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Heyne2 kurze Vorstellung

Hallo,

Mein Name ist Heyne ich bin 26 Jahre alt, lebe in einer festen Beziehung und bin im letzten Jahr meines Studiums. Ab März  2020 werde ich voraussichtlich meinen ersten Job antreten (laut Tarifvertrag ca. 2500 Euro netto) und werden dann auch meinen ersten ETF Sparplan beginnen.

Ich lebe bisher schon aus Nachhaltigkeitsgründen und zwecks kleinen Einkommen sparsam. Ich beschäftige mich schon seit einer Weile mit Zero Waste. Bisher habe ich durch Bafög, meinen kleinen Nebenjob und Unterhaltung durch meine Eltern 649 Euro zu Verfügung. Meine Fixkosten (inkl. Krankenversicherung, Kosten für Dauermedikamente und den anteiligen Semesterbeitrag und Hochschulsportbeitrag) belaufen sich auf 298 €. Die restlichen Kosten schwanken natürlich aber ich habe sie gut im Blick, da ich mir alle Ausgaben in einer App notiere. Dieser Monat war aber teuer mit insgesamt 203 €. Lebensmittel und Drogerieartikel waren mit 127 € die größte Ausgabe. Angespart habe ich bisher ca. 4000€, allerdings fällt in der Examensvorbereitung ab Oktober mein Nebenjob weg und ab Dezember mei Bafög. Eine Vorvertrag in einen gut bezahlten Job (zu Beginn ersteinmal Vollzeit) habe ich ab März, allerdings in einer 500 km entfernten Stadt. Somit kann ich das Geld nicht anlegen sondern brauche es zur Überbrückung und für unsern Umzug. Danach möchte ich aber meinen Vermögensaufbau beginnen.

Mein langfristiges Ziel ist es dauerhaft Teilzeit arbeiten zu können und eine Zeitlang bzw wiederholt für bestimmte Abschnitte in der Entwicklungshilfe arbeiten zu können.  Ich habe einen Job den ich liebe und für den ich brenne aber in welche  60 Wochenstunden als normal angesehen werden. Außerdem sehe ich Freiheit als sehr hohes Gut an und möchte mich nicht von Geld oder Konsum bestimmen lassen.

Natürlich werden meine Lebenshaltungskosten nach dem Umzug etwas steigen, aber selbst wenn sie sich verdoppeln sollten komme ich auf eine gute Sparquote. Dabei möchte ich bewusst entscheiden für was ich nun mehr Geld Ausgeben möchte.

Schritt 1 soll der Aufbau meines Notgroschen werden (3 Monatsgehälter)

Schritt 2 soll das ansparen von 10.000 € für die Rückzahlung meines Bafögs sein. Diese dürfen dann noch etwas auf ein Festgeldkonto.

Schritt 3 wird mein erste ETF sein. Wahrscheinlich wird es gleich zu Beginn mit einen niedrigen Beitrag (ca. 100 €/Monat) der UBS-ETF SICAV MSCI World Socially Responsible UCITS ETF - A USD DIS werden um die Sache etwas kennen zu lernen. Mein Risikoprofil kann ich leider noch nicht so wirklich einschätzen, da ich noch nie wirklich Geld hatte was ich hätte verlieren können.

Und dann ziehe ich nach 1 Jahr Bilanz.

Ich habe hier schon sehr sehr viel übers Investieren gelernt und meine Angst vor dem Mysterium "Börse" ist auch verschwunden.

Ich freue mich schon hier noch mehr zu lernen.

LG

 

Hallo Heyne2! Toller Plan, du bist sehr bewusst unterwegs, das ist schonmal 3/4 der Miete! Darf ich fragen, was das für eine Branche ist mit den 60h Wochen?

--> zum Notgroschen habe ich mir lange Gedanken gemacht und die Meinungen gehen weit auseinander - ich pers. bin nun zum Schluss gekommen, dass es die Ausgaben eines ganzen Jahres werden sollen, das sind bei mir 25'000 CHF - das ist viel Geld, aber ich lebe auch in einem äusserst teuren Land 😉  Zur Zeit bin ich in der Mitte davon und für den Abschluss der Bildung lasse ich bis ende 2020 Zeit - damit ich nicht zu eingeengt bin mit Investitionen, die ich bereits jetzt tätigen will (ETF  (übrigens habe ich genau den von Dir gewählten!) und 3a Einzahlungen zur Steueroptimierung). Der grosse Notgroschen ist für mich auch deshalb wichtig, damit ich in Phasen von tiefen Kursen (wie z.B. ende letzten Jahres 2018) mehr Liquidität zur Verfügung habe in solchen Zeiten, um mehr ETF's als üblich zu kaufen - in Hochpreisphasen (wie es zur Zeit scheint) - habe ich es nicht eilig mit ETF Kauf und kann diese nutzen, um den Notgroschenbestand aufzufüllen. Mir ist klar, dass die meisten das für unsinnig halten weil man das Markttiming nicht trifft - ich mache es, weil es mir ein gutes Gefühl gibt und für mich stimmt - das reicht.

Hallo und danke für deine Antwort und Glückwunsch zu deinen Plan und zu dem was du schon geschafft hast.

Ja mit der Höhe des Notgroschen überlege ich auch noch. Ich werde auch diesen nach den ersten Jahr nochmal sehr kritisch einschätzen. Dann kann ich auch besser sagen wie hoch meine Fix Kosten seien werden, aber ich wollte für mich erstmal einen Richtwert haben. Dazu kommt auch das mein Partner ebensfalls gut verdienen wird. Das gibt mir aufjeden Fall auch ein Sicherheitsgefühl, vorallen da wir planen in 2-3 Jahren eine Familie zu gründen.

Wir werden beide Ärzte und beide in Fachrichtung in denn viele Dienste und viele Überstunden leider üblich sind. Ich fange in eine Haus an, an welchen Überstunden zumindest aufgezeichnet und teilweise als Freizeit Ausgleich gewährt werden. Bevor sie Verfall bekommt man sie ausgezahlt. Als Berufsanfänger kann man sich den auch schlecht entziehen. Spätestens wenn wir etwas Erfahrung haben oder eine Familie gründen werden wir beide mit den Stunden runter gehen.

Zum Thema ETFs habe ich mich schon viel belesen aber manchmal habe ich trotzdem das Gefühl ich verstehe nur die Hälfte der Diskussionen. Aus diesen Grund möchte ich es relativ einfach halten und bei den Dingen bleiben die ich verstehe. Also einen World und später einen EM mit niedriger TER, großen Fondvolumen und nicht ganz so neu. Dazu im Ideal Fall mit SR oder ähnlichen Kriterien.

Ich würde den Notgroschen eher niedriger Wählen (3 Monatsausgaben).  Ein Monatsgehalt als Ärztin kann sehr schwanken, je nach Anzahl der Dienste (und Anzahl der Feiertage eines Monats). Und - wenn es hart auf hart kommt - werden Aktien verkauft. Gerade als Ärztin bist du in der Regel auch deutlich besser versichert als viele andere Menschen. In den meisten Versogungswerken (entspricht der Rentenversicherung), bekommst du im Falle einer Berufsunfähigkeit direkt eine Rente (auch in den ersten Jahren nach Berufseinstieg).
Oft ist es lohnender, nicht monatlich einen Festbetrag zu investieren, sondern größere Beträge auf einmal (Gebühren).

Mein persönliches Problem mit ETFs ist, dass ich nicht mitentscheiden kann, welche Unternehmen ich unterstütze. Ich persönlich möchte nicht an der Waffenproduktion für Krisengebiete beteiligt sein. Oder auch der Kapitalisierung von lebensnotwendigem Trinkwasser. Oder an der Produktion von krebserzeugenden Substanzen zum Einsatz in der Landwirtschaft.
Wer statt in ETF in Einzelaktien investiert, spart nicht nur Fond-Gebühren (auch ETF kosten in der Regel, wenn auch deutlich weniger herkömmliche Fonds), sondern kann auch bestimmte Unternehmen aussparen.

Guter Fahrplan, jedoch würde ich auch zu 20T€ Notgroschen raten.

Vielen Dank für eure Tipps.

Ich dachte an 3 Nettogehälter (bei 40/h ohne Dienste) aufgerundet als Notgroschen und habe mir ca.10T als Ziel gesetzt. Aber auch das und das Geld für die BAföG Rückzahlung muss ich erst einmal auch bei guten Verdienst haben.

Für Einzelaktien habe ich zu wenig Ahnung muss ich gestehen und auch nicht die Lust und Zeit dort so tief einzusteigen damit ich keinen Unfug anstelle. Außerdem ist es sehr viel schwere dort breit zu streuen und man brauch auch erst einmal ein höheres Kapital. ETFs sind da denke ich ein guter Einstieg um erst einmal anzufangen und überhaupt einmal Schwankungen im Depot kennen zu lernen und um dann später meine Risikobereitschaft realistisch abschätzen zu können. Die ETF Sparpläne  (wenn der EM später dazu kommt) wollte ich aller 4 Monate für eine Gebühr von fest 1,50 € ausführen lassen, falls ich es über meine aktuelle Bank mache. Ansonsten schaue ich noch einmal bei einen anderen Broker. Wenn entsprechend mehr Geld (nach Schritt 1 und 2 ) da ist kann ich da die Rate(n) auch flexibel erhöhen. Wenn ich es aber einmal vergesse die Rate wieder anzupassen wird aber trotzdem automatisch investiert. Das ist ja einer der Vorteil eines Sparplanes.

Klar habe ich den Luxus das ich bei 100% Berufsunfähigkeit eine Rente erhalte. Auf eine "normale" BU die auch schon zahlt wenn ich nicht völlig aus den Berufsleben ausscheiden muss,  habe ich eh keine Chance also habe ich beschlossen das mir diese Risikoabsicherung in der Beziehung reichen muss. Ich hoffe natürlich das ich noch viele Jahre arbeiten kann und nicht durch Krankheit aufhören muss. Wissen kann man das aber nie, deswegen möchte ich auch jetzt mein Leben genießen.

Ich habe die ETFs bewusst ausgewählt und mit Hilfe dieser Seite https://yoursri.de/funds auch noch einmal gegen geprüft. Mein ausgewählter war vor 2 Monaten auch noch frei einsehbar und hatte dort sehr gut abgeschnitten. Im Blog wird ja über die ethische Problematik durch aus thematisiert und ich denken das ich auf diesen Weg einen Kompromiss für mich gefunden habe.

Hallo Heyne2,

ich hatte nach meinem Studium auch 10.000 € BAföG-Schulden offen. Es hat sich bei mir gelohnt, alles auf einmal zurückzuzahlen. Am Ende musste ich nur ca. 7.500 € bezahlen. Im Rückzahlungsbescheid wird diese Option auch immer mit genannt.

Mehr dazu: https://www.bafoeg-rechner.de/FAQ/rueckzahlung-freistellung-ende.php#nachlass

Danke für den Link. Das ist ja auch der Grund warum ich das Geld auf einmal zurück zahlen möchte und direkt darauf sparen möchte. Allerdings spare ich bei der direkt Rückzahlung nicht so viel da ich ja 12 1/2 Semester Regelstudienzeit habe und der Rabatt sich auf die Gesamtsumme bezieht.

Zitat von Heyne2 am 1. August 2019, 14:28 Uhr

Die ETF Sparpläne  (wenn der EM später dazu kommt) wollte ich aller 4 Monate für eine Gebühr von fest 1,50 € ausführen lassen, falls ich es über meine aktuelle Bank mache.

Damit sparst du dir wenige Euro, erhöhst aber auf der anderen Seite das Risiko, zu ungünstigen Zeiten einzukaufen. Für mich fühlt es sich besser an, Sparpläne zu haben, die jeden Monat investieren. Damit verhindert man, zu einem sehr (un-)günstigen Preis viel zu investieren, sondern verringert die Streuung durch häufigere, kleinere Investition. Außer natürlich, du redest nun von sowas wie 25€ pro Monat, dann machen die 1,50€ natürlich relativ gesehen recht viel aus.

Zusätzlich ist das Geld dann ja schon eher im Depot und macht so bereits die Kursentwicklung (hoffentlich Gewinne) mit. Das könnte dann die Ordergebühren direkt schon finanzieren.

Danke, das ist natürlich ein guter Punkt.

Ich wollte ja ersteinmal mit 150 € pro Monat beginnen. Ich werde das wahrscheinlich einmal ganz genau durch rechen.

Ich hatte auch in letzter Zeit auch viele Gespräche mit meinen Partner. Er möchte auf jeden Fall eine eigene Immobilie zum selber bewohnen, als auch Immobilien zum vermieten erwerben. Beim Eigenheim in den nächsten 10 Jahren kann ich, auch  als teilweise Luxusausgabe, mitgehen. Bei Immobilien als Geldanlage (wahrscheinlich in Richtung Eigentumswohnungen) habe ich allerdings nicht viel Ahnung. Mir ist bewusst, dass einen solche Investition bei weiten nicht risikofrei ist. Hat jemand einen guten Tipp wo wir uns in der Richtung belesen könnten um sich ersteinmal die Grundlagen anzuzeigen? Gerade was Steuern und Kredite angeht. Dazu sei gesagt das mein Partner schon relativ viel Kapitel hat, welches er einerseits vor den Studium gespart hat und andereseits geerbt hat.

Zitat von Heyne2 am 2. August 2019, 9:45 Uhr

Ich hatte auch in letzter Zeit auch viele Gespräche mit meinen Partnern. Er möchte auf jeden Fall eine eigene Immobilie zum selber bewohnen [...]. Beim Eigenheim in den nächsten 10 Jahren kann ich, als Luxusausgabe, mitgehen.  [...] Dazu sei gesagt das mein Partner schon relativ viel Kapitel hat, welches er einerseits vor den Studium gespart hat und andereseits geerbt hat.

Hey @heyne2, ich war in einer ganz ähnlichen Situation und kann dir noch einen Tipp mitgeben.

Meine damalige Freundin und ich waren schon ein paar Jahre zusammen, hatten ungleich viel Kapital (sie hatte aus ähnlichen Gründen wie dein Partner mehr Geld als ich zur Verfügung) und es stand kurz nach Berufseinstieg ein Hauskauf an. Wir haben uns dann so geeinigt, dass meine damalige Freundin das Haus alleine gekauft hat und entsprechend alleine im Grundbuch steht. Ich habe bezüglich des Kredits lediglich einen Teil der monatlichen Tilgung bezahlt - für mich einfach eine Art von "Kaltmiete". Wasser/Strom/Internet etc haben wir natürlich auch geteilt.

Statt Sondertilgungen für den Immobilenkredit zu machen, hat sich bei mir dann Vermögen angesammelt. Im Falle einer Trennung, die dann ein paar Jahre später auch eingetreten ist, konnten wir somit sehr einfach auseinander gehen, denn finanziell war alles geklärt - bis auf (im Vergleich zum Haus selber) "Kleinigkeiten" wie Möbel usw, die gemeinsame Anschaffungen waren. Sowas hat man ja auch ohne Hauskauf bei einer Trennung.

Wären wir zusammen geblieben, hätte ich mit dem Geld einfach nach Ende der Zinsbindung die Restschuld begleichen können, zumindest wären wir sehr entspannt bei einer weiteren Finanzierung gewesen mit so einem finanziellen Polster im Rücken. Je nach dem, wie die Situation dann eben gewesen wäre. Und auch unabhängig davon können wir durch diese Entscheidung finanziell besser dastehen, wenn das Depot entsprechend mehr Rendite bringt als die geringen Zinsen des Hauskredits kosten. So zumindest unsere damalige Überlegung.

Man glaubt ja nie, dass die Liebe irgendwann vorbei sein könnte, aber darauf vorbereitet zu sein, hat uns auf jeden Fall gut geholfen. Ernsthaft haben wir damit auch erst angefangen zu überlegen, als der Hauskauf anstand. Für uns war das insgesamt ein sehr entspanntes Modell voller Vorteile. Vielleicht ist das ja auch etwas für euch?

Liebe Grüße,

Stoliver

Ja da hast du auf jeden Fall Recht, das ist ein Punkt den man auf jeden Fall bedenken mus, auch wenn wenn wir gerade unsere Hochzeit planen. Wie genau wir das klären wissen wir allerdings noch nicht, da ein Eigenheim erst dann ansteht, wenn wir wissen das wir definitiv in der Region bleiben. Da spielt vor allen bei meiner Fachrichtung das Thema Niederlassung auch eine Rolle, ist aber noch zu weit entfernt um genau planen zu können. In sofern würde mein Partner wahrscheinlich ersteinmal in Immobilien zur Vermietung investieren. Diese würden dann auch komplett auf ihn laufen, aber trotzdem redet man ja gemeinsam über solche Projekte und unterstütz sich auch weit ab vom finanziellen. Vielleicht investieren wir auch später gemeinsam. Zu dem interessiert mich das ganze auch einfach.

Nochmals zurück zum ethischen Aspekt, investieren in nachhaltige Firmen: meiner Meinung nach ist das mit ETF's in der Tag nicht möglich, umzusetzen. Natürlich gibt es bessere ETF's ohne Rüstungsindustrie, Nuklearindustrie etc - aber gleichwohl sind dann Giganten wie Nestle etc dabei. Klammert man solche Unternehmen auch aus, ist die globale Verteilung zu klein --> und man landet in der Zwickmühle, einzelne Titel zu kaufen. Dies scheitert (v.a.) anfangs am zu geringen Kapital, man kann zu wenig streuen, zu geringe Mengen kaufen, die Kaufkosten sind somit viel zu hoch.

Ich pers. habe mich im Privaten damit (leider) zur Zeit abgefunden, aber nur auf Zeit: mein Vermögensaufbau basiert mehr als Hälftig über meine Firma, und dort sind wir bald soweit, erste Immobilien zu erwerben. Das ist interessant für uns, da wir vom Fach sind und vieles selber erledigen können sowohl die ganze Administration wie Grossteile des Unterhalts. Die ganze Wertschöpfungskette rund um Immobilien halte ich pers. moralisch durchaus für i.O. - abgesehen von schlechten Beispielen von Generalunternehmern - und gerade in der Schweiz gibt es einen guten Lohnschutz für Handwerker - also unterstützen wir damit auch einen Geldfluss, der bis hin zu dem kommt, der auch effektiv Hand anlegt - und nicht nur deren Vorgesetzten und Aktionäre fernab von Staub und Lärm 😉 Mittelfristig wollen wir uns so passiv unseren Grundlohn finanzieren können, langfristig unser gesamtes Einkommen - und ab da realisieren wir nur noch Projekte, die uns Freude bereiten und uns als sinnvoll erscheinen.

Plant ihr dann die Vermietung der Immobilien? Das klingt wirklich interessant aber auch nach einen sehr großen Vorhaben in das man sehr viel Energie steckt um etwas aufzubauen. Find ich richtig richtig Klasse, auch wenn das nichts für mich wäre. Kannst du mir direkt einen Tipp geben wie ich mich zum Thema Mal belesen kann? Z.b. zählt man ja weniger Steuern wenn ein Kredit läuft auf vermiete Immobilien. Auch ist mir nicht ganz klar wie man die Rendite abschätzt (Kaltmiete - Rücklagen - ???) Und was man bei der Auswahl einer Immobilie beachten muss (klar Bausubstanz, Investitionsbedarf und Lage). Ich habe das Gefühl meist ließ man nur "alles super easy die Gelddruckmaschinen Ratgebern Nr. 0815"  oder "lass die Finger davon". In Eigenleistung z.b. renovieren werden wir / mein Partner selber nicht machen können (da fehlt Wissen und Zeit) und eigentlich auch nicht wollen.

Das die SR Kriterien auch nicht wirklich ethisch sind stimmt schon. Ich rede mit allerdings ein das die Firmen ja nicht direkt mein Geld bekommen, anderes als wenn ich eine Aktie kaufe. Und ehrlich gesagt weiß ich für den Anfang auch nichts besseres.

"Das die SR Kriterien auch nicht wirklich ethisch sind stimmt schon. Ich rede mit allerdings ein das die Firmen ja nicht direkt mein Geld bekommen, anderes als wenn ich eine Aktie kaufe. Und ehrlich gesagt weiß ich für den Anfang auch nichts besseres."

--> Na ja, der Fondverwalter kauft natürlich schon Aktien von der Liquidität, die entsteht, wenn Menschen in den Fon investieren. Nur - ich würde mich nicht gänzlich ins moralische Boxhorn jagen lassen, da man schlicht nicht die ganze Verantwortung und Moral auf sich persönlich nehmen muss und vorallem kann. All die Mitmenschen die ja in diesen Firmen wirken haben oder hätten ja auch ihre Verantwortung zu tragen, an die man appellieren kann, ebenso die Politik und Ethikkommissionen, welche einschreiten (sollten), gibt es überbordende Entwicklungen. Wollte man ganz konsequent nachhaltig leben, müsste man ja de facto in den Wald ziehen - solche Menschen gibt es, aber das ist ja mit 8Mrd. Homo Sapiens auch keine echte nachhaltige Lösung, denkt man sich das mal hoch. meine pers. Meinung, aber ich finde du bist schonman gut unterwegs mit deinem Ansatzt und v.a. bist du ja der Problematik bewusst - und das macht einen wesentlichen Unterschied.

Danke für dein Kompliment unseres Vorhabens! Ja das ist in der Tat ambitioniert - mein Partner und ich haben uns 7 Jahre oder 40 als Ziel gesetzt, um einige Meilensteine zu erreichen. Das muss nicht der Abschluss der Vermögensbildung bedeuten, aber mindestens ein Lebenslanges Grundeinkommen, von dem wir in etwa die Lebenskosten ohne Zutun decken können - damit sind wir frei zu tun, was wir lieben und können nach Wunsch und Bedarf Arbeiten, um weiter am Vermögen zu arbeiten. Wir machen das bewusst intensiv, da wir beide jung sind, noch keine Familien etc - das ist nur so möglich. Mein Partner plant noch länger nicht mit Familie, bei mir ist das etwas näher und in 5-8 Jahren denkbar. (Wir haben auch Mitarbeiter, die von ähnlichem träumen - aber mit 3 Kleinkindern und der Frau zuhause ist das schlicht undenkbar, da man a) viel verdienen muss (mehr, als wir uns z.B. auszahlen, damit das Geschäftsvermögen schneller steigt) und b) rein zeitlich von der Belastung geht das gar nicht, mit drei Kindern, weniger Schlaf etc. fehlt die Energie für ein solches Projekt. Deshalb ist es ja phantastisch, werden sich immer jüngere Leute u.a. hier auf der Website der ganzen Vermögensproblematik bewusst - denn das Potential zwischen sagen wir 25-35bis40 Jahren ist enorm gross und einmalig - wer diese Chance nicht nutzt, wird zwischen 35-50 krüpeln und wir sehen ja weiviele Burnouts und Lebenskrisen in dieser Altersgruppen vorkommen - absurd).

Zur Rendite - wir denken hier komplett anders - ob die Rendite nun 2 oder 4% beträgt, sind im wesentlichen rechenspiele, die irgendwodurch irrelevant sind. Viel wichtiger ist für uns, dass der Cashflow nachhaltig ist und einen gewissen absoluten Betrag erreicht - umso günstiger wird das realisieren können, umso besser natürlich, aber wir lassen uns nicht verrückt machen deswegen und verpassen ggf. Chancen. Du hast es gut angesprochen, so einfach ist es auch nicht, das zu bestimmen, denn: Steuerlich ist es unattraktiv, hohe Gewinne auszuweisen - deshalb kann eine Investition plötzlich so aussehen, dass der investierte Franken plätzlich einen Wert von 1.20 hat, weil ohne Investition hätte man 20% oder mehr Gewinnsteuern bezahlen müssen. In Zürich kann die Gewinnsteuer (da progressiv) bis zu 50% steigen, dann ist eine Investition auf einen Schlag um 50% günstiger! Das alles auf die letzte Prozentzahl nachzurechnen ist für uns der Aufwand nicht wert, aber wir wissen es ist lohnend, tiefe Gewinne auszuweisen durch Investitionen resp. Tilgung / Unterhalt an Immobilien. Die Immobilien wollen wir fremdvermieten, einerseits da ich bereits in unserem Elternhaus eine Wohnung für mich ausbauen konnte und selber bewohntes Wohneigentum heisst auch, man ist gezwungen für die Mietkosten Lebenszeit gegen Erwerb zu tauschen, das wollen wir ja gerade nicht, es soll ein von der Arbeit unabhängiger Cashflow entstehen - zudem wären für mich die Mietkosten höher als im Elternhaus, das macht keinen Sinn. Und das Geld ist weg - bei mir bleibt es im der Familie, da bezahle ich deutlich motivierter den Mietzins 😉

Wie das konkret aussieht - frag mich in 1-2 Jahren, weil vieles davon haben wir noch nicht umgesetzt und sobald wir das realisiert haben, werde ich deutlich kompetenter Auskunft über unsere Erfahrungen geben können. Es ist auf alle Fälle sehr spannend und lehrreich und ich entdecke soviele neue Gebiete und Menschen dadurch kennen - das hätte ich auf dem relativ "autistischen, einspurigen" Beruf des Ingenieurs nicht erreicht. Die Ingenieurslust kann ich in meinen privaten Projekten in der Freizeit ausleben 🙂

Zu Buchtipps: kann ich keine geben, hängt natürlich von deinem Wohnland und den örtlichen Bestimmungen ab.

allg. Tipps: man sollte sich auf ein Gutachten stützen, welche die Immobilie bewertet, diese sollte aktuell sein (nicht 5 Jährig oder ähnlich) und man sollte auf die Unabhängigkeit des Gutachters stützen. Ich habe das Glück, dass mein Vater nebenberuflich solche Gutachten erstellt in der Landwirtschaftszone, da habe ich natürlich Glück. zu den Rücklagen: es wird mit 1% gerechnet des Objektwertes, welches jährlich zurückgestellt werden sollte - damit rechnen die Banken hierzulande bezüglich Tragbarkeit. Effektiv sollte man aber 2% zurücklegen können - gerade, wenn man nichts selber machen kann, es ist ein offenes Geheimnis, dass 1% nicht reichen oder nur im absoluten Idealfall. Mit 2% ist man auch Fit und Solide, ändern sich die Vorschriften (bessere Fenster / Isolation, Heizungsstandarts die sich (zurecht) erhöhen etc.).