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Investiert und doch am Anfang

Grüße an alle Forenuser/innen,

ich lese schon eine Weile mit. Zum Thema Finanzen verfolge ich Internetauftritte wie z.B. Finanzfluss oder auch Mission Money. Seit einiger Zeit auch den Finanzwesir der mir sehr gut gefällt in seiner Art verständlich und einfach zu erklären.

Ich bin jetzt 49 Jahre jung und Beamtin.

In der Vergangenheit, habe ich zunächst in Fonds, hin und wieder auch in Aktien investiert. Alles durch Berater bei der Sparkasse angelegt. Dabei habe ich jeden Crash mitgenommen. Es war nie besonders viel Geld aber ich hatte für Jahre "die Nase voll".

Da ich immer schon Wohneigentum besitzen wollte habe ich 2003 eine kleine Eigentumswohnung ersteigert und vermietet. Das Ganze trug sich sehr gut und war erschwinglich. 2005 habe ich mir eine Stadtwohnung in Hannover zugelegt. 2008 habe ich im gleichen Haus eine weitere Wohnung gekauft. Die Wohnung aus 2003 habe ich mittlerweile verkauft, zu früh, aber immerhin bin ich nahezu schuldenfrei. Der Restbetrag (Wohnung 2008) liegt nur an weil ich ihn nicht einmalig  sondertilgen darf.

Die Wohnungen sind nach heutigem Stand  günstig erworben. Der Wert ist exorbitant gestiegen. Ich spare meine Miete, durch die Vermietung der zweiten Wohnung lebe ich sozusagen umsonst, sie trägt überwiegend die Nebenkosten meines wohnens. Ein Verkauf kommt für mich nicht in Frage, weil ich die Absicherung schätze nicht auf Vermieter angewiesen zu sein und die Gemeinschaft mit der Mieterin die Freundin ist.

Um abzuzahlen gingen immer ca. 40% meines Einkommens in die Immobilien. Der Zinssatz war jeweils mit dem heutigen nicht zu vergleichen und beim Kauf hatte ich keine erwähnenswerten Rücklagen.  Zudem habe ich ständig saniert/renoviert, was bis auf eine Bad abgeschlossen ist.

Mich bewegt der Gedanke finanziell frei zu sein und Kapital aufzubauen. Ich bemerke in meinem Alltag, dass die Arbeit mir zunehmend schwerer fällt. Zu mindestens die Vollzeitarbeit mit mindestens 40 Stunden die Woche. Ich brauche mehr Zeit für Erholung und mein Freizeitwert sinkt.

Mein Kapital ist in den Wohnungen gebunden.

Ich bespare den Arero Weltfond und "spiele" bei Wikifolio.

Monatlich habe ich ca. 1600 Euro frei. Wovon ca. 1000 Euro in den ETF gehen und 600 auf das Tagesgeldkonto , oder auch mal in mein Wikifolioprojekt.

Ca. 480 tilge ich noch o.g. Immobilienkredit der allerdings umgeschuldet ist, Zinsen sehr günstig.

Was ich jetzt meine gelernt zu haben  ist, ich sollte noch einen ETf Schwellenländer aufmachen?

In meinem Beruf kann ich mit 60 in Pension gehen, mit Abschlägen (Stand heute).

Ich muss mich dann privat in der KV versichern, zu 30 %.

Was ich hier u.a. bei euch gelernt habe ist, dass meine Ausgaben immer noch sehr hoch sind und reduziert werden können bei einem Einkommen von ca. 3500 Euro netto.

Was ich gelernt habe ist, ich habe meine Kosten nicht im Blick d.h. ich weiß vieles nicht, z.b. was gebe ich für Essen pp. aus.

Das ist etwas was ich in nächster Zeit überprüfen will, auch wo Potential ist mehr zurückzulegen.

 

Mein Ziel ist:

  • Einnahmen zusätzlich zur Pension von ca. 500-1000 Euro aufzubauen. Zusätzlich zu Mieteinnahmen.

Dabei bemerke ich, ich bin wirklich am Anfang in Bezug auf:

  • vertraue ich auf den Kapitalmarkt,
  • kann ich mit Verlusten umgehen und was brauche ich eigentlich wirklich an monatlichen Einnahmen, sollte ich nicht mehr arbeiten oder halt reduziert.
  • was mache ich jetzt:  Teilzeit weil ich Kosten reduzieren kann und trotzdem möglichst viel zurücklegen oder durcharbeiten und gelassener sein weil ich genug habe um auch früher zu gehen (aus gesundheitlichen Gründen).

Danke für eure Einblicke in eure Finanzen und Überlegungen. Was ich  lese, dass es die Gedanken des Frugalismus gibt, hilft mir über Alternativen nachzudenken.

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

Hallo alija und willkommen! Danke für deinen Einblick und Glückwunsch zum Erreichten, da bist du auf gutem Wege!

Bezüglich deiner Unsicherheit, wieviel du monatlich brauchst - ich empfehle Dir die App "Fast Budget" - Marie von "Mindful Money" : https://www.youtube.com/watch?v=5LCYJFErmdE

Das gibt anfangs etwas Arbeit, bis du alles passend für dich zusammengestellt hast - aber dannach ist es kaum mehr einen grossen Aufwand und du hast einen Super Überblick über dein gesamtes Vermögen wie auch die einzelnen Ausgaben - das benutzen der App ist ein sehr lernreicher Prozess - mir pers. macht er mittlerweilen richtig Spass. Dadurch wird das Bewusstsein sensibilisiert und du merks von alleine, ob du für das und das soviel ausgeben willst oder ob du doch eine höhere Sparquote anstrebst.

Bezüglich Vertrauen in die Kapitalmärkte - da hier ja v.a. passives ETF-Sparen die Idee ist, solltes du soviel investieren, wie du für 10, besser 20 Jahre nicht mehr anfassen wirst! Das muss man sich mal ganz bewusst vor Augen führen - kann und will ich diese z.B. 1000 Euro fest für 10-20 oder mehr Jahre investieren. Am besten du beginnst in kleinen Tranchen um herauszufinden, wie du mit den Schwankungen zurechtkommst. Ggf. ist für dich auch ein Ausschüttender ETF anfangs sinnvoll, da du da immerhin jährlich oder halbjährlich eine Dividende ausbezahlt bekommst - prüfe aber ob das steuerlich auch sinnvoll für dich ist. Wichtig finde ich psychologisch v.a. auch gestaffelt zu investieren - im Juli waren gerade in den USA überall Aktienhöchststände zu verzeichnen, nun geht es abwärts - und das sind gute News - gut für die, die in der Ansparphase / Aufbauphase sind!

 

Ich danke Dir @Marianori,

die App habe ich heruntergeladen. Für mich scheint es hilfreich mir anzuschauen wo das Geld hingeht. Mal sehen wie ich mit ihr klar komme. Spontan dachte ich, da kann ich meine eigene challange beginnen, - wo wie was mit Einsparungspotential- 🙂

Das mit 10 Jahre fest investiert kann ich mir vorstellen. Insbesondere weil ich zur Not auf die Pension vertraue. Wobei ich oft denke, - ich weiß nie was noch kommt-, Beamtenseele scheint mir.   Bei Schwankungen bin ich nicht wirklich tiefen entspannt, ich arbeite daran. Theoretisch weiß ich, dass sie postiv sein können, emotional - phhu...

Ich weiß nicht, ob ich soviel erreicht habe. Die Wohnungen fühlen sich erstmal sicher an. Auch weil es eben Eigentumswohnungen sind und der Topf der Gemeinschaft gut gefüllt ist. Da schlägt nicht eine neue Heizung gleich auf mich persönlich, allein, zurück. Ist eine kleine langjährige Gemeinschaft. Aber auch dort gibt es Ungewissheit, ich erwähne mal die neue Grundsteuer.

Drängt sich die Frage auf, was war/ist eigentlich mein finanzielles Ziel und was ist finanzielle Freiheit für mich. Dabei bemerke ich, dass Knobeln daran macht mir gerade Spaß.

Jetzt heißt es für mich erstmal Kosten in den Blick bekommen und Potentiale erkennen was ggf. noch geht.... .

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

Hallo alija,

genaueres lässt sich ohne Zahlen nicht sagen, doch ich denke du stehst nicht am Anfang, sondern bist schon sehr weit. Natürlich lässt sich hier und dort vielleicht noch die ein oder andere vermeidbare Ausgabe entdecken, aber mit einer Sparquote von knapp 45% liegst du doch sehr gut. Dazu kommt noch dein Beamtenstatus, der dir einen gesicherten Job mit einem hohen Gehalt und eine relativ hohe Rente garantiert. Spätestens wenn in naher Zukunft zusätzlich zu deiner eigenen Wohnung die Mietwohnung vollständig bezahlt ist, bist du in einer sehr komfortablen und sicheren Situation, von der viele nur träumen können.

Zum Glück ist es heute kein Problem mehr, mit einem oder zwei ETF Anteilseigner von den größten 3000 Unternehmen der Welt zu sein. Das man sich verzockt, kann eigentlich nur passieren, wenn man zum falschen Zeitpunkt verkauft. Gerade für dich (s.o.) sollte es jedoch kein Problem sein, auch mal Schwächephasen auszuhalten. Letztendlich kannst aber nur du wissen, wie wohl dir dabei ist. Vielleicht liegt dir ja doch Wohneigentum mehr und du findest noch ein interessantes Objekt.

Ohne deine Zahlen zu kennen bin mir sicher du könntest auch jetzt schon die Stunden reduzieren, z.b. auf eine 3/4tel Stelle oder wenigstens 4 Tage Woche.

Ansonsten viel Respekt für das bisher Erreichte, vielen Dank für das Teilen deines Werdegangs & alles Gute!

Ruben

 

Danke Dir Ruben,

ich lese hier viel. Zur Zeit habe ich etwas freie Zeit und kann meine Finanzen überprüfen, Versicherungen, Kosten PKV/Anwartschaft, sollte ich in Pension gehen.

Finanziell könnte ich Stunden reduzieren, allerdings sieht das mein Arbeitgeber zur Zeit nicht gern. War schon mal einfacher.

Es tut sich gerade viel bei mir. Gedanken über mein Erwerbsleben, finanzielle Möglichkeiten...es fühlt sich vieles recht neu an, weil ich zuvor manches einfach nicht dachte/bewegte. Immerhin denke ich, ich habe die Anlagestrategie und die Gründe dafür vom Finanzwesir  geschnallt.  Und immer wenn ich mal über Experimente nachdenke höre ich mir einen Podcast dazu von ihm an. Ergebnis - lieber keine Experimente- aber durchaus Anlage.

Objekte im Nahbereich, Hannover, das sieht schlecht aus. Was ich bedauere, ich renoviere gern. Mache gern etwas mit den Händen. Etwas was Ergebnisse sichtbar sein lässt.

.............

Die Möglichkeiten sich informieren zu können, hat man erstmal eine Überschrift gefunden, finde ich großartig. Bislang war ich sicher eine die durchaus auch sparsam agierte. Geld zurücklegte für schlechte Zeiten. Aber bis auf die Wohnungen hatte ich kein konkretes Ziel, keine Strategie. Ich habe mich manchmal bei YouTube nach Finanzen umgeschaut,vieles undurchsichtig und fremd und nicht besonders interessant.  Kürzlich habe ich den Begriff "Finanzpornos" gelesen. Es scheint, ich bin oft auf diese gestoßen. Unter dem Begriff -Frugalisten- finde ich Beitrage die mir näher sind und mich nicht abschrecken durch glitzernde Versprechen die ich bislang zum Thema "Finanzen" erlebte.

Finanzplanung für die Zukunft war für mich oft ein unbekanntes Thema,  Anlagen an der Börse wenig eigene, bis auf meine Exkursionen mit der Sparkasse oder mal Einzelwerte in geringer Stückelung. Beton habe ich weniger als Anlage gesehen sondern als tradiertes " Eigentum gehört dazu". Glückliche Eingebung die mir meine Erziehung mitgab, weil ich zur richtigen Zeit Einkommen hatte dies zu realisieren.

Bei allem was ich so machte, finanziell die letzten 25 Jahre, lief vieles gut. Was mir fehlte war ein Bewusstsein. Wieso mache ich etwas,  wozu spare ich, wie viel spare ich oder gebe es auch aus.

Der Gedanke, nachhaltig Ausgaben zu betrachten, Rücklagen zu bilden, diese konservativ anzulegen, ohne Sparkasse und Bankberater gefällt mir sehr gut.

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

Den Prozess, den du gerade beschreibst und durchlebst, würde ich wie folgt nennen: Vom Denken eines Arbeitnehmers hin zum Denken eines Unternehmers - nähmlich eines Unternehmers im Privaten für das ganz eigene persönliche Leben, Überleben und Wohlergehen. Durch Schule und Ausbildung werden die allermeisten Menschen zu Fachkräften sozialisiert, sie sind spezialisiert auf ihrem Gebiet und erhalten dafür ein Entgelt. Was sie aber damit machen - das sieht das grosse System auch irgendwie vor, was das System keineswegs vorsieht, ist: dass die Leute bewusst über ihre Kaufkraft - oder auch Sparkraft - verfügen. Das ist im allgemeinen bisher auch nicht gewollt, es ist ganz praktisch, wenn ein Grossteil der Arbeitnehmer auf den Zahltag ende Monat angewiesen sind - da muss man sich nicht sonderlich anstrengen, dass die Leute am Arbeitsplatz erscheinen. Wie sinnvoll das ganze ist, wäre ein eigenes Thema, Volker Pispers hat es aber schön auf den Punkt gebracht: versuchen Sie mal einem Löwen beizubringen, er soll jetzt noch zwei weiter Antilopen jagen - obwohl er schon satt ist - dann kann er Samstag und Sonntag frei nehmen. Aber nein - am Samstag muss er nun einen Kühlschrank bauen...und am Sonntag, damit er die Stromrechnung bezahlen kann, usw...

Umso tiefer man sich mit Anlagen und Vermögensbildung / Verwaltung befasst, umso stärker steigt das Bewusstsein für die Wirtschaft / das Leben - es geht weit mehr als um oberflächliche Prozentzahlen, die die App vom Broker anzeigt - das ist ja nur eine mathematische Abbildung die manchmal besser, manchmal schlechter die Wirtschaft und Gesellschaft darstellt. Gerd Kommer kann ich empfehlen auf Youtube, ein Verfechter des passiven Anlegens - vor Investmentpornografen solltest du dich in der tat hüten und wachsam sein - da gibt es leider viele, die da ihre Tutorials teuer verkaufen wollen. Der Finanzwesir ist auch ein sicherer Wert - ist ja klar, das ist ein Ingenieur mit beiden Füssen am Boden und stammt eben nicht aus der Wirtschaft selber. Als Ingenieur wird er Prozentrechnen auch im Griff haben, was bei Ökonomen angezweifelt werden darf. Summa summarum - freue dich über deine neuen Erkenntisse und bedaure nicht, dass du sie nicht früher hattest - die meisten kommen (leider, leider) nie soweit, wie du jetzt schon bist.

 

 

Zur Zeit bin ich noch in der Phase des Staunens was aufgrund der Lage - Corona Virus- was in der Welt los ist.

Meine Finanzen habe ich im Überblick im Griff. Die letzten Monate habe ich alle Ausgaben überprüft und angepasst. Ich führe ein Haushaltsbuch, nach verschiedenen Versuchen habe ich mich tatsächlich für ein Buch entschieden - kakebo-.

Meine Sparrate ist leicht gestiegen. Ich bin bei ca. 22.000 pro Jahr, ca. 66 %. Ohne den Abtrag und Sondertilgung von 8000 pro Jahr für die vermietete Wohnung.

Die Krise hat mich bedingt erwischt. Tatsächlich ist mein Wikifolio im Plus. Der Arero war am bittersten. Völlig unbalanciert habe ich außer dem Arero noch ein ETF World und World Technologie. Ich gehöre zu den Menschen die gerne mal ausprobieren. Der World ging runter, der Technologie ist im Plus dank günstigem Einstiegs-datum. Geht die USA unter gehe ich wohl anteilig mit.

Mein Pfund sind die Immobilien, da war auch der Einstieg günstig. Zur Zeit sind die natürlich auf Rekordhöhe. Ich gehe aber davon aus, dass sich der Wert in in den nächsten Jahren noch ändern kann und wird. Eher nach unten als nach oben.

Nur wenn der Immobilienmarkt tatsächlich einbricht werde ich da nachkaufen. In der Vergangenheit 2003 war es spottbillig in Hannover, auch noch 2008. Ich werde sehen ob die jetzige Krise dazu führt dass Menschen auch verkaufen. Mein Augenmerk ist da auf eine kleine Wohnung die ich auf Zeit vermieten würde, möbliert. Würde das in den nächsten zwei bis drei Jahren geschehen hätte ich keine Furcht vor einem Kredit. Die Chance ist klein aber schauen wir mal.

Ansonsten lasse ich den Arero als Sparplan laufen und werde weiter in ETF's gehen. Es gibt auch Einzelaktien die ich beobachte, aber ich traue dem Spiel nicht.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es nochmal runter gehen könnte. Zudem frage ich mich wie die Welt sich verändert, welche Firmen eingehen und wie viele Menschen in wirtschaftliche Not geraten, abgesehen von dem fataleren gesundheitlichen Auswirkungen.

Das gesundheitliche ist das Wichtigste. Mein Gehalt läuft weiter, meine Pension ist nach all den Jahren gut, meine vorgezogene Pension 2030 möglich.

Was ich mir für die nächsten Jahre wünsche ist, dass die Menschen die mir viel bedeuten an meiner Seite bleiben.

Frugalistisch und damit genügsam suche ich zur Zeit eine Grenze der Rücklagen die ich erreichen will.

 

Ich wünsche euch, dass ihr gesund bleibt....massel tov

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.