Zitat von Fritz am 9. Juni 2020, 15:49 Uhr

@cricetus

Gleich vorweg, ich kenne leider keinen. Allerdings bin ich ebenfalls von dem Thema betroffen und habe mich vor einiger Zeit recht intensiv damit auseinandergesetzt. Mein Fazit fällt da allerdings ernüchternd aus. Nach allem was ich so gelesen habe, würde ich einem Honorarberater nicht unbedingt mehr vertrauen, als einem Versicherungsmakler. Ein Honorarberater muss zwar neutral beraten und darf keine Provisionen von Versicherungen nehmen, jedoch ist unklar, welche Expertise diese Berater wirklich vorweisen können und ob sein Honorar angemessen ist, oder er nicht auch nur abkassieren will. Diese Honorare sind nicht unbedingt billig und es scheint da wohl auch eine Menge unseriöse Akteure auf dem Markt zu geben. Aber auch, wenn er seine Sache gut macht, bezweifle ich, dass man bei einem Honorarberater unbedingt den besten Tarif bekommt. Ich denke ein seriöser und gut ausgebildeter Versicherungsmakler kann mindestens das gleiche leisten, ohne dass es den Klienten einen Haufen Geld kostet. Auch er berät in der Regel neutral, da er ja an keine Versicherung gebunden ist. Das nächste Problem ist, was du wahrscheinlich selbst schon gemerkt hast, dass es nicht viele gibt und man durchaus große Entfernungen in Kauf nehmen muss. Ob ein Berater/Makler seriös ist oder nicht, merkt man schon an der Art und Weise wie er sich Zeit für deinen Fall nimmt und wie genau er auf deine spezielle Problematik eingeht. Da sollte man ruhig auf das Bauchgefühl hören.

Informiere dich mal auf dieser Seite, ich habe da viele wertvolle Informationen herausziehen können: https://www.online-pkv.de/

Zur Info: Es gibt grundsätzlich vier verschiedene Arten der Versicherungsberatung, deren Unterschiede den meisten nicht klar ist. Alle haben ihre Vor- und Nachteile und nur wer selbst gut informiert ist, bekommt auch, was er will:

1. Der klassische "Versicherungsfritze". Dieser ist bei einer Vericherungsgesellschaft angestellt und vertreibt auch nur deren Produkte. Ich glaube dazu gibt es nicht viel zu sagen.
2. Der Versicherungsmakler. Er ist nicht an ein bestimmtes Unternehmen gebunden und kann verschieden Produkte von konkurrierenden Unternehmen vertreiben. Er bekommt sein Geld durch Provisionen, die er durch die Vertragsabschlüsse erzielt.
3. Der Honorarberater darf keinerlei Provisionen nehmen, sondern finanziert sich durch ein Honorar, dass er von seinem Klienten erhält, meistens nach Aufwand/Zeit. Auch wenn das erst mal gut klingt, ist für den Klienten kaum nachvollziehbar, ob ein Honorar angemessen ist. Ggf könnte er auch mehr Zeit abrechnen, als er wirklich braucht. Auch kann man schlecht wissen, ob der Berater sich wirklich gut auskennt. Bei einem Makler könnte man ggf. noch Vergleichsangebote / -anfragen stellen, was bei Honorarberater natürlich schwer möglich ist.
4. Die Verbraucherzentralen. Die dürfen auch solche Beratungen durchführen, allerdings würde ich davon abraten. Dort sitzen nämlich meist Leute, die das nur ehrenamtlich machen oder die keine spezielle Ausbildung haben. Dementsprechend kann also auch das Risiko einer Falschberatung hoch sein, bzw. es ist nicht der Einblick in den Tarifdschungel da. Meistens fehlt es da auch an der Zeit.

 

Zitat von Achim_Global am 13. Juni 2020, 20:50 Uhr

Seriöse Berater gibt es leider wenige. Auch ich kann keinen empfehlen. Abmessen selber durchrechnen, vergleichen, Angebote einholen. Ich habe mich auch sehr jung , unter 30 , Privat versichert. und bin nun fast 30 Jahre dabei. Ich kann mich bisher nicht beklagen. Selbst wenn es nun irgendwann im Alter teurer wird...wie teuer soll es denn werden. Der Freiwillige GKV Satz liegt bei 800 Euro . Was ich in den vergangen 30 Jahren an Beiträgen gespart habe, summiert sich auf eine 6 Stellige  Summe.