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Herzliche Gruesse aus Südbaden

Hallo liebe Gleichgesinnten,

zuerst einmal vielen Dank für die Möglichkeit mich hier vorzustellen. Ich fühlte mich jahrelang als Geizhals, der sich "anscheinend" nichts gönnt. Durch Euch/Oliver und Recherche zu diesem Thema fühle ich mich genau hier richtig - als Frugalist. Denn ich habe trotz teils extremes "Schauen wo der Cent hinkommt", mir nach dem Abitur ein halbes Jahr Südafrika ermöglicht (volunteer), und 2019/20 ein Sabbatical auf dem Rad, wo ich mir in grob 8000km die Welt anschaute. Gut, diese Reise wurde auch durch Dividenden finanziert. Von dem her bin ich heute soweit, dass ich genau sage, auch ohne großen finanziellen Einsatz kannst Du ein sehr erfülltes Leben führen, und die Welt und liebe Menschen kennenlernen.

Nun zu meiner finanziellen Situation, und der Bitte um Eure Einschätzung/Meinung

Bin 40 Jahre, Industriemechaniker und Maschinenbauingenieur. Durch sparsames Leben und seit der Dotcom-Blase an der Boerse (zu 90%, nicht zockermäßig sondern konservativ) tätig konnte ich mir in 9 Jahren in der Konstruktion ein Betrag von grob 320k€ erwirtschaften. Dies durch Einzelaktien, in letzter Zeit großer Fokus auf Dividenden(-Aristokraten). Mit dem möchte ich - wenn es perfekt /nach Plan läuft (Rendite an der Boerse von 6%/anno, reinvestiere meine Dividenden (momentan 7500Euro/anno), plus gewisse Zusatzinvestitionen pro Jahr) – mit Anfang/Mitte 50 unabhängig sein.

Ich war/bin ein großer Verfechter der Dividendenstrategie, bin aber auch durch Oliver hier ins Zweifeln gekommen: Um einen gewissen Betrag (schneller) zu erwirtschaften ist der Fokus auf Dividendentitel nicht empfehlenswert, um von Dividenden zu leben - später schon.

Nun meine Fragen, wie denkt Ihr darüber:

  • Ist es sinnig jetzt noch (bei großen Verkaufsverlusten durch Gewinne) umzuschichten, evtl. auch in thesaurierende Anlagen, auch mit dem Hintergrund, dass ich meine Dividenden immer wieder anlege?
  • Ist es immer so, dass ausgesuchte Firmen ohne Dividendenauszahlung besser performen, schneller wachsen?
  • Gibt es andere Möglichkeiten umzuschichten, ohne diese Verkaufsverluste zu haben?

Heihei, jetzt hab ich doch mehr geschrieben als geplant, ich hoffe Ihr seid nicht eingepennt;-), aber bei dem Thema komme ich oft in den Flow, hatte jahrelang wirklich niemand mit dem ich meine Leidenschaft teilen konnte, fühle mich hier absolut richtig:-) Aber gebt mir bitte auch Rückmeldung, wenn Ihr komplett anders denkt, oder meine Sichtweise als nicht sinnig erachtet.

Vielen lieben Dank Euch  & ein schönes Wochenende,

.Manuel.

Hallo Manuel,

ich würde eine Aktie nicht unbedingt nur unter der Prämisse erwerben, ob sie hohe Dividenden ausschüttet oder eben nicht, sondern ob sie sich grundsätzlich auf der richtigen Spur befindet und mittel- oder langfristig Gewinnerfolge verbuchen könnte, da auch gern die Historie dahingehend betrachten, wie sie sich bisher geschlagen hat und welche Chancen und Risiken ihr begegnen könnten.

Es ist meiner Meinung nach unter dem Gesichtspunkt des Investitionserfolges relativ unerheblich, ob das Invest einen stärker steigenden Buchwert erfährt, oder eben einen Schwächeren, der anstelle dessen eine Dividende ausschüttet, die ja als Trostpflaster für den schwächeren Buchwert zu beurteilen wäre.

Welche Investitionen man tätigt, hängt von der persönlichen Lebenssituation, dem eigenen gewünschten Zukunftsszenario und natürlich auch von der jetzigen wie auch zukünftig erwartbaren Steuersituation ab.

Es gibt kein pauschales "Richtig" oder "Falsch", und wenn man fünf Menschen fragt, würde es mich nicht verwundern, wenn man fünf Antworten bekäme, oder frei nach dem Motto: Ein Narr kann mehr Fragen stellen als zehn Weise beantworten können. 😉

Du solltest dir im Zweifel mehrere Meinungen und Ratschläge zu Gemüte führen und dann deinen eigenen Weg finden, denn es handelt sich letztendlich um dein Geld.

Das Forum bietet da schon ein kleines Kompendium.

 

Herzlich Willkommen,

in 9 Jahren über 300k, ist doch super!? Warum etwas ändern?

Das Optimum, den homo oeconomicus,… alles zu perfekt. In der Welt wird es sehr sehr schwer etwas perfektes zu finden.
genug, zufrieden, vorwärts, Wachstum, … das schon eher.
bitte mach dich nicht verrückt und bleib einfach dran.

Zitat von Silent am 4. Dezember 2021, 10:14 Uhr

 

Nun meine Fragen, wie denkt Ihr darüber:

  • Ist es sinnig jetzt noch (bei großen Verkaufsverlusten durch Gewinne) umzuschichten, evtl. auch in thesaurierende Anlagen, auch mit dem Hintergrund, dass ich meine Dividenden immer wieder anlege?
  • Ist es immer so, dass ausgesuchte Firmen ohne Dividendenauszahlung besser performen, schneller wachsen?
  • Gibt es andere Möglichkeiten umzuschichten, ohne diese Verkaufsverluste zu haben?

 

Hallo Manuel,

ich versuche mal deine Fragen nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten:

  1. Wenn du bereits in ca. 10 Jahren in die selbstfinanzierte Rente wechseln möchtest, dürfte ein jetziges umschichten deiner Aktien in solche, die nicht ausschütten, von keinem großen Vorteil sein. Ich kenne natürlich deine Einzeltitel nicht, aber wenn du selbst schon von großen Verkaufsverlusten sprichst, dürfte sich der Neukauf von Titeln ohne Dividende nicht lohnen, wenn du dafür dann nur ca. 75 % des Wertes deiner alten Titel kaufen kannst. Ich würde also bei den alten Aktien bleiben, wenn du diese nicht ohnehin aus anderen Gründen verkaufen möchtest.
  2. Es ist nicht so, dass ausgesuchte Firmen ohne Dividendenzahlung automatisch besser performen/schneller wachsen.
  3. Du könntest innerhalb der EU in ausgesuchte Staaten ziehen, die keine Kapitalertragssteuer haben. Hierfür müsstest du aber (ohne die genauen Daten zu wissen) einige Jahre in dem jeweiligen Land bleiben (glaube Malta und Zypern wären da eine Möglichkeit), um deine Gewinne steuerfrei realisieren zu können (Dafür brauchst du den non-Dom Status - kannst du ja mal googeln). Vielleicht wäre das ja eine Idee für die Zeit nach deinem Ausstieg 🙂

Liebe Grüße

Hallo Manuel

Ich bin in einer ähnlichen Situation. Ich bin  Mitte 40 und hab ein Vermögen von 500000 € aufgebaut.

Mein Plan ist mit Mitte 50 finanziell unabhängig zu sein. Bis dahin  sollte mein Vermögen ca. 1 Million betragen.

Ich investiere regelmäßig in mein Depot und achte auf eine Mischung aus Wachstum/Thesaurierung und Dividende/Ausschüttung.

Da ja dann noch ca. 10 Jahre (oder mehr, kann man ja jetzt noch nicht so genau wissen) zur gesetlichen Rente/Betriebsrente/Privatrente zu überbrücken sind, werde ich wohl mein Depot teilweise entsparen, um 1. mein Einkommen aus den Dividenden aufzubessern und 2. meinen Cashbestand aufzustocken um Schwankungen an den Börsen nicht mehr mit voller Wucht mitnehmen zu müssen.

Um mein Einkommen durch die Dividenden nicht zu vermindern werden dann die Werte ohne Ausschüttung dran glauben müssen. Weil ich dann einen geringeren Steuersatz haben werde hoffe ich so günstiger wegzukommen. Ist aber reine Spekulation, wer weiß wie die Steuergesetze bis dahin sind.

Dazu habe ich keine Umschichtungen vorgenommen, sondern ab einem gewissen Zeitpunkt vermehrt in nicht ausschüttende Werte investiert.

Wäre ja für dich auch zu überlegen. Wenn du jetzt umschichtest hast du

1. Ordergebühren

2.  fallen Steuern auf deine Gewinne an was dir ja erstmal als Startkapital für deine Wachstumswerte fehlt.

3. Minderst du deinen Dividendenfluss.

Den einen richtigen Weg wird es wohl nicht geben. Theoretisch wäre es besser alles in Wachstum zu stecken, und erst später zu liquidieren oder auf Dividenden umschichten. Ich persönlich fühle mich aber besser wenn von Anfang an schon eine gewisse Ausschüttung vorhanden ist, bei der ich dann immer wieder erneut entscheiden kann ob ich reinvestiere oder nicht. Die Ausschüttung kostet natürlich erstmal auch Steuer und geht auf Kosten der Rendite.

Wie gesagt, den einen richtigen Weg gibt es leider nicht. Ein Freund von mir, der in Bitcoin investiert hat belächelt mich immer nur wenn ich wegen ein paar Prozentpunkte hin und her überlege. 😀

 

 

 

Mahlzeit,

 

grundsätzlich sind Dividenden (oberhalb des Freibetrags, wovon ich bei dieser Summe mal ausgehe) natürlich steuerlich nachteilig gegenüber einer thesaurierenden Anlage mit gleicher Gesamtrendite. Da kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben.

Auch in der Entnahmephase ist eine Entnahme per Verkauf i.d.R. günstiger, da Steuern nur auf den Gewinnzuwachs fällig werden und nicht auf die ursprüngliche Einzahlung. Dividenden hingegen werden komplett versteuert.

Zudem schränkst du dich mit dem Kriterium Ausschüttungsrendite bei der Aktienauswahl eben auch ein.

Der einzige rationale Grund für Dividendenwerte wäre der Glaube an einen Qualitätsindikator der zumindest so viel Überrendite verspricht, dass er die Nachteile aufwiegt.

 

Ich war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation (mit Dividenden-ETF statt Einzelaktien, aber das ist ja recht egal) und habe mich dann entschlossen einen klaren Cut zu machen. Dividenden-ETF raus, marktbreiter ETF rein, auch wenn dafür erst einmal ein paar Steuern und Ordergebühren fällig wurden. Langfristig sollte es sich lohnen.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Zuerst einmal ein herzliches Dankeschön an Euren informativen Antworten.
Ich hole über mich noch ein bisschen aus, und bitte Euch um eine weitere Einschätzung meiner Anlagen...ich hoffe ich platziere trotz Anlagediskussion
meinen Text im Forum nicht an falscher Position.

Ja, ich kann mit meiner Performance zufrieden sein, zumal ich an den Aktienmarkt ging, als gerade die Dotcom Blase kurz vorm Zerplatzen war.
Da hatte ich Buchverluste von über 50%. Und als kleiner Schüler mit einem beschränkten Nebenjob-Einkommen tut das schon weh,
wenn Du Dein Geld (zumindest theoretisch) davon fliegen siehst. Und klar man findet immer irgendwo eine bessere Anlagemöglichkeit - im Nachhinein...
Aber diesen darf man als Anleger nie hinterhertrauern, oder denken <hätte ich nur da und dort angelegt> sonst wird man nicht mehr froh.

Bei mir wird die nächsten Jahre zwecks einer beruflichen Änderung nicht mehr viel so übrig sein am Montatsende. Trotzdem möchte ich mein Ziel nicht
aus den Augen verlieren, erst recht die kompletten Dividenden reinvestieren, und noch eine intensivere Sparquote anpeilen.
Mein Traum ist es dann mit Beginn +-50 unabhängig vom System zu sein, eine (sehr) lange Radtour zu planen, und über ein Jahr die Welt wieder auf dem
Zweirad zu sehen.
Danach nach Hause kommen, und nicht mehr arbeiten zu MÜSSEN, sondern mich meiner Tätigkeit, dem Werkeln zu Tüfteln zu verschreiben. Habe auch schon
die ein oder andere Fertigung erstellt, die Arbeit gibt mir einfach sehr viel - auch durch meine technischen Ausbildungen als Ingenieur und
auch Industriemechaniker, die mir die Fähigkeiten geben auch komplexere Dinge am PC zu planen.

Ich bin sehr gespannt wie sich meine Zielverfolgung entwickelt, ist immer wieder interessant, wenn man sieht wo man finanziell vor ein paar
Jahren stand, wie sich es entwickelt...

Ich wurde schon früh durch meinen Pateonkel (war Banker) der Finanzwelt nähergebracht. Ich konnte seine Begeisterung und Faszination von Beginn an absolut teilen.
Er gab mir auch Einsicht in den Börsenbrief boerse-aktuell. Hat jemand von Euch hier auch Erfahrungen mit dem Brief und die darin angepriesene Strategie? Dieser Aktienbrief verschreibt sich ja ganz der buy und hold Strategie /Buffet sowie Fokus auf nachhaltige Dividenden.
Wie gesagt, ich bin bisher ganz gut durch die Krisen seit der dotcom-Blase manövriert, denke aber hier und da könnte man noch etwas anpassen, wozu ich gerne Euch hören würde.

Nun zu meinem Portfolio:

- AFLAC
- BASF
- EXXON
- CISCO
- 3M
- PROCTER
- ILLINOUIS TOOL WORKS
- SCOTIABANK
- JOHNSON & JOHNSON
- SYSCO
- EMERSON
- NOVARTIS
- OMNICOM (Werbebranche)
- FRESENIUS
- NIBE (Wärmepumpen Schweden)

Im Speziellen bereiten mir EXXON/FRESENIUS/BASF/NOVARTIS/OMNICOM seit einiger Zeit Kopfzerbrechen, waren eigentlich alle zuverlässige gute Performer in Kurs wie Dividende, doch weit einigen Zeiten nicht mehr. Gerade EXXON ist ja ein sehr polarisierender Wert, momentan sage ich noch, die Umstellung von Öl auf Alternativen passiert nicht von heute auf morgen, und kann auch nicht ganz ohne Öl von statten gehen, zudem wird Öl auch in der ganzen Produktion verschiedener Produkte verwendet.

1. Ist hier bei meinen Einzelaktien ein nachhaltiger TurnArround zu sehen? Oftmals zahlt es sich aus schlechtlaufende Positionen die Treue zu halten und irgendwann ziehen sie wieder überdurchschnittlich an, aber Umfeld/Branche/Zukunft/gutes Management et cetera muss stimmen.

2. Des weiteren seht Ihr eine bessere Performance wenn man in ausgesuchten Einzel-Aktien investiert oder in ETFs, wo meiner Meinung eben auch einige
Rohrkrepierer drin sind, die die Gesamtperformance drücken...

3. Habt Ihr weitere Empfehlungen für meine Strategie/Anpassungen oder Vorschläge für Neuanlagen?

Prinzipiell möchte ich meine Anlagestrategie nicht komplett über den Haufen schmeißen, aber vielleicht hat ja jemand ähnlich angelegt, und hat auch
Anpassungen vorgenommen die ihn weiter brachten.

Schon mal vorab, vielen lieben Dank für Eure inputs!

...ich weiss, ich hab bissl viel input geliefert;-)

Hat jemand trotzdem Erbarmen und gibt mir feedback?:-)

Gerne auch eigene Erfahrungen in ähnliche Situationen oder Erfahrungen in meinem Alter/Hintergründe (40 Jahre, nicht verheiratet und keine Kinder;-) und sogar auch mit dem Hintergrund, temporär eher sehr wenig zurücklegen zu können.

Danke Euch schon mal.

Hallo @silent

Mit Empfehlungen zu Aktienbriefen muss man im Forum vorsichtig sein, da das als ggf. unerlaubte Werbung interpretiert wird. Da wurde mal ein ganzer Pfad gelöscht. Wir auch immer, ja der genannte Brief ist bekannt und auch ich richte mich zu geschätzt 2/3 an deren Empfehlungen. Bin Einzelaktienfan und daher kommt mir das auch sehr entgegen was im Brief so geschrieben wird. Insbesondere bei Konsum und Industietiteln hole ich mir da die Ideen. Ich muss klar sagen, ohne die ruhige Art die Investitionen an der Börse zu betrachten wie ich es dort gelernt habe, wäre ich nicht da wo ich heute stehe, nämlich FIRE.

Ich sehe an Ihrem Portfolio "die reine Lehre" dieses Aktienbriefes. Ob, wie das andere, auch Herr Nölting sagen, Dividendenausschüttungen allensfalls neutral oder sogar negativ zu bewerten sind, teile ich nicht. Nur weil ein Firma keine Dividenden ausschüttet muss der Kurs noch lange nicht mehr steigen als eine die das tut. Übrigens steht es doch jedem Anleger frei, mit den Ausschüttung wieder neue oder den gleichen Titel den er schon im Depot hat sofort wieder zu kaufen. Für mich ist viel mehr interessant was denn die Firma mit den Cash Bergen macht. Innovation durch Forschung, oder Übernahmen oder Aktienrückkauf? Man sieht doch, dass auch den Großen langsam die Ideen ausgehen, egal ob Cisco, Microsoft, Apple oder Amazon. Und wie lange die teilweise cash rumliegen haben! Unverzinst! Da hätte ich mit der Ausschüttung und eigener Entscheidung was zu kaufen auch ggf. Vorteile gehabt. Also sehr differenziertes Bild!

Eine Firma die regelmäßig ausschüttet, die zeigt doch auch, dass Sicherheit und Vertrauen ins eigene Geschäftsmodell stimmen. Und die die seit vielen Jahren steigern, die wollen ja die Serie oft nicht reißen lassen, was ein  INflationsausgleich ist für uns Anleger. Aber klar, ich nehme Dividenden auch durchaus für Konsum, FIRE eben.

Ansonsten: 320.000 € und mit dem Plan Fahrradweltreise, noch ca. 10 Jahre arbeiten. Klingt doch nach nem vernünftigen Plan. Dranbleiben, regelmäßig investieren, egal ob ETF oder Einzel-Wachstums-Aktie.

Hallo nochmal liebe Gleichgesinnte,

ich (40 Jahre) melde mich nochmal. Vor Jahren habe ich mir schon einen Finanzplan erstellt, nach dem ich mit konservativ gedachten Zuwächsen und Renditen (Erfahrung aus den letzten Jahrzehnten, bin in der Dotcom-Blase kurz vor 2000 eingestiegen, und habe extreme Buchwert-Verluste erlitten, aber damals schon mir bewusst gemacht, dass verkaufen nicht der richtige Weg ist, sondern gute Aktien zu Tiefstpreisen nachkaufen) mit Anfang 50 Lenzen Privatier sein kann und von meinen Dividenden leben. Gerade passiert aber viel in der Welt(-Ordnung), da ist diese Rechnerei auch wieder sehr vage und vieles in der Zukunft möglich oder nicht möglich.

Meine Rechnung geht einher mit der Strategie, die ich momentan fahre (Depot darauf ausrichten, dass ich grob 2% Netto-Dividenden bekomme) beizubehalten. Ø-Netto-Dividenden von 2%-2.5% ist trotzdem sehr hoch, viele Dividenden-Aristokraten liegen hier darunter, deshalb habe ich auch Wackelkandidaten hinsichtlich der langfristigen Wachstumschancen genommen, aber mit einer relativ hohen (nur momentan sicheren) Dividende, wie:

exxon                   (>4% Brutto Dividende)

basf                       (>5% Brutto Dividende)

omnicom             (>3% Brutto Dividende) …nein nicht omicron😉

fresenius

novartis

1.   Kurze Zwischenfrage/Einschätzung von Euch: Was hält Ihr von diesen Aktien langfristig?

Ohne diese wird es schwierig die 2%-2.5% Netto-Dividendenrendite zu halten.

2.   Oder habt Ihr Alternativen in diesen Branchen UND mit diesen Dividendenrenditen (D-Sicherheiten)?

Ich hatte schon mal gefragt, nach einer Umschichtung auf Nicht-Dividendenaktien, eher auf Firmen die Gewinne wieder in Wachstum reinvestieren. Von dieser Idee komme ich ab, da hier große Gewinn-Steuern anfallen würden, und nicht gesagt ist, dass diese Firmen immer besser performen.

Ein weiterer Gedanke von mir:

Ich möchte als Privatier nicht „nur“ Freiheit und Reisen genießen, sondern in einer Größenordnung von ca. 2-3 Tagen/w selbstständig und frei arbeiten mit folgenden Ideen:

  • (spezielle) Holzmöbel herstellen nach Kundenwunsch, da ich hier schon für mich einiges selbst hergestellt habe – und positive Rückmeldungen – teils auch Aufträge schon bekam
  • Ich arbeite momentan als Gewerbeschullehrer und könnte mir vorstellen hier sogar 1Tag/w noch zu unterrichten, weil es einfach Spaß macht
  • Ich hätte somit genügend Zeit für mich (die ich ja auch variieren kann), trotzdem eine Aufgabe/Gerüst und ein weiteres, wenn auch kleines Zusatzeinkommen, das ich aber nicht mit der typischen „Arbeit um Geld zu verdienen“ in Verbindung bringe.

3.   Wie bekomme ich heraus, ob überhaupt ein Markt da ist, um solche Möbel zu verkaufen? Eine Frage, die vielleicht hier auch beantwortet werden kann…

4.   Gibt es einen Rechner oder kennt jemand einen, in dem ich diese „Randbedingungen“ eintragen kann, damit ich grob weiß, wann (bevor ich 50 bin?) ich dieses neue Leben beginnen könnte? Klar kann ich mir hier eine Excel erstellen, aber vielleicht gibt es ja sowas auch schon…

5.   Würdet Ihr durch das ganze Weltszenario (man weiß nicht welche neuen Ordnungen und Sicherheiten es auch bezüglich Aktienentwicklung geben wird) einen anderen Puffer oder Berechnungsart anwenden, wenn man den Zeitpunkt als Privatier berechnen möchte?

Ich habe meine Fragen nummeriert, da seht Ihr schneller auf was es mir ankommt.

Ich bin gespannt auf Eure Einschätzungen und seht es mir nach, manchmal vielleicht ein bisschen „eigen“ zu agieren oder zu argumentieren und die ein oder andere Frage nicht genau hierher passt… Vielen herzlichen Dank Euch im Vorfeld.

Herzliche Gruesse,

.Manuel.