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Grundstück günstig verkaufen & dafür Wohnung vom Käufer bekommen?

Gute Idee?
Ja
Nein

Hallo Frugalisten,

das Forum finde ich spannend, da man viele neue Dinge lernt und andere Blickwinkel bekommt. Hallo an alle.

Ich bin in der Situation ein Grundstück verkaufen zu müssen, da ein Teil des Verkaufserlöses benötigt wird.

Wenn ich nun das Grundstück verkaufe, habe ich keine Möglichkeit in Zukunft eine Einnahme daraus zu erzielen. Um das zu ändern ist meine Idee, das Grundstück günstiger anzubieten, wenn der Käufer mir im Gegenzug eine Wohnung in dem neugebauten Mehrfamilienhaus schenkt.

Ein Gedanke ist, dass ein Käufer, der schon häufiger Häuser baute und seine Handwerker hat, einen günstigeren Baupreis pro Quadratmeter hat als ich ihn je erreichen würde.

Problematisch könnte ich mir das Thema schenken vorstellen und wie dann der Ablauf mit Notar wäre.

Hatte hier jemand schon mal eine ähnliche Idee oder es sogar so umgesetzt?

Freue mich auf alle Erfahrungen und Denkanstöße zu dem Thema. Danke!

Kommt drauf an. Der Staat kennt aber zB keine Schenkung unter Dritten bzw wird diese wie ein Kauf behandelt, d.h. da fällt auf jeden Fall Grunderwerbsteuer an.

Pauschal kann man also nur antworten: grundsätzlich praktikable Idee, aber klarer Fall für Steuerberater/Notar/Architekt.

Vielleicht könntest du dich auch erkundigen, ob es Möglichkeiten gibt eine zukünftige Wohnung zu verwerten, ohne dass du gleich Eigentümer wirst. Neben der anfallenden Grunderwerbssteuer für dich würde das ja den Käufer zwingen, eine Eigentümergemeinschaft oder gar eine WEG mit dir zu bilden. Die Frage wäre dann, ob man statt mit Eigentum mit einem im Grundbuch eingetragenen Nießbrauchsrecht oder ähnlichen Konstrukten arbeiten könnte. Ich würde erwarten, dass ein solches Recht zu deinen Gunsten den Verkaufswert und damit auch die Grunderwerbssteuer für den Grundstückskäufer reduziert.

Hier gibt es vermutlich mehr Erfahrung zu so einem speziellen Thema als bei den Frugalisten: https://www.vermieter-forum.com/ Eine Beratung, wie von @mfz73 empfohlen, ersetzt das natürlich nicht.

Danke MFZ73 und TheWanderer für die tollen Antworten!

Zum Steuerberater würde ich auf jeden Fall gehen, aber wollte die Pferde nicht schon scheu machen, wenn es gar nicht funktioniert.

Die Idee mit dem Nießbrauch ist klasse, denn ich dachte mir, dass es für den Käufer keine Hürden geben sollten, sonst sinkt sein Anreiz mitzumachen. Frage ist, ob nicht dieses Nießbrauchrecht nicht auch ein Geschenk ist oder wie das von Finanzamt und Co. behandelt wird. Grundsätzlich ist das Ziel ja hier nicht mit dem Konstrukt günstiger wegzukommen als bei klassischem Grundstücksverkauf, nur sollte es auch nicht teurer sein.

wie das steuerlich ist, weiß ich nicht -Experten fragen.

Jedenfalls kommen Investoren in gefragten Lagen schon mal auf in älteren EInfamlienhäusern lebenden Nachbarn von zum Verkauf stehenden Grundstücken zu, und fragen, ob sie denn keine Lust hätten, ihr Häuschen samt Grundstück nicht gegen eine Penthouse-Wohnung in dem Mehrfamilienhaus zu tauschen, das man dann bauen könnte (nehme an, in diesen Fällen lohnt es sich oft v.a. für die Investoren..., sonst würden sie wohl nicht fragen).

Also man könnte mal so einen Mehrfamilienhaus-Investor fragen, der sollte mit dem Konzept vertraut sein.

Ich kann mich nur anschliessen, steuerlich wird das schwierig, und Sucher nicht ohne finanziellen Schaden ausgehen. Uns eigener Erfahrung kann ich dir sagen, das auch ein Nießbrauchrecht steuerliche Aspekte hat.

Ich bin auch kein Steuerberater, aber ich sehe hier 2 Probleme. Zum einen willst du das Grundstück unter Preis verkaufen, was dem Käufer einen Teil der Grunderwerbssteuer spart. Zum andern willst du dafür eine Gegenleistung in Form einer Immobilie oder einem wie auch immer gearteten Nutzungsrecht. Ihr macht also praktisch 2 Schenkungen, und ihr spart 2 mal ganz oder zum Teil die Grunderwerbssteuer. Auf jeden Fall wird das FA hier ganz genau hinschauen.

@username: Schenkung, Nießbrauch und Wohnrecht scheiden aus, das wird ein Standard-Kaufvertrag, zieht jeder Notar aus der Schublade. Vorgang ist rechtlich problemlos, lukratives Geschäft für beide Seiten. Lass' Dich vor Ort beraten und sprich vor allem mit mehreren Investoren. Wenn das Grundstück interessant ist, rennen die Dir die Bude ein.