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Kinder und finanzielle Freiheit

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Liebe Frugalisten,

ich habe mir nach einigem Nachdenken und Rechnen die Rente mit 40 in den Kopf gesetzt. Zeichnen wir jedoch einen typischen und realistischen Lebenslauf, fällt auf, dass die Familienplanung bis dahin abgeschlossen sein sollte. Demnach sehe ich mich vor der Entscheidung Rente mit 40 oder Nachwuchs. Habt ihr Ratschläge und Erfahrungswerte zu dem Thema? Ich bin dankbar für eure Ideen!

pica

die Rente mit 40 ist auch ohne Kinder nicht einfach so für jedermann - oder gar ohne Risiko - möglich. Der Horizont von 50 Jahren ist schon verdammt lang - will da keine extremen Veränderungen herbeireden - aber vielleicht mal durchspielen, wie es gewesen wäre, wenn man den Plan zu verschiedenen Zeitpunkten in den vergangenen 100 Jahren gehabt hätte, oder zu diesen Zeiten die prognostizierte Unabhängigkeit (erstmal) eingetreten wäre - oder sich nur gedanklich zurück ins Jahr 1998 oder 2008 zurückversetzen lassen - in der Zwischenzeit sind viele Dinge passiert, die so ganz eigentlich keiner wirklich (also so fundiert, dass er damit ernstgenommen worden wäre) vorhergesagt hat - es kann auch mal was passieren, das einem das Konzept verhagelt. Wenn man alleine lebt, kann man sagen: Gut, ist jetzt doch daneben gegangen, ich bade die Konsequenzen jetzt halt  aus - wenn das noch Kinder betrifft, ist das für einen selbst wohl eher weniger "easy".

Zurück zur Familie: Wenn man beides gleichzeitig verfolgen würde - also als Frau vielleicht zwischen 25 und 35 ein bis drei Kinder bekommen würde und mit 40 oder 45 in Rente gehen wollte, würde das auch bedeuten, dass man in der Zeit, in der Kinder am meisten Zeit und Aufmerksamkeit brauchen, erstmal voll arbeiten müsste, und sich nebenher noch ums Investieren kümmern müsste (kostet auch Zeit). Und dann, wenn die Kinder langsam flügge werden, hätte man auf einen Schlag alle Zeit der Welt hat - sagen wir mal: So richtig ausgegoren scheint mir das Konzept mit Kindern nicht. Ist so ein bisschen, wie im Winter seine Sommerkleidung zu tragen, um sich dann im nächsten Sommer richtig gute Winterkleidung leisten zu können...

Als gutverdienender Mann wäre das theoretisch eher machbar - biologische Uhr tickt ja langsamer. Praktisch müsste man schauen, bis 40 oder 45 genug Geld auf die Seite zu bringen, und sich erst dann nach der Frau umsehen, mit der man Kinder haben will - oder halt in seinen 30ern nach einer mindestens 10 Jahren jüngeren Frau suchen, mit der der Plan dann aufgehen könnte. Aber bis man in seinen 30ern ist, lebt man ja auch, weiß nicht, bis dahin keine Beziehung haben und erst mit 40 anfangen - das kann auch daneben gehen...  oder bis dahin halt etwas bewusst zum Zeitvertreib - in anderen Worten: Wenn das so geplant wird, ist das auch für gutverdienende Männer eher ein Lebenskonzept, bei dem man bedeutende Teile seines Lebens einer etwas unausgegorenen Idee opfert.

Aber wie andernorts geschrieben, sehe ich nicht, was daran schlecht sein kann, sich beim Konsum etwas zurückzuhalten, und etwas zur Seite zu schaffen und anzulegen, womit dann im Idealfall etwas zusätzliches Einkommen generiert wird. Zwischen Arbeits-Hamsterrad und vollkommener Unabhängigkeit von Lohnarbeit gibt es ja viele Zwischenstufen, wenn man sich da ein Stück weit weg von einem hin zum anderen Extrem bewegen kann, ist ja schon viel gewonnen.

Ich finde das man sich schon Gedanken machen muss über die Finanzen, ob und wenn man den Lebensweg mit Kindern gehen will.

Wenn man allerdings mit 40 Jahren finanziell unabhängig sein möchte, da hätte man sich mit Kindern schon ordentlich was aufgeladen. Jeder soll seine Prioritäten setzen. Was einem wichtiger ist. Und natürlich die finanzielle Grundlage spielt eine entscheidene Rolle, ob man 2000,- oder 5000,- p.m. zur Verfügung hat.

Ich für mich habe allerdings zuerst die Kinderfrage für sich allein betrachtet, ob grundsätzlich ja oder nein, wegen Freude, eigenes Kind, Genweitergabe, Zusammensein, Abhängigkeit, Versorgungszwang, Gebundenheit, Kosten, Zwänge, Einschränkungen, ect.

Erst nach dieser grundsätzlichen Entscheidung Gedanken über das mögliche Erreichen von finanzieller Unabhängigkeit.

Meiner Meinung nach kann man nicht mal eben so "durchrechnen". Ich stehe mit meinem Mann genau an diesem Punkt, in ein paar Tagen/Wochen habe ich meine Entbindung und was auf einen zukommt, kann man schlecht alles im Voraus planen. Sowohl mein Mann als auch ich haben viele schlaflose Nächte schon verbracht und uns "nur" unsere Gedanken um die Zukunft gemacht. Und dabei kommen manchmal eben auch Gedanken raus wie "Was ist, wenn das Kind eine Benachteiligung hat und zum absoluten Pflegefall wird.?" Genauso gut kann ich mich aber auch fragen "Was mache ich, wenn ich morgen einen (Arbeits)Unfall habe und in die Arbeitsunfähigkeit falle?" Dann kann ich mir die finanzielle Freiheit wann auch immer auch nicht realisieren.

Mittlerweile bin ich an dem Punkt angelangt, dass ich glaube, ein Kind muss nicht teuer sein. Wenn ich allein an die Anschaffungen denke für das Kinderzimmer und die Kindersachen. Natürlich kann man alles neu kaufen und zig Geld in die Renovierung stecken oder den Konsum regelrecht ausleben für Kinderkleidung und Spielzeug - muss man aber nicht. Wenn ich höre, was andere Paare bereits alles ausgegeben haben, traue ich mich manchmal nicht zu sagen, dass wir bisher einen Bruchteil investierten und schon (fast) voll ausgestattet sind. Gebrauchte Kinderkleidung ist z.B. genau deswegen besser, weil viele Schadstoffe schon ausgewaschen wurden und man nicht die besonders teure Bio-Schadstofffreie-Kleidung kaufen muss. Und wenn man selbst noch n komisches Gefühl hat, kann mans ja zur Sicherheit selbst nochmal waschen. Mal nur so als Beispiel.

Nichtsdestotrotz kann ich jetzt natürlich nicht wissen - und ich habe auch mächtig Respekt davor - wie es nach der Geburt weitergeht. Durch das Wegfallen eines Gehaltes (und 65% des Nettoverdienst an Basiselterngeld ist echt ein Witz) wird man gezwungen, seine Prioritäten neu zu ordnen. Aber das geht mit jeder Änderung eines Lebensabschnittes einher. Und ich bin mir sicher, dass wir unseren Sparanteil nicht in der Höhe so halten können wir jetzt, trotzdem werden wir es sicherlich schaffen, immer noch was beiseite zu legen und unseren Sparplan zu fahren.

Ich glaube kaum, das man als "Normalverdiener" und "Alleinverdiener" frühzeitig in Ruhestand gehen kann? Kinder kosten Geld und das nicht wenig. Es gibt heutzutage immer mehr Rentner, die nebenbei noch arbeiten müssen. Das spricht doch dafür, das schon heutzutage die reguläre Rente nicht mehr ausreicht. Die Kosten für Wohnraum und Konsumgüter steigen von Jahr zu Jahr. Da wäre ein Lottogewinn vielleicht das Richtige? Oder man bleibt kinderlos, macht Karriere und erfüllt sich irgendwann den Wunsch nach finanzieller Freiheit!

Kinder "billig" aufzuziehen ist nicht möglich. Mag sein, dass einem das zu Zeiten von Kinderbett und Windeln noch so vorkommt, aber spätestens wenn entweder ein Elternteil zuhause bleiben muss, weil es keine Kinderbetreuung gibt (in weiten Teilen Bayerns noch heute Realität) oder man horrende Summen monatlich für eine Kinderbetreuung abdrückt, ist es ziemlich vorbei mit dem Sparen. Kinder brauchen Platz, Kleidung, sie machen Ausflüge, sie haben Hobbies, sie wollen vielleicht ein Instrument lernen, in einen Sportverein; Urlaub wird teurer und spätestens wenn es dann ans Auswärts Studieren geht, sind hunderte von Euro einfach weg.

Natürlich kann man sagen: meinen Kindern versage ich das alles, weil ich sparen will. Aber bei den meisten hört der Gedanke dann auf, wenn die Kindern darunter leiden. Und ja, ich behaupte (nachdem meine Kinder erwachsen sind, ich aber wie schon geschrieben einen Haufen Kosten wegen Studium etc. habe), dass man sowas nicht wissen kann, bevor man nicht überhaupt welche hat oder auch bevor sie nicht in dem Alter sind.

Und ich fände es auch absolut falsch, seine eigenen Ideen auf dem Rücken von Kindern auszuleben. Kinder müssen nicht alles haben und auch nicht alles in den Dingens gepustet bekommen. Aber was Geiz an falscher Stelle aus Menschen macht, habe ich hautnah miterlebt in der Familie und das ist ein Erbe, das auch keiner wollen kann.

Fairer ist da wahrscheinlich die Entscheidung, was einem wichtiger ist: Kind oder Rente mit 40. Beim Kinderkriegen gibt es halt kein "wir probieren es erst mal aus" und auch kein Umtauschrecht...

 

(Ich vermute, dass die jüngeren kinderlosen User hier denken: es muss ja nicht das neueste Fahrrad sein, man kann auch Kleidung gebraucht kaufen und dann lernt das Kind halt nicht ausgerechnet teuer Harfe spielen sondern muss Flöte lernen. In den ersten Jahren funktioniert Vieles davon auch noch prima. Aber irgendwann halt nicht mehr. Und was es mit einem Kind macht, das immer nur das machen darf, was billig/kostenlos ist, auch wenn die Eltern das Geld hätten - davon gehe ich aus, sonst wäre ja auch kein Sparpotenzial da! - das mag ich mir nicht vorstellen. In der Pubertät kann das dann sehr unlustig werden.

Ja, ich weiß, wovon ich spreche :D)

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass Kinder die Höhe des "Fuck off money" deutlich nach oben treiben.

Früher war mein Ziel die Rente mit 35, da hätten mir 500.000€ gereicht um den Rest meines Lebens irgendwo in einem Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten am Strand in der Hängematte zu liegen.

Jetzt bin ich über 40 und hätte die 500.000€ zusammen wenn ich alles verkaufen würde, allerdings auch 4 Kinder.

Ans Aufhören mit der Erwerbstätigkeit ist derzeit gar nicht zu denken, die monatlichen Kosten sind um ein Vielfaches höher als damals. Zum Glück macht mir mein Job Spass und ich kann viel durch die Welt reisen, so dass ich derzeit gar nicht mehr aufhören will zu arbeiten.

Ich für meinen Teil war glücklicherweise nie in der Situation, dass ich monatlich jede Menge Geld übrig hatte um mich anschließend in deine Situation zu versetzen pica. Grund dafür war, dass ich meine Finanzen zwar grundsätzlich immer im Griff hatte, das Thema der Vermögensbildung weder schulisch noch anschließend in meiner Berufsausbildung behandelt wurde. Es ging mir immer gut, doch viele Gedanken über die Zukunft und eine mögliche finanzielle Freiheit kamen mir nie in den Sinn.

Mittlerweile bin ich Vater zweier Kinder & Nr. 3 erblickt hoffentlich gesund im Juni das Licht der Welt. Hätte ich nochmal die Möglichkeit die Zeit zurückzudrehen, würde ich vermutlich nicht viel anders machen, auch nicht die Entscheidung über den eigenen Nachwuchs ändern. Natürlich ändern sich dadurch die eigenen Prioritäten maßgeblich, doch ich persönlich bin glücklich damit. Kinder kosten jede Menge Geld, darüber muss man wohl nicht diskutieren. Doch auch hier hat man es mit der eigenen Erziehung in der Hand. Lehrt man den überschwänglichen Konsum und das Leben auf Pump, oder bringt man dem eigenen Kind eine sparsame Lebensweise bei.

Man kann planen soviel man will, auch eine Rente mit 40. In meinem Fall hätte ich somit noch 6 Jahre Zeit darauf hinzuarbeiten. 6 Jahre sind 2192 Tage (inkl. der darin enthaltenen Schaltjahre - 🙂 ) nach Adam Riese, in dieser Zeit kann soviel passieren mit dem man nicht rechnet. Für mein Verständnis, darf man sich daher nicht nur das fixe Ziel an sich setzen, mann muss sich auch überlegen wie man Rückschläge absichert.

Nur mal ein Beispiel aus meinen letzten drei Monaten. Jeden Tag habe ich einen Arbeitsweg von in Summe knapp 50km. Diese Strecke lege ich überwiegen auf einem 10 PS Moped zurück. Zwischenzeitlich versuche ich es auch 1x die Woche mit dem Fahrrad. Ich möchte somit nicht nur meine Kosten möglichst gering halten, ich möchte mich dabei auch noch ein wenig fit halten. In den letzten 3 Monaten wurde ich fast 3x umgefahren und in keinem dieser 3x war ich selbst schuld. Die meisten würden jetzt sagen: "Kauf dir ein Auto oder fahr mit den öffentlichen" Doch das ist in beiden fällen für mich nicht nur teurer, es macht mir auch keinen Spaß.

Vor 8 Wochen dann die nächste Hiobsbotschaft - Man diagnostizierte bei mir eine oberflächliche Vorstufe des schwarzen Hautkrebs. Also ab unters Messer und raus damit, auch wenn es direkt auf meiner rechten Wange war und ich somit nun für immer eine schicke Narbe tragen darf.

Mein End vom Lied? Passt auf euch auf, sichert euch ab (in meinem Fall eine Risiko-Lebensversicherung) lebt sparsam und überlegt euch genau was euch wichtig ist!

Ich für meinen Teil geb in meinem Hamsterrad nun richtig Gas und habe noch Spaß dabei! 🙂

Viele Grüße

derHamster

Ich halte es nicht für machbar mit 40 in den Ruhestand und das mit Kindern. Für die will man ja auch da sein, denn die Kindheit geht rum und kommt nicht wieder. Gleichzeitig sollte man ihnen nicht alles vorenthalten, die wollen ja auch mal was erleben und nicht nur in "Sack und Asche", kann man ja auch verstehen.

Trotzdem gehen Kinder aber viel günstiger als einem die Werbung mit ihren ellenlangen Listen überteuerter Produkte weismachen will. Es ist aber auch schwer, auf die Erfahrungen anderer Eltern zurückzugreifen: Was der eine als sehr praktisch empfindet, hält der andere für Schnickschnack und umgekehrt. Das hilft wirklich nur abwarten, ausprobieren, improvisieren.

Ja, die Werbung suggeriert doch immer, daß man den Kindern "was bieten können" muss. Kinder kosten Geld, aber man kann auch viele kreative Lösungen finden. Wir kaufen viel auf dem Flohmarkt (und die Kinder merken gar nicht, daß es gebrauchte Sachen sind), außerdem gibt es auch viele kostenlose Angebote für Kinder, man muß sie nur suchen. Bei uns gibt es z.B. jede zweite Woche einen kostenlosen Programmierkurs für Kinder usw. usw.

Meine Meinung ist dass das Leben sich anpassen muss mit Kindern. Ich habe mit meiner Frau Jahre in 32 qm gewohnt und ganz glücklich gewesen aber ich möchte meine Kinder mindestens eigenes Zimmer gönnen und einen Bahnanschluss, damit die in Pübertät auf eigene Beine die Welt reisen können und nicht aufs Auto angewiesen werden. Also das alles bei uns in BW ist einfach teurer und da wird nichts mehr mit 70% ansparen.

Klar, Kinder kosten Geld, gar keine Frage, aber Kinder kosten nicht nur Geld, weil man ihnen etwas bieten will, sondern weil sie auch Menschen sind und die banalsten Bedürfnisse haben, z. B. eingekleidet zu werden. Während man da natürlich auch super sparen kann und nicht immer nur die neuste Kindermode kaufen muss, will man ja, wenn man ein bisschen was auf sich hält, auch, dass die Kinder gut aussehen. Man will einfach nicht, dass jeder sofort sieht, dass alles schon zum dritten Mal auf dem Flohmarkt verkauft wurde. Dann kommen andere Sachen dazu wie Sportvereine, Ausflüge usw. Muss man nicht machen, aber will man dann machen. Lässt sich ja auch gut mit Erziehung verbinden, bestimmte Boniprogramme nur dann stattfinden zu lassen, wenn sich die Kinder auch benehmen, was für diese wieder ein Ansporn ist (spart euch den Shitstorm, wenn ihr jetzt einen starten wollt!).

 

ja das mit dem Ansporn ist dann so eine Sache, da kann aber sich selber seine eigenen Erfahrungen bilden.

Grundsätzlich halte ich es für wichtig meinen Kindern den Umgang mit Geld beizubringen, und auch Sparsamkeit bzw. auf etwas Sparen (schön altmodisch) gehört dazu.
Was die beiden daraus machen wenn sie irgendwann ausziehen müssen sie selber wissen und Erfahrungen muss man selber machen, sonst hat man sie nicht.
Abgucken und von anderen lernen funktioniert halt nicht immer...

Also ich werde es definitiv nicht schaffen mit 40 oder 45 in Rente zu gehen.
Ich habe einfach zu spät angefangen, sodass das nicht klappt ohne Fetisch zum selbst quälen.
Ja Kinder kosten Geld, machen aber auch nicht arm und mit mehr Geld wird eine Kindheit auch nicht unbedingt besser.
Ich sehe das ganzer eher als das erreichen einer möglichst hohen finanziellen Effizients und dann muss jeder selber entscheiden wie er den Weg gehen will.
Außerdem muss es nicht immer schwarz oder weiß sein, man kann auch mit 40/45 halbtags arbeiten oder was auch immer man möchte. Dann bräuchte man auch nur die helfte an Kapital 😉

Ein Punkt wurde aber auch noch nicht angesprochen den ich einwerfen will.
Eltern sind grundsätzlich Vorbilder und ich finde es "ungeschickt" wenn man vom Kind erwartet das es Studiert/ein Ausbildung macht, und das möglichst gut, und man selber zur selben Zeit mit 40/45 in Rente geht und genau das Gegenteil vormacht.
Dem Kind zu erklären, das man sich das ja auch erarbeitet hat usw., versteht es zwar grundsätzlich in dem Alter, aber um es wirklich zu verstehen fehlen dem Kind die Lebenserfahrungen. Wahrscheinlich wird das Kind dann nicht hinwerfen, so nach dem Motto, was der kann kann ich auch, Hartz 4 ich komme. Aber ich bevorzuge es ein aktives Arbeitsleben erstmal ein paar Jahre vorzuleben. Zusätzlich gibt es dann auch noch die Möglichkeit dem Kind den Start ins Arbeitsleben durch Vitamin-B beim eigenen Arbeitgeber zu erleichtern, falls man das will.
Letztlich ist es wahrscheinlich für alle Eltern wichtig, dass das Kind sein eigenes Lebenskonzept erfolgreich leben kann und dafür geben wir den Kindern aktive und passive Fähigkeiten mit.

Was das Kind drauß macht wird sich zeigen, fliegen muss jeder alleine.

Meine Ansichten hierzu:

  1. Kosten
    Die Kosten werden meiner Ansicht nach deutlich überschätzt bzw. zu hoch gewertet. Ich weiß noch wie ein älterer Kollege ohne Kinder auf eine Nachricht dass ich Vater würde, nur meinte "Und, ist das nicht superteuer?". Nein, ist es nicht. Wenn man sich vernünftig verhält, halten sich die Kosten in Grenzen. Ja, es erzeugt Zusatzkosten. Dafür fallen aber andere Kosten weg, weil ich zb anstelle 4 Wochen durch Asien zu reisen, 10 Tage auf die Kanaren in ein Appartment fliege ( Der Kollege oben berichtete mir kurz darauf von einer interessanten Reise, die für 2 Wochen je Person 10 TEUR gekostet hatte. Wir waren zur gleichen Zeit auf Lanzarote im 4 Sterne Hotel zu dritt für 1200 EUR).
  2. Kosten na und?
    Selbst wenn es Mehrkosten verursachen würde, sind Kinder das tollste der Welt. Mein Sohn bringt mich manchmal auf die Palme, aber andere Momente sind unbezahlbar. Er bringt unendlich viel Abwechslung, Freude und Positives in mein Leben.
  3. Vater ohne Arbeit
    Ist doch genial. Ich habe beliebig Zeit. Wenn mein Sohn krank ist, Ferien sind, wir interessante Sachen machen wollen, ich habe immer Zeit. Außerdem habe ich durch meine lange Arbeitserfahrung sehr viel Erfahrung, die ich ihm vermitteln kann. Rollenbild? Ich lungere ja nicht ungewaschen zu Hause rum. Er weiß, dass ich mit Aktien viel Geld verdiene. Außerdem geht noch seine Mutter (meine Frau) arbeiten. Es gibt nicht besseres, als ein Vater der beliebig Zeit hat.

Ich stimme dem Beitrag von Privatier zu 100 % zu.

Es ist vor allem eine Einstellungssache mit den Kosten. Man kann  auch für 1.000 € mit einem Kind eine Woche Urlaub machen und weg fliegen und eine schöne Zeit haben.
Kinder zu haben bereichert das Leben enorm, auch wenn es viele Herausforderungen und auch Einschränkungen mit sich bringt.
Als Vater nicht oder nur Teilzeit zu arbeiten wäre perfekt. Bei 40-50 Stunden ist die Organisation sehr kompliziert wenn das Kind mal krank ist, Kita zu ist, Ferien sind, Veranstaltungen usw. . Und wenn dann nur das Wochenende für die Kinder bleibt ist man da oft gestresst und versucht viele Erlebnisse rein zu packen und sonntags sind dann die Schwimmbäder, Tierparks usw. oft völlig überfüllt.

 

Genau, gerade mit Kinder ist doch so ein Frugalisten-Dasein, wenn man nicht mehr Vollzeit oder gar nicht mehr arbeitet, ideal.

Als ich die ersten Berufsjahre noch solo war, war es mir ehrlich gesagt egal, ob ich 8 oder 11 Stunden im Büro war oder verreisen musste (solange ich zum Sport gekommen bin).

Bei Kindern sieht es schon anders aus. Wenn beide voll arbeiten, vielleicht noch in einem richtig stressigen Job, dann schlägt meiner Erfahrung nach der Stress-Level auf die Kinder durch.

Die Kinderbetreuungskosten sinken auch im Laufe der Zeit: Tagesmutter hatten wir noch 3 Monate ca. 500 bezahlt, Krippe dann ca. 380, Kindergarten so 280, Hort in der Schule kostet aktuell ca 150, und ab der 5. Klasse gibt es das dann nicht mehr, also 0.

Zitat von Privatier am 21. Januar 2020, 11:41 Uhr

Die Kinderbetreuungskosten sinken auch im Laufe der Zeit: Tagesmutter hatten wir noch 3 Monate ca. 500 bezahlt, Krippe dann ca. 380, Kindergarten so 280, Hort in der Schule kostet aktuell ca 150, und ab der 5. Klasse gibt es das dann nicht mehr, also 0.

Hängt auch vom Schulkonzept ab. Die Kosten werden bei uns auch ab der 5. Klasse nicht auf Null sinken, weil die Schule, die es nach aktuellem Stand wohl werden soll, nur Vollzeitkonzept anbietet. Also Essen und Lernbetreuung in der Schule, dafür keine Aufgaben zuhause. Ansonsten bieten die Schulen mittlerweile auch viele zusätzliche Angebote und Kooperationen an, was logischerweise nicht immer kostenfrei ist.

Zitat von MFZ73 am 21. Januar 2020, 13:57 Uhr

Also Essen

Ist dein Kind nur in der Schule oder spart man gleichzeitig das Kochen einer Mahlzeit daheim?

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Meistens spart man ja dann unter der Woche zumindest das Mittagessen. Bei meinem Sohn ist Mittagessen und Obst/Kuchen etc. zum Nachmittag und Getränke mit drin. Das muß man dann fairerweise von den von mir genannten Kosten noch abziehen.

Wenn man wirklich Kinder möchte, sollte man die finanzielle Freiheit flexibler planen und ggf. auch später planen. Der eigene Nachwuchs bietet so viel mehr für das eigene Leben, da will und möchte ich nicht einfach nur die Kosten gegenüber stellen. Natürlich sollte man alles halbwegs durchkalkulieren und evtl. soweit es geht im Leben auch einen guten Zeitpunkt abpassen. Aber wenn der Kinderwunsch exisitert, dann würde ich definitiv zum Kind raten. Es  müssen ja nicht 4 oder 5 sein. 1 bis 2 reichen auch, das ist ein guter Kompromiss für die Demografie, den Geldbeutel und die Nachhaltigkeit.

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