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Jetzt traue ich mich auch - meine Vorstellung

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Hallo zusammen,

war sehr interessant zu lesen was für eine Diskussion zu Gesundheit entstand. Man sieht irgendwann betrifft dieses Thema auf die ein oder andere Weise fast jeden.

Ich habe die letzten Tage gebraucht alles an Papierkram zu organisieren und einzureichen bei der Klinik und der privaten Krankenzusatzvers. Nun muss ich bei beiden auf Rückmeldung warten, bei der Klinik ob sie mich aufnehmen würden mit meinem KH-Bild und bei der privaten Krankenzusatzvers., ob sie die Kosten für bestimmte Leistungen tragen.

Bei der Vers. war ich sehr verwundert als ich anrief und fragte, was ich ihnen schicken muss für die Kostenzusage (die wiederum die Klinik vorab braucht..). Sie wussten es selbst nicht so recht (selbst beim Rückruf aus der "Fachabteilung"..): ich soll mal schicken, was ich an Unterlagen habe. Das hab ich dann getan.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit so privaten Krankenzusatzvers. (z. B. Einzelzimmer, Chefarzt-Behandlung, Privatstation)? Ich habe die schon 10+ Jahre, aber noch nie gebraucht. Wenn man einen Unfall hat und sofort ins KH kommt, wie machen sie es dann frage ich mich?

Danke @evo für deinen Vorschlag die Wohnung einfach abzuzahlen, die Option habe ich bisher gar nicht so richtig in Erwägung gezogen. Da ich keinen Entscheidungsdruck habe, können die Gedanken und Ideen dazu reifen. Ich denke am Ende des Tages, läuft es auf diese wesentlichen 3 Varianten hinaus:

1) Wohnung verkaufen und Gewinn realisieren, Geld danach anlegen
2) Wohnung behalten und Forward Darlehen abschliessen
3) Wohnung behalten und voll abzahlen 2025

Jede Option hat ihre pro/con. Was mich auch bisschen zu deinem Punkt nach meinen persönlichen Zielen führt. Da bin ich auch ein wenig am selbst sortieren noch; Familiengründung ist kein Thema und Beziehung ist noch recht frisch. Beruflich verändern (in- oder außerhalb des Konzerns), auch was anderes zu machen als Finanzen, geht mir noch durch den Kopf. Aber nichts wirklich geklärt mit mir selbst oder gar entschieden.
Ich glaube da werde ich selbst mehr Klarheit finden, wenn ich gesundheitlich etwas besser drauf bin und meine Bedürfnisse wieder besser erkenne.

Was du zu Vorgesetzten schreibst: ja, so sehe ich es auch. Ausnutzen ist evtl. nicht der 'richtige' Begriff, da sie was Anerkennung (finanziell, persönlich...) es auch honorieren. Geld entschädigt aber die Gesundheit nicht. Und sie wissen denke ich schon gut, dass ich sehr pflicht- und leistungsorientiert bin und das ich im Zweifel mich selbst nach hinten stelle. Ich denke das haben sie in gewisser Weise ausgenutzt, insbesondere wo es mir gesundheitlich schlechter ging und ich mehr Unterstützung benötigt und angefragt habe.

Evo, magst du etwas mehr über dich selbst erzählen?

 

Zitat von kano am 23. Januar 2022, 13:08 Uhr

... ob sie die Kosten für bestimmte Leistungen tragen.

@kano : also echt, ganz ehrlich?!!?!

Scheiß doch drauf und lass dich in ein 4-Bett-Zimmer stecken - DIE GESUNDHEIT GEHT VOR!!!!

Und nun ausführlicher und sachlicher.. 🙂

Es ist absolut verständlich, dass Du im Vorfeld die Kostenfragen klären möchtest. Aber ganz ehrlich gesagt, würde ich persönlich das an Prio-Punkt 2 stellen...

Von Deinen Erzählungen her hast Du einen gewissen "Sockelbetrag", den Du ggf. auflösen könntst, um mache Leitsungen in Anspruch zu nehmen, welche die Kasse nicht übernimmt.

Zu meiner Zeit damals, war ich noch freiwillig Versichert. Und natürlich habe ich mir - aufgrund meiner "Problemchen" über manche Sachen keine Gedanken gemacht. Aber nach rund 7 Monaten Krankenhaus und Reha-Kliniken-Aufenthalt kann ich Dir nur eins mitgeben : Alles bringt Dich voran! Bei einer der Nachoperationen lag ich im 6-Bett-Zimmer mit einem Hatz-IV-Empfänger... Dann war ich wieder im 2-Bett-Zimmer mit einem Rentner....

Auch wenn ich manche anderen Ansprüche hätte und diese auch, ggf. durch Eigenzahlung bekommen hätte, all das gehört zum "großen Plan des Schöpfers" dazu.

Durch meine damaligen Erlebnisse wurde ich einfach wieder "geerdet". Denn dadurch kannst Du mitunter Einblicke in Lebensverhältnisse / Situationen erhalten, die Dir absolut fremd sind. Auch wenn ich gerne schwafel und Schreibmaschinenschreiben in der Schule gelernt habe - doch selbst beim Erzählen würde sicher 1 Stunde nicht ausreichen, daher spare ich mir das Tippen. (Denn da bin ich noch schneller als beim Schreiben).

Also nochmals, ganz kurz: Es ist löblich, dass Du dich um die Kostenübernahme kümmerst. Aber im Endeffekt ist es doch Kack-egal, ob Du pro Tag 20 Euro draufzahlen müsstest (bei Deinem Status).... Mach es also und bringe Dich gesundheitlich voran - die "Downgrades" können mitunter viel mehr Wert sein, als Du wirkich monetär dafür berappen musst bzw. müsstest.

Aber das ist erneut so ein Punkt, wo ich mir wie DonQuichote mit den Windmühlen vorkomme.... Ein immerzu andauernder Kampf gegen Windmühlen...

Von daher treffe Deine Entscheidungen, zieh Deine Erkenntnisse daraus und hoffe, dass irgendwann Deine Erfahrunge zur Kenntnis nimmt. Bitte versteh es nicht falsch - vielleicht ist Dein Weg die andere Richtung - aber teile auf alle Fälle Deine Erkenntnisse mit anderen. Was die daraus machen, ist dann deren Sache...

Und um zum Ende auf kano's letzten Satz nochmal einzugehen:

Evo, magst du etwas mehr über dich selbst erzählen?

Ich kann da Lostoi nur beipflichten. Nur keine Extra-Wurst verlangen, sonst ist der Narzisstenstempel nicht weit. Gerade erfolgreiche Führungspersönlichkeiten werden per se schon narzisstisch vorverurteilt von den Fachleuten. Ich habe wirklich sehr viele Fachbücher zur Psychologie und den Therapieschulen gelesen. Es ist auch wissenschaftlich untersucht worden, wie Diagnosen von Psychiatern und Gutachtern gestellt werden.  Wer mir nicht glaubt, kann sich ja mal die vielen Youtube-Videos von bekannten psychiatrischen Gutachtern anhören. Verfeindete Psychiater unterstellen sich sogar gegenseitig den Narzissmus, wie Prof. Dr. Reinhard Haller mal originell bemerkte.

Dieses naive Vertrauen ohne jede gesunde Skepsis gegenüber Ärzten ist nicht angebracht. Deshalb sollte man schon schauen, dass der Eindruck stimmig ist und sich keine falschen Vorurteile bei den Ärzten bilden. Wer begütert ist, lebt nun mal mehr einen narzisstischen Stil und ist sich das gewöhnt, das liegt in der Sache der finanziellen Mittel, kann aber eben auch falsch einen narzisstischen Anspruch begründen. Meine Mutter verhielt sich auch lange wie eine Millionärstochter, auch als sie längst keine mehr war. Ihre Großzügigkeit wirkte wie das grandiose Gehabe eines Narzissten. Das habe ich ihr aber abgewöhnt. War einfach eine Gewohnheit, die sie notgedrungen ablegen musste angesichts unserer sehr armen Verhältnisse.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Hallo Kano,

mir gefällt dein reflektiertes Vorgehen. Die Option des Abzahlens der Wohnung habe ich genannt, da es bisher keiner erwähnt hatte. Es wäre die Variante der höchsten Sicherheit. Du hast bisher viel über Leverage gearbeitet - auf deine Bonität und deine berufliche Leistungsfähigkeit. Kurz gesagt: So, kommt man zu Vermögen. Ich denke, dein Körper hat Dir die letzten Jahre Warnsignale geschickt. Ich finde es gut, dass du Dir zuhörst und anfängst etwas zu ändern. Da deine großen Projekte im Job abgeschlossen sind, ist es vielleicht gut einmal durchzuatmen. Das ließe sich auch gut so gegenüber deinem Vorgesetzen verkaufen, falls du sie nicht einbinden möchtest.

Da ihr so neugierig seid, möchte ich natürlich auch etwas zu mir schreiben. Ich bin 37 Jahre alt, lebe in Rheinland-Pfalz, bin begeisterte Radfahrer und Naturliebhaber. Mir sind Familie und Freunde wichtig. Gemeinsame Erlebnisse waren mir schon immer wichtiger als Zeug - nur war mir das lange Zeit nicht bewusst. Irgendwann vor ein paar Jahren habe ich Ollis Seite gefunden und bin seitdem stiller Mitleser. Mir gefällt seine Lebensphilosophie des Selbermachens. Bis vor einigen Jahren habe ich so vor mich hingelebt. Arbeit, Freizeit, Urlaub und wenn am Ende des Jahres mehr Geld auf dem Tagesgeldkonto war als am Jahresanfang, war das ok. Vor einigen Jahren war das dann nicht der Fall. Da bin ich aufgewacht und habe angefangen ein Haushaltsbuch zu führen und mein Ausgabeverhalten zu überdenken. Zeitgleich bin ich in die Finanzblogszene als Leser eingetaucht und habe angefangen - nach langer Abwägung -  ETF zu kaufen. Seitdem ist die Sparquote über 40% und es fühlt sich großartig an, da alle Ausgaben bewusst getroffen werden und nicht weil es die anderen auch haben 😉

Aufgewachsen bin ich im Norden Deutschlands, habe dort Abitur gemacht, meinen Zivildienst in der Pflege des städtischen Krankenhauses absolviert und anschließend Ingenieurwissenschaften studiert. Der erste Job hat mich nach Rheinland-Pfalz geführt und mir gefällt es hier. Ich arbeite im technischen Bereich eines mittelständischen Betriebs und bin teilweise mit Projektmanagementaufgaben betraut.

Dein Beitrag, Kano, hat mich dazu motiviert mich hier anzumelden. Ich bin vor einigen Jahren beruflich einen Schritt zurück gegangen, da ich überfordert war. Erste gesundheitliche Auswirkungen waren da, wenn auch längst nicht so ausgeprägt wie bei dir. Rückblickend war es gut so. Mittlerweile bin ich wieder ungefähr da, wo ich vor ein paar Jahren war und fühle mich sehr wohl mit den Anforderungen, die an mich im Job gestellt werden. Mit deiner beruflichen Position ist meine absolut nicht vergleichbar. Es geht mir eher um das Prinzip, dass man sich nur soviel zumutet, wie man tragen kann.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Veränderungsprozess und habe den Eindruck, dass du auf einem guten Weg bist.

kurz zur Orientierung: So eine Therapie wäre 8-10 Wochen, man wohnt quasi dort (ca. 4h Autofahrt von meinem Wohnort). Mir ist es wichtig auch einen eigenen Rückzugsort zu haben, gerade weil ich dort vermutl. eine recht aufwühlende Zeit haben werde, wo ich tw. auch allein sein möchte. Daher würde ich so oder so ein EZ nehmen und kein DZ.
Das kann man als gesetzl. Versicherter bei der Klinik als sog. Wahlleistung in Anspruch nehmen, sie bieten das ganz normal an (keine Extrawurst!). Die Zusatzkosten nur für das Zimmer bei der langen Dauer sind 4.000 - 5.000 Euro. Wenn ich eine private Zusatzvers. habe, warum sollte ich nicht probieren die dafür in Anspruch nehmen? Ich halte das für ganz logisch.

Zusätzlich sollte die Versicherung auch weitere Behandlungen abdecken, die mir sicher auch gut tun würden. Die Kosten dafür wären noch on top...

Das hat für mich nichts mit Narzissmus zu tun. Da gibt es sicher unterschiedliche Bedürfnisse.

Die Wartezeit für einen Platz dort ist so oder so 2-3 Monate, daran ändert sich nichts.

Kano, das ist schon ganz wichtig ein EZ zu haben, ich hatte bei meinen bisherigen 6 Rehas immer ein EZ, man kann ja bspw. auch mit einem Schnarcher zusammen liegen, dann ist das schon mal nichts mit entspannter Nachtruhe. Im KH war mir das immer egal, kann man eh nicht gut schlafen, hab da zeitweise, alleine, zu zweit, dritt oder auch viert gelegen. Wenn man angenehme Zimmergenossen hat kann das schon ganz hilfreich sein, auch damit die Zeit rumgeht. Aber Reha gerade psychosomatisch ist was ganz anderes. Hätte ich früher eine Krankenhaustagegeldversicherung abgeschlossen wäre ich heute reich 😉  ne Scherz beiseite, bin nur gesetzlich versichert, das reicht m.E. auch aus, habe nur eine private Zusatzversicherung für Zahnersatz, Heilpraktiker, Brille, Gehhilfe (kann ja noch kommen) etc. Die Ärzte im KH haben früher zu mir gesagt, hier bekommt jeder die gleiche Behandlung, egal ob gesetzlich oder privat versichert.

Ich habe meine Rehas aber bisher immer über die BfA beantragt, das wurde jedes Mal bewilligt und ging recht flott, Zuzahlung sind dann nur 10 € pro Tag max. 350 € warum hast Du es nicht auf dem Weg beantragt (sofern Du es erzählen möchtest)?

Hallo,

ich wollte euch die letzten Tage schon ein kleines Update schreiben.

@konsument Hintergrund warum es keine Reha über die Rentenkasse, BfA oder sowas ist, dass es bei mir ein normaler Klinik-Aufenthalt ist mit einer Einweisung vom Arzt. Es ist wie bei einem Autounfall und du akut in das Krankenhaus musst. Nur das mein akuter Anlass die psychische Gesundheit ist.  Für Burn-Out/Depression gibt es auch Reha Angebote, je nach Situation. Bei Einweisung muss man aber keinen Antrag stellen bei einem Kostenträger wie die o. g., was sich wieder ziehen kann, abgelehnt wird usw..

Inzwischen habe ich alles organisatorische mit der Klinik und privaten Krankenzusatzvers. erledigt. Hab bei beiden alles eingereicht, die Vers. übernimmt die Zusatzkosten für EZ, "Chefarzt" Behandlung usw. (bin gespannt, ob es am Ende mit der Versicherung noch Diskussionen gibt... so ein Rest-Misstrauen bleibt irgendwie doch 🙂 ).

Meine Aufnahme sollte wegen der Klinik-Belegung wie oben geschrieben vermutl. in 2-3 Monaten sein. Nun wurde ich komplett unerwartet kontaktiert, dass bei anderen Patienten von ihnen sich Änderungen ergaben und ich schon in den nächsten 2 Wochen aufgenommen werden könnte!
Das hatte ich nicht erwartet..alles war in Gedanken noch weiter weg... wird jetzt doch alles sehr schnell, sehr real und meine Gefühle sind ein wenig gemischt. Freue mich zwar, aber hab auch etwas Angst.

Ich würde den früheren Beginn dennoch wahrnehmen wollen. Nun kommen die ganzen organisatorischen Fragen, was es gilt zu erledigen, bevor man länger weg ist. Manche von euch haben ja schon erwähnt, dass sich auch die Frage stellt, was man in der Arbeit sagt? Da der Therapiebeginn bis neulich noch weiter in der Zukunft lag, habe ich die Frage erst einmal verdrängt und jetzt trifft es mich etwas unerwartet.

Wenn ich der Klinik zusage am xx.yy die Therapie zu beginnen, sehe ich folgende Optionen mit der Arbeit:

- Abwesenheit Ankündigen vor Therapiebeginn, dass ich ab dem xx.yy für min. 6 -8 Wo. ausfalle...
1a) mit Angabe der echten Umstände - Erschöpfung, Burn out, Depression --> mit welcher Stärke / genauen Wortwahl kann man abwägen
1b) mit Angabe eines anderen Grundes - "Bein gebrochen", jemand schrieb oben irgendwo Hörsturz. Müsste man gut überlegen, was man sagt und was eben auch ein geplanter Eingriff und Behandlung ist und von der Dauer her passt.

-Abwesenheit nicht vorher Ankündigen
Krankmeldung erst mit Therapiebeginn am xx.yy einreichen mit der Info, dass man länger ausfällt. Ich müsste auch hier irgendetwas angeben als Erklärung, was ich habe, da bei uns die sozialen Kontakte recht eng sind und es komisch wäre, wenn ich sage "ich will dazu nichts sagen...". Die Krankmeldung einfach ohne weitere Kommentar für so einen langen Zeitraum einreichen wäre sehr, sehr komisch und würde noch mehr Aufmerksamkeit und Fragen erzeugen.

Seht ihr noch andere Optionen?

Alles hat Vor- und Nachteile. Was denkt ihr dazu bzw. was würdet ihr sagen? Habt ihr eventuell schon in eurem Umfeld etwas dazu erlebt und wie man dann damit umging?

Danke euch allen.

 

 

 

Hallo Kano,

schön von Dir zu hören, ich denke es ist ein Grund zur Freude wenn die Therapie nun eher beginnt. Bring Dich ein in den Gruppentherapien dann kannst Du mit Sicherheit viel mitnehmen.

Ich würde es vorher bei der Arbeit ankündigen, denn es ist gibt ja sicher einiges zu regeln für die Vertretung, also von meinen längeren krankheitsbedingten Abwesenheiten weiß ich das den Chefs immer sehr daran gelegen war. Damit bleibt dann eigentlich auch nur noch Option 1 mit Angabe der echten Umstände, ich würde aber nicht von Depression, Burn Out reden sondern von Hörsturz (das kam von mir, Hörsturz bedingt eine sofortige Behandlung, ein Kollege von mir früher war damit 6 Wochen krankgeschrieben, achte auf eine neutrale Krankschreibung vom Hausarzt) und Erschöpfung, hat denselben Ursprung und Dir kann keiner in den Kopf schauen ob das stimmt. Beinbruch wäre schwierig da verzettelt man sich. Hängt natürlich auch ein bisschen davon ab wie schwer oder leicht es Dir fällt etwas zu "flunkern".

Bezeichnend fand ich den Abschied von Max Eberl, der aus denselben Gründen aussteigt, als auf der Pressekonferenz sein Chef neben ihm davon geredet hat, dass sie die ganze Zeit und bis zuletzt probiert haben ihm das auszureden. Wirklich überhaupt nichts verstanden, traurig. Ich hoffe mal das Deine Chefs nicht so sind, aber Du musst an Dich denken, es gibt nichts wichtigeres als Deine Gesundheit!

Alles Gute 🙂

Meine Tendenz wäre eher eine offene und ehrliche Kommunikation. Das kann natürlich vom Umfeld abhängen. Aber wenn dein Umfeld nicht Bescheid weiß, können sie dich in Zukunft auch nicht unterstützen. Und ich würde von meinem Chef erwarten, dass er mir hilft und meine Genesung unterstützt, aber das geht nur, wenn er auch weiß was los ist.

Hallo Kano,

es klingt besser, wenn Du von einer gemischten Symptomatik (am besten mit dramatischen Erscheinungsformen wie ständigen Bauchschmerzen und Herzstechen) sprichst, also noch undefinierte körperliche Ursprünge und auch Erschöpfung, was dann eben in dieser Zeit abgeklärt werden muss von unterschiedlichen Fachärzten. Je notfallmäßiger die Symptome klingen, desto weniger können diese relativiert und verharmlost werden. Und wenn Dein Arbeitgeber oder nach andere nachfragen, würde ich mich eben dumm stellen und sagen, das sei eben noch in Abklärung. Du brauchst eben jetzt einen vertieften Check durch die Ärzteschaft. Dass es schon in 2 Wochen ist, unterstreicht doch jetzt prima die notfallmäßige Dringlichkeit. Das ist glaubwürdig.

Einer meiner Neffen muss übrigens auch in regelmäßigen Abständen in eine Psychosomatik-Klinik, weil er ständig undefinierte Bauchschmerzen hat, extreme sogar. Das schon über Jahre immer wieder. Bei ihm geht es über den Körper und das klingt einfach dringlicher für Außenstehende.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Hallo Kano,

ich würde eine gewisse Kombination machn, aber Tendenz wie @laura_maelle es schreibt.

Du musst dem Arbeitgeber die Ursache der Krankheit nicht nennen. Einen "Beinbruch" zu nennen halte ich für den absolut falschen Weg - ausser Du hast dir wirklich das Bein gebrochen. Ich würde einfach unterschiedliche körperliche Beschwerden anbringen und dass das nun eingehend untersucht und geprüft werden muss. Erst danach kann man genaueres diagnostizieren. Und als erste Richtgrösse wurde eben gesagt, dass solch ein großer Check durchaus einen Aufenthalt von 6 Wochen - oder es gab schon Fälle, wo es 12 Wochen dauerte.

Natürlich versuchst Du - dem AG gegenüber - alles möglichst schnell zu klären und wieder fit zu werden. Aber so wundern sie sich nicht, wenn Du 6 oder 8 Wochen ausfällst. Und je schneller es vor den 12 Wochen geht, desto glücklicher schätzen sie sich und sind angetan, wie Du dich reingehängt hast, um noch zeitiger wieder zurück zu sein.

das ist auch eine gute Variante, erstmal diffuse Symptome bzw. Beschwerden benennen, Ohren pfeifen, Schlaflosigkeit, Herzstechen geht auch oder Herzrhythmusstörungen. Das muss dann auch reichen, erfahrungsgemäß fängt da auch keiner an noch konkreter nachzufragen. Und die Ursachen müssen nun erstmal genau abgeklärt werden, das dauert einige Zeit hat Dir der Arzt gesagt.

Google diffuse Symptome:

Häufige Beschwerden ohne klare Ursache sind:
  • Schmerzen, vor allem Kopf-, Bauch-, Rücken- und Muskelschmerzen,
  • Magen- und Darmprobleme wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall und Verstopfung.
  • Kreislaufstörungen wie Benommenheit, Herzrasen und Beklemmungsgefühle.
  • Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen.

das letzte oder die letzten beiden würden ja gut passen, dazu noch Schlafstörungen, Ohren pfeifen. Da wird jeder verstehen das eine genaue Untersuchung stattfinden muss.

ein Hinweis noch Kano, es ist für Deinen „Seelenfrieden“ auch besser wenn Du es vorher ankündigst, denn sonst machst Du Dir vielleicht während der Reha Gedanken, ob Du es nicht hättest ankündigen sollen. Verursacht unnötige Grübelei.

Und ruhig schon im Vorfeld mal was streuen, das es Dir nicht gut geht, schlecht geschlafen, Kopfschmerzen, kannst Dich schlecht konzentrieren,etc.  also einfach mal in Gesprächen fallen lassen wenn die Frage kommt, wie geht es dir oder alles gut und man normalerweise mit „Mir geht es gut“ antwortet. Dann kommt die Krankmeldung nicht so überraschend.

Hallo,

ich habe paar Tage etwas überlegt und mich mit Freunden ausgetauscht, daher melde ich mich jetzt erst. Danke, dass ihr mich unterstützt und eure Ideen einbringt. Das Beispiel oben mit "Beinbruch" war nicht ernst gemeint, nur ein Beispiel eben 😉

Ich werde die AU-Bescheinigung von der Klinik einreichen müssen, woraus ersichtlich ist, dass es eine Psychosomatische Klinik ist. Meine Hausärztin meinte, sie darf bei stationären Aufenthalten keine AU als Ersatz ausstellen, was mir etwas Flexibilität gegeben hätte in der Kommunikation mit der Firma. Ist diskreter, wenn als Aussteller Hausarzt steht und nicht Psychosomatische Klinik xxx.
Natürlich muss ich rechtlich gar nichts dem Arbeitgeber sagen, aber dafür ist es bei uns zu familiär bzw. locker und die Menschen wären eher besorgt, wenn man so lange krankgeschrieben wird. In meinem ganzen Leben war ich nie 1 ganze Woche, geschweige denn länger krankgeschrieben. Wird alles komisch.

Bei uns schickt man die AU an den Vorgesetzten, die Assistentin gibt es dann ins System ein. Sie können dann auch gewisse Schlüsse für sich ziehen, insbesondere wenn sie die Klinik googeln.

Ich habe beschlossen meinen Chef diese Woche  zu informieren und ihm zu sagen, dass ich einige gesundheitliche Beschwerden habe, die recht diffus sind (Danke für den Begriff @konsument) von Herzstechen, Schlafproblemen, Magen, Ohrenpfeifen, Energiemangel usw. Für die weitere Abklärung körperlich und psychisch, werde ich sehr kurzfristig in eine Klinik eingewiesen.   Die Therapie wird vermutl. mehrere Wochen dauern, abhängig vom Heilungsprozess.

Meinem Team werde ich es kurz darauf sagen, aber etwas oberflächlicher (sie sehen nicht die Krankmeldung...). So in die Richtung gesundheitliche Themen, die weiter geklärt und tw. auch stationär behandelt werden müssen. Bin nicht todkrank (sonst denken sie evtl. noch bei so langer AU, dass ich Krebs oder einen Gehirntumor oder sowas habe...), ich werde wiederkommen und muss mich jetzt voll und ganz auf meine Behandlung konzentrieren.

Ich schreib euch zum WE hin wie alles ablief in der Arbeit.

Mach' mir natürlich auch viel Gedanken wie der Aufenthalt in der Klinik sein wird, und bin etwas aufgeregt bzw. nervös.

 

Hallo @kano, es ist schwierig, der Firma möglichst wenig über gesundheitliche Probleme zu sagen und gleichzeitig deine Glaubwürdigkeit und ein vertrauensvolles Verhältnis zu deiner FK und den Kollegen zu wahren. Du machst dir denke ich genau die richtigen Gedanken und hast ein gutes Gespür für das Thema. Keine Garantie, dass das am Ende gut abläuft, aber du hast immerhin alles in deiner Macht stehende getan. Insbesondere auch die mutige Entscheidung, die Therapie wirklich anzugehen, klingt nach dem bisher geschriebenen nach dem richtigen Weg! Berichte mal, wie es ankam, drücke dir die Daumen!

Hallo @kano

Ich werde die AU-Bescheinigung von der Klinik einreichen müssen, woraus ersichtlich ist, dass es eine Psychosomatische Klinik ist. Meine Hausärztin meinte, sie darf bei stationären Aufenthalten keine AU als Ersatz ausstellen, was mir etwas Flexibilität gegeben hätte in der Kommunikation mit der Firma. Ist diskreter, wenn als Aussteller Hausarzt steht und nicht Psychosomatische Klinik xxx.

Das sollte eigentlich kein Problem sein, wenn eine Psychosomatik-Klinik aus der Bescheinigung ersichtlich wird, denn dort werden ja auch gemischte Symptome (körperlich und psychisch) abgeklärt und behandelt. Deshalb heißt es ja auch Psychosomatik und nicht Psychiatrie. Außerdem sind die besten Fachärzte zur Abklärung oft Chefärzte in solchen Kliniken. Also wenn da groß Fragen und Bedenken kommen, könntest Du darauf hinweisen, dass Du lieber solche erfahrenen Fachärzte bevorzugst, die genug Patienten mit ähnlichen Symptomen behandelt haben.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Hallo Kano,

Du hast alles in Deiner Macht stehende getan, alles gut und alles richtig gemacht. Du bist auf dem richtigen Weg und so wie Du es kommunizieren wirst sollte jeder Verständnis für Deine Entscheidung haben. Ich denke die werden auch hinter Dir stehen und die aktuellen Sorgen, welche Du noch hast verflüchtigen sich.

Du kannst mit Zuversicht und frohen Mutes die Reha antreten, ich bin sicher das Du eine gute Zeit haben wirst.

Beste Grüße 🙂

Hallo Kano,

schöne, dass Du Dich jetzt um die Gesundheit kümmern willst 🙂

Ich selbst war auch schon in einer psychosomatischen Reha und die hat mir sehr gut getan! Es war aber auch sehr anstrengend dort. Sicher machst Du dort auch Fortschritte und findet was für Dich, was Dir weiterhilft. Nette Leute trifft man dort auch  -  mit meinen Freunden von dort tausche ich mich  jetzt noch aus.

Finanziell hat Du ja bereits sehr gut vorgesorgt, finde ich.  Da würde ich mich schon relativ sicher fühlen.

Ich drücke die Daumen, dass alles gut klappt. Erstmal mit der Reha und vielleicht hast Du hinterher ja auch neue Pläne für die Zukunft.

 

 

Zitat von kano am 23. Januar 2022, 13:08 Uhr

Hallo zusammen,

war sehr interessant zu lesen was für eine Diskussion zu Gesundheit entstand. Man sieht irgendwann betrifft dieses Thema auf die ein oder andere Weise fast jeden.

Ich habe die letzten Tage gebraucht alles an Papierkram zu organisieren und einzureichen bei der Klinik und der privaten Krankenzusatzvers. Nun muss ich bei beiden auf Rückmeldung warten, bei der Klinik ob sie mich aufnehmen würden mit meinem KH-Bild und bei der privaten Krankenzusatzvers., ob sie die Kosten für bestimmte Leistungen tragen.

Bei der Vers. war ich sehr verwundert als ich anrief und fragte, was ich ihnen schicken muss für die Kostenzusage (die wiederum die Klinik vorab braucht..). Sie wussten es selbst nicht so recht (selbst beim Rückruf aus der "Fachabteilung"..): ich soll mal schicken, was ich an Unterlagen habe. Das hab ich dann getan.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit so privaten Krankenzusatzvers. (z. B. Einzelzimmer, Chefarzt-Behandlung, Privatstation)? Ich habe die schon 10+ Jahre, aber noch nie gebraucht. Wenn man einen Unfall hat und sofort ins KH kommt, wie machen sie es dann frage ich mich?

Danke @evo für deinen Vorschlag die Wohnung einfach abzuzahlen, die Option habe ich bisher gar nicht so richtig in Erwägung gezogen. Da ich keinen Entscheidungsdruck habe, können die Gedanken und Ideen dazu reifen. Ich denke am Ende des Tages, läuft es auf diese wesentlichen 3 Varianten hinaus:

1) Wohnung verkaufen und Gewinn realisieren, Geld danach anlegen
2) Wohnung behalten und Forward Darlehen abschliessen
3) Wohnung behalten und voll abzahlen 2025

Jede Option hat ihre pro/con. Was mich auch bisschen zu deinem Punkt nach meinen persönlichen Zielen führt. Da bin ich auch ein wenig am selbst sortieren noch; Familiengründung ist kein Thema und Beziehung ist noch recht frisch. Beruflich verändern (in- oder außerhalb des Konzerns), auch was anderes zu machen als Finanzen, geht mir noch durch den Kopf. Aber nichts wirklich geklärt mit mir selbst oder gar entschieden.
Ich glaube da werde ich selbst mehr Klarheit finden, wenn ich gesundheitlich etwas besser drauf bin und meine Bedürfnisse wieder besser erkenne.

Was du zu Vorgesetzten schreibst: ja, so sehe ich es auch. Ausnutzen ist evtl. nicht der 'richtige' Begriff, da sie was Anerkennung (finanziell, persönlich...) es auch honorieren. Geld entschädigt aber die Gesundheit nicht. Und sie wissen denke ich schon gut, dass ich sehr pflicht- und leistungsorientiert bin und das ich im Zweifel mich selbst nach hinten stelle. Ich denke das haben sie in gewisser Weise ausgenutzt, insbesondere wo es mir gesundheitlich schlechter ging und ich mehr Unterstützung benötigt und angefragt habe.

Evo, magst du etwas mehr über dich selbst erzählen?

 

Hallo und vielen Dank, für die Einblicke in dein Leben. zu dem Thema Wohnung verkaufen, behalten oder behalten und abbezahlen kann dir niemand einen richtigen Tipp geben. Wenn du Anfang des Jahres noch kein Forward DL abgeschlossen hast, wirst du jetzt mit höheren Konditionen konfrontiert werden. Das heißt retrospektiv wäre ein Forward DL Anfang des Jahres besser gewesen als jetzt. Das kann aber in einem halben Jahr schon wieder ganz anders aussehen. Ich persönlich bin ein Fan von vermieteten Immobilien, weil sie mir bisher einen Großteil an Vermögen beschert haben. Das kann aber auch in den nächsten Jahren anders aussehen, niemand weiß wo die Reise mit Zinsen, Immobilienpreisen, Mieten u.v.m. hingeht. Genauso kann dir aber niemand sagen, wie es mit Aktien, Gold oder Bitcoin weitergeht. Hier hilft am Ende des Tages wahrscheinlich nur, nicht alle Eier in einen Korb zu legen.

Zusammenfassend lässt sich aber definitiv sagen, dass du auf einem guten Weg in Richtung FIRE bist.

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