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Hallo und Bitte um Feedback 🙂 33 Jahre alt, Single, Gutverdiener

Hallo zusammen,

ich wünsche mir Feedback zu meiner Situation aus Sicht des Forums und möchte mich einmal vorstellen:

33 Jahre alt, Single, wohne zur Miete, keine Schulden, 80k in Vanguard FTSE All-World (A1JX52), 6k Liquiditätsreserve auf Tagesgeldkonto mit knapp 3% Zinsen, habe sonst keine Altlasten wie Riester-, Bauspar-, BaV-Verträge o.ä.

Als ich mit 29 angefangen habe zu arbeiten (Master BWL) habe ich mir vorgenommen zu wissen, was ich mit meinem ersten Gehalt anstellen soll. Ab dann habe ich gefühlt alle Finanztip Artikel dreifach gelesen, mich bei Gerd Kommer, Hartmut Walz und Finanzfluss über die bunte Welt der Finanzen informiert.

Meine Versicherungen sind alle stimmig und aktuell (BU, PHV, GKV, KFZ) und werden regelmäßig überprüft und aktualisiert. Ich bin, finanziell gesehen, fertig optimiert. Auch wenn das natürlich ein fortlaufender Prozess ist.

Meine monatlichen Variablen- und Fixkosten (inkl. der jährliche Einmalzahlungen) belaufen sich auf 1.550€ / Monat. Ich verdiene 3.950€ netto / Monat. Ich musste leider bei "Null" anfangen (also ohne Zuschuss von Eltern oder Erbe) und konnte besonders zu Beginn nur wenig wegsparen. Im Anhang einmal mein Portfolio-Verlauf.

Ich verfolge keine FIRE Strategie, sondern möchte mir mit meinem Ersparten die Freiheit "erkaufen", mir meinen Job und mein Lebensumfeld aussuchen zu können. Ich arbeite gerne. Obwohl ich mich in einer guten Situation befinde, geht mir der ganze Spaß zu langsam. Also habe ich diesen Monat ein nebenselbständiges Gewerbe angemeldet und möchte Firmen beraten mit einem Stundensatz von ca. 120 - 180€/h. Ich bin gespannt ob sich Personen aus meinem Netzwerk melden. Was kann ich noch machen? Wie geht ihr vor? Was denkt ihr zu meiner Situation? Freue mich über Beiträge. LG Markus

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Hallo Markus,

du bist top ausgebildet, verdienst sehr gutes Geld und deine Sparquote ist mit 60% deutlich überdurchschnittlich.

Wenn das mit deinem Nebenverdienst klappt, steigt das nochmal an! Die fachliche Expertise und erste zufriedene Kunden können die Grundlage bilden, zu skalieren, indem du andere Berater einstellst. Damit wechselst du dann die Liga. Aber dass das kein Selbstläufer ist, muss ich nicht erwähnen.

Ich bin der Meinung, dass du aufgrund der moderaten laufenden Kosten von 1550€ monatlich deine Zielsituation schon erreicht hast. Such dir dein Umfeld und deine Tätigkeit einfach jetzt schon aus! Du kamst mit 26k brutto p.a klar. Das entspricht dem Mindestlohn. Egal wie scheiße dein Traumjob bezahlt wird, du könntest genauso weiterleben wie bisher. 🙂

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

@markus89

Erfrischend, mal von jemand zu lesen, den Erfolg nicht runterzieht sondern Lust auf mehr macht. Ja, klotze ran, schau was du alles mit deinem Verstand und Motivation reißen kannst. Geht's gut, fein(!), geht's schlechter, egal(!), das was du hast wird deswegen nicht weniger und der Zinseszins spielt dennoch in deinem Team.

Weitermachen,  berichten, Lob abholen. So einfach sieht die Zukunft aus!

Wilkommen hier, hört sich doch alles sehr gut an.

Dennoch kleiner erhobender Zeigefinger: Ist deine Nebentätgkeit auch mit Deinem Job rechtlich vereinbar? Klauseln wie "Nebentätigkeit muss genehmigt werden" etc.... Sollte geklärt sein. Wenn fachfremd sicher kein Thema und kann nicht verweigert werden, solange der Hauptjob nicht Gefahr läuft zu leiden. Wenn nicht fachfremd, dringend klären und abstimmen.

 

Mails bitte an MoneyMaker@nwmf.de

@markus89

Das klingt ja alles schon ganz gut und sehr durchstrukturiert.

Magst du mal ein paar mehr Infos zu deinem Nebengewerbe geben. Komme selber aus dem Finance Bereich und spiele auch immer mal wieder mit dem Gedanken, weiß aber überhaupt nicht wie man da den einstieg hinbekommt, also wo man potenzielle Auftraggeber findet und wie man das zeitlich mit dem Hauptjob kombinieren kann.

Wenn du schon eine Gewerbe angemeldet hast (BTW. Wieso eigentlich Gewerbe und keine Freiberufliche Tätigkeit) müsstet du mit deiner Planung ja schon recht fortgeschritten sein.

LG

Exceljunkie

@exceljunkie

Das Steuerrecht definiert im Einkommensteuergesetz die freiberufliche Tätigkeit als: "selbständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit". Als beratender Betriebswirt könnte @markus89 sicher auch als Freiberufler durchgehen.

i.d.R. möchte man in die Definition nach dem Steuerrecht fallen, wegen der Gewerbesteuerfreiheit. Ob das FA da mitspielt, muss im Einzelfall geklärt sein (da gibts bei Anmeldung einen Fragebogen vom FA). Spielt dann evtl. später eine Rolle, wenn die GwSt Freibeträge überschritten werden.

eigene Erfahrung: die Arbeit als IT-Berater ist nicht freiberuflich, als IT-Trainer schon.

Mails bitte an MoneyMaker@nwmf.de

Hi,

bitte entschuldigt die späte Antwort 🙂 vielen, vielen Dank für eure Beiträge.

Zitat von karlmags am 8. Februar 2025, 14:07 Uhr

Such dir dein Umfeld und deine Tätigkeit einfach jetzt schon aus!

Das ist ein sehr motivierender Satz, klasse. Ich sollte bedenken, dass ich vielleicht noch ein bisschen Geld für ein eigenes Haus (sofern ich eins besitzen möchte) ansparen sollte. Aber wenn nicht, hast du in der Tat Recht!

Zitat von Absprung_2020 am 8. Februar 2025, 16:49 Uhr

Weitermachen,  berichten, Lob abholen. So einfach sieht die Zukunft aus!

Mega - ich mag den Spirit hier 😀

Zitat von exceljunkie am 9. Februar 2025, 13:16 Uhr

Magst du mal ein paar mehr Infos zu deinem Nebengewerbe geben.

Gerne. Im Grunde ist es so, wie @moneymaker auch schon beschrieben hat. Wenn du dich entscheidest einer selbständigen Tätigkeit zusätzlich zu einer Haupttätigkeit nachzugehen, solltest du das zuerst mit deinem Arbeitgeber besprechen. Ich habe meinen Chef angesprochen und dann hat die Personalabteilung mir eine "Genehmigung zur Nebenberuflichen Tätigkeit" geschickt. Ist einfach ein DinA4 Blatt in dem steht, dass ich keine direkte Konkurrenz beraten darf.

Je nachdem was du machen möchtest, wird dies vom Finanzamt als Gewerbe oder freiberufliche Tätigkeit eingestuft (einfach anrufen und nachfragen). In meinem Fall möchte ich erstmal breit aufgestellt sein und biete folgende Themen für KMU an:

  • Beratung für Managementsystem nach ISO 17025, ISO 9001, ISO 50001
  • Leadership Training für Führungskräfte
  • Beratung für den Aufbau und Strukturierung von Abteilungen (funktionierende Organigramme, Rollenverteilungen, Prozessmanagement, Dokumentenmanagement etc.)

Da der Mix zu wild ist, wurde es nicht als freiberufliche Tätigkeit eingestuft. Außerdem bestand das Risiko, dass das Finanzamt vielleicht im Nachhinein sagt, es wäre doch eine Gewerbe gewesen und dann müsste ich Gewerbesteuer nachzahlen (was auch kein Weltuntergang gewesen wäre)...

So oder so füllst du nun, je nach Einstufung, den "Fragebogen zur steuerlichen Erfassung" aus (entweder online, oder wenn es sich um eine Gewerbe handelt auf deiner Gemeinde) und erhältst damit eine Steuernummer und bist befugt, Rechnungen zu schreiben. So einfach ist das.

Kümmere dich um eine saubere Buchhaltung (nutz ggf. Software wie SevDesk), hol dir ein Geschäftskonto (Geschäftskonto-Vergleich: Bestes Firmenkonto 02/2025), geh zum Fotografen, bau dir eine Website (WordPress.com: Erstelle eine Website, verkaufe deine Waren, starte ein Blog und mehr) und hol dir eine eigene Business Handynummer.

Du kannst natürlich auch weniger Geld ausgeben und erstmal anfangen. Ganz wie du magst.

Dann könntest du dir eine Linkedin Strategie überlegen und z.B. jeden Montag interessante Beiträge posten und Leute zu deinem Netzwerk hinzufügen, die ähnlichen Tätigkeiten wie du nachgehen. Alternativ könntest du auch bisherige Geschäftspartner anrufen und sagen, dass sie dich nun auch buchen können. Und ab dann ist es glaube ich sehr individuell 🙂

LG

Ich sollte bedenken, dass ich vielleicht noch ein bisschen Geld für ein eigenes Haus (sofern ich eins besitzen möchte) ansparen sollte.

Auf das Haus kannst du immer noch sparen wenn du schon darin wohnst 🙂

Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen dass die selbstbewohnte Immobilie immer auch ein Lifestyle ist der mit nicht unerheblichem Zeitaufwand verpflichtet. Das kann toll sein aber auch nervig werden wenn man dafür an Flexibilität und Zeit "verliert".

VG

Zitat von Noordlicht am 11. Februar 2025, 18:48 Uhr

Ich sollte bedenken, dass ich vielleicht noch ein bisschen Geld für ein eigenes Haus (sofern ich eins besitzen möchte) ansparen sollte.

Auf das Haus kannst du immer noch sparen wenn du schon darin wohnst 🙂

Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen dass die selbstbewohnte Immobilie immer auch ein Lifestyle ist der mit nicht unerheblichem Zeitaufwand verpflichtet. Das kann toll sein aber auch nervig werden wenn man dafür an Flexibilität und Zeit "verliert".

VG

Haha, das kann ich bestätigen. Manchmal würde ich die Zeit gern zurückspulen und mich nicht für mein Haus entscheiden sondern für eine Wohnung mit kleinem Garten. Jetzt hab ich mich selbstverschuldet um einen Garten, einen Pool, einen Vorgarten und ein Gartenhaus zu kümmern. Für viele ein Klacks und Daily Business - aber ich bin ein ziemlicher Faulpelz & ein Sesselpupser mit 2 linken Händen noch dazu. Da habe ich mich vielleicht doch vom allgemeinen Traum vom Eigenheim blenden lassen (und so macht man das hier halt auf'm Land).

Naja, immerhin komme ich nicht auf Ideen wie mein Cousin, der ein 2000qm Grundstück mit nem alten Kotten kaufen wollte (der ist ähnlich unbegabt wie ich). Ja, mag ja alles schön und süß und romantisch sein - aber es ist ein Arsch voll Arbeit. Und das alles verkommen zu lassen ist auch richtig reudig. Mein anderer Cousin hat Opas Hof geerbt. Das Haus hat 1000qm, Fachwerk, unter Denkmalschutz, riiiiiesen Garten plus Wald - für die einen ein Traum, aber ich wollt nicht tauschen 😀

Aber da hat jeder seine Präferenz und überhaupt gibt's zu Mieten/Kaufen ja genug Threads und die Kommer's dieser Welt, die das ausführlich behandeln.

Zitat von Markus89 am 11. Februar 2025, 15:38 Uhr

In meinem Fall möchte ich erstmal breit aufgestellt sein und biete folgende Themen für KMU an:

  • Beratung für Managementsystem nach ISO 17025, ISO 9001, ISO 50001
  • Leadership Training für Führungskräfte
  • Beratung für den Aufbau und Strukturierung von Abteilungen (funktionierende Organigramme, Rollenverteilungen, Prozessmanagement, Dokumentenmanagement etc.)

Da der Mix zu wild ist, wurde es nicht als freiberufliche Tätigkeit eingestuft. Außerdem bestand das Risiko, dass das Finanzamt vielleicht im Nachhinein sagt, es wäre doch eine Gewerbe gewesen und dann müsste ich Gewerbesteuer nachzahlen (was auch kein Weltuntergang gewesen wäre)...

Das ist echt ein wilder Mix und zeigt auf, dass du viel kannst. Solltest du Startschwierigkeiten haben, würde ich nochmal einen spezialisierteren Anlauf wagen. Meiner Einschätzung nach ist es von Vorteil, sich zu spezialisieren und sich auf eine Zielgruppe zu fokussieren. Aber ich wünsche dir erstmal viel Erfolg 🙂 Und wenn du jemanden einstellen willst, meld dich noch mal. Ich seh mich künftig auch in der Rolle des Führungskräftetrainers. 😉

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.