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Habe ich genug oder zu wenig?

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Hallo liebe Frugalisten,

 

ich bin neu hier und bisher kein Frugalist gewesen (möchte auch keiner mehr werden :mrgreen: ). Mein Werdegang und Lebensstil unterscheidet sich etwas von dem, was ich bisher gelesen habe.

Da hier nach kurzem Überfliegen einiger Themen reichlich Fachwissen vorhanden ist, möchte ich mal meine Situation darlegen und bitte um Rat.

Ich bin 55, selbständig, geschieden und habe mir alles von nahezu null selbst erarbeitet. In letzter Zeit merke ich, dass ich nicht mehr so recht motiviert bin zu arbeiten und frage mich, ob ich mit meinem bisherigen Vermögen und meiner Ausgabensituation in den nächsten 1-2 Jahren in den (Un)-Ruhestand gehen sollte.

Zu meiner finanziellen Situation:

  • Wohne in einer selbstgenutzten, schuldenfreien Immobilie, Wert ca. 1,2 Mio (viel zu groß)
  • Sonstiger Immobilienbesitz (Wert ca. 2,5 Mio) vermietet, mit derzeitigen Mieteinnahmen von EUR 94.471,- p.a.
  • Darlehensstand der Immobilien aktuell: EUR 520.000,-
  • ETF´s: Derzeit EUR 60.000,-, per Sparplan mit EUR 900,- im Monat
  • Kapital-LV, die in 2027 mit ca. EUR 200.000 ,- und 2032 mit ca. EUR 140.000,- fällig werden
  • KFZ (bin großer Autonarr) derzeit 8 PkW mit derzeitigem Wert von EUR 550.000,-
  • liquides Vermögen: ca. EUR 1 Mio.

Jetzt zu meinem "Problem":

Ich möchte auch im Ruhestand auf mein Autohobby nicht verzichten, gut essen und trinken, ein Haus mit Garten bewohnen und möglichst viel Urlaub machen.

Ich rechne im Ruhestand mit Lebenshaltungskosten von EUR 5.000-6.000,- im Monat, zusätzlich würde ich für Urlaube und Wochenendtrips pro Jahr ca. EUR 25.000,- einplanen.

Da ich finanziell sehr konservativ denke, hatte ich bisher von Aktien und Fonds die Finger gelassen und mag mein Vermögen auch ungern fremdbetreuen lassen.

Notgedrungen habe ich dann sehr spät 2017 mit einem ETF-Sparplan angefangen, der sich so erfreulich entwickelt hat, dass ich mich natürlich ärgere, dass ich keine Einmalzahlung am Anfang durchgeführt habe.

Die Mieteinnahmen und Immobilien sind sehr solide, würde ich gerne behalten.

Die Frage ist: Was mache ich mit dem Barvermögen und den LV´s und ist das ausreichend? Bitte nicht lachen, aber ich habe immer die diffuse Furcht, es könnte, wenn ich 100 werde nicht langen oder ich muss mich irgendwann einschränken (Dass ich mit 90 keine Autorennen mehr fahre und die Urlaube auch weniger werden , ist mir bewusst).

Vielen Dank bereits im voraus für euren Rat.

 

Heinz

 

 

 

 

 

 

 

 

Hallo Heinz,

 

heute ist hier mal wieder ein ganz spezieller Tag: der eine fragt, ob er Mitte 50 mit 300 TEUR über die Runde kommen wird und der andere ist Mitte 50 und fragt, ob die 5 Mio Vermögen reichen werden...

Wenn deine Kosten so sind wie von dir angegeben, dann sollte das doch locker hinhauen, oder? Und wenn nicht, verkaufst du eben 4 Autos. Bald gibt es sowieso ein Tempolimit und das Ganze macht keinen Spaß mehr!

Hallo Privatier,

danke erstmal für Deine Antwort.

 

😀 Das mit den Autos habe ich erwartet!

Mir ist Querdynamik wichtiger als Längsdynamik, daher juckt mich ein Tempolimit wenig.

Aber ich sehe schon, Deiner Meinung nach scheint es zu reichen 😉

Aber was mache ich mit Liquidem Vermögen? Einfach auf dem Girokonto behalten und entnehmen bis zur letzten Fahrt im Kombi, oder irgendwie anlegen mit überschaubarem Risiko und Entnahmeplan?

Alles in Aktien, mit der Furcht im Hinterkopf: ein Crash und 30% des sauerverdienten und versteuerten Geldes sind erstmal weg?

 

 

Hallo alteisen

Warum investierst Du nicht noch mehr in Immobilien?

Bei der Art von Immobilie würde ich vor allem pragmatisch denken, also keine Luxus-Villas, die schnell an Wert verlieren. Wichtig sind die Bedürfnisse der kleinen Leute, vor allem auch für Familien, Senioren, Kranke. Die Gesellschaft altert immer mehr.

Also lieber Immobilien mit guter Verkehrsanbindung, relativ kleine günstige Wohnungen mit einfachem Standard, Lift, behindertengerecht.

Genossenschaftsimmobilien sind auch im Kommen mit naturbezogenem Ansatz, mit Kleingarten, Begrünung, Parkanlagen, Parkinnenhöfen, begrünte begehbare Dächer etc. Der Klimawandel wird die Immobilienbranche nachhaltig verändern. Die Städte planen entsprechend um. Das sitzt schon in den Startlöchern. Diesbezüglich einen nachhaltigen, naturfreundlichen Ansatz in der Immobilienbranche zu verfolgen, könnte auch Spaß machen, und vor allem Deinen biologischen Fußabdruck in Sachen Autos ausgleichen.

 

Liebe Grüße, Laura Maelle
Zitat von alteisen am 29. September 2021, 14:43 Uhr

Alles in Aktien, mit der Furcht im Hinterkopf: ein Crash und 30% des sauerverdienten und versteuerten Geldes sind erstmal weg?

Hi @alteisen , Glückwunsch zum Erreichten! Du bist mit deinen Summen und erst recht mit deinen Wünschen weit von mir weg, und hab grad keine Zeit für Rechnungen. Pi x Daumen passt das locker, vor allem, wenn du bereit bist die Mietobjekte bei Bedarf abzustoßen und deine Million Barreserve in Teilen breiter zu investieren.

Lässt du dein Geld weiter auf dem Konto liegen, sind bei 2% Inflation nach 20 Jahren mehr als 30% weg, ganz ohne Crash und Negativzinsen. Historisch hätte schon eine Aktienquote von 30% die Inflation ausgeglichen, in so einer Aufteilung ist die relative Fallhöhe nicht groß. Die Immos sind vermutlich dein größeres Risiko. Liegt die Million denn aktuell bei mindestens 10 Banken verteilt? Sonst wäre es ja bei einer Bankenpleite akut gefährdet.

Zu meiner finanziellen Situation:

  • Wohne in einer selbstgenutzten, schuldenfreien Immobilie, Wert ca. 1,2 Mio (viel zu groß) ==> vermieten und in kleinere Wohnung ziehen oder verkaufen und kleinere Wohnung kaufen
  • Sonstiger Immobilienbesitz (Wert ca. 2,5 Mio) vermietet, mit derzeitigen Mieteinnahmen von EUR 94.471,- p.a. ==> ok
  • Darlehensstand der Immobilien aktuell: EUR 520.000,-
  • ETF´s: Derzeit EUR 60.000,-, per Sparplan mit EUR 900,- im Monat ==> weiterlaufen lassen
  • Kapital-LV, die in 2027 mit ca. EUR 200.000 ,- und 2032 mit ca. EUR 140.000,- fällig werden
  • KFZ (bin großer Autonarr) derzeit 8 PkW mit derzeitigem Wert von EUR 550.000,- ==> alle bis auf 2 verkaufen (den Aston Martin und den Golf würde ich behalten)
  • liquides Vermögen: ca. EUR 1 Mio. ==> 40% in Aktien / ETFs, den Rest über mehrere Banken streuen

Hallo Heinz

wir sind hier schon ein bunter Haufen vom Minimalist bis zum Semi Frugalist, aber weder Finanzberater noch Psychologen oder Ratgeber für den einen oder anderen Lebensstil - das sollte jeder für sich selbst wissen.

Ich empfehle dir eher diese beiden Seiten zum Stöbern. Kann psychologischhelfen oder auch bei einer Analyse als Beratungsleistung!

https://www.finanzen-erklaert.de/

https://freiheitsmaschine.com/freiheitsmaschine-beratung-coaching-consulting-millionaer/

@muslime_frugi da können wir beide zusammen doch locker mithalten!

Du meinst ich als Psychologe und du als Finazberater😅

Georg ist allerdings eine andere Sphäre…

ne im Ernst… jeder kann sich ausreichend genug mit beidem beschäftigen um dann für sich schlüssige Entscheidungen zu treffen.
Ich möchte auch jedem respektvoll und helfend begegnen und profitiere ja auch selbst von dem Austausch hier und lerne auch dazu. Nur manchmal fällt das schon schwer😉

 

Ehrlich: ich mag diese Blogs nicht. Auch den von Georg nicht. Viel Worte und Zahlen um nichts. Bringt mich nicht weiter.

Eigentlich dachte ich: ich für Aktien, du für Immobilien. Aber ok sagen wir Immobilien und Psychologie 😎

Zitat von Muslime_Frugi am 29. September 2021, 21:51 Uhr

Du meinst ich als Psychologe und du als Finazberater😅

Georg ist allerdings eine andere Sphäre…

ne im Ernst… jeder kann sich ausreichend genug mit beidem beschäftigen um dann für sich schlüssige Entscheidungen zu treffen.
Ich möchte auch jedem respektvoll und helfend begegnen und profitiere ja auch selbst von dem Austausch hier und lerne auch dazu. Nur manchmal fällt das schon schwer😉

 

Ich verstehe noch nicht viel vom geschäftlichen Teil eurer Diskussionen, aber  ich lerne immerhin, darüber nachzudenken und abzuwägen, für den Fall, dass ich einmal in diese Situation komme. Und darum geht es doch, sich selbst irgendwie einzuarbeiten und dies nicht anderen zu überlassen. Manchmal wirken die Diskussionen allerdings so problematisch, dass ich echt den Eindruck habe, jemand ohne diese "Probleme auf hohem Niveau" könnte das Leben vielleicht doch besser im JETZT genießen. Vielleicht wäre es einfacher, eine Stiftung zu gründen oder so. 😀

Liebe Grüße, Laura Maelle
Zitat von Privatier am 29. September 2021, 21:56 Uhr

Eigentlich dachte ich: ich für Aktien, du für Immobilien. Aber ok sagen wir Immobilien und Psychologie 😎

Ok, einverstanden 🙂  aber nur wenn ich MFZ73 als Telefonjoker anrufen darf 😛

Zitat von Laura_Maelle am 29. September 2021, 23:22 Uhr

Manchmal wirken die Diskussionen allerdings so problematisch, dass ich echt den Eindruck habe, jemand ohne diese "Probleme auf hohem Niveau" könnte das Leben vielleicht doch besser im JETZT genießen. Vielleicht wäre es einfacher, eine Stiftung zu gründen oder so. 😀

Hallo Laura

ja da ist absolut was dran. Es gibt sicher eine Korrelation zwischen einem "zu viel an Geld" und der hedonistischen Tretmühle. Das macht die Suche nach der Zufriedenheit nicht einfacher und man erkennt die Glücksmomente schlechter!

Vor allem sollte man wissen, was man wirklich benötigt. Bei mir ist es zB so, dass ich mich ja nun wirklich gerne mit Aktien und Finanzmärkten beschäftige. Das ist nun mal mein Lieblingshobby. Andererseits habe ich jetzt schon deutlich mehr Geld, als ich benötige. Und da frage ich ich schon, ob ich meine Struktur nicht weiter vereinfache, um mich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

Na also, dann hat Heinz doch schon mal ein paar wirklich gute Tipps und Lebensweisheiten. Ich glaube das ist mehr als er erwartet hat 😉

Zitat von alteisen am 29. September 2021, 13:25 Uhr
  • KFZ (bin großer Autonarr) derzeit 8 PkW mit derzeitigem Wert von EUR 550.000,-

Vermögen hast Du eindeutig genug, wenn Du nicht anfängst Roulette zu spielen.

Schreib' doch mal was zur Wertentwicklung der PKW in den letzten 10 Jahren. Hast Du Wertobjekte/Garagengold oder werden die alle bewegt und kosten permanent Unterhalt/Verschleiß ggflls. Totalverlust?

Hallo zusammen,

vielen Dank erstmal an alle für die Antworten.

 

Zitat von Laura_Maelle am 29. September 2021, 15:03 Uhr

Hallo alteisen

Warum investierst Du nicht noch mehr in Immobilien?

Weil die auch Arbeit machen (Kleinreparaturen, ab und zu mal ein Mangel,  Mieterauszug, Mietersuche, Besichtigungen, Nebenkostenabrechnungen, Nachbarn, etc.) und mehr Arbeit möchte ich darin nicht investieren.

Suche mir meine Mieter immer selbst aus, habe noch nie einen Makler dazu beauftragt, daher bisher immer Glück gehabt mit Mietern. Aber selbst die haben mal berechtigte Forderungen oder Probleme , um die man sich kümmern muss.

 

 

Zitat von TheWanderer am 29. September 2021, 15:22 Uhr

Lässt du dein Geld weiter auf dem Konto liegen, sind bei 2% Inflation nach 20 Jahren mehr als 30% weg, ganz ohne Crash und Negativzinsen. Historisch hätte schon eine Aktienquote von 30% die Inflation ausgeglichen, in so einer Aufteilung ist die relative Fallhöhe nicht groß. Die Immos sind vermutlich dein größeres Risiko. Liegt die Million denn aktuell bei mindestens 10 Banken verteilt? Sonst wäre es ja bei einer Bankenpleite akut gefährdet.

Da hast Du vollkommen Recht, daher will ich ja auch etwas ändern. Habe das bisher immer vor mir hergeschoben, weil kein Druck da war. Konservativ und vorsichtig wie ich gedacht habe: Das meiste Geld verdient man durch eigene Arbeit. Das Vermögen wurde immer mehr, da juckte die Inflation nicht.

Die Immobilen sehe ich jetzt nicht als großes Risiko, hier werde ich auch alle Möglichkeiten der Sondertilgung nutzen, um die Darlehen schnell wegzudrücken, dann hab ich wieder weniger Arbeit.

Gottseidank habe ich früher Anfang 2000 auf der Jagd nach Tagesgeld mehrere Konten eröffnet und in der Niedrigzinsphase nie gekündigt, so dass ich jetzt überall Altkunde bin und das Geld verteilt habe.

Zitat von Privatier am 29. September 2021, 15:32 Uhr

Zu meiner finanziellen Situation:

  • Wohne in einer selbstgenutzten, schuldenfreien Immobilie, Wert ca. 1,2 Mio (viel zu groß) ==> vermieten und in kleinere Wohnung ziehen oder verkaufen und kleinere Wohnung kaufen
  • KFZ (bin großer Autonarr) derzeit 8 PkW mit derzeitigem Wert von EUR 550.000,- ==> alle bis auf 2 verkaufen (den Aston Martin und den Golf würde ich behalten)
  • liquides Vermögen: ca. EUR 1 Mio. ==> 40% in Aktien / ETFs, den Rest über mehrere Banken streuen
  • Hab ja geschrieben, ich tauge nur zum Minimal-Frugalisten 😀 . Kleineres Haus, freistehend, mit Garten brauch ich schon noch zum Wohlfühlen. Aber selbst dann sollte noch ein bisschen was übrig bleiben.
  • Einen Aston Martin habe ich nicht, aber tatsächlich einen Golf I GTI (pure Nostalgie , da Jugendauto) . Aber nach einigem Nachdenken würde ich drei verkaufen.
  • Glaskugel: Sollte ich sofort in Aktien/ETF einsteigen?  ETF´s lägen mir näher, da ich keine Lust habe, mich mit Aktien zu beschäftigen.  Wenn ja, welche? Habe aktuell MSCI World 700,- und EURO STOXX 200,- Sparplan.

Insbesondere aus der Risikobetrachtung gesehen. Gibt´s nicht auch ETF´s, die noch mehr auf Sicherheit gehen?

Zitat von Privatier am 30. September 2021, 8:46 Uhr

Vor allem sollte man wissen, was man wirklich benötigt. Bei mir ist es zB so, dass ich mich ja nun wirklich gerne mit Aktien und Finanzmärkten beschäftige. Das ist nun mal mein Lieblingshobby. Andererseits habe ich jetzt schon deutlich mehr Geld, als ich benötige. Und da frage ich ich schon, ob ich meine Struktur nicht weiter vereinfache, um mich mit anderen Dingen zu beschäftigen.

Das Hobby ist bei uns nicht das Gleiche, aber die Fragestellung.

Ich will mich nicht mit Aktien- und Finanzmärkten beschäftigen. Würde aber gerne so investieren, das ein bisschen was über Inflationsrate dabei herumkommt, das müssen keine 7 oder mehr Prozent sein.

Ich will mich nicht drum kümmern müssen, die Immobilien reichen mir schon als Aufgabe.

Ich will mich in Zukunft überwiegen mit schönen Dingen beschäftigen: Garten, Kochen, Essen, Trinken, bisschen Sport, bisschen Kultur, viel Urlaub und natürlich mit meinen Autos 😉 .

Vielleicht mache ich es ja sogar so, wie es "the wanderer" empfohlen hat: Später die eine oder andere Immobile verkaufen, auf die man dann keine Lust mehr hat.

Na, wenn du dich nicht damit im Detail damit beschäftigen willst, bleiben nur ETFs. Theoretisch sollten man zwar bei einem entsprechend langen Anlagehorizont alles auf einmal investieren, ich würde das aber an deiner Stelle aus psychologischen Grünen streuen: zB jedes halbe Jahr 50 TEUR aufgeteilt auf 3 - 5 ETFs. Wenn die Märkte steigen, kannst du dich freuen, wenn es erstmal runtergeht, hast du nicht alles investiert. Das ist aber nur eine Idee, wie du es machst, musst du letztendlich selber wissen. Sind ja hier nur Tipps und keine Anlageberatung

Hallo Heinz,

erstmal: Herzlichen Glückwunsch.

Dann zu deiner Frage: Ja, es reicht. Und zwar problemlos. Du hast, wenn ich das richtig sehe, etwa 5 mio. € Vermögen nach Abzug des Kredits. Wenn du jedes Jahr 100.000 € davon ausgibst, ist im Alter von 105 die Kohle alle. Unter der Annahme, dass du mit deinen Anlagen nur die Inflation erwirtschaftest. Wichtig ist also eher, dass du keine wirklich großen Fehler machst. Dann stellt sich noch die Frage, ob du das Geld zu weiten Teilen aufbrauchen oder auch noch etwas vererben willst.

Einen Teil des Bargelds würde ich an der Börse anlegen, ebenso die beiden Lebensversicherungen.

Mit einigen ETFs die unterschiedliche Länder abdecken, bist du auf lange Sicht vermutlich recht gut aufgestellt. Allerdings hast du genügend Vermögen, dass du auch direkt in Aktien investieren kannst, ohne viel Wissen zu benötigen. Eine Möglichkeit wäre z.B.: Du kaust jetzt von jedem der 30 Werte im Dow Jones Aktien im Wert von jeweils 2.000€. In 6 Monaten das gleiche Spiel mit dem DAX. Dann in 6 weiteren Monaten die 30 größten Unternehmen in GB. (Die drei Länder sind jetzt so gewählt, dass man keine Arbeit mit der Steuer hat)

Für dich als konservativen Anleger ist vielleicht auch eine Anlage in sogenannten Dividenden Aristokraten interessant. Dies sind Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren ihre Dividendenzahlungen erhöht haben. Das ist natürlich keine Garantie für die Zukunft, aber spricht für ein konservatives und solides Geschäftsmodell. Wenn man den entsprechenden Begriff im Internet sucht, findet man Seiten darüber.

https://www.dividenden-aristokraten.com/

Eigentlich sind die ETFs steuerlich etwas günstiger, da die Dividenden zunächst unversteuert im ETF verbleiben und weitere Erträge erwirtschaften können. Aber da du in ein paar Jahren ohnehin von dem Geld leben willst, fällt es kaum ins Gewicht.

Hallo Heinz

Wenn Du anderen so wenig traust und lieber alles selbst machst als Vermieter, würde ich Dein Sicherheitsbedürfnis mal reden lassen, denn was ist zum Beispiel im Alter. Ich denke da an die schwerreiche Millionärin, die ich von Kind an kannte und besuchte, bis sie in der Demenzabteilung einer Seniorenresidenz landete. Da mein alter Vermieter auch gerade erst diesen Abgang erlebte und ich sah, wie er sich zwecks Umzug ins Pflegeheim von seinem Besitz trennen musste, was ihm sehr schwerfiel, wäre das ein wahrscheinlicher Werdegang im Alter, den Du mit Deinem Geld aber schöner gestalten könntest. Mein Großvater war auch Millionär und verlor alles, weil meine Großmutter schwerkrank wurde und mehrmals operiert werden musste. Damals erhielten die Reichen keine Krankenversicherung, nur die Armen.

Wir sind im gleichen Alter. Anfang 2017 starb meine Mutter. Ich konnte sie in eine luxuriöse Klinik auf einem Berg einweisen lassen, damit sie mit Blick auf den Berg sterben konnte, das war ihr Wunsch. Sie erhielt ein Einzelzimmer, das beste Zimmer dort, das Fenster direkt zum Berggipfel, einfach traumhaft. Ich sagte ihr: Wir gehen jetzt beide auf eine Reise, 1. Klasse-Abteil, ich im Zug, du über mir, wir bereisen die Alpen der Schweiz (dort wohne ich). Dieses Gefühl, als arme Frau (eigentlich verarmte Millionärstochter) reich zu sterben war einfach großartig. 1. Klasse. Meine Mutter lächelte.

Als ich meinen Vermieter in seine Demenzresidenz begleitete, die wirklich sehr schön angelegt war mit Garten und Weiher und Vogelvielfalt, half ihm dieser 1. Klasse-Gedanke auch sehr, damit fertig zu werden.

Deshalb mein Rat: Überlege Dir, wie Du Einfluss nehmen kannst auf die Art, wie Du einmal ein Alter in Abhängigkeit von anderen verbringen willst. Am besten baust Du selbst eine wunderschöne Senioren-Pflege-Residenz und sorgst dafür, dass Du mal die besten Pflegerinnen hast. 🙂

Wär natürlich auch schön, wenn Du Deiner Nachwelt etwas hinterlässt in einem Themenbereich, der Dir etwas bedeutet. Und wenn es ein Auto-Museum wäre. Ein solches wird sicher bald gefragt sein, wenn erst mal umgestellt wird auf umweltfreundliche Fahrzeuge.

Liebe Grüße, Laura Maelle
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