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Haus oder Wohnung: Was ist günstiger in der Wartung/monatlichen Kosten?

Hi zusammen,

wollte gerne mal von euch hören, wie eure Erfahrungswerte hier sind.

Würden uns für eine 4 Zimmer Wohnung interessieren mit 100-120m² oder eben als Reihenhaus/Einzelhaus.

Kaufpreis kann angenommen werden, das es ähnlich ist und Auto etc. auch ähnlich.

Was wäre denn günstiger an monatlichen Betriebskosten:

  • Grundsteuer, Müll, Kanal, Versicherung
  • Reparaturrücklage
  • Heizung
  • Strom

Liebe Grüße,

Tom

Hallo Tom und willkommen hier zum ersten Beitrag 😉

Ich wohnte schon in beidem Haus und Wohnung. Bei der Steuer, Müll und Wasser kommt es stark auf die Kommune an und deren Hebesätze BJ. usw.

Bei den Verbrauchskosten auf die Effizienz der Dämmung. So brauchte ich in der 64m2 Wohnung BJ97 mehr Heizkosten als im 200m2 Haus mit der Wärmepunpe.

Bei einer Wohnung hast du eine Eigentümergemeinschaft und damit Kosten für den Verwalter und die Nebenanlagen, dies im Haus nicht. Beim Haus musst du die Rücklagen selbst bilden. Die Rücklagen sind beim Haus höher, da du Dach, Fassade usw. nicht teilst.

Von daher sind pauschale Aussagen schwierig. Bei den laufenden Kosten ist das Haus gar nicht so teuer. Teuer wird es bei Reparaturen und Erneuerungen.

Pauschale Aussagen sind schwierig - Tendenziell sollte eigentlich die Wohnung in vergleichbarer Lage günstiger in der Anschaffung sein.

WEG hat Nachteile - man kann sich z.B. ordentlich in die Haare kriegen, Verwalter kostet Geld, man hat weniger Freiheiten. Hat aber auch Vorteile - man muss sich selbst z.B. nicht darum kümmern, dass wichtige Versicherungen abgeschlossen sind, wer den Rasen mäht oder im Winter den Gehsteig räumt, wenn z.B. ein Dach kaputt ist, zahlt man nur anteilig... bei der Heizung gibt es potenzial, dass es günstiger ist (guter Anteil der Wand/Boden/Deckenfläche wird von Nachbarn geheizt), wir haben damals in einem nachgedämmten Altbau über Fernwärme nur um die 30ct pro qm und Monat bezahlt, in einem gut "eingebetetten" 1-Zimmer Appartment habe ich mal vier Jahre lang die Heizung fast gar nicht eingeschaltet, ohne zu frieren... auch Müll kann günstiger sein, Kabel kostet u.U. nur einen Bruchteil (dafür muss man es halt auch mitbezahlen, wenn man es gar nicht braucht...)... man muss sich den Einzelfall anschauen, Wohnung hat Potenzial, günstiger zu sein.

Zitat von Muslime_Frugi am 14. Oktober 2020, 17:10 Uhr

Hallo Tom und willkommen hier zum ersten Beitrag 😉

Ich wohnte schon in beidem Haus und Wohnung. Bei der Steuer, Müll und Wasser kommt es stark auf die Kommune an und deren Hebesätze BJ. usw.

Bei den Verbrauchskosten auf die Effizienz der Dämmung. So brauchte ich in der 64m2 Wohnung BJ97 mehr Heizkosten als im 200m2 Haus mit der Wärmepunpe.

Bei einer Wohnung hast du eine Eigentümergemeinschaft und damit Kosten für den Verwalter und die Nebenanlagen, dies im Haus nicht. Beim Haus musst du die Rücklagen selbst bilden. Die Rücklagen sind beim Haus höher, da du Dach, Fassade usw. nicht teilst.

Von daher sind pauschale Aussagen schwierig. Bei den laufenden Kosten ist das Haus gar nicht so teuer. Teuer wird es bei Reparaturen und Erneuerungen.

Danke dir!

Würde Annehmen Wohnungsbau nicht älter als 20 Jahre, Haus wäre Fertigteilhaus

Gerade bei einer theoretischen Reparaturrücklage beim Haus bin ich mir sehr unsicher. Was würdet ihr rechnen?

Reparaturrücklagen für ein Haus ist echt schwierig zu sagen. Ich mein ein neues Dach kostet Dich auf jeden Fall einiges, aber wenn mal die Heizung repariert werden soll, sind die Kosten natürlich nicht so hoch.
Ich sehe die Idee von Rücklagen schaffen aber sowieso etwas altmodisch. Ich denke man ist besser dran, dass man sein Geld irgendwo investiert hat und die Investition flexibel genug ist, dass man es jeder Zeit wieder rausziehen kann. Wichtig dabei ist natürlich, dass man sein investiertes Geld ohne Verluste bzw. idealerweise mit Gewinn wieder rausziehen kann falls es zu größeren Renovierungsarbeiten kommt.

Als Rücklagenempfehlungen für ein Haus findet man im Netz verschiedene Infos. Ich habe auch nie ein separates Rücklagenkonto gebildet und halte dies in meiner Cash Position vor. Ein Dach kommt ja nicht völlig überraschen. Mein Haus ist neuwertig, da rechne ich die nächsten Jahre und Jahrzehnte nicht mit größeren Sumen.

Ich sehe das genauso. Man weiß ja was irgendwann an Renovierungen/Reparaturen ansteht. Ein separates Rücklagenkonto würde ja auch wirklich nur Sinn machen, wenn man darauf Zinsen bekommt was ja momentan offensichtlich unwahrscheinlich ist.

Ich bevorzuge Eigentumsgemeinschaften für die Eigennutzung am besten kleine Einheiten mit 3 Pateien in Eigenverwaltung.  Die Kostenteilung bei den Investionen ist hierbie für mich der Hauptgrund. Aktuelles Beispiel. Erneuerung der Heizung im thermischer Solaranlage - Kostenpunkt pro Partei 8000 Euro. Ansonsten eben das 3fache.

Mann sollte es aber nicht nur aufgrund der Kosten betrachten.  Ich zum Beispiel habe auch keine Lust mich ständig um den Garten zu kümmern, da ist es mir lieber im Haus sind andere Gartenfreunde die das machen und bisher waren die immer da. Auch die Teilung beim Schneeschippen und den anderen Tätigkeiten kommt mir entgegen.

Zitat von Lex am 16. Oktober 2020, 8:50 Uhr

Ich bevorzuge Eigentumsgemeinschaften für die Eigennutzung am besten kleine Einheiten mit 3 Pateien in Eigenverwaltung.  Die Kostenteilung bei den Investionen ist hierbie für mich der Hauptgrund. Aktuelles Beispiel. Erneuerung der Heizung im thermischer Solaranlage - Kostenpunkt pro Partei 8000 Euro. Ansonsten eben das 3fache.

Sorry Lex,

das kannst du so nicht rechnen. Kostenpunkt einer Erneuerung der Gasheizung mit SolarThermie-Anlage im Einfamilienhaus bis 130 qm so um die 12.000 Euro und da hast du noch teuer eingekauft. Du bekommst halt als Einfamilienhausbesitzer heute die höchsten Förderungen und hast diese dann auch für dich alleine und musst nicht teilen. Abgesehen davon ist die Heizung bei gleicher Wohnfläche ja auch meist kleiner und günstiger. Genauso ist es mit der Wertsteigerung des Gebäudes, auch diese ist ja dann nur bei dir auf der Habenseite und wäre nicht durch drei zu teilen.

Gruß Energiefuchs

Zitat von tom_mai am 14. Oktober 2020, 16:28 Uhr

Hi zusammen,

wollte gerne mal von euch hören, wie eure Erfahrungswerte hier sind.

Würden uns für eine 4 Zimmer Wohnung interessieren mit 100-120m² oder eben als Reihenhaus/Einzelhaus.

Kaufpreis kann angenommen werden, das es ähnlich ist und Auto etc. auch ähnlich.

Was wäre denn günstiger an monatlichen Betriebskosten:

  • Reparaturrücklage
  • Heizung
  • Strom

Liebe Grüße,

Tom

Sorry, aber das ist so ungefähr die gleiche Frage "Was kostet ein Auto"

Genau deferierte Objekte, d.h. genau diese Wohnung oder das eine Einfamilienhaus kannst du relativ einfach anhand von Kostentabellen einordnen.

Allgemeine Aussagen gehen da gar nicht, wobei wir wieder beim Auto sind.

Alleine der Energiestandard kann Unterschiede im 6 stelligen Bereich an Euros in den nächsten 20 Jahren ausmachen. Genauso wie ein Flachdach auf der Pseudo-Bauhausvilla? deutlich höhere Wartungs- und Instandhaltungskosten hat wie ein Satteldach ohne Dachfenster und Gauben. Oder ein verklinkertes Haus halt nicht gestrichen werden muss, und so weiter und so weiter.

Vergleich ist an richtigen bestehenden Objekten sicherlich machbar, alles andere ist mit hoher Fehlerquote behaftet.

Zitat von Energiefuchs am 16. Oktober 2020, 16:15 Uhr

Sorry, aber das ist so ungefähr die gleiche Frage "Was kostet ein Auto"

Genau deferierte Objekte, d.h. genau diese Wohnung oder das eine Einfamilienhaus kannst du relativ einfach anhand von Kostentabellen einordnen.

Allgemeine Aussagen gehen da gar nicht, wobei wir wieder beim Auto sind.

Alleine der Energiestandard kann Unterschiede im 6 stelligen Bereich an Euros in den nächsten 20 Jahren ausmachen. Genauso wie ein Flachdach auf der Pseudo-Bauhausvilla? deutlich höhere Wartungs- und Instandhaltungskosten hat wie ein Satteldach ohne Dachfenster und Gauben. Oder ein verklinkertes Haus halt nicht gestrichen werden muss, und so weiter und so weiter.

Vergleich ist an richtigen bestehenden Objekten sicherlich machbar, alles andere ist mit hoher Fehlerquote behaftet.

Danke euch für die Antworten

@Energiefuchs - dann eventuell die Frage anders gestellt. Was müsste ich machen, damit ich für meine zukünftige Familie, ca. 100m² an Wohnraum habe - aber die Wartungskosten so gering wie möglich halten kann über die nächsten 20-30 Jahre?

Liebe Grüße

Zitat von tom_mai am 16. Oktober 2020, 16:43 Uhr

@Energiefuchs - dann eventuell die Frage anders gestellt. Was müsste ich machen, damit ich für meine zukünftige Familie, ca. 100m² an Wohnraum habe - aber die Wartungskosten so gering wie möglich halten kann über die nächsten 20-30 Jahre?

Liebe Grüße

Auf die so formulierte Frage wäre die Antwort wahrscheinlich: Bauen oder Neubau kaufen. Absehbar günstige Betriebskosten sind bei Anschaffung leider tendenziell schon eingepreist, man spart sie nicht wirklich.

Zitat von TheWanderer am 16. Oktober 2020, 16:53 Uhr

Auf die so formulierte Frage wäre die Antwort wahrscheinlich: Bauen oder Neubau kaufen. Absehbar günstige Betriebskosten sind bei Anschaffung leider tendenziell schon eingepreist, man spart sie nicht wirklich.

Hallo @thewanderer,Beim Kauf eines Neubaus bzw. einer Eigentumswohnung hast du ggfls. schon mit Einschränkungen recht mit der Einpreisung bzw. der geringeren Einsparungen. Beim Bauen eines Eigenheims sieht das schon anders aus. Ein Beispiel:

Eine monolotische Außenwand mit 50 cm Porenbeton und einem U-Wert von unter 0,15 mit Außen- und Innenputz sehe ich in dem Zeitraum der Abschreibung bzw. bis wieder eine Sanierung (hier gehe ich persönlich von 50 Jahren aus, wenn der Außenanstrich gepflegt wird) als deutlich günstiger an als ein 30 cm Mauerwerk mit gerade noch erlaubtem U-Wert von 0,26 die im Zuge der Dekarbonisierung spätestens in 25 Jahren ein Wärmedämmverbundsystem erhalten wird. Die Mehrkosten von 10-20 Prozent der Erstellungskosten gehen alleine schon im längeren Abschreibezeitraum ins jährlich positive über bzw. fallen durch die staatlichen Förderungen für Energiesparendes Bauen gar nicht an.

Zweites Beispiel:

Ein Standard-Dachstuhl wird in der Regel mit 6 auf 20 cm Sparren alle 65 cm gebaut und gezimmert, so passt die gesetzlich geforderte Dämmung gerade noch dazwischen und es ergibt sich ein U-Wert so um die 0,24. Bei unserem Dachstuhl sitzen die Sparen mit Abmessung 6x30 cm auf 1m Abstand, es passen 30cm Dämmung dazwischen und wir haben unterhalb der Luftdichtheitsebene noch mal 10 cm gedämmte Installationsebene. Diese Ausführung hat einen U-wert von 0.07 , hat weniger Wärmebrücken und der geringere Holzanteil sorgt sogar durch weniger Material, Fertigungs- und Montagekosten für den gleichen Preis wie vorgenannte Ausführung.

Braucht natürlich Fachleute bzw. Interesse an der Sache um entsprechende kostengünstige Ausführungsdetails zu entwickeln, leider haben wir noch das kleine Problem das der Architekt/Planer meist eine prozentuale Rechnung abhängig von der Bausumme stellt. Warum also günstiger bauen.

 

Zweites Beispiel:

Ein Standard-Dachstuhl wird in der Regel mit 6 auf 20 cm Sparren alle 65 cm gebaut und gezimmert, so passt die gesetzlich geforderte Dämmung gerade noch dazwischen und es ergibt sich ein U-Wert so um die 0,24. Bei unserem Dachstuhl sitzen die Sparen mit Abmessung 6x30 cm auf 1m Abstand, es passen 30cm Dämmung dazwischen und wir haben unterhalb der Luftdichtheitsebene noch mal 10 cm gedämmte Installationsebene. Diese Ausführung hat einen U-wert von 0.07 , hat weniger Wärmebrücken und der geringere Holzanteil sorgt sogar durch weniger Material, Fertigungs- und Montagekosten für den gleichen Preis wie vorgenannte Ausführung.

Braucht natürlich Fachleute bzw. Interesse an der Sache um entsprechende kostengünstige Ausführungsdetails zu entwickeln, leider haben wir noch das kleine Problem das der Architekt/Planer meist eine prozentuale Rechnung abhängig von der Bausumme stellt. Warum also günstiger bauen.

 

Das mit den Sparren kann ich nur bestätigen. Habe ich schon 1990 gemacht , obwohl meine Überlegung damals nicht das Energiesparen war, sonder das Aufheizen , b.z.w. nicht Aufheizen, eines bis in die Spitze offenen Dachgeschosses. Der Architekt hat damals nur mit dem Kopf geschüttelt, aber ich freue mich heute .

Zitat von tom_mai am 14. Oktober 2020, 18:43 Uhr

 

Würde Annehmen Wohnungsbau nicht älter als 20 Jahre, Haus wäre Fertigteilhaus

wäre beides nicht die "frugale" GÜNSTIGSTE Lösung

günstig ist eher ein "Althaus" (ohne Denkmalschutz) ... in dem Du z.B. einen Ofen hast ...

--> kannte jemanden, der so ein altes Bauern-/Taglöhnerhäuschen jahrelang einfach mit kleingesägten Einwegpaletten beheizt hat, die bei einer Firma im Nachbarort ansonsten containerweise entsorgt worden wären
(Heizkosten: ca. 1 Liter Diesel pro Fuhre)