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Hörhans Tipps: Kein Eigenheim in der Pampa und keine neuen Autos!

Ich halte nichts von fremdvermieteten Immobilien, aber ansonsten hat Gerald Hörhan (der „Investmentpunk“) recht: wenn man das Eigenheim in der Pampa und neue Autos meidet, ist schon mal viel gewonnen. Allein mit diesen beiden Unsitten treiben sich laufend Millionen von Mitbürgern irrwitzigerweise freiwillig ins Endlos-Hamsterrad....

auch hier: Grundsätzlich volle Zustimmung. Mein Albtraum ist: Morgens in meinem EFH in der Neubausiedlung der Satellitenstadt aufwachen, in mein neues teures Auto steigen, um damit zur Arbeit zu fahren, damit ich das Geld verdiene, um mir das Haus und das Auto leisten zu können, und zu wissen, dass ich das noch 30 Jahre jeden Tag so machen muss... und ahnend, dass das Haus in 30 Jahren nicht mehr viel mehr wert sein wird, als Häuser aus den 80ern in ähnlicher Lage heute.

Es kommt aber natürlich immer darauf an, welches Eigenheim man sich in der Pampa kauft, und auch, welches Auto man sich alt oder neu kaufen will. Zu meiden ist auf jeden Fall das, was man bekommt, wenn man im Fertighauszentrum nach einem Haus schaut, und dann macht, was einem Berater dort so raten - und auch was man bekommt, wenn man mit dem Wunsch nach einem Neuwagen ins Autohaus kommt, und sich einlullen lässt.

Mit einem netten Altbau auf dem Land kann das aber auch ganz anders aussehen - je nach Region kommt man da unter Umständen sehr günstig an relativ viel Wohnraum - man muss halt immer schauen. Habe mal ein Vierteljahr etwas intensiver und auch mit Kaufabsicht geschaut - und nichts entsprechendes gefunden, wenn man vor Ort ist, sieht man aber immer wieder mal Häuser, bei denen ich überlegen würde, wenn wir denn gerade suchten.

Auf dem Land braucht man halt (v.a. mit Kindern) fast zwingend ein Auto. Je nachdem, was man so will, ist ein Gebrauchter nicht zwingend billiger, als ein neuer. V.a. eher günstige Autos verlieren gar nicht so krass an Wert, typische Familienkutschen halten den Wert erstaunlich gut, beim Vehikel unserer Wahl kosteten ~5 Jährige mit ~50 000 km kaum 1/3 weniger, als wir neu bezahlt haben - also ich konnte da keinen krassen Wertverlust ausmachen - gegenüber Reimport muss man sagen, beim Händler vor Ort gekauft, hätte das anders ausgesehen. Reparaturen sind während der ersten fünf Jahre von der Garantie gedeckt, beim Gebrauchten zahlt man das selber, und es fällt auch öfter mal was größeres an. Nach Erfahrungen mit Gebrauchten würde ich nicht ausschließen, dass ein fünfjähriger in weiteren fünf Jahre insgesamt mehr (oder nicht viel weniger) Kosten verursachen würde, als ein neuer, im Besitz hätte man im ersteren Fall aber einen zehn Jahre alten Wagen, im zweiten Fall einen deutlich jüngeren, der noch deutlich mehr wert ist. Bei "ordentlichen" Autos sieht das wahrscheinlich ganz anders aus... für den Wertverlust eines neuen 5er BMW kann ich an einem alten 5er ziemlich viel reparieren lassen.

Zu dem Thema fand ich diesen Artikel von Götz (finanzblognews) ganz gut:

https://www.finanzblognews.de/durchgerechnet-das-maerchen-vom-sauteuren-neuwagen/

Einfach nur mal, um das Dogma "Kaufe keinen Neuwagen" einmal kritisch zu hinterfragen.

Guter Artikel. Der Effekt ist bei typisch frugalistischen Fahrzeugen, also Kleinwagen, tatsächlich deutlich kleiner als bei grossen Autos (zB bei einem, zugegebernermassen wenig frugalistischen, A8 ist der Wertverlust, gerechnet vom Listenpreis, nach drei Jahren zB bei > 60%). Viele Fehler werden hier auch durch notorische Klammheit gemacht, zB rechnen sich viele die Leasingangebote der Hersteller „schön“, und vergessen dabei, dass sie bei Barzahlung zT hohe Rabatte erzielen würden.

Die meisten sind aber zu faul, um richtig zu rechnen, und bleiben deswegen im Hamsterrad...

Ich habe 1976 meinen Führerschein gemacht, und seitdem nur Gebrauchtwagen gefahren (2 Käfer, 1 VW-Bus, Kadett, BMW 316, Passat, 2 Gölfe, Peugeot 305, zuletzt VW Lupo).

Der letzte hat mich technisch so enttäuscht, dass ich ihn quasi an die Werkstatt verschenkt habe. Ich wollte nur noch raus aus dem MIV (auch wegen der zunehmend mühsameren Parkplatzsuche). Und das war es dann.

Seitdem fahre ich Stadtbus, Fernbus, Bahn... dauert oft länger, aber die Zeit nutze ich. Keine Klagen. Geht einfach.

Dacia Logan, 12.000 Neupreis mit allen Extras, kein Wertverlust, kein Risiko ausgeschlachtet oder geraubt zu werden,  Riesenkofferraum. Den habe ich mir gekauft, nachdem mein Golf 18 Jahre gedient hatte und für uns 6 (4 Menschen und 2 Katzen) zu klein wurde. Ich würde ihn sofort wieder kaufen.

Zitat von FreierMensch am 21. August 2018, 21:57 Uhr

Dacia Logan, 12.000 Neupreis mit allen Extras, kein Wertverlust, kein Risiko ausgeschlachtet oder geraubt zu werden,  Riesenkofferraum. Den habe ich mir gekauft, nachdem mein Golf 18 Jahre gedient hatte und für uns 6 (4 Menschen und 2 Katzen) zu klein wurde. Ich würde ihn sofort wieder kaufen.

Dacia ist preis- leistungstechnisch ein interessantes KFZ.

Bin derzeit auch noch auf mein Auto angewiesen, welches hoffentlich noch einige Jahre mit macht. Sollte ich jedoch mittelfristig einen "neuen" Wagen benötigen, würde der Logan in Kombiversion in die engere Wahl fallen.

Allerdings gibt es zwei Fragen die mich beschäftigen:
-kann er qualitativ mit anderen Mittelklasse-Wägen mithalten? (Lebensdauer > 10 Jahre)
-gibt es ihn auch mit Automatikgetriebe?

Denn eins ist sicher:
Beim Nächsten sind die Extras "Automatik"+"Tempomat" ein must have 😉

.

weniger ist mehr...

Aus unserer Situation heraus bin ich ein Fan vom Eigenheim in der Pampa. Jetzt sollte man Pampa aber etwas genauer definieren. Wenn wir hier von über 20 km bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit bzw. keinerlei Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr reden ist das sicherlich nicht das gelbe vom Ei. Bei uns sieht das etwas anders aus: Einkauf im Supermarkt in 5 Gehminuten ebenfalls die Bushaltestelle. Der Bus fährt alle 20 bis 30 Minuten in die nächste Großstadt (ca. 100.000 Einwohner) und Arzt, Schule, Apotheke usw. im 2500 Einwohner Örtchen vorhanden und fußläufig zu erreichen. Mit dem Auto ca. 10 min in die Großstadt und reichlich Arbeitsplätze in der näheren Umgebung. Wir haben auch erst überlegt in die Stadt zu ziehen und haben uns aus Kostengründen dagegen entschieden.  Jetzt hat das Haus die optimale Größe, ein großes Grundstück und den Wald direkt vor der Haustür mit Ruhe satt. Vergleichbares in der Großstadt hätte uns ca. 100.000 Euro mehr gekostet bzw. wäre gar nicht zu bekommen gewesen. Alleine durch die gestiegenen Energiekosten haben wir mit unserem Passivhaus schon eine ordentliche Wertsteigerung erreicht. Der Abtrag liegt unter der für vergleichbares Wohnen zu bezahlenden Miete in der Großstadt, wo wir uns so ein Haus gar nicht leisten konnten. Noch 15 Jahre und wir wohnen nahezu umsonst mit kaum Nebenkosten. Große Reparaturen können keine entstehen, da nicht viel Technik verbaut ist. Schieferdach und Klinkerfassade halten ewig, ebenso wie die Holz-Alu-Fenster. Wie kommt man da auf eine negative Rechnung für ein Eigenheim in der Pampa.  Natürlich brauchen wir ein Auto und fahren vielleicht 6.000 km mehr im Jahr als wenn wir in der Stadt wohnen. Aber das ist immer noch günstiger wie zusätzliche 100.000 Euro. Einen Dacia würde ich übrigen nicht kaufen, der sehr günstige Preis hat ja auch seinen Grund. Wer einmal im Vergleich zum Beispiel einen Skoda in der selben Klasse gefahren ist weis bestimmt wovon ich spreche. Es geht ja auch nicht nur um den Kaufpreis bzw. die Ausstattung sondern auch um Wiederverkauf und Sicherheit. Hier bieten andere geringer Kosten beim Wertverlust über mehrere Jahre und Garantien kann man meist bei allen verlängern bzw. günstig dazu kaufen. Das macht dann den günstigeren Preis mehr wie wett und sorgt für Qualität beim fahren.

Ich kann dem Ganzen auch nur teilweise zustimmen. Es kommt hier sicherlich auf die Definition der Pampa an. Ich persönlich habe mich für eine Eigentumswohnung in einem Zwei-Parteien-Haus entschieden, mit eigenem Garten, direkt am Ortsrand mit dem schönen beschaulichen Schwarzwald in 50m Entfernung. Auch wenn es in meinem Wohnort trotz 1800 Einwohnern keinerlei Einkaufsmöglichkeiten gibt, ist man mit dem KFZ in 5min im Nachbarort bestens versorgt. Weitere 5min Fahrt und man ist mitten in einer 120.000 Einwohner-Stadt. Zudem teile ich mir alle anfallenden Reparaturen und Sanierungen mit meinem direkten Nachbarn, somit wieder ein wenig gespart.

Das man mit einem neuen Auto durchaus eine menge Geld verbrennen kann, sehe ich auch so. Daher haben wir selbst nur einen gebrauchten Franzosen der mit seinen 9 Jahren dennoch einen guten Dienst leistet. Zur Arbeit fahre ich entweder mit einem kleinen Moped oder mit dem E-Bike und spare so bei meinen täglichen fast 50km jede Menge Geld.

Wenn ich dann all die anderen Familien mit ihren zwei Fahrzeugen sehe, oder aktuell meinen Nachbarn, der sich als Drittfahrzeug einen gebrauchten BMW M3 gekauft hat, grinse ich mir ins Fäustchen und wünsche ihm viel Freude beim Tanken. Ich fahre weiterhin für knapp über 20 € (je nach Benzinpreis) 1000km im Monat und spare Euro für Euro für Euro...

Mir gefällt im Eigenheim in der Pampa und habe die Wahl zwischen 10PS- oder Pedelec-betriebenem-Hamsterrad... 🙂

Viele Grüße

derHamster

Ich bin auch eher kein Fan von Häuschen im Grünen mit 2 Autos.  Wir (Schatzi und ich) wohnen in der Innenstadt und fahren viel Fahrrad. Die Wohnung ist abbezahlt und hat auch nur 55 qm, ist aber gut geschnitten mit viel Stauraum. Wg der geringen Wohnfläche haben wir wirklich recht niedrige Wohnkosten (und wenig zu putzen!), Autokosten eh nicht. Wir sind sehr zufrieden.