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Ich traue mich nicht....

Hallo in die Runde. Ich bin  50 Jahre und habe drei Kinder im Alter von 13, 15 und 17. Ich habe eigentlich immer auf die finanzielle Freiheit hingearbeitet. Nun wäre es eigentlich soweit aber ich traue mich nicht.... die Inflation in den  letzten Jahren hat mich total verunsichert. Ich habe zwar mittlerweile ein Vermögen von ca 1.8 Mio aber davon  nur 550.000 in Staatsanleihen und den Rest in Immobilien, die ich nächstes Jahr verkaufen möchte. Ist das total übertrieben mit den Sorgen oder kennt ihr das auch. Ohne Kinder wäre mir das egal aber mit ist es echt schwierig. Ging Euch das ähnlich und ändert ihr auch die Pläne aufgrund von Inflationssorgen ?

Mit dem Problem bist Du nicht allein, wobei ich das persönlich schwer nachvollziehen kann, denn ich sehe das wie folgt: es ist egal, in welcher Assetklasse man sein Kapital anlegt, ein bisschen drum kümmern muss man sich immer. Entscheidend ist nur, dass man aus seinem Invest mit minimalen oder selbstgewolltem Ausmaß effektiv einen Cashflow generiert, der die Kosten deckt und idealerweise geht das Gesamtinvest nicht broke.

Ob das bei Dir klappt, kann aber niemand wissen, weil keiner Deine Kosten kennt - zumindest nicht bis jetzt.

1,8 Mio generieren nach 4%-Regel allerdings schon relativ stumpfe 6k netto pro Monat.

+95% in D müssen mit weniger Einkommen auskommen, wobei das zB immer eine Überlegung ist, die ich mir persönlich vor Augen führe. Wenn einem das klar wird, wo man insgesamt steht, dann kann man das auch mal als Benchmark oder wahlweise Beruhigungspille sehen. Wenn das auch nicht reicht … weiß ich es auch nicht, denn dann helfen Dir auch 5 Mio nicht weiter.

Danke für die Antwort. Klar kenne ich auch solche Zahlen. Aber gefühlt haben trotzdem alle mehr Geld zur Verfügung. Ich fänd es halt egoistisch wenn ich die Zelte beim Arbeiten abbreche und dann werden die Kinder immer teurer. Studium, Wohnung etc. Ich brauche eigentlich nicht so viel zum Leben. Ich komme mit 2500 netto gut hin. Ich bin halt nur beeindruckt wie hier manche mit weniger Reserven mit 40 oder 45 sagen, dass es das mit dem Arbeiten jetzt war. Aber ich habe über die Jahre auch schon so üble Zeiten an der Börse erlebt.

13, 15, 17, die können doch alle arbeiten gehen...

😎

Ansonsten gilt wie immer:

Es kommen in letzter Zeit so viele Aufstellungen. Es gibt tausende Parameter und Stellschrauben. Keiner weiß, was die Zukunft bringt. Keiner kennt dich und deine Familie.

Deshalb gibt es von mir jetzt immer die folgende Standardantwort:

Reicht es aus?

  • Kann sein, kann nicht sein

Wieviel brauche ich?

  • je nach Bedarf und persönlicher Risikoabwägung 100.000 <= X <= 10.000.000

@unentschlossener

Die Hauptpunkte scheinen:

Studieren die Kinder oder werden die eher eine Lehre machen?

In einem Jahr die Immos verkaufen. Schön (!), und dann? Wandelanleihe der Rivian Truppe anbieten, also wie 'genial VW AG'?

Dann kann ich mir weiter ein Bild machen.

@Privatier   bin ja ein großer Anhänger des Themas Selbstermächtigung, aber ehj, ob das jetzt hilfreich ist? 😉

Na vor allem meine Angabe zum benötigten Vermögen finde ich schon sehr gut!

Wie es jetzt aussieht studieren sie. Aber auch das weiß ich natürlich nicht. Immos verkaufen ist mir lieber. Vermieten hat so seine Tücken. Ich glaube mit einem ETF auf den MSCI bekomme ich meine 4 bis 5 % Rendite mit weniger Stress. Ich habe auch Sorge, dass die Spekulationssteuer irgendwann angefasst wird und man nach 10 Jahren nicht mehr steuerfrei verkaufen kann.

@privatier ja, das stimmt, der genannte Vermögenswert ist hilfreich,  vor allem dann wenn man aus den beiden Verwandten Werten der Einfachheit halber den Mittelwert bildet.

@unentschlossener somit meine Zusammemfassung: du hast keinen zeitlichen Stress. Lass laufen, selbst gestellte Hausaufgaben machen, in zwei drei Jahren neuerliche Sachstandsfeststellung. Vllt. ist dann die derzeit aus der noch unklaren Situation erwachsene Unsicherheit etwas gewichen. Kurzum: Wohl erst mal so weitermachen.

Zitat von Privatier am 29. Juni 2024, 22:38 Uhr

Na vor allem meine Angabe zum benötigten Vermögen finde ich schon sehr gut!

Jein.
100.000 nur für einen Extremminimalisten mit unentdeckt illegalem Lager als Behausung im Wald + MIDIjob (clevere Lösung wegen KV).
10.000.000 sollte für die meisten passen, aber für den Privatier mit Yacht auch nicht ausreichend.

Gut, dann passe ich das an:

200.000 <= X <= 20.000.000

bitte ignorieren

Zitat von Max aus E am 30. Juni 2024, 20:33 Uhr

bitte ignorieren

ok mache ich

Zitat von Max aus E am 30. Juni 2024, 20:33 Uhr

bitte ignorieren

ok mache ich

Vielen Dank ♥️

@unentschlossener

Sehr guter Beitrag! Ich habe ebenfalls 3 Kinder und zwar im exakt gleichen Alter. Ich selbst bin aber erst 43 Jahre alt. Ich verstehe dein Zögern und ich habe auch selbst Bedenken: Man will seine Teenager-Kinder in der anstehenden Ausbildungs- bzw. Studienphase bestmöglich unterstützen und die dann steigenden Ausgaben sind nicht so einfach planbar - eher wird's wohl teurer als man denkt. Man trägt hier schon die Verantwortung für 5 Personen (3 Kids + Frau + man selbst).

Single oder Paar mit 1,8 Mio. x 4% = 72.000 Euro / Jahr -> ja, die Rechnung wäre easy.

Ich selbst möchte noch 10 Jahre arbeiten. Ich hoffe, dass sich die Kids bis dahin selbst finanzieren und meine Ausgaben dann wieder niedriger und planbarer werden. Dann kann ich mit der obigen Rechnung in Ruhe leben. Ist 10 Jahre warten für dich eine Option?

Viele Grüße, Fritzal

 

Hallo Unentschlossener,

vielleicht hilft es dir wenn du dich mal mit einem Fachmann darüber unterhältst. Das nötige Geld sollte kein Problem für dich darstellen: https://www.finanzen-erklaert.de/beratung/ (Stöber mal durch seinen Blog, ist wirklich sehr gut)

Hier auch einer seine Exceltabelle. https://onedrive.live.com/edit?id=9CD50B3687827C1A!64886&resid=9CD50B3687827C1A!64886&ithint=file%2cxlsx&authkey=!ACwbogzHVOl6MNE&wdo=2&cid=9cd50b3687827c1a

(Bitte nicht in der Tabelle rumpfuschen, einzugeben sind nur die Felder "Pleitegefahr vertikal bis Depotwert")

 

Einfach mal zum starten den Blog lesen: https://www.finanzen-erklaert.de/mut-zum-risiko/

Nachtrag zur Excelltabelle:

Pleitegefahr: Georg Wiesinger arbeitet zwischen 1% - 2.5% (*noch etwas dazu weiter unten mehr)

Euro Rente je Punkt: Derzeit Wert eines Rentenpunktes

Planungshorizont (Jahre): Das geschätzte Alter bis man stirbt. Man will bis zum 90. Lebensjahr rechnen. "90" wird eingetragen.

Renteneintrittsalter: Das derzeitige, vom Gesetzgeber erlaubte Renteneintrittsalter. Normal ist 67. Wenn ihr mit 65 in die gesetzliche Rente gehen könnt---> 65

Depotwert: Selbsterklärend

 

*Um mal kurz die Pleitegefahr in Prozent zu erklären. Georg arbeitet mit Daten der letzten 120 Jahre Börse, mit allen Krisen und Höhenflügen. In diesen fiktiven 1-2.5% ist auch die Weltwirtschaftskrise 1929. d.h. die Möglichkeit besteht, dass so eine Weltwirtschaftskrise am ersten Tag nach dem FIRE-Renteneintrittsalter kommt. (Wie groß diese Angst/Wahrscheinlichkeit ist, muss jeder für sich selber entscheiden.)

Hallo @Unentschlossener,

für mich würde sich die Frage stellen, wie groß der Leidensdruck bei der Arbeit ist. Ich würde noch 5 Jahre warten, außer die Arbeit belastet dich sehr.

Du hast bisher so viel erreicht - wieso solltest du dir jetzt Zukunftssorgen aufhalsen... - Und 3 Kinder können Geldsorgen bereiten. Das wäre es mir nicht wert. Gerade mit 1,8 Mio. Vermögen möchte ich weder Existenzängste noch Geldsorgen haben...