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Grüße von einem potentiellen Aussteiger

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Hallo,

nachdem ich hier ständig mitlese, möchte ich mich mal vorstellen. Ich bin fast 50 Jahre alt und seit knapp 30 Jahren Beamter. Frugalist war ich bis zur Eurokrise 2010, seit dem habe ich ordentlich Geld ausgegeben, da ich der Geldentwertung zuvor kommen wollte. Inzwischen hat sich meine Sparquote wieder erhöht. Ich plane bis zum 55. Lebensjahr aus meinem Job auszusteigen. Warum 55? Weil ich sonst nicht mehr in die GKV komme. Ich denke bis dahin habe ich die 300k voll, das sollte eine Weile reichen. Ich wohne aktuell im eigenen Haus, was ich aber verkaufen möchte.  Ich möchte in eine kleine Mietwohnung ziehen. Leider gibts für das Haus beim Verkauf  hier im Osten nicht mal 100K. Dieses Geld ist aber für die Ausbildung der Kinder gedacht, diese leben aktuell bei ihrer Mutter. Das Ersparte muss nur bis zum Renteneintrittsalter reichen, da dann dort 3k Altersgeld auf mich warten. Falls es nicht reicht, werde ich wohl zum Amt gehen müssen. Mit dann deutlich über 60 Jahren wird man mich wohl nicht mehr mit irgendwelchen Jobangeboten nerven.

Was sagt ihr zu meinem Plan?

Gruß Atze

Zitat von Atze am 17. Februar 2021, 20:52 Uhr

... Frugalist war ich bis zur Eurokrise 2010, seit dem habe ich ordentlich Geld ausgegeben, da ich der Geldentwertung zuvor kommen wollte. ...

... Ich wohne aktuell im eigenen Haus, was ich aber verkaufen möchte.  Ich möchte in eine kleine Mietwohnung ziehen. Leider gibts für das Haus beim Verkauf  hier im Osten nicht mal 100K. ...

  1. gegen Geldentwertung hilft nicht, das Geld zu "verprassen", sondern dieses in Sachwerten (und evtl. einen Teil in Edelmetallen) anzulegen 😉
    Was machst Du, wenn die 2020er-Gelddruckorgien (zur Minderung der wirtschaftlichen Coronafolgen) 2022 oder 2023 in eine Euro-Entwertung münden sollten?
    --> bei jetzt knapp 50 und der Notwendigkeit, bis 67 = Renteneintritt zu überbrücken solltest Du Dir m.E. Gedanken machen, wie Du die 300 k€ anlegst, so dass Dir eine Geldentwertung am Allerwertesten vorbei geht! Bedenke, dass manches, was in den 1990er Jahren eine Mark gekostet hat, heute einen Euro kostet! und 2035 dann vielleicht 2 oder 5 Euro kosten könnte ...
  2. aus welcher Motivation heraus willst Du das Haus verkaufen?
    Passt es nicht mehr für die Lebensumstände nach dem Berufsausstieg?
    rein finanziell dürfte der Mietwert eines 100 k€-Häuschens die Ertragskraft der meisten anderen Anlagen, in die Du den Erlös stecken könntest, übersteigen!

    und wenn Du dann (mit 55) WEITERE Anlagen im heutigen Wert von 300 k€ hast, dann wäre die Immobilie 25 % vom Gesamtvermögen, also auch im Blick auf eine Diversifizierung sinnvoll ...

PS:
ich überlege gerade eher, meine Mietwohnung zusammen mit dem Job in 2022 oder ´23 zu kündigen - und mir in einer günstig gelegenen und billigen Gegend eine 70 k€ oder 90 k€-Hütte als "Basislager" für die nächsten Jahr(zehnt)e zu kaufen

bei meiner Online-Recherche finde ich beispielsweise - leider zu kurzfristig, um im Coronawinter zur Besichtigung und dann nochmal zum Versteigerungstermin hinzufahren - mit "Verkehrswert: 106.000,00 €"
https://immobilienpool.de/immobilie/einfamilienhaus.264788
mit viel Nebengebäuden = Lagerfläche (um mal 10 oder 15 Jahre mit "leichtem Gepäck" durch Europa vagabundieren zu können, und trotzdem Werkzeug, ein unterwegs monatelang nicht genötigtes Auto, usw. einlagern zu können)
und mit "KG: ..., Bad; ... / EG: ..., Küche, ... / DG: ..., Küche, Bad." der Option, nicht benötigte Wohnräume zusammen mit einem Bad und einer Küche zu vermieten, und im Bedarfsfall = wenn ich ab und zu ein paar Wochen in dem "Basislager" bin noch Bad- und Küchenzugang zu haben

--> kann nur (noch) nicht einschätzen, wie bei Zwangsversteigerungen in der Realität die Chancen sind, für 50 oder 65 % des Verkehrswertes einen Zuschlag zu bekommen?

Zitat von Atze am 17. Februar 2021, 20:52 Uhr

Falls es nicht reicht, werde ich wohl zum Amt gehen müssen. Mit dann deutlich über 60 Jahren wird man mich wohl nicht mehr mit irgendwelchen Jobangeboten nerven.

 

Ich denk mal , dass du dich vor dem "Amt" erstmal finanziell nackig machen musst bevor du irgendeine Unterstützung bekommst.

Wahrscheinlich ist das das Kernproblem so mancher Ausstiegszenarien.

@atze

Das mit der GKV wird nur klappen, wenn Sie dann vor 55 in eine sozialversicherungspfichtige Tätigkeit wechseln, diese dann bis 67 behalten. Oder eben freiwillig in der GKV versichert sein wollen; falls Sie das anstreben. GGf. ist es aber besser in der PKV zu bleiben (ich gehe davon aus, dass Sie da derzeit verischert sind als Beamter) und dort lieber einen Basistarif zu nehmen.

Beratungstermin ausmachen bei Ihrer Krankenkasse ist daher meine Empfehlung.

300.000 für 12 Jahre ist happig wenig, wie gesagt denken Sie daran, dass Sie ggf. allein 5.000 €/a für Ihre PKV/GKV brauchen. Es sei Sie leben sehr sparsam.

Wenn Sie 300000 € cash halten und es gibt doch mal wieder 5% Inflation ist das knapp; wenn Sie es komplett an die Börse (o.ä.) bringen kann ein Baissezyklus von 2,3 oder 4 Jahren Ihre Planung entscheidend durcheinanderwirbeln. Das Amt wird Ihnen außer Job-Angeboten nicht helfen. ALGII können Sie erst dann beantragen wenn Sie finanziell wirklich mit dem Rücken zu Wand stehen. Diese Sitation (für mich selbst) und auch ein Gang zum Amt stelle ich mir aber super unangenehm vor und das wäre kein Weg für mich. Folglich, wenn ich Sie wäre: Lieber ein zwei Jahre dranhängen?

Hallo,

Danke für die Antworten.

Ich weiß 300K sind knapp, da sind hier andere besser aufgestellt. Geld ist angelegt derzeit 250k zu je ein Drittel in Aktien, Anleihen, Cash. Ehrlich gesagt traue ich mir nicht bei den gegenwärtigen Höchstständen die Aktienquote zu erhöhen. Vielleicht schaffe ich damit damit den Inflationsausgleich. Ich denke mehr als 1500€ im Monat brauche ich nicht. Und wenn ich alles Geld verbrauche, ist mir egal.

Mein Haus will ich verkaufen, weil es ziemlich alt ist und irgendwann größere Reparaturen anstehen. Hier sind die Mieten(noch?) günstig, da sage ich lieber dem Vermieter, dass der Wasserhahn tropft. Alternativ könnte ich auch eine Eigentumswohnung kaufen, dann haut das auch mit der Diversifizierung über verschiedene Assetklassen hin, da hat exit-tbd recht. Ich denke mal darüber nach.

Ich strebe natürlich kein H4 an, ist eher die Notoption falls was schiefgeht. Der Gang zum Amt ich sicherlich ne üble Sache, da stimme ich Euch zu.

Ein weiteres Risiko ist übrigens die mögliche Heraufsetzung des Rentenalters auf 69 oder gar 70 Jahre. Das soll nicht unerwähnt bleiben.

Zur Krankenversicherung: ich möchte dann raus aus der PKV, zur Zeit bekomme ich Beihilfe, die würde wegfallen und ich müsste 100% Beitrag selber tragen. Bei den Beitragssteigerungen der letzten Jahre wird mir schwindelig. Inzwischen muss ich auch im Wartezimmer warten, das war vor 10 Jahren noch anders. Ergo muss ich in die GKV. Ob ich dafür einen 500€ Job annehme wird sich zeigen, einen solchen Job hätte ich auch in Aussicht. (Es gibt ja Negativbeispiele für Aussteiger, welche sich freiwillig versichern und dann den GKV-Höchstbeitrag zahlen müssen.)

Ein 500€ Job mit ein paar Stunden Arbeit die Woche würde mir nix ausmachen, aber beim jetzigen Arbeitgeber bis 67 bleiben kommt nicht in Frage.

@exit-tbd
Schönes Haus und guter Preis da in der Anzeige, aber Vorsicht mit den Schwarzbauten, das Bauamt kann auch noch nach 40 Jahren den Abriss verlangen, es gibt keine Verjährung. Ich glaube zur Zeit ist ein Immobilienschnäppchen eher die Ausnahme, zur Auktion werden vermutlich noch einige andere Bieter kommen.

 

Gruß Atze

 

 

Zitat von Atze am 18. Februar 2021, 20:15 Uhr

@exit-tbd
Schönes Haus und guter Preis da in der Anzeige, aber Vorsicht mit den Schwarzbauten, das Bauamt kann auch noch nach 40 Jahren den Abriss verlangen, es gibt keine Verjährung. Ich glaube zur Zeit ist ein Immobilienschnäppchen eher die Ausnahme, zur Auktion werden vermutlich noch einige andere Bieter kommen.

Schön formuliert, aber leider falsch. Und bevor wieder die Diskussionen anfangen - ich bin fast genauso alt wie Du, habe zweites Staatsexamen und Ausbildung zum höheren Dienst absolviert, bin aber direkt nach dem 2. SE raus aus dem Laden und die Selbständigkeit. Also bitte kein Gebrabbel über Deine Fehler: Du solltest wissen (also in 30 Jahren im Amt wirklich VERINNERLICHT haben), dass Verwaltungshandeln immer angemessen sein muss.

Wenn man sich die Mühe macht, das Gutachten mit drei Klicks runterzuladen, sich dann noch das Luftbild aus dem Internet zieht und dann noch ein wenig Ahnung vom Baurecht hat, dann sieht das grob so aus:

  1. Schätzwert 2017 (!!) €106T - kann seitdem noch übel runtergerockt worden sein, kann aber auch faktisch noch im Wert gestiegen sein
    1. Das Gutachten weist 2017 zB einen Bodenrichtwert von 80€ aus - liegt aktuell bei 90€
    2. link: https://geoportal.saarland.de/mapbender/frames/index.php?lang=de&gui_id=Geoportal-SL-2020&WMC=3019
  2. Der Schätzwert 2017 ist OHNE die etwaig (!) illegalen Anbauten (s.u.) ermittelt worden, d.h., selbst wenn man abreißen müsste, hätte man mit den 106T€ nicht zu viel gezahlt, wobei man in der Zwangsversteigerung möglicherweise noch weit unter diesem Wert zum Zuge kommen kann. (Wenn man sich das Luftbild und damit die Lage sieht, bezweifle ich das allerdings stark).
  3. Im Gutachten steht dazu:

Die materielle Legalität der beiden Anbauten ist nicht gegeben. Ein Rückbau kann ggflls. durch die Bauaufsichtsbehörde angeordnet werden. Die Anbauten bleiben bei der Verkehrswertermittlung unberücksichtigt. Die ausgebaute Garage wird nur als Abstellraum bewertet.

Die Gutachterin sichert sich hier ab, was vollkommen korrekt, legitim und auch erforderlich ist, also alles richtig gemacht.

Im Klartext bedeutet das aber auch - und dabei hilft das Luftbild und das Baurecht: die fehlende materielle Legalität der Anbauten kann ggflls. hergestellt/geheilt werden. Ganz aussichtlos sieht das nicht aus, da habe ich schon weit Schlimmeres gesehen und vor dem Zwangsabriss bewahrt.

Aber gut. Wem erzählt man das ... wer 2010 auf die Idee kommt, sein Kapital durch Ausgeben vor der Inflation zu retten ...

Was sagt ihr zu meinem Plan?

Du hast keinen Plan. Lass' Dich versetzen. Und wenn Du das gemacht und innerhalb der Verwaltung o.ä. einen Job gefunden hast, der Dich nicht ank**** (was vermutlich schwer genug wird), dann denkst Du mal über einen richtigen Plan nach. Man kann das in Deinem Fall schließlich auch anders betrachten: in 30 Jahren hattest Du genug Zeit zur Planung - und dann ist Dein ET die Quintessenz aus 30 Jahren? Aus Deiner Position? (Bei zu erwartenden 3T€ Ruhegeld kannst Du nicht ganz unten auf der Liste stehen.)

Wenn die Antwort auf diese Frage ein Ja ist - Viel Glück. Du wirst es kübelweise brauchen.

Normalerweise müsste man "Planern" wie Dir nämlich mit dem Ausscheiden aus dem ÖD einen notariell zu beglaubigenden Schrieb unter die Nase halten, dass es vor dem Altersruhegeld/Pension nicht einen Cent gibt, d.h., wenn Dein Plan nicht aufgeht, gehst Du bis zur Rente Flaschensammeln. Ohne irgendwelche Ansprüche (ausgenommen KV).

Wer das dann unterschreibt, der hat entweder begriffen, wie es geht und kriegt das auch hin - oder er ist grenzenlos naiv und lernt es auf die harte Tour.

Ich würde das an Deiner Stelle nicht unterschreiben, aus verschiedenen Gründen.

Zitat von Atze am 18. Februar 2021, 20:15 Uhr

... Geld ist angelegt derzeit 250k zu je ein Drittel in Aktien, Anleihen, Cash.

und was ist (in den derzeitigen Nullzinszeiten) der relevante Unterschied zwischen "Anleihen" und "Cash"?

bei Anleihen KÖNNEN Zahlungsausfälle vorkommen ... und wenn diese eine längere Restlaufzeit haben, können die Kurse bei steigenden Zinsen fallen ...
(oder hoffst DU auf noch weiter sinkende Zinsen?)

 

Zitat von Atze am 18. Februar 2021, 20:15 Uhr

Ehrlich gesagt traue ich mir nicht bei den gegenwärtigen Höchstständen die Aktienquote zu erhöhen.

würde ich JETZT auch nicht
(sitze auch gerade auf ner 40- bis 50-prozentigen Cashquote und warte auf "Sonderangebote")

aber ich würde/werde über einen 2 bis 3-Jahres-Zeitraum eine "buy the dips"-Strategie verfolgen

 

Zitat von Atze am 18. Februar 2021, 20:15 Uhr

Ich denke mehr als 1500€ im Monat brauche ich nicht.

2001 hättest Du wohl gedacht, mehr als 1.500 DM im Monat brauchst Du nicht?

über Zeiträume > 5 Jahre ist der Geldwert keine Konstante, sondern eine Variable!

Zitat von MFZ73 am 19. Februar 2021, 0:46 Uhr

Wenn man sich ... das Luftbild aus dem Internet zieht ...:

  1. ...
    1. ...
    2. link: https://geoportal.saarland.de/mapbender/frames/index.php?lang=de&gui_id=Geoportal-SL-2020&WMC=3019
  2. ...

@MFZ73

vielen Dank für den Link!

habe mir um einen ersten Überblick über die "Marktlage" zu bekommen bislang nur die Gutachten und Google Maps angeschaut ...
(offline werde ich erst ab Mitte März losziehen, sofern Corona/Ausgangssperren/usw das dann zulässt)

wobei die Gutachten zumindest schon mal aussagekräftiger sind als 90 % der sonst üblichen Makler-Werbeexposes  😉

Zitat von exit-tbd am 19. Februar 2021, 9:35 Uhr
Zitat von Atze am 18. Februar 2021, 20:15 Uhr

... Geld ist angelegt derzeit 250k zu je ein Drittel in Aktien, Anleihen, Cash.

und was ist (in den derzeitigen Nullzinszeiten) der relevante Unterschied zwischen "Anleihen" und "Cash"?

bei Anleihen KÖNNEN Zahlungsausfälle vorkommen ... und wenn diese eine längere Restlaufzeit haben, können die Kurse bei steigenden Zinsen fallen ...
(oder hoffst DU auf noch weiter sinkende Zinsen?)

Und Cash (auf dem Girokonto) kann durch Bankenpleite verloren gehen. Auf die 100k Einlagensicherung kann man sich vermutlich nicht verlassen. Bei Anleihen in Fremdwährung kommt noch das Wechselkursrisiko dazu. Dafür kann man mit Anleihen teilweise noch brauchbare Zinsen einstreichen. Und ich glaube in der Eurozone werden die Zinsen vorerst nicht steigen, aber wer weiß?

Zitat von Atze am 18. Februar 2021, 20:15 Uhr

Ehrlich gesagt traue ich mir nicht bei den gegenwärtigen Höchstständen die Aktienquote zu erhöhen.

würde ich JETZT auch nicht
(sitze auch gerade auf ner 40- bis 50-prozentigen Cashquote und warte auf "Sonderangebote")

aber ich würde/werde über einen 2 bis 3-Jahres-Zeitraum eine "buy the dips"-Strategie verfolgen

Aktiensparplan habe ich, da wird zumindest ein wenig gemittelt. Aber woher weißt du, wann ein Dip kaufenswert ist ist? Ist schwierig zu timen. Es soll ja Untersuchungen geben, dass der beste Einstiegszeitpunkt immer jetzt ist. Mag sein, aber leider nur statistisch richtig. Im Einzelfall läuft man den Einstandskursen 10 Jahre hinterher.

 

Zitat von Atze am 18. Februar 2021, 20:15 Uhr

Ich denke mehr als 1500€ im Monat brauche ich nicht.

2001 hättest Du wohl gedacht, mehr als 1.500 DM im Monat brauchst Du nicht?

über Zeiträume > 5 Jahre ist der Geldwert keine Konstante, sondern eine Variable!

Hast wohl recht, aber mit irgendeinem Wert muss man ja rechnen.

 

Zitat von MFZ73 am 19. Februar 2021, 0:46 Uhr
Zitat von Atze am 18. Februar 2021, 20:15 Uhr

@exit-tbd
Schönes Haus und guter Preis da in der Anzeige, aber Vorsicht mit den Schwarzbauten, das Bauamt kann auch noch nach 40 Jahren den Abriss verlangen, es gibt keine Verjährung. Ich glaube zur Zeit ist ein Immobilienschnäppchen eher die Ausnahme, zur Auktion werden vermutlich noch einige andere Bieter kommen.

Schön formuliert, aber leider falsch.

Falsch? Es gibt keine Verjährung/Bestandsschutz für Schwarzbauten auf dem Gebiet der alten Bundesländer, war auch eher der Hinweis für exit-tbd, dass sich das Problem nicht mit fortschreitendem Zeitablauf erledigt.

Aber gut. Wem erzählt man das ... wer 2010 auf die Idee kommt, sein Kapital durch Ausgeben vor der Inflation zu retten ...

Ich habe üppig gelebt, und wenn ich morgen tot umfalle auch alles richtig gemacht.

Was sagt ihr zu meinem Plan?

Du hast keinen Plan. Lass' Dich versetzen. Und wenn Du das gemacht und innerhalb der Verwaltung o.ä. einen Job gefunden hast, der Dich nicht ank**** (was vermutlich schwer genug wird), dann denkst Du mal über einen richtigen Plan nach.

Mein Job ko... mich übrigens gar nicht an, es ist eher die ewige Pendelei, Versetzung nur noch weiter weg möglich. Und ja, mein Plan ist eher aufzuhören. Dass es nach Stand heute sehr risikoreich ist, dessen bin ich mir bewusst.  Noch habe ich ein paar Jahre zum nachdenken nachrechnen und zum sparen.

Aber dafür bin ich ja hier, um mir die Meinungen anderer anzuhören und gute Ideen aufzuschnappen.

Gruß Atze

Zitat von Atze am 19. Februar 2021, 14:11 Uhr

Und Cash (auf dem Girokonto) kann durch Bankenpleite verloren gehen. Auf die 100k Einlagensicherung kann man sich vermutlich nicht verlassen.

 

... Aber woher weißt du, wann ein Dip kaufenswert ist ist? Ist schwierig zu timen. Es soll ja Untersuchungen geben, dass der beste Einstiegszeitpunkt immer jetzt ist. ...

  1. 2/3 von 250 k€ sind zweimal 83.000 € oder dreimal 56.000 €
    sollte man natürlich auf zwei oder drei VERSCHIEDENE Banken verteilen

    und einen Ausfall der Einlagensicherung kann ich mir nicht vorstellen - zur Not wird halt das benötigte Geld "gedruckt" und von der EZB oder staatlichen Stellen bereitgestellt
    welche Regierung kann sich was anderes politisch leisten 😉

  2. wissen nicht ...

    aber man merkt ja schon, ob gerade Euphorie an den Börsen ist oder ob z.B. in den einschlägigen Foren mehr über die besten Windeln als über Börsentipps diskutiert wird, weil sich gerade alle in die Hosen machen

    mir ist z.B. gestern aufgefallen, dass ein Hersteller für Großküchentechnik (nach kurzem Kurseinbruch im Frühling) gerade Höchstkurse erreicht hat - mit einer Marktkapitalisierung die das 10-fache des bisher in der Firmengeschichte höchsten Jahresumsatzes übersteigt & einem KGV von 113 auf den 2020er Gewinn gezogen (und immer noch über 50 auf die erhofften Gewinne in 2022 und 2023)

    --> wenn das kein Indiz für Euphorie an der Börse ist, was dann???

Bzgl. der GKV als freiwillig Versicherter gibt es ja klare Regeln. Dein Einkommen aus Vermietung, Kapitalerträgen, etc zählt dazu. Von daher ist der Beitrag schon planbar. Man muss nur wissen, worauf man sich einlässt und entsprechend seine Kapitalströme planen...

Elegant ist es natürlich einen 451€ anzustreben - dann bist Du Stand heute auf dem günstigsten Wege krankenversichert. Allerdings fürchte ich für die Zukunft, dass bei allen GKVler alle Einkommensarten bis zur Beitragsbemessungsgrenze berücksichtigt werden. Aber das ist eine persönliche Einschätzung und planen kann man nur mit dem Status Quo.

Zitat von exit-tbd am 19. Februar 2021, 14:48 Uhr
  1. 2/3 von 250 k€ sind zweimal 83.000 € oder dreimal 56.000 €
    sollte man natürlich auf zwei oder drei VERSCHIEDENE Banken verteilen....
  2. wissen nicht ...aber man merkt ja schon, ob gerade Euphorie an den Börsen ist oder ob z.B. in den einschlägigen Foren mehr über die besten Windeln als über Börsentipps diskutiert wird, weil sich gerade alle in die Hosen machen

    mir ist z.B. gestern aufgefallen, dass ein Hersteller für Großküchentechnik (nach kurzem Kurseinbruch im Frühling) gerade Höchstkurse erreicht hat - mit einer Marktkapitalisierung die das 10-fache des bisher in der Firmengeschichte höchsten Jahresumsatzes übersteigt & einem KGV von 113 auf den 2020er Gewinn gezogen (und immer noch über 50 auf die erhofften Gewinne in 2022 und 2023)

    --> wenn das kein Indiz für Euphorie an der Börse ist, was dann???

  1. Bin bei 2 Banken - muss reichen für Risikostreuung.
  2. Im Jahr 2000 haben viele "Experten" erklärt, dass KGV's von weit über 100 vollkommen normal sind und man sich an diese hohen Bewertungen gewöhnen müsse. Das Ergebnis ist bekannt...Andererseits ist heute so viel Zentralbankgeld vorhanden, dass es durchaus weiter steil nach oben gehen kann.

Mein Resümee: Weiter Sparpläne besparen, ansonsten erstmal nix machen.

 

Zitat von GeldanlegER am 19. Februar 2021, 16:21 Uhr

Bzgl. der GKV als freiwillig Versicherter gibt es ja klare Regeln. Dein Einkommen aus Vermietung, Kapitalerträgen, etc zählt dazu. Von daher ist der Beitrag schon planbar. Man muss nur wissen, worauf man sich einlässt und entsprechend seine Kapitalströme planen...

Elegant ist es natürlich einen 451€ anzustreben - dann bist Du Stand heute auf dem günstigsten Wege krankenversichert. Allerdings fürchte ich für die Zukunft, dass bei allen GKVler alle Einkommensarten bis zur Beitragsbemessungsgrenze berücksichtigt werden. Aber das ist eine persönliche Einschätzung und planen kann man nur mit dem Status Quo.

Deine Befürchtungen sind auch meine.

Es besteht die Gefahr, dass es mit fortschreitendem Renteneintritt der Babyboomer zu massiven finanziellen Schieflagen in Rentenversicherung und Krankenversicherung kommt, da es nicht mehr genügend Nettobeitragszahler gibt. Beitragssteigerungen sind daher so gut wie sicher. Weitergehend könnte man die Bemessungsgrundlagen auf Vermögen erweitern/ändern.

Auch solche Sachen könnten meinen Ausstiegsplan schnell kaputt machen.

Zitat von Atze am 19. Februar 2021, 14:11 Uhr

Falsch? Es gibt keine Verjährung/Bestandsschutz für Schwarzbauten auf dem Gebiet der alten Bundesländer, war auch eher der Hinweis für exit-tbd, dass sich das Problem nicht mit fortschreitendem Zeitablauf erledigt.

Es bleibt falsch, weil Du nicht begriffen hast, was ich schreibe. Ein Zwangsabbruch ist immer das letzte Mittel und das ist nur dann anwendbar, wenn alle anderen Möglichkeiten vorher ausgeschöpft wurden. Wesen eines Verwaltungsaktes. Wenn's nicht mehr geläufig ist, mal ganz tief in die Ausbildung zurückbeamen, auch wenn's lange her ist und schwer fällt.

Es gibt hier mehrere Optionen, die vorher zu prüfen wären.

Und selbst wenn es zum Abriss kommt, passt die Wertermittlung immer noch.

Ende der Geschichte.

Zitat von MFZ73 am 20. Februar 2021, 1:24 Uhr
Zitat von Atze am 19. Februar 2021, 14:11 Uhr

Falsch? Es gibt keine Verjährung/Bestandsschutz für Schwarzbauten auf dem Gebiet der alten Bundesländer, war auch eher der Hinweis für exit-tbd, dass sich das Problem nicht mit fortschreitendem Zeitablauf erledigt.

Es bleibt falsch, weil Du nicht begriffen hast, was ich schreibe. Ein Zwangsabbruch ist immer das letzte Mittel und das ist nur dann anwendbar, wenn alle anderen Möglichkeiten vorher ausgeschöpft wurden. Wesen eines Verwaltungsaktes. Wenn's nicht mehr geläufig ist, mal ganz tief in die Ausbildung zurückbeamen, auch wenn's lange her ist und schwer fällt.

Es gibt hier mehrere Optionen, die vorher zu prüfen wären.

Und selbst wenn es zum Abriss kommt, passt die Wertermittlung immer noch.

Ende der Geschichte.

Hach, du wirkst einfach immer wieder so herzlich und sympathisch. <3

Wir sind alle wie wir sind mit unseren guten Seiten und Begrenzungen.

Der liebe Gott hat uns alle lieb 😀

@absprung_2020

GGf. ist es aber besser in der PKV zu bleiben (ich gehe davon aus, dass Sie da derzeit verischert sind als Beamter) und dort lieber einen Basistarif zu nehmen.

Kannst du Deinen Rat etwas näher begründen?

Frage hier für einen Kumpel: Lehrer/Beamter, will kündigen.

Muss man dann nicht die Versicherung zwangsweise wechseln? Und da Altersrückstellungen kaum übertragbar sind, ist das mit Anfang 50 doch keine Option, oder?

Basistarif ist doch ziemlich teuer (habe ein Angebot eines anderen Bekannten gesehen für 650€ bei seiner PKV), da sind aktuelle Angebote selbst in dem Alter besser.

OK, 916€ in der GKV worst case zu zahlen vs.  650€ Basistarif ist noch immer teurer, aber im best case ist man dann doch irgendwann KVdR Mitglied. OK, ich rechne auch damit, dass es in späterer Zukunft in der GKV auch bei pflichtversicherten die Kapitalerträge mitgerechnet werden und dass diese dann auch automatisch gemeldet werden. Das Geld lassen die sich doch nicht entgehen... wobei sie es schon so lange entgehen lassen.

 

Danke

Garub

Zitat von koelschejung am 20. Februar 2021, 21:54 Uhr
Zitat von MFZ73 am 20. Februar 2021, 1:24 Uhr
Zitat von Atze am 19. Februar 2021, 14:11 Uhr

Falsch? Es gibt keine Verjährung/Bestandsschutz für Schwarzbauten auf dem Gebiet der alten Bundesländer, war auch eher der Hinweis für exit-tbd, dass sich das Problem nicht mit fortschreitendem Zeitablauf erledigt.

Es bleibt falsch, weil Du nicht begriffen hast, was ich schreibe. Ein Zwangsabbruch ist immer das letzte Mittel und das ist nur dann anwendbar, wenn alle anderen Möglichkeiten vorher ausgeschöpft wurden. Wesen eines Verwaltungsaktes. Wenn's nicht mehr geläufig ist, mal ganz tief in die Ausbildung zurückbeamen, auch wenn's lange her ist und schwer fällt.

Es gibt hier mehrere Optionen, die vorher zu prüfen wären.

Und selbst wenn es zum Abriss kommt, passt die Wertermittlung immer noch.

Ende der Geschichte.

Hach, du wirkst einfach immer wieder so herzlich und sympathisch. <3

Ach ja, mei, wenigstens ehrliche Antworten, da kann man die kleinen Seitenhiebe einfach mal ignorieren.

Zitat von Garub am 22. Februar 2021, 16:08 Uhr

... KVdR ... OK, ich rechne auch damit, dass es in späterer Zukunft in der GKV auch bei pflichtversicherten die Kapitalerträge mitgerechnet werden und dass diese dann auch automatisch gemeldet werden. ...

ist die Frage, ob es lohnt?
(und praktikabel ist?)

  1. beim Durchschnittsrentner ist wohl wenig zu holen
    UND viele Ü75-Jährige wären mit den erforderlichen Meldungen ihrer Nebeneinkünfte wohl auch überfordert
    --> macht evtl. mehr Aufwand und schlechte Laune wegen Überbürokratisierung als dass es Einnahmen einbringt
  2. wie sollen die automatischen Meldungen funktionieren?
    meine (über 80-jährige) Mutter überweist derzeit einem ebenfalls über 80-jährigen Herrn jeden Monat 700 Euro für die Wohnungsmiete
    --> damit kein Gericht wegen Ungleichbehandlung der verschiedenen Arten von Einkünften "rumzickt": muss dann jeder Mieter das Alter seines Vermieters prüfen und ggfs. die Mietzahlungen an die Sozialversicherungen melden?
  3. ist die Einfachheit der KVdR - WENN die 90 %-Regel eingehalten wurde - ja auch ein Grund in der gesetzlichen KV zu bleiben
    wenn die Leute mitkriegen, dass Tante Frieda wegen der Belegschaftsaktien ihres Ex-Gatten und Onkel Heinz wegen der vermieteten Eigentumswohnung zur Kasse gebeten werden:
    treibt das dann nicht wesentlich mehr "Besserverdienende" in die PKV?
Zitat von MFZ73 am 20. Februar 2021, 1:24 Uhr

Es bleibt falsch, weil Du nicht begriffen hast, was ich schreibe. Ein Zwangsabbruch ist immer das letzte Mittel und ...

Es ist vor allem egal:

  1. würde ich nur kaufen, wenn der Preis so günstig ist, dass so ein Risiko eingepreist ist  😉
  2. habe ich bewusst ein Angebot inseriert, was mir zu kurzfristig ist
    (außer es kommt in ein paar Monaten wieder zwecks zweitem Termin)

    ich würde immer VORHER schon mal vorbeifahren ... mir alles OFFLINE anschauen ... reflektieren, ob ich mich an dem Ort wohlfühle (falls aus dem "Basislager" in 8 oder 12 Jahren dann doch ein fester Wohnsitz werden soll) ... versuchen, mit dem aktuellen Bewohner zu quatschen (vor allem wenn ich für "überflüssigen" Wohnraum erst mal einige Jahre einen Mieter brauche - dem ich, wenn ich mich um nix kümmern muss auch gerne eine günstige Miete mache) ...

ich wollte vor allem darauf hinweisen, dass kaufen meistens da lohnt, wo die Immobilien billig sind (egal ob in Ost oder West) ... und mieten lohnt in teuren Gegenden - wo die Mieten vielleicht doppelt so hoch sind, die Kaufpreise aber das 5-fache Niveau haben ...

 

@garub

Sie kommern aus der PKV automatisch in eine gesetzliche Versicherungspflicht wenn Sie sich sozialversicheurungspflichtig anstellen lassen und unter der Beitragbesmessungsgrenze liegen. Sie schreiben, dass Sie sehr langee schon PKV sind und vor 55 wechseln wollen und dann aber aufhören. Sobald Sie aber aufhören mit der sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit werden Sie entweder freiwillig tarifiert (sehr teuer) oder (das gilt es zu prüfen) bezahlen lieber die sog. Anwartschaft bei der PKV (während der Zeit in der Sozialverischerung) und haben dann die Wahl. Oft ist der PKV-Beitrag in einem abgesepckten Tarif günstiger als GKV und Freiwilligentarif.

Fazit: Einmal raus aus der PKV durch Teilzeitjob und dann immer GKV bis zum letzten Atemzug läuft nicht.

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