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Kleine Vorstellung

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Hallo Zusammen,

ich habe nunmehr jeglichen Artikel von Oliver gelesen und verliere mich gerade ein bisschen hier im Forum, sodass ich mich auch mal zu Wort melden möchte. Man könnte ja fast den Eindruck bekommen, als seien hier alle wirkliche Gutverdiener. Ein Gehalt wie das von Oliver (und meins) wirkt da nahezu klein, obwohl ich bisher immer dachte, zur guten Mitte zu gehören.

Aber zu meiner Person. Ich bin 33 Jahre alt, keine Kinder, arbeite seit 2 Jahren im gehobenen öffentlichen Dienst und verdiene z. Z. ca. 2500 € netto mtl. (Sonderzahlungen sind da eingerechnet).

Der frugale Lebensstil von Oliver ähnelt meinem bis zu einem gewissen Grad. Es ist aber schwer, meine Partnerin davon zu überzeugen (Sie ist noch Studentin und möchte aber sobald es geht (nach ihrem Studium) aus unserer kleinen (supergünstigen) 46 m² Wohnung ausziehen. Jede Neuanmietung dürfte die Kosten verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen (Großraum Köln/Düsseldorf).

Seit ich ein ordentliches Gehalt beziehe (das ist erst seit ca. 2 Jahren der Fall) habe ich gemerkt, dass sich ohne mein Zutun eine (für meine Verhältnisse) nicht unerhebliche Menge Geld auf dem Girokonto angesammelt hat - ca. 20.000 €. Diese wollte ich dann nicht einfach nur rumliegen lassen und durch Inflation an Wert verlieren lassen, also habe ich mich mit der Börse auseinandergesetzt, Musterdepots eröffnet und dann mit viel Glück passend zum Aufschwung nach Corona angefangen zu investieren (April 2020).

Meine Sparquote beträgt derzeit ca. 60 %. Ich lege also jeden Monat 1500 € per Dauerauftrag in mein Depot und bespare dort den MSCI World und MSCI EM. Alle paar Monate hole ich mir außerdem eine Einzelaktie (mit ca. 2000-3000€), die mir nach langem hin- und her dann am besten gefällt.

Ich habe noch kein richtiges Haushaltsbuch, vermute meine tatsächlichen monatlichen Kosten aber bei etwa 880 €. Dies liegt vor allem an der günstigen Wohnung (280 € Miete mit sämtlichen Nebenkosten, GEZ etc.). Ein Auto habe ich auch, da meine Arbeitsstelle ca 20 km entfernt ist. Im Sommer fahre ich auch mal mit dem Rad, im Winter ist mir das allerdings einfach zu unangenehm.

Mein Vermögen hat sich in den letzten 9 Monaten u. a. durch den guten Börsenkurs mehr als verdoppelt und ich stehe bei ca 45.000 € (vor Kapitalertragssteuer - 3 Monatsgehälter als Reserve auf meinem Girokonto).

Nach meinem derzeitigen Plan habe ich mit ca. 45 Jahren etwa 400.000 €, die mir den Ausstieg in die Teilzeit erlauben. Der Plan wird aber voraussichtlich nicht aufgehen, da ich doch gerne mehrere Kinder bekommen möchte.  Anders als Oliver stimme ich meiner Freundin ab diesem Zeitpunkt auch zu, dass unsere jetzige Wohnung dann zu klein sein würde.

Mit 45 FIRE ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit, da auch nur kleine Gehaltssprünge in der Verwaltung möglich sind (bis ca 40 % - selbst bei Beförderung). Die Arbeitsstelle wechseln möchte ich aber auch nicht, da mir meine Arbeit Spaß macht. Ich habe tolle Kollegen und die Gleitzeit ermöglicht mir auch neben meiner Vollzeitstelle hin und wieder freie Nachmittage oder ein Ausschlafen nach einem langen Wochenende 😉

Alles in allem stehe ich also noch komplett am Anfang des Vermögensaufbaus, obwohl mir ein Vermögen von über 40.000 € noch vor ein paar Jahren als Student unermesslich groß vor kam. Je länger ich mich mit dem Thema Geld beschäftige, desto geringer wirkt meine bisherige Sparleistung.. es ist echt eine Frage von Jahrzehnten und nichts, das man "schnell" schaffen kann. Ändern kann ich es allerdings auch nur bedingt, also lebe ich mein (sehr zufriedenes) Leben einfach weiter und lasse mich von dem überraschen, was noch kommt. Deine 300 € Regel hat übrigens meine Denkweise geändert Oliver 🙂 ich hätte zwar auch vorher schon lieber gebraucht als neu gekauft, nun weiss ich den Wert aber viel eher zu schätzen.

Ich werde auch weiter hier im Forum aktiv mitlesen und freue mich auf weitere Vorstellungen - gerade von Menschen aus meinem Alter / ähnlicher Gehaltsklasse oder solchen, die es bereits geschafft haben und von ihrem aktiven "Rentnerdasein" berichten. 🙂

 

Hallo Arnim,

das klingt doch alles gut und vernünftig. Mit der größeren Wohnung würde ich aufpassen. Ich kann deine Freundin ja gut verstehen. Aber wenn ihr dann auf einmal 1200 - 1500 im Monat in Miete zahlt, ist nicht mehr viel mit sparen. Und wenn dann zB deine Freundin nach 1 Jahr auszieht (soll ja vorkommen), dann kannst du die Miete erstmal schön alleine zahlen (oder deine Freundin hat das Problem, je nachdem wer auszieht).

Herzlich willkommen 😀

Hallo Armin,

herzlich willkommen hier! Du hast relativ spät angefangen zu arbeiten und verdienst relativ wenig im Verhältnis zu einer langen Ausbildung. Mit Anfang 30 ins Berufsleben zu starten lässt auf eine "Experimentierphase" oder ein aufwendiges Studium inkl. Promotion schließen. Ich will das nicht bewerten oder dir ankreiden, nur sachlich feststellen. Der Knackpunkt könnte tatsächlich sein wenn du "mehrere Kinder" möchtest. Aber Kinder sind klasse und es wert FIRE in den Hintergrund treten zu lassen. Vielleicht orientierst du dich an Oliver und betrachtest FIRE als "Spektrum". Alles entscheidend für die weitere Lebensplanung und Kinder wird sein, welche Rolle deine Partnerin und du selbst dabei in Zukunft übernimmt. Im öffentlichen Dienst wirst du gut Teilzeit arbeiten können und wenn du jetzt mit der Tätigkeit und dem Umfeld sehr glücklich bist, gibt es keinen Grund etwas daran zu ändern nur um vermeidlich mehr Geld zu verdienen. In der Verwaltung wirst du wahrscheinlich auch weniger Gefahr laufen zu verschleißen wie in der Industrie mit deutlich höheren Gehältern. Alles hat seinen Preis!

Den Weg den du eingeschlagen hast und der Mind Set passt. Da gibt es wenig bis nichts was ich dir empfehlen wollte. Vielleicht nur mit auf den Weg geben, dass ein all zu versteiftes Festhalten an einem eigenen Plan den Fluss des Lebens behindern kann. Die Balance sich und seine Wünsche und Ziele im Blick zu haben und das anzunehmen was einem das Leben von außen gibt und bereichert ist die Gratwanderung zur richtigen Balance und letztlich einem zufriedenen Leben.

Wow du warst echt mutig dein erspartes alles in Aktien zu legen, es hat sich aber offenbar gelohnt für dich. Ich habe es auch mal probiert und bin kläglich gescheitert darum drücke ich dir die Daumen. Und Gratulation für deinen Job der dir Spaß macht, das ist mehr wert als das Gehalt. Denn es gibt dir Zufriedenheit die du nicht mit Geld kaufen kannst.

Ich wünsche dir das deine Freundin viel Verständnis hat. Persönlich finde ich 46 qm für 2 Personen absolut ausreichend. Denn je größer der Wohnraum umso mehr Krempel sammelt man auch an und das macht nicht unbedingt glücklicher.

Danke für die Antworten 🙂

Diese bestätigen mich auf meinem bisherigen Weg. Ja, ich habe länger studiert als es nötig gewesen wäre. Dies hat auch vor allem damit zu tun, dass ich mich als Student unglaublich wohl gefühlt habe - trotz einem kleinen Einkommen, das gerade die Lebenshaltungskosten gedeckt hat. Einen höheren Standard möchte ich mir erst garnicht angewöhnen, da ich mittlerweile auch denke, dass Besitz kein langfristiges "Glück" bringt, sondern eher "Verpflichtungen".

Mein Auto ist mein teuerster Besitz und dieses steht auf der Straße - klar macht man sich da Gedanken, ob es da auch sicher steht. Ohne Auto würde ich mir diese Gedanken gar nicht erst machen.

FIRE auf Teufel komm raus habe ich nicht vor - ich sehe das ähnlich wie du @muslime_frugi . Wenn sich heraus stellen sollte, dass sich meine Sparquote teilweise - oder vlt. sogar gar nicht halten lässt, dann habe ich dennoch bis zu diesem Zeitpunkt eine Sicherheit angesammelt, die mich optimistisch in die Zukunft blicken lässt 🙂

Und ja, ich hatte auch ordentlich bammel letztes Jahr, als ich mein gesamtes Vermögen angelegt hab @jan-veerman. Ich wäre zwar auch bei Verlusten bei meiner Überzeugung geblieben, dass Aktien der richtige Weg sind.. es wäre allerdings ein schmerzhafter Einstieg geworden 😉

Auch von mir ein herzliches Willkommen

Freue mich immer, wenn sich hier Leute in meiner Alterklasse anmelden (bin 6 Jahre jünger als du)

Ich arbeite auch im öffentlichen Dienst und will auch (wie du) mit spätestens 45 Jahren in Teilzeit arbeiten gehen. Würde wohl auch funktionieren, da mein Partner und ich keine Kinder wollen.

Wünsche dir hier noch viel Spaß 🙂

 

 

 

Jahresupdate:

Depotgröße: ~70.000 €

Notgroschen: ~ 6.000 € (ca. 6 Monatsausgaben)

Insgesamt also + ~ 31.000 € bei einem Jahrenettoeinkommen von ~ 30.000 € (steigende Kurse sei Dank!)

 

Meine Sparrate von 1.500 € konnte ich (trotz diverser unvorhergesehener Ausgaben/Reparaturen) durchgehend beibehalten und demnächst steht auch eine kleine Gehaltserhöhung (+10 %) an. Das Mehr an Gehalt ist allerdings durch die Lifestyle-Inflation und die höheren Energiepreise bereits nahezu völlig verplant. Da habe ich mir gegenüber aber auch kein schlechtes Gewissen. Ob ich am Ende des Jahres 3.000 € mehr auf dem Konto habe ändert letztendlich überhaupt nichts. Dieses Jahr lag mein höchster Tages-Kursverlust bereits bei ~3.000 €. Je größer die Investmentsumme, desto größer natürlich auch die Schwankungen.

Zu Beginn meiner Reise zur finanziellen Unabhängigkeit war es so, dass ich mir einen genauen Plan erstellt habe, wann mit welchen Zahlungen/Ausgaben zu rechnen ist (Erwartungshorziont). Das sehe ich mittlerweile (auch durch die vielen hier geteilten Erfahrungen) entspannter und ich brauche keinen festen Zeitplan. Die noch anstehenden tarifbedingten Gehaltserhöhungen habe ich bereits gedanklich der Lifestyle-Inflation geopfert. Wenn doch noch mehr übrig bleibt- umso besser 🙂

Wichtig erscheint mir außerdem, dass man sich selbst nicht zu viel Druck macht - hier habe ich wohl gewisse Neigungen. Wenn ich Kollegen beobachte, die mit ihren ähnlichen Gehältern Neuwagen fahren und 3 Wochen Karibik-Urlaub im 5 Sterne-Hotel machen, fühle ich mich manchmal "unter Druck" gesetzt, mir ähnliches zu leisten. "Die anderen machen das ja schließlich auch". Dann stelle ich mir aber die Frage: Bin ich wirklich neidisch darauf?

--> Tatsächlich habe ich überhaupt kein Verlangen nach derartigen Urlauben oder Autos, sondern ziehe zwei Wochen wandern mit Übernachtung im Zelt/Haus mieten mit Freunden jeglichem Luxus vor. Das muss ich mir allerdings manchmal erst vor die Augen führen, bevor ich merke, dass ich dem Vorgelebten überhaupt nicht nacheifern will.

Immer wieder höre ich zwischen den Urlaubserzählungen außerdem raus, dass doch irgendwo wieder unfreiwillig gespart werden muss, weil man mit dem Konto in den roten Zahlen gelandet ist.

..spätestens wenn ich dann noch meine gesteckten Depotziele stark übertreffe, weiss ich wieder, dass ich auf dem richtigen Weg bin 🙂 Schließlich verzichte ich nicht unfreiwillig auf einen Neuwagen oder ähnliches, sondern brauche diese ganzen Dinge überhaupt nicht, um zufrieden zu sein. Auch das Wachstum meines Depots habe ich ausschließlich meinen Investitionen zu verdanken. Wer stattdessen sein Geld lieber für etwas mehr Luxus ausgibt, verpasst natürlich entsprechende Renditen.

Nächstes Sparziel sind bei mir jedenfalls die 100.000 €, die ich bei leicht überdurchschnittlich gutem Kursverlauf sogar noch Ende diesen Jahres erreichen könnte (falls es länger dauert, wäre das auch nicht tragisch).  Ein wichtiges Etappenziel wäre damit jedenfalls erreicht.

 

Hi Arnim,

klingt gut und zufrieden! Ob die Kurszuwächse so weiter gehen ist eine große Frage. Falls nicht dranbleiben und stur weitermachen! Glückwunsch auch zu der Gehaltserhöhung und alles Gute für 2022.

Tagchen Arnim,

super gelaufen in 2021 Gratulation. Allerdings 3k Tagsschwankung sind ja bereits knapp 5% deines Vermögens das ist echt krass. Ich würde an deiner Stelle versuchen zumindest einen Teil deines Vermögens etwas weniger Volatil anzulegen vielleicht kannst du ja auch mal ne Wohnung oder ein Haus abstauben das bringt zumindest mehr Stabilität rein. Bin gespannt wie es bei dir weiter läuft.

Hey Jan,

ja stimmt. Aus dem Grund habe ich mich auch von meinen Einzelaktienplänen verabschiedet. Momentan investiere ich ausschließlich in ETF und versuche meine Einzelaktien peu á peu loszuwerden. Das dauert allerdings noch einige Jahre, da ich hier bereits relativ große Gewinne gemacht habe und mein Freibetrag einfach nicht ausreicht, einen kompletten Wechsel vorzunehmen. Immerhin kann ich den Freibetrag in den nächsten sieben Jahren ganz bestimmt ausschöpfen 🙂

Eine Eigentumswohnung oder ein kleines Haus als Kapitalanlage habe ich mir auch schon oft überlegt, um den Leverage-Effekt für mich nutzen zu können.  Da müsste ich mich allerdings erst noch fleißig in die Materie einlesen. Renovierungstechnisch habe ich auch noch nie etwas gemacht außer vielleicht mal Wände streichen und die (gebrauchte) Küche beim eigenen Umzug installieren. Hier kann man ja theoretisch am meisten Kapital durch Wertsteigerungen rausschlagen, wenn man über entsprechende Kenntnisse verfügt. Ich glaube ich würde im Moment eher über einen kleinen Kredit weitere ETF-Anteile kaufen.

Zitat von Jan Veerman am 9. Januar 2022, 23:07 Uhr

Allerdings 3k Tagsschwankung sind ja bereits knapp 5% deines Vermögens das ist echt krass.

Das ist eben so bei Aktien und da Arnim ja auch noch recht jung ist und das Geld langfristig angelegt werden soll, auch völlig ok. Kein Grund, von der Vorgehensweise abzuweichen.

@jan-veerman oder auch dann @arnim

Natürlich gibt es Spezialisten oder Könner die sich bei Immos, Immomarkt, Vermietung  wie ein Fisch im Wasser bewegen. Günstig kaufen, selbst renovieren, gut vermieten und dann glücklich sind inkl. guter Gesamtrendite; gekoppelt mit: Ruhe ins Depot bringen.

Ich halte es aber nicht für richtig, das als Mantra für Jedermannfrau zu postulieren.

3000 € Tagesschwankung bei 70000 € Gesamt? Ja, das sind dann halt irgendwie 4%. Glauben Sie, bei täglicher Ausschreibung Ihrer Immo schwanken die Preise nicht auch mal um 4% bei den hereintrudelnden Angeboten? Vielleicht bekommen Sie sogar mal einen Tag gar kein Angebot und dann ist die Immo nix mehr wert? Das ist alles Psychologie und hilft langfristig letztlich nicht weiter. Ganz einfach: So wie Sie nicht täglich für Ihre Wohnung mehrere tagesaktuelle Angebot einholen, so schauen Sie einfach nicht auf die Aktienkurse. Und wenn Sie das nicht können, dann machen Sie sich die Sachverhalte klar.

Die letztlich einfachste Anlageform (niedrige Anlagebeträge, niedrige Eintrittsschwelle in den Markt, kaum Folgekosten, praktisch null Folgeaufwand, leichte Handelbarkeit), nämlich Aktien, unter (scheinbaren) Volatiliätsaspekten in der eigenen Zukunftsplanung gegen zu reden hielte ich daher für einen Fehler und auch als ungünstig das anderen Leuten so zu vermittteln. Aktien/ETF bis nahe 100 %, Immos bis 50%, das wäre mein Vorschlag für eine gute Assetplanung; je nach individueller Schwerpunkte und persönlichen Situation (z.B. familiärer Anhang, der thematisch meist nicht so fit ist wie der Alpha-Protagonist und Immofan).

Zitat von Absprung_2020 am 11. Januar 2022, 11:10 Uhr

... Aktien/ETF bis nahe 100 %, Immos bis 50%, das wäre mein Vorschlag für eine gute Assetplanung; je nach individueller Schwerpunkte und persönlichen Situation ...

volle Zustimmung!

meine Aktienquote ist in den letzten 25 Jahren immer so zwischen 60 % und 96 % (Jahreswechsel 2008/´09: baisse-bedingt reichlich "Sonderangebote" UND letzte Chance, zukünftig nicht der Besteuerung der Kursgewinne unterliegende "Altbestände" ins Depot zu nehmen!) gelegen

ich würde allenfalls noch (temporär) je nach Gelddruckfreudigkeit der Zentralbanken so zwischen 5 % und 15 % Gold und Silber mit rein nehmen

siehe Edelmetall-Hausse in den inflationären bzw. "stagflationären" 1970er Jahren!

Mhm also dann habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Es ist nicht so, dass ich jetzt mein komplettes Depot umwerfe oder ähnliches vor hab. Ich habe für mich selbst lediglich festgestellt, dass ich bei Einzelaktieninvestments zu stark mitfiebere. ETF auf den Gesamtmarkt erscheinen mir da deutlich leichter in der emotionalen Handhabung.

Nur mal ein paar Beispiele, welche Aktien derzeit  u. a. in meinem Depot lagern:

 

Xiaomi (zu ~ 3,10 € gekauft - seitdem ~33% gefallen)

Alphabet A  (zu ~ 1100 € gekauft - mehr als verdoppelt seither, zwischendurch aber immer mal wieder Rücksetzer von bis zu 5 %)

Royal Dutch Shell A (zu ~ 15 € gekauft -   erst ~ 30 % auf 10 € gefallen, dann auf 20 € verdoppelt)

--> Dort gab es jeweils Kurssprünge von bis zu 100 % .. aber auch Kursfälle von ca. 30 - 40 % (zumindest bei meinen Einstandswerten)

Verkauft habe ich jeweils zwar noch nichts davon. Aber halt ordentlich mitgefiebert. In den nächsten Jahren werde ich hier eine Umschichtung auf World/EM-ETF vornehmen. Da halte ich es dann streng nach der KISS-Regel (Keep it simple, stupid). Ein Unternehmen kann außerdem immer pleite gehen. Ein Index aber nicht.

Dann stecken da auch weniger Emotionen hinter. 🙂

 

Erscheint mir als sehr hilfreich zu erwähnen in Punkto Schwankungstoleranz und diese zu ertragen. Hier kann der Aktienanleger vom Immobilienbesitzer lernen. Welch ein Seegen für den Langzeiterfolg dass dieser nicht irgendwo tagesaktuell ablesbar ist.

Da der große Teil sich im Angestellten Verhältnis befindet, ist die Assetklasse Altersvorsorge hier natürlich als wichtiger Bestandteil zu erwähnen.
Schnell kommen bei gesetzlicher Rente, BAV usw.  bis zu einer halbe Million und mehr zusammen zusammen.

Hallo,

gerade erst deinen Thread entdeckt. Ich bin etwas jünger und ebenfalls im ÖD.

Verdienst bei mir liegt bei 2,1k und damit bin ich ebenfalls sehr zufrieden (wohne aber auch im Osten relativ günstig). Erkenne mich in deinen Gedankengängen wieder. Vor ein paar Jahren hatte ich auch einfach so 20k rumliegen und hab mich damit schon wirklich sehr sicher gefühlt bzw. wusste gar nicht, wofür ich es ausgeben soll (ist dann ein schönes Auto + Motorrad geworden und auch diverse Urlaube). Mittlerweile ist das Auto verkauft und das Geld in ETFs und Kryptos angelegt.

Da ich ebenfalls die Vorteile im ÖD sehe, werde ich dieses Jahr (bin erst 26) mal auf 35h runtergehen und schauen, ob mir das ausreicht. Sparquote sind aktuell 1000 Euro pro Monat + Geld für Kryptos. Versuche die 1000 Euro auch erstmal beizubehalten, aber mache mir da jetzt auch weniger Stress. Hatte hier im Forum auch viel gelesen und dann das Gefühl, ich müsste unbedingt mehr sparen und arbeiten etc., aber habe für mich entschlossen es ruhiger anzugehen und mehr im Jetzt zu leben (was nicht zwingend teuer sein muss).

Das Thema an sich hat mein Ausgabeverhalten bereits so geschärft, dass ich mir ohnehin kein teures Auto in naher Zukunft mehr kaufen werde. Mich beruhigt das Gefühl, dass bereits jetzt durch den Zinseszins meine Rentenlücke geschlossen ist und ich theoretisch nur noch das verdienen müsste, was ich ausgebe. Alles zusätzlich gesparte wird mir in Zukunft ein früheres Renteneintrittsalter oder höheren Lebensstandard ermöglichen. Man sollte nur wissen, was für einen persönlich ein höherer Standard ist. Jetzt freue ich mich auf die TZ und sehe darin bereits einen hohen Lebensstandard (mehr Zeit für Sport, Sauna, Haushalt, Zocken, Freunde etc.). Ein Eigenheim mit Mieteinnahmen werde ich auch irgendwann erben bzw. überschrieben bekommen und bin daher umso gelassener was den Vermögensaufbau angeht. Ein sparsames Leben ist für mich auch keine besondere Einschränkung. Ich mag das Gefühl, wenn ich irgendwo gespart habe.

Dass ich diesen Text während meiner Arbeitszeit schreiben kann, zeigt mir auch wieder, dass ich ein wirklich entspanntes Arbeitspensum habe und meine Arbeit immer tagfertig ist. Glaube das tut auch gut für die Psyche.

Viel Erfolg dir weiterhin und immer wieder dran erinnern, dass in diesem Forum nur eine absolute Minderheit unterwegs ist. Mit deiner Sparquote und Summe bist du wahrscheinlich schon in den oberen 1-5% aller Arbeitnehmer. Nur in dem Forum sind wir eher im unteren Bereich.

 

Zitat von Robert95 am 18. Januar 2022, 12:19 Uhr

Viel Erfolg dir weiterhin und immer wieder dran erinnern, dass in diesem Forum nur eine absolute Minderheit unterwegs ist. Mit deiner Sparquote und Summe bist du wahrscheinlich schon in den oberen 1-5% aller Arbeitnehmer. Nur in dem Forum sind wir eher im unteren Bereich.

 

Hallo Robert, danke für deine Antwort : )

Ja mit dem prozentualen Anteil hast du vermutlich recht. Kurz nachdem ich den Frugalismus für mich entdeckt hatte, habe ich natürlich auch versucht das Freunden, Familienmitgliedern und Arbeitskollegen näher zu bringen.

Im Großteil aller Fälle wurde mir aber schlichtweg nicht mehr zugehört sobald ich die Börse erwähnt hatte bzw. es wurde als selbstverständlich erachtet, dass so ein Ziel nicht machbar ist.

Tatsächlich ist es mir gelungen, zumindest ein paar Familienmitglieder an die Börse zu bringen (FTSE All-World).

- die finanzielle Freiheit als solche wird aber - bis heute - von keinem als Real anerkannt.

Schön, dass du dich getraut hast und deine Arbeitszeit reduziert hast. Ich überlege auch schon, ob ich nicht bei der nächsten Gehaltserhöhung etwas ähnliches mache (Stunden reduzieren, bis ich etwa dasselbe verdiene wie vor der Gehaltserhöhung). Bisher habe ich den Gedanken aber immer wieder verworfen, da ich von der Möglichkeit erst wirklich Gebrauch machen will, wenn ich Kinder habe.

Würde mich freuen, auch von dir weitere Updates zu lesen!

Zitat von Robert95 am 18. Januar 2022, 12:19 Uhr

Viel Erfolg dir weiterhin und immer wieder dran erinnern, dass in diesem Forum nur eine absolute Minderheit unterwegs ist. Mit deiner Sparquote und Summe bist du wahrscheinlich schon in den oberen 1-5% aller Arbeitnehmer. Nur in dem Forum sind wir eher im unteren Bereich.

Danke für diesen Satz, @robert95 - hab ich mir auch schon so in der Art gedacht 🙂

Zitat von MarcMuc am 2. Februar 2022, 17:38 Uhr
Zitat von Robert95 am 18. Januar 2022, 12:19 Uhr

Viel Erfolg dir weiterhin und immer wieder dran erinnern, dass in diesem Forum nur eine absolute Minderheit unterwegs ist. Mit deiner Sparquote und Summe bist du wahrscheinlich schon in den oberen 1-5% aller Arbeitnehmer. Nur in dem Forum sind wir eher im unteren Bereich.

Danke für diesen Satz, @robert95 - hab ich mir auch schon so in der Art gedacht 🙂

Ach, ihr müsst das alles, meiner Meinung nach, entspannter sehen - jeder macht eben seinen Weg. Denn bspw. kommt mein Depot nicht an das von Arnim ran - auch wenn ich mehr verdiene. Aber mit Anfang 30 ist das eine ausgesprochen gute Basis.

Und vielleicht kommen die ein oder anderen Freunde / Familiemitglieder irgendwann selbst auf den Trichter, wenn sie sehen, was Du bereits erreicht hast. Bei manchen dauert es eben einfach länger.

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