent lässt man auf dem Depot" verstehe ich nicht ganz... Du kannst auch Teilverkäufe machen um Gewinne zu realisieren, falls Du das damit gemeint hast. Hier hängt es natürlich davon ab, wie Du es allgemein siehst und wieviel Stück Du im Bestand hast. Falls Du unsicher bist, ob die Entwicklung weiter nach oben geht und Du bspw. 100 Stück hast, dann kannst Du ja ggf. 50 Verkaufen und so einen Teil der Gewinne realisieren. Die restlichen 50 lässt Du weiter laufen.

Aber wie gesagt, das ist immer eine Entscheidung die jeder für sich selbst treffen muss und hier kann keiner wirklich irgendwelche Empfehlungen / Ratschläge vorgeben, die "in Stein gemeisselt" sind.

 

 

 

 

Dennoch ist meine Frage weiterhin ob ich meinen Finanzamt Schulden Kredit komplett tilgen sollte und dann wieder so zu sagen beinahe Schuldenfrei zu starten  leider müsste ich dann meine Ersparnisse bzw Anlagen auf die Hälfte reduzieren nochmals  aber monatlich wäre dann echt wieder Luft da. Ich überlege hierzu schon eine Weile. Ich weiß allerdings nicht ob und wie ich das anstellen soll  soll ich gut laufende Positionen halbieren oder gesamt verkaufen?

Zitat von Lostoi am 13. Februar 2022, 6:49 Uhr

Eigentlich hat @thewanderer die wichtigsten Fragen schon gestellt, über welche Du dir klar werden musst.

Zitat von TheWanderer am 11. Februar 2022, 13:50 Uhr

Kredite: Kommt drauf an ne? Für wen hab ich alles Verantwortung, um welche Zahlen gehts, wie sicher ist dein Arbeitseinkommen, wie risikoaffin bist du, was sind deine Ziele... Vielleicht magst du mal deinen Fall und deine Strategie beschreiben?

Gewinne mitnehmen: Kann nur für mich sprechen, Buy&Hold => vor Entsparphase wird nichts entnommen.

Und wegen Deinen ob genannten Annahmen: Rendite 5 % und Darlehen 2,9 %. Da brauchst Du ja nur mal rechnen und die oben (fett hinterlegten) Punkte dagegen stellen.

....

Eigentlich haben wir es doch vor 2 Wochen schon geschrieben....

Und wenn Du "monatlich wäre dann echt wieder Luft da..." schreibst, dann hast Du die Frage wohl selbst schon beantwortet.

Dann verkauf doch anteilig die Stücke, bis Du den erforderlichen Betrag zusammen hast - wenn alle Titel gleich gut laufen. Diese Entscheidung kann Dir niemand hier abnehmen.