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Hilfe ich bin ein Frugalist

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Ohne zu wissen, dass es so etwas überhaupt gibt, fand ich es vor nur wenigen Tagen heraus.

  • Viele halten mich für geizig, dabei lebe ich im Überfluss.
  • Viele halten mich für anstrengend, da ich immer versuche möglichst bewusste Entscheidungen herbeizuführen.
  • Viele halten mich für sehr materialistisch, da ich immer genau abwäge wieviel ich maximal für irgendetwas investieren / ausgeben möchte.
  • Viele glauben ich repariere möglichst alles selbst um Geld zu sparen, dabei ist das nur ein Nebeneffekt der gesammelten Erkenntnis durch das Selbermachen. (Häufig müssen hierfür auch "teure" Werkzeuge angeschafft werden, die sich erst durch mehrfache Nutzung amortisieren)

Liebe Grüße

hoperoad

 

PS Ich schaue noch mal schnell bei wikipedia nach, ob dort unter "Frugalist" ein Bild von mir abgebildet ist 🙂

 

 

 

 

 

 

Hallo hoperoad,

ich habe bei Wikipedia geschaut. Kein Bild von dir gefunden.

Daher wäre es noch schön, wenn du etwas über dich erzählst. Quasi wie in der Grundschule, im Poesiealbum/Freundschaftsbuch.

Woher kommst du?
Wie alt bist du?
Was arbeitest du, oder arbeitest du schon nicht mehr (für Geld)?
Wie hoch ist deine Sparquote?
Wie viele Menschen versorgst du damit?
Lebst du in Eigentum, oder zur Miete?
Hast du ein Meerschweinchen?
Was ist deine liebste Eierspeise?

Es grüsst das Sparschwein

Mein Ziel war es mit 50 nicht mehr arbeiten zu müssen und ich stelle mir bis heute die Frage "Wieviel Kapital ist hierfür notwendig?".

Meiner Erfahrung nach sind die 4% Durchschnittsrendite recht konservativ, hierzu habe ich eine Übersicht meiner erzielten Renditen von 1995 bis heute erstellt.

Rendite € Zusammensetzung Immo-
  p.a. lfd. Jahr Fonds Aktien  Rohstoff ETFs Liquidität kauf Sparquote
1995 2,1% 0,5% 95% 5% 50%
1996 1,4% 0,1% 95% 5% 50%
1997 1,2% 0,4% 95% 5% 50%
1998 -0,4% -4,7% Verluste resultieren aus Fonds 95% 5% 50%
1999 16,3% 116,8% 95% 5% 50%
2000 12,5% -7,2% Verluste resultieren aus Fonds 95% 5% 50%
2001 8,5% -9,5% Verluste resultieren aus Fonds 65% 30% 5% 50% von Fonds (ETFs) in Aktien
2002 6,9% -37,7% Verluste resultieren aus Fonds 65% 30% 5% 50%
2003 4,7% 48,7% 70% 25% 5% 50% Höhergewichtung der Fonds aus deren überproportional hohem Gewinn 
2004 3,7% -0,1% Verluste resultieren aus Aktien 65% 30% 5% 50%
2005 8,3% 43,8% 45% 50% 5% 50%
2006 9,7% 21,8% 25% 70% 5% 50%
2007 9,9% 10,6% 5% 90% 5% 50%
2008 0,8% -56,6% 5% 45% 50% 50%
2009 8,3% 85,4% 5% 45% 50% 50%
2010 62,7% 5% 65% 30% 50% Programm errechnet keine Jahresrendite
2011 13,3% -13,6% 5% 65% 5% 25% 50%
2012 7,4% -14,4% 5% 65% 5% 25% 50%
2013 3,7% -35,4% 5% 45% 10% 40% 50%
2014 3,3% -4,3% 5% 50% 10% 35% 50%
2015 0,7% -13,2% 5% 55% 5% 30% 5% -50% Kaufnebenkosten + Sanierungen / Renovierungen => neg. Sparqoute
2016 142,0% 5% 50% 5% 35% 5% 0% Programm errechnet keine Jahresrendite
2017 6,2% -10,9% 5% 50% 5% 30% 10% 0%
2018 5,0% -11,8% 5% 50% 5% 25% 15% 0%
2019 6,4% 32,3% 5% 45% 5% 30% 15% 0%
2020 69,7% 55% 5% 25% 15% 0% Programm errechnet keine Jahresrendite

Die Vermögenszusammensetzung wurde auf 5% gerundet ( ist anhand der vorhandenen Daten kaum besser - mit akzeptablen Aufwand - zu reproduzieren).
Bis 2001 ausschließlich Fonds, da diese aber immer einen Index schlagen wollen und nicht an einer positiven Rendite interessiert sind beginnt die Umschichtung in Aktien - was ab einem Investitionsvolumen von ca. 50.000 € meiner Ansicht und Erfahrung nach renditeträchtiger als Fonds und ETFs ist - wo heute der Schwerpunkt liegt
2011 Aufnahme von Rohstoff ETFs zum Parken von Liquidität, diese dienen nicht der Erzielung von Rendite sondern dem Erhalt des realen Kaufwertes der Liquidität.
2015 Aufgrund einer günstigen Gelegenheit (Objekt passt, Zinsen niedrig, Kaufpreis relativ günstig) Erwerb eines Eigenheims. Nun gehört die Immobilie der Bank und hoffentlich ab Mitte 2022 mir. Immobilienfinanzierung: 100% des Kaufpreises mit rund 1% effektiv auf 7 Jahre, Restschuld eine Rate, daher am Ende der Laufzeit keine Umschuldung notwendig.
2019 wurden die Fonds, aufgrund der absurden neuen Besteuerungsregeln, endgültig aus dem Anlageuniversum verbannt.

 

 

 

Hallo Hoperoad und willkommen hier.

willkommen hier. Hast du die 50 schon erreicht und dein Ziel umgesetzt mit dem Erwerbsarbeiten aufgehört? Wie ist die Rendite Spalte 1 und 2 zu werten?

 

Das Ziel ist nicht "nicht mehr zu arbeiten" sondern "nicht mehr arbeiten zu müssen" und hierfür suche ich noch immer nach der Antwort auf die Frage des hierfür notwendigen Kapitals.

 

Die Rendite "lfd. Jahr" ist die Jahresrendite vom 01.01. - 31.12 des betreffenden Jahres  in %.

Die Rendite "p.a." ist die durchschnittliche Jahresrendite für den Mehrjahreszeitraum vom 01.01.1995 - 31.12 des betreffenden Jahres in %.

Ist es so klarer?

 

Zitat von hoperoad am 12. Oktober 2020, 18:25 Uhr

Das Ziel ist nicht "nicht mehr zu arbeiten" sondern "nicht mehr arbeiten zu müssen" und hierfür suche ich noch immer nach der Antwort auf die Frage des hierfür notwendigen Kapitals.

Auf die Frage suchen hier einige eine Antwort inkl. mir 😎 , Du bist also in guter Gesellschaft.

Das mit den Rendite ist jetzt klar. Hab mich nur gewundert weil die Renditen auf Aktien in 2019 einiges besser waren? Sind die Renditen nur auf Aktien bezogen?

 

 

Die Spalten 2 und 3 bilden de Gesamtrendite des Portfolios ab, die Spalten 5-9 die Portfolioaufteilung.

 

Ich vermute, dass das Gefühl nicht mehr Arbeiten zu müssen sich einstellt, wenn die Nettorendite des Portfolios über einen längeren Zeitraum (vielleicht 3 - 5 Jahre) dem laufenden Nettoeinkommen entspricht, da die Nettorendite eines Portfolios nur schwer messbar ist, könnte man die Bruttorendite mit dem Bruttoeinkommen vergleichen, was, aufgrund der unterschiedlichen Besteuerung zu einem eher konservativen Wert führt. Die 4%-Regel finde ich jedenfalls sehr interessant, halte ich aber aufgrund der hohen Volatilität meines Portfolios - trotz Gegensteuerung mit hoher Liquidität (vgl. Tabelle)- für eher nicht relevant.

Zitat von hoperoad am 13. Oktober 2020, 10:24 Uhr

Ich vermute, dass das Gefühl nicht mehr Arbeiten zu müssen sich einstellt, wenn die Nettorendite des Portfolios über einen längeren Zeitraum (vielleicht 3 - 5 Jahre) laufenden Nettoeinkommen entspricht,...

Dann müsste ich als "besser" verdienender Angestellter arbeiten bis 67 oder noch länger 😯

Warum ich mit hoher Wahrscheinlichkeit dennoch früher aufhöre:

  1. Weil ich heute schon bei einer Sparquote von 60% nur 40% brauche.
  2. Weil meine Kosten nach dem Arbeitsleben geringer sein werden (Flexibilität, Pendeln usw. kostet)
  3. Weil ab 60/62/65 div. Rentenzahlungen kommen, die in Summe über meinem Bedarf liegen werden.
  4. Weil irgendwann die Kinder pflücke sind und ich keine Unterhaltszahlungen mehr leiste.
  5. Weil ich mich dann auch räumlich verkleinern könnte.

Sprich, es geht >50+ vielmehr um die Brücke zur Asset AV. Deshalb ist die 4% Regel für mich nicht relevant. Weshalb ich meinen Ausstieg so um 53 mit Cash machen will. Oder dem Cashflow aus DIV und Mieteinnahmen und den Rest aus Cash.

sorry Doppelpost

 

Zitat von hoperoad am 12. Oktober 2020, 17:42 Uhr

Mein Ziel war es mit 50 nicht mehr arbeiten zu müssen und ich stelle mir bis heute die Frage "Wieviel Kapital ist hierfür notwendig?".

Meiner Erfahrung nach sind die 4% Durchschnittsrendite recht konservativ, hierzu habe ich eine Übersicht meiner erzielten Renditen von 1995 bis heute erstellt.

Rendite € Zusammensetzung Immo-
  p.a. lfd. Jahr Fonds Aktien  Rohstoff ETFs Liquidität kauf Sparquote
1995 2,1% 0,5% 95% 5% 50%
1996 1,4% 0,1% 95% 5% 50%
1997 1,2% 0,4% 95% 5% 50%
1998 -0,4% -4,7% Verluste resultieren aus Fonds 95% 5% 50%
1999 16,3% 116,8% 95% 5% 50%
2000 12,5% -7,2% Verluste resultieren aus Fonds 95% 5% 50%
2001 8,5% -9,5% Verluste resultieren aus Fonds 65% 30% 5% 50% von Fonds (ETFs) in Aktien
2002 6,9% -37,7% Verluste resultieren aus Fonds 65% 30% 5% 50%
2003 4,7% 48,7% 70% 25% 5% 50% Höhergewichtung der Fonds aus deren überproportional hohem Gewinn 
2004 3,7% -0,1% Verluste resultieren aus Aktien 65% 30% 5% 50%
2005 8,3% 43,8% 45% 50% 5% 50%
2006 9,7% 21,8% 25% 70% 5% 50%
2007 9,9% 10,6% 5% 90% 5% 50%
2008 0,8% -56,6% 5% 45% 50% 50%
2009 8,3% 85,4% 5% 45% 50% 50%
2010 62,7% 5% 65% 30% 50% Programm errechnet keine Jahresrendite
2011 13,3% -13,6% 5% 65% 5% 25% 50%
2012 7,4% -14,4% 5% 65% 5% 25% 50%
2013 3,7% -35,4% 5% 45% 10% 40% 50%
2014 3,3% -4,3% 5% 50% 10% 35% 50%
2015 0,7% -13,2% 5% 55% 5% 30% 5% -50% Kaufnebenkosten + Sanierungen / Renovierungen => neg. Sparqoute
2016 142,0% 5% 50% 5% 35% 5% 0% Programm errechnet keine Jahresrendite
2017 6,2% -10,9% 5% 50% 5% 30% 10% 0%
2018 5,0% -11,8% 5% 50% 5% 25% 15% 0%
2019 6,4% 32,3% 5% 45% 5% 30% 15% 0%
2020 69,7% 55% 5% 25% 15% 0% Programm errechnet keine Jahresrendite

Die Vermögenszusammensetzung wurde auf 5% gerundet ( ist anhand der vorhandenen Daten kaum besser - mit akzeptablen Aufwand - zu reproduzieren).
Bis 2001 ausschließlich Fonds, da diese aber immer einen Index schlagen wollen und nicht an einer positiven Rendite interessiert sind beginnt die Umschichtung in Aktien - was ab einem Investitionsvolumen von ca. 50.000 € meiner Ansicht und Erfahrung nach renditeträchtiger als Fonds und ETFs ist - wo heute der Schwerpunkt liegt
2011 Aufnahme von Rohstoff ETFs zum Parken von Liquidität, diese dienen nicht der Erzielung von Rendite sondern dem Erhalt des realen Kaufwertes der Liquidität.
2015 Aufgrund einer günstigen Gelegenheit (Objekt passt, Zinsen niedrig, Kaufpreis relativ günstig) Erwerb eines Eigenheims. Nun gehört die Immobilie der Bank und hoffentlich ab Mitte 2022 mir. Immobilienfinanzierung: 100% des Kaufpreises mit rund 1% effektiv auf 7 Jahre, Restschuld eine Rate, daher am Ende der Laufzeit keine Umschuldung notwendig.
2019 wurden die Fonds, aufgrund der absurden neuen Besteuerungsregeln, endgültig aus dem Anlageuniversum verbannt.

 

 

 

Warum hast du denn seit 2016 keine Sparquote mehr?
Oder meinst du damit, dass dein übriges Geld in die Tilgung der Immobilie fliessen und du Aktien/Fonds nicht mehr weiter besparst?

Was ist denn ein Networth aktuell in etwa?

Ich würde an deiner Stelle nicht arbeiten, bis dein Bruttoeinkommen aus passiven Quellen deinem aktuellen, aus aktiver Arbeit entsprechen.

Durch deine hohe Sparquote hast du ja gezeigt, dass du soviel Brutto überhaupt nicht benötigst. Wenn du einfach 50% von deinem Bruttolohn aus passiven Quellen erreichst, würde ich es mir an deiner Stelle mal überlegen weiter zu arbeiten, zu mindest "musst" du es dann nicht mehr (bei deiner angegebenen Sparquote von 50%).

 

"Warum hast du denn seit 2016 keine Sparquote mehr?
Oder meinst du damit, dass dein übriges Geld in die Tilgung der Immobilie fliessen und du Aktien/Fonds nicht mehr weiter besparst?"

 

Genau so ist es.

In 2015 war sie negativ, da Kaufnebenkosten und Renovierungs- / Sanierungsarbeiten anfielen und seit dem wird die Sparquote ins Eigenheim investiert.

Ab Mitte 2022 sollte dann die Sparquote wieder positiv sein und ab 2023 wieder Richtung 50% ziehen, es sei denn es wird ausgebaut, renoviert oder saniert , ist eine Immobilie aus 1960, da fällt immer etwas an.

 

"wenn du einfach 50% von deinem Bruttolohn aus passiven Quellen erreichst, würde ich es mir an deiner Stelle mal überlegen weiter zu arbeiten, zu mindest "musst" du es dann nicht mehr (bei deiner angegebenen Sparquote von 50%)."

Schau Dir bitte mal die Volatilität meines Portfolios an, daher scheint mir 100% brutto über einen längeren Zeitraum als vernünftig, vielleicht ändert sich das aber wenn die Immobilie abbezahlt ist. Derzeit wir jedenfalls nichts hinzugefügt außer der Gewinne (hoffentlich läuft es dieses und nächstes Jahr so weiter).

Die Volatilität deines Portfolios kannst du ja selbst beeinflussen, in den ersten Jahren ohne Gehalt geht Stabilität ja vor maximaler Rendite.

Bei der Wohnung rechne ich etwas anders. Tilgung gehört zur Sparrate, denn ein schrumpfender Kredit hat denselben Effekt aufs Gesamtvermögen wie ein steigendes Guthaben. Zahle ich mal teure Rechnungen, z.B. Ersatz von alter Gastherme oder Fenstern, ist das ebenfalls Sparrate, weil es den Wert der Immobilie zumindest theoretisch um diesen Betrag steigert. Dafür zieh ich von der Sparrate monatlich die durchschnittlichen Instandhaltungskosten für das Sondereigentum ab, um den Wertverfall durch Alter und Abnutzung abzubilden. Für Instandhaltung des Gemeinschaftseigentums zahlt man ja ohnehin Rücklagen. Am Ende kommt hoffentlich dasselbe raus wie bei dir, aber die Sparrate schwankt wesentlich weniger.

Wert und Verfügbarkeit korrelieren nicht:

Eine fremdgenutzte Immobilie würde ich auch als Kapitalanlage im Sinne von verfügbaren "Sparvermögen" ansehen.

Eine eigengenutzte allerdings nicht. Es dürfte schwierig werden einen Wohnraum gemietet zu bekommen, wenn man ohne Arbeits- / Renteneinkommen dasteht. Auch die Verkleinerung des Wohnraums ist nicht ganz so einfach, da die neue Immobilie aus dem Verkauf der vorhandenen bezahlt werden muss. Daher sehe ich das selbst genutzte Wohneigentum nicht als verfügbares Kapital (Sparvermögen) an. Die laufenden Wohnaufwendungen werden wahrscheinlich geringer sein als bei einem gemieteten Wohnraum, daher wirkt das selbst genutzte Wohneigentum zur Minderung der künftigen Lebenshaltungskosten bei (so meine noch nicht durch Erfahrung belegte Annahme).

 

Bzgl. der Volatilität bedeutet weniger Volatilität, ich bekomme weniger (Durchschnitts-) Rendite und benötige entsprechen mehr Kapital. Womit wir wieder bei der Frage vom Anfang wären, wieviel Kapital ist notwendig, insbesondere bei negativem Leitzins?

Zitat von TheWanderer am 13. Oktober 2020, 19:04 Uhr

Die Volatilität deines Portfolios kannst du ja selbst beeinflussen, in den ersten Jahren ohne Gehalt geht Stabilität ja vor maximaler Rendite.

Wieso?
Ich würde das sagen das gilt nur, solange man Spitz auf Knopf mit 4% SWR aussteigt und keinen Puffer hat (man weniger als 4% benötigt, oder in seinen Ausgaben flexibel ist).

Für alle Interessierten an dieser Stelle ein kleines Update:

Die "aktuellen" Entwicklungen werden wohl viele auf dem falschen Fuß erwischt haben, mich hat es jedenfalls heftig getroffen.

Was ein Glück, dass ich die Immobilie nicht als (Spar-)Vermögenswert betrachtet habe, denn die Habeckschen-Heizungspläne ergänzt um die EU-Gebäudesanierungspläne (+ evtl. die neue Grundsteuer) werden - nach derzeitigem Stand - zu einem Totalverlust mit heftiger Nachschusspflicht führen. Da werde ich mal einfach abwarten und hoffen, dass ich da mit einer schwarzen Null wieder raus komme. Ich wollte nie Immobilieneigentümer werden und nun bestätigt sich auch warum :-), wobei auch Mieter sich verwundert umschauen werden, wenn sie dann ihre "neuen" Nebenkostenabrechnungen (bzw. Aufforderungen zu erhöhten Abschlagzahlungen) erhalten.

Die Nettorendite meines Portfolios liegt nun bei rund 7%, allerdings ist das Vermögen um rund 15% geschrumpft, da ich seit 3 Jahren nicht bzw. nicht mehr Vollzeit arbeite (die 15% dienten im Wesentlichen der Abbezahlung der Immobilie und einigen Renovierungs- / Sanierungsmaßnahmen,  die Immobilie wird von mir aber auch weiterhin nicht als Vermögenswert betrachtet, sonst wäre dieses konstant und die Rendite entsprechend gesunken). Derzeit genieße ich das Leben und gehe nur noch einem Midijob - zwecks Krankenversicherung - nach.

Sollte der Krieg länger anhalten oder sich gar ausweiten, dann wird das Vermögen wohl weiter schrumpfen und ich mir ernsthaft Gedanken über die weitere Planung machen müssen. Wie trifft euch diese diese gravierende Veränderung und wie geht ihr damit um?

 

Zitat von hoperoad am 24. März 2023, 10:20 Uhr

Sollte der Krieg länger anhalten oder sich gar ausweiten, dann wird das Vermögen wohl weiter schrumpfen und ich mir ernsthaft Gedanken über die weitere Planung machen müssen. Wie trifft euch diese diese gravierende Veränderung und wie geht ihr damit um?

Bei einem sich ausweitendem, oder eskalierten Krieg in Europa sind schrumpfende Zahlen auf meinem Depot voraussichtlich meine kleinste Sorge.

 

Zitat von hoperoad am 24. März 2023, 10:20 Uhr

Ich wollte nie Immobilieneigentümer werden und nun bestätigt sich auch warum :-), wobei auch Mieter sich verwundert umschauen werden, wenn sie dann ihre "neuen" Nebenkostenabrechnungen (bzw. Aufforderungen zu erhöhten Abschlagzahlungen) erhalten.

Die Nebenkosten sind ja erst einmal nicht von Mieten, oder Kaufen abhängig.

Zitat von hoperoad am 24. März 2023, 10:20 Uhr

Derzeit genieße ich das Leben und gehe nur noch einem Midijob - zwecks Krankenversicherung - nach.

Das ist doch die Hauptsache!

Zitat von hoperoad am 24. März 2023, 10:20 Uhr

...

Sollte der Krieg länger anhalten oder sich gar ausweiten, dann ... ich mir ernsthaft Gedanken über die weitere Planung machen müssen. Wie ... geht ihr damit um?

  1. Davon gehe ich aus bzw. das befürchte ich!
    2008 Georgien
    2014 Krim + Ost-UA
    2022/'23 gesamte UA
    --> ich erwarte für das laufende Jahr einen "Waffenstillstand"... und die nächste Eskalationsstufe dann ich ca. 6 bis 8 Jahren...
  2. Dann hat höchste Priorität geographisch Abstand zu gewinnen!
    Wohin genau kann m.E. aber nur kurzfristig entschieden werden - bis D das Land ist aus dem man weg flieht (und nicht mehr Zielland von Flüchtlingen) kann sich in anderen Ländern auch noch einiges ändern!

    Und siehe 1.: ich erwarte dieses Szenario nicht schon dieses Jahr...

Zitat von hoperoad am 24. März 2023, 10:20 Uhr

Die Nettorendite meines Portfolios liegt nun bei rund 7%,

Ich gehe so damit um das ich noch ein wenig mehr Respekt vor FIRE, dem Renditereihenfolgerisiko und Reversion to the Mean bekommen habe. In den 2010ern war es zu einfach, große Sachvermögensgewinne zu erzielen, egal ob mit Aktien oder Immobilien. Das in diesen Jahren FIRE so populär wurde, ist kein Zufall. John Bogle, der Gründer von Vanguard warnte schon vor Jahren vor seinem Tod zur Rückkehr der Durchschnittsrenditen in den 2020er Jahren.

Außerdem ist es von Vorteil noch einen Mini/Midi Job auszuführen, der die Grundausgaben abdeckt und es ermöglicht im Notfall wieder mit mehr Stunden zurückzukehren, zu mindestens solange man nicht zusätzlich zum Vermögen ab FIRE

  • ein so hohes Depotvermögen hat, um mit einer Entnahmerate von 3% oder weniger auszukommen
  • noch einen ausreichenden Sicherheitspuffer von wenigstens 3 Jahresverbräuchen oder mehr angelegt hat

@hoperoad Soweit ich das auch ohne konkrete Zahlen herauslese hast du sowohl noch einen Midi Job als auch noch einen entsprechend hohen Cash Puffer und bist gut aufgestellt, sofern das Haus nicht noch mehr (tlw. von der Politik erzwungenen) Sanierungsbedarf erfordert.

Wenn wir schon bei drohenden Szenarien in den nächsten Jahren sind:

Mit zunehmenden Alter und der Entwicklung der letzten Jahre bin ich am meisten um die gesundheitliche Versorgung und die damit verbundenen Kosten besorgt. Gestern hatte ich Probleme als gesetzlich Versicherter überhaupt einen Facharzt zu finden, der gesetzlich Versicherte behandelt oder neue Patienten aufnimmt. Wenn es doch der Fall ist, wartet man mehrere Monate. Es sei denn, man tritt als Selbstzahler auf, dann bekommt man einen Termin innerhalb weniger Tage. Ambitionierte FIRE Pläne werden oftmals in den jungen oder mittleren Jahren geschmiedet, in welchen einem die möglichen Gesundheitskosten mit zunehmenden Alter vielleicht noch nicht so bewusst sind.

Alles Gute,

Photo

Ciao  Photo, Du scheinst auch einen etwas "konservativeren" Ansatz zu verfolgen (max. 3% Entnahme und 3 Jahresausgaben Barmittel, sehe ich im Übrigen sehr ähnlich).

Allerdings verstehe ich weder was ein "Renditereihenfolgerisiko" sein soll, noch was "Reversion to the Mean" bedeutet.

Zitat von Phototropic am 25. März 2023, 8:40 Uh

"Renditereihenfolgerisiko" und "Reversion to the Mean"

Rückkehr der "Durchschnittsrenditen" in den 2020er Jahren.

 

Der Midi-Job deckt bei mir bei Weitem nicht die monatlichen Ausgaben, er dient nur zur Senkung der Ausgaben für die Krankenversicherung, die GKV kann - in guten Jahren -sonst auch bis zu rund 750,- € im Monat kosten.

Was die Gesundheit anbelangt, so glaube ich, dass wir das zum großen Teil in der eigenen Hand haben, daher mache ich mir diesbzgl. keine Sorgen. D hat eine gute Versorgung und die 2 Klassen Gesundheitsversorgung - mit allen Vor- und Nachteilen - ist hinlänglich bekannt.

 

Hallo Hoperoad,

sorry das ich mit den Begriffen so um mich geworfen habe, ich weiß das dir diese Sachverhalte nach so langer Zeit am Aktienmarkt auch so schon bekannt sind. Es war auch nicht konkret auf dich bezogen, sondern auf die Frage "wie bereitet ihr euch auf viele magere Jahre vor oder was würdet ihr allgemein anderen raten".

Ich versuche es mit eigenen Worten zu erklären, ggf. können mich andere noch ergänzen oder finden im Internet noch eine geeignetere Beschreibung:

Reversion to the Mean oder Rückkehr zum Mittelwert: langfristig läuft es bislang am breiten Aktienmarkt immer wieder auf die Durchschnittsrenditen zwischen 7-8% hinaus, d.h. wenn es zuvor fette Jahre mit 15-20% pro Jahr gab, folgen auch irgendwann wieder magere Jahre die unterdurchschnittlich sind, um insgesamt wieder auf die die 7-8% Durchschnittsrendite zu kommen.

Renditereihenfolgerisiko oder als englischer Begriff Sequence of Return Risk (SORR): je länger der Anlagezeitraum, umso sicherer ist die Durchschnittsrendite von 7-8%. Am Aktienmarkt gibt es diese aber nicht wie ein Zins als 7% Rendite jährlich, sondern eben nur als Durschnitt über einen längeren Zeitraum ich sage mal zwischen 15-20 Jahren. Das schließt auch nicht aus, über 5 Jahre negative Renditen und eine lange Durststrecke zu haben, mit so etwas ist zu rechnen und sich entsprechend vorzubereiten.

Diese Sachverhalte werden denke ich jedem, der mit dem Aktienmarkt vertraut ist, geläufig oder direkt einleuchtend sein. Ich unterscheide jedoch immer zwischen grundsätzlichen Wissen um die Sachverhalte und dem Verinnerlichen. Ich nehme mich da selbst nicht aus, auch schon übermütig geworden zu sein und zu denken der Aktienmarkt würde mittelfristig zuverlässig immer nur steigen und Erträge generieren oder dauerhaft überdurchschnittliche Renditen abwerfen.

Ich bin schon immer trotz gesundem Lebenswandel chronisch krank und bin hier daher besonders sensibilisiert. Mit einem gesunden Lebenswandel können zweifellos gesundheitliche Risiken stark positiv beeinflusst werden. Dein Midijob trägt sicher auch dazu bei, eine gute Gesundheit zu erhalten. Letztlich kann aber auch eine schwerere chronische Krankheit jeden treffen, trotz gesundem Lebenswandel.

Viele Grüße,

Photo

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