Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Kauf ihr noch Wegwerfartikel ?

Seite 1 von 2Nächste

Hallo zusammen,

der Mensch ist ja in den letzten Jahrzehnten doch deutlich bequemer bzw. auch anspruchsvoller geworden. Aufgefallen ist mir das am Wochenende nochmals deutlich bei einem Kindergeburtstag in der Kletterhalle die ich regelmäßig besuche. Dort wird es so gehändelt das die Kinder unter Betreuung klettern, die Eltern oder Begleitpersonen Getränke, Essen, Tischdeko und Besteck, Becher und was sonst noch alles mitbringen können bzw. dürfen. Jetzt saßen wir da nachher so am Tresen und schauten uns am Ende der Veranstaltung den Wahnsinn an:

Einwegtischdecken, Pappbecher, Servietten, Plastikbesteck, Strohalme, Plastiktüten fürs Essen, Plastikblumen, Girlanden aus Papier, Luftschlangen und vieles mehr....

Alles in allem fast 1 1/2 120l Plastiksäcke voll Müll für einen Kindergeburtstag mit vielleicht zehn Kindern, da lagen bestimmt unnütze 30 Euro im Sack.

Einiges stellt die Kletterhalle schon zur Verfügung wie Teller, Mehrwegbecher und Besteck was aber nicht genutzt wird da dann von den Eltern selbst gespült werden sollte.

Für daheim fallen mir dann noch so Dinge ein wie Haushaltstücher, Wattepatts, Spülschwäme, Ohrstäbchen, Feuchttücher, Kosmetiktücher und was es sonst noch alles gibt und der Supermark hergibt.

Wie händelt ihr das, habt ihr diese bestimmt nicht vollständige Aufstellung aus dem Haushalt verbannt ? oder seit ihr noch dran am überlegen? oder geht für euch die Bequemlichkeit durch diese Dinge im Verhältnis zum Preis in Ordnung ?

Oder seht ihr überhaupt einen Vorteil in diesen Dingen?

Also ich kaufe von diesen Dingen eigentlich nichts und sehe auch nur wenig Vorteile darin, heute wurden die Mülltonnen abgeholt (also Restmüll, ich brauchte die Tonne nicht an die Strasse zu stellen, weil sie komplett leer war). Also was Müll angeht bin ich schon sehr sensibel und mache bei diversen Müllsammelaktionen z.b auf der Arbeit oder hier in der Stadt mit, ich hatte auch schon überlegt für ein bestimmtes Gebiet eine Patenschaft zu übernehmen oder eine Vorortgruppe zu bilden, muss mich da aber noch schlau machen ob es sowas hier gibt.

Dinge wie die angesprochenen Pappteller, Plastikmesser und Co. habe ich hingegen bisher noch nie gekauft, und werde Sie auch nicht kaufen da ich dies für absolute Umweltverschmutzung und Geldmacherei halte. Wo ist das Problem ein paar Teller, Gläser und etwas Besteck der Gäste in die Spülmaschine zu packen ?

Im großen und ganzen versuche ich Wegwerfartikel weitestgehend zu vermeiden und suche nach Alternativen; aber die meisten Menschen sind einfach zu bequem, ja gar zu faul um sich da Gedanken darüber zu machen.

 

Ich finde das Wort Wegwerfartikel an sich schon pervers.

Die Überlegungskette, sollte eigentlich so sein: Brauch ich das Teil überhaupt? Brauch ich es nur einmal (oder wenige Male)? Kann ich es mir leihen? Muss es aus Plastik sein?

Dinge, die man schon zu Hause hat werden konsequent genutzt bis sie kaputt sind und dann entschieden ob man es neu braucht. Wenn ja sollte es nachhaltig sein, nicht aus Plastik und nicht über den halben Erdball geschippert sein.

Habe ich nie wirklich viel verwendet und hab sie vor Jahren fast komplett aus unserem Haushalt verbannt.

Am 16. März habe ich unter der Überschrift "Verbrauchsartikel und Einwegartikel" und heute unter "Verpackung Old School" auf meinem Blog beschrieben wie ich damit umgehe.

Das einzigen was ich noch verwende, sind Gefrierbeutel. Die wasche ich aber nach Gebrauch aus.

Auf vieles kann man wirklich verzichten (Haushaltstücher, Wattepatts, Ohrstäbchen, Feuchttücher, Kosmetiktücher), manches kann man ersetzen , wenn man das verwendet, was es vor 50-60 Jahren gab (z.B. Spülschwäme -> Abwaschlappen).

Ich habe alle 12-13 Monate eine 60 Liter -Tonne Restmüll zu entsorgen. In die Tonne kommen nur trockene Dinge, wie alte Putzlumpen, Schmirgelpapier, abgerissen Schuhbändel usw., somit stinkt die Tonne auch nicht.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -
Zitat von frugi63 am 27. Juni 2019, 15:08 Uhr

Ich finde das Wort Wegwerfartikel an sich schon pervers.

 

 

Ja das Wort ist im Endeffekt schon pervers, allerdings trifft es den Nagel absolut auf den Kopf.

Was ich tagtäglich, wenn ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, an leeren Kaffeebechern am Straßenrand sehe ist echt eine Sauerei - je nachdem wenn grad Mülleimer in der Nähe sind heb ich schonmal ein paar auf und wirf Sie wenigstens in die Tonne.

 

Ich bin schon lange der Meinung, dass auf Kaffeebecher und Zigarettenschachteln auch Pfand erhoben gehörte; das löst zwar nicht das Problem, dass die Leute das Zeug dennoch wegwerfen - aber es gibt dann auf der anderen Seite Leute die sich danach bücken und die Sachen einsammeln.

 

Gestern hat uns ein Kollege freudig sein kühlendes "Wasserspray" in der Sprühdose gezeigt. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Aus meiner Sicht sollte es sowas auch gar nicht geben.

 

Ein paar Wegwerfartikel kaufe ich schon noch. Als die Kinder Babies waren, Einwegwindeln. Bis heute Klopapier, Wattestäbchen, Taschentücher, Glasreinigungstücher zur Spiegel- und Handyreinigung, Erfrischungstücher für Handhygiene unterwegs. Wo´s geht, wird mehrfach verwendet. Müllbeutel verwende ich auch, wenn ich keine  Plastiktüten mehr übrig habe.

Backpapier verwende ich, aber dann mehrfach. Alu- und Frischhaltefolie nehmen wir nicht, da gibts Tupperdosen.

Ich denke, da ist nicht viel zu sparen. Und auf die Wegwerfartikel, die ich noch hernehme, mag ich auch nicht verzichten.

Zum Eingangsbeispiel Kindergeburtstag: Da spielt bestimmt auch der Gedanke der Unfallverhütung eine Rolle, Plastik- und Papiersachen zu verwenden. Ich habe - als noch Kindergeburtstage gefeiert wurden, auch - allerdings wiederverwertbare - Plastikbecher und Papierservietten ausgeteilt. Hat also nicht immer alles nur mit Faulheit zu tun (oft aber schon, zugegeben).

Ach, siehste: Klopapier hab ich vergessen. Das wird bei uns auch genutzt. (Es gibt ja auch Leute, die darauf auch verzichten.) Als ich noch klein war, gab´s Zeitungspapier für diese Zwecke.

Das mit der Unfallverhütung beim Kindergeburtstag ist wohl eher das Sicheheitsverständnis der moderneren Eltern . Vor 20 Jahren konnten Kinder noch mit Gläsern, Porzelantellern und Besteck aus Metall umgehen, ohne sich zu verletzen.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Auf Klopapier und Papiertaschentücher kann man wohl schlecht verzichten. Zeitungspapier ist auch keine gute Idee, das verstopft die Toilette. Es sei denn man macht es wie die Araber und benutzt die "unreine Hand" 😀 Aber mal Spaß beiseite, der meiste Müll - und das sind gefühlte 80% - entsteht bei mir durch unnütze Verpackungen: Plastikschalen für Gemüse, doppelt verpackte Cornflakes und jeder Mist in Folien eingeschweißt. Ich weiß nicht, wie man das umgehen könnte. Bin da für Ideen sehr aufgeschlossen. Einige Plastiktüten benutze ich mehrfach, z.B. für Obst, Gemüse, Brot oder auch Müll. Auch die Plastikbehälter von Kartoffelsalat und Nudelsalat kann man sehr gut mehrfach verwenden. Die sind robust und schließen luftdicht ab. Da braucht man gar keine Tupperware. Gläser mit Schraubverschluss kann man auch mehrfach verwenden, z.B. für Gewürze, Linsen, Tee, Kaffee, Selbstgemachtes, Büroklammern, Schrauben und anderen Kleinkram.
Erschreckend finde ich, dass offensichtlich die Getränkedose den Markt wieder zurückerobert hat. Nachdem man sie Anfang der 2000er schon mal sehr erfolgreich durch das Dosenpfand verdrängt hatte, werden es offensichtlich wieder von Jahr zu Jahr mehr und mittlerweile sind es schon wieder zig Millionen, die hierzulande jedes Jahr verkauft (und weggeworfen) werden.

Zitat von Fritz am 13. Juli 2019, 11:45 Uhr

Zeitungspapier ist auch keine gute Idee, das verstopft die Toilette.

Ok, ich hätte dazu schreiben sollen, dass zu Zeitungspapier das Plumpsklo gehört(e). 😉

 

@Fritz: Da hättest du ja noch Einsparpotential.

Taschentücher -> Stofftaschentücher. Früher hab ich die sogar bebügelt. Heute ziehe ich sie beim Aufhängen nur noch glatt. Reicht auch.

Plastikschalen - > lose kaufen

Dosen von Kartoffelsalat/Nudelsalat - > man ahnt es.... Selber machen.

Brottüten -> Beutel mitnehmen oder Brotbeutel in der entsprechenden Größe nähen und mitnehmen. Wie? Schau mal bei mir unter "EU verbietet Plastik-Einweggeschirr" vom 28.03.2019 Da ist ein Brotbeutel zu sehen.

 

Ja, das mit den Dosen ist eine Katastrophe, aber den meisten Käufern ist das völlig wurscht.

 

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

@flitzekittel

Also Stofftaschentücher habe ich ganz früher auch mal benutzt. Aber ehrlich gesagt, ich finde es ein bisschen eklig.

Plastikschalen: Das ist oft gar nicht so einfach. Ich kaufe Obst und Gemüse gern regional und/oder Bio. Wenn es nun diese gerade nur mit viel Verpackung gibt, was macht man da? Lieber die weniger verpackten Sachen kaufen, die aber dafür um die halbe Welt gekarrt wurden oder mit Pestiziden belastet sind? Da hat man ja rein umwelttechnisch nichts gewonnen. Man ist also gezwungen faule Kompromisse einzugehen. Selbst anbauen kann ich nicht.

Mit dem Kartoffelsalat und Brottüten meinte ich eigentlich nur, dass man die Verpackungen mehrfach verwenden kann, so wird auch Energie und CO2 gespart. Ich habe leider nicht die Zeit immer alles selber zu machen.

Hallo Fritz!

Musst dich nicht rechtfertigen. So war das nicht gemeint. Sorry, wenn du es so verstanden hast!

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Ich habe vor auf Stofftaschentücher zu wechseln bzw. im Kombimodell zu handhaben. Bei einem ernsten Schnupfen sind Papiertücher sicherlich wirtschaftlicher und handhabbarer. Im Alltag möchte ich mich dann auf ein Stofftuch pro Tag reduzieren, was bei meinem Verbrauch von 5 Papiertüchern pro Tag sich auf Dauer bestimmt nicht nur für die Umwelt lohnt.

Ich benutze auch Stofftaschentücher. Nach Gebrauch kommen sie mit in die 60 °C Wäsche und danach auf die Leine. Die Bügelei spare ich mir. Klopapier wird natürlich noch verwendet aber nur Recycling. Plastiktüten gibt es keine. Auch nicht beim Gemüse. Dafür habe ich mir extra aus alten Gardinen Gemüsenetze genäht. Papiertüten werden immer wieder benutzt. Putzlappen habe ich aus ausgedienten Badetüchern genäht. Für weitere Ideen bin ich gerne offen :- )))

Viele Grüße

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“ (Winston Churchill)

Stofftaschentücher bügeln nutzt auch gut gegen eventuell noch vorhandene Keime - moderne Energiespar-Waschmaschinen waschen, wenn man 60° einstellt, oft eben nicht bei 60°.

Einwegmaterial, das wir benutzen: Taschentücher, Pflaster, Wattestäbchen (verbrauchen wir nur sehr wenig - und fast nie für den "eigentlichen" Zweck), hin und wieder Küchentücher (Pinsel reinigen, sehr fettigen/farbigen Dreck entfernen,...), Klopapier, Teebeutel, Backpapier, Alufolie (um zum Beispiel Käse/Gemüse zu grillen), Plastiktüten nutzen wir mehrmals.
Das meiste Plastik ist leider Verpackungsmüll, den wir mitkaufen "müssen", weil wir die Produkte haben möchten.
Restmüll besteht bei uns zum Großteil aus Staub (fegen/putzen) und kaputt-gegangenen Dingen (nicht mehr reparierbar), da bin ich zufrieden.

Zitat von Schwaebin am 10. Juli 2019, 14:57 Uhr

Zum Eingangsbeispiel Kindergeburtstag: Da spielt bestimmt auch der Gedanke der Unfallverhütung eine Rolle, Plastik- und Papiersachen zu verwenden. Ich habe - als noch Kindergeburtstage gefeiert wurden, auch - allerdings wiederverwertbare - Plastikbecher und Papierservietten ausgeteilt. Hat also nicht immer alles nur mit Faulheit zu tun (oft aber schon, zugegeben).

Das sehe ich aber komplett anders, in meiner Kindheit gab es keine Einweg-Artikel für Geburtstage und ähnliches, und alle haben es überlebt. Auch meinen Nichten und Neffen hat der Verzicht nicht geschadet. Und die Hubschraubereltern, die Ihre Kinder aus Sicherheitsgründen mit Plastik füttern. fahren sie anschließend mit dem SUV bis in den Eingang der Schule. Sicherlich kontraproduktiv wenn es um selbstständige Erfahrungen der Kinder und dem damit verbundenen eigenständigen Erkennen von Gefahren geht. Abgesehen davon haben wir auch stabile Plastik-Becher zur Mehrfachnutzung im Schrank, hilfreich z.B. beim Wandern.

Naja, Autogurte für den Rücksitz gab´s damals auch nicht, und alle haben es überlebt. Bis auf die, die´s halt nicht überlebt haben ...

Aber ich sehe es grds auch so, dass Kinder gewisse Erfahrungen selbst machen müssen und der Umgang mit Gläsern und Porzellan/Keramik beherrschbar ist, auch für ein Kind. Die Elterntaxis bis vor die Klassenzimmertüre sehe ich auch sehr kritisch, denn für die zu Fuß kommenden Kinder entstehen so viele gefährliche Situationen, die es ohne Elterntaxis nicht gegeben hätte. Aber wir schweifen ab ...

Naja ich denken auch eher das es Bequemlichkeit ist. Man spart Arbeit, v.a. beim Abwaschen, und Gewicht. Kinder die klettern können sind ja meist nicht so klein das sie zu Hause nicht auch mit normalen Geschirr essen können. Wenn es allein Sicherheit wäre könnte man auch Mehrwegplastikbecher/Geschirr benutzen. Zumindest bei Gläsern kann ich die Bedenken auch nach vollziehen. (Glas fällt runter - Kinder klettern dort barfuß und alles dreimal absuchen evtl.  auf weichen Boden nervt ziemlich) Aber auch da könnte man einfach Mehrwegplastikbecher benutzen. Das Argument uns hat das früher nicht geschadet finde ich aber Mist. Außerdem finde ich es unfair Eltern die einmal im Jahr einen Kindergeburtstag mit Einweggeschirr ausrichten gleich zu unterstellen sie wären Hubschraubereltern. Ich glaube da kann und sollte man sich kein Urteil von einen einmaligen Anlass erlauben. Es gibt ja auch genug Erwachsen die gerne bei Feiern Einwegsachen benutzen und das nicht reflektieren.

Aber zum Ausgangsthema: Ich benutze nur noch Klopapier und gannzzz selten die Reste unsere Küchenrolle und Backpapier wenn ich unsere Dauerbackmatte nicht nutzen kann. Ansonsten würden mir noch Kondome einfallen. Aber auf die sollten man außerhalb einer monogamen Beziehung, nachdem sich beide Parteien haben testen lassen, auf keinen Fall verzichten.

Taschentücher (von Oma) und Abschmickpads (aus Stoffresten) sind aus Stoff. Waschbare Putz und Spülelappen habe ich schon immer gehabt. Zudem habe ich einen Menstasse und (selbstgenähte) Stoffbinden. Mittlerweile denken ich im Alltag auch nicht mehr darüber nach. Falls ich mal ein Kind haben werde ist es auch mein Plan Stoffwindeln zu benutzen.

Ich glaube, dass die Einwegartikel auf Kindergeburtstagen nicht unbedingt aus Bequemlichkeit genutzt werden (zumindest nicht nur), sondern weil viele Eltern ihrem Kind an diesem Tag "etwas besonderes" bieten wollen.
Und von der werbenden Industrie wird ganz klar suggeriert, dass zu einem tollen Geburtstag Einweg-Becher, -Teller, -Servierten, -Strohhalme, -Dekoschilder, Luftballons... mit thematisch passenden Bildern einfach "dazu gehören".

Seite 1 von 2Nächste