Größeren Betrag auf einmal oder "in Raten" in ETF anlegen?

#1 · 15. Juni 2021, 13:40

Ich möchte mich mit einem flüssig vorhandenen namhaften Betrag in Aktien engagieren. Wahrscheinlich ETF MSCI World SRI Ishares A2DVB9.
Derzeit bin ich stark in Immobilien investiert und möchte etwas diversifizieren.

Es stellt sich nun die Frage: Soll ich den Betrag auf einmal investieren oder z. B. über 2 Jahre in monatliche Raten aufteilen?
Derzeit kann ich das Geld auch für meine Immobilieninvestments verwenden. Es liegt aber überwiegend auf dem Tagesgeldkonto und wartet auf chancen. Gebraucht wird es aber nicht unbedingt.

Bisher habe ich gelesen, dass die Kurse zu 2/3 der Zeit steigen, zu 1/3 der Zeit sinken. Danach ist es also wahrscheinlicher, dass die Kurse in der nächsten Zeti steigen. Aus dieser Sicht sollte der Betrag jetzt auf einmal investiert werden.

#2 · 15. Juni 2021, 15:55

Ich stehe demnächst durch einen Immobilienverkauf vor der gleiche Frage.

Die Märkte sind zweifelsfrei hoch bewertet. Wissenschaftlich-analytisch betrachtet wie es Kommer macht, empfiehlt er nicht auf den Zeitpunkt zu achten und immer sofort investieren. Thomas Gebert (Gebert Indikator) oder auch Andreas Beck machen mehr oder weniger Market Timing. Andreas Beck angelehnt an den Norwegischen Staatsfond (60% Aktien / 40 Anleihen oder Cash)

Ich würde mit einem Teil jetzt rein und dann nachlegen. Irgendwann muss man investiert sein, Wenn du das Geld nicht brauchst ist es unkritisch und du oder deine Erben könnten den nächsten Crash aussitzen.

#3 · 15. Juni 2021, 16:28

Hey zusammen,

das Thema kam hier schon einige mal auf, ich vertrete weiterhin die Meinung aus https://frugalisten.de/forum/topic/anlagestrategie-einmalinvestition-hilfe/#postid-10152

TL;DR: lieber in Tranchen investieren, um zeitliches Risiko abzumildern und dazu etwas weniger erwartete Rendite in Kauf nehmen. Die statistisch erwartete Rendite gilt nämlich nur über alle Anleger über alle Zeiträume. Jeder einzelne (und du selber bist aber nur eine Realisierung dieser Zufallsvariablen) kann dramatisch vom Erwartungswert abweichen. Dass du nur ein AnlegerIn bist, kannst du nicht ändern, daher geht es nur noch um die Zeiträume. Da kannst du mit Tranchen ein wenig glätten, also die Chance erhöhen, dass du näher am Ewartungswert liegst.
--> Man gibt also durch das Strecken auf mehrere Tranchen statistisch einen Teil der Rendite auf (weil das Geld nicht so lange investiert ist), aber reduziert die Streuung der Abweichung vom Erwartungswert! Ich konnte damit sehr gut schlafen, was auch einiges Wert ist.

@muslime_frugi

Zitat von Muslime_Frugi am 15. Juni 2021, 15:55 Uhr

[...] Wissenschaftlich-analytisch betrachtet wie es Kommer macht, empfiehlt er nicht auf den Zeitpunkt zu achten und immer sofort investieren. [...]

Das stimmt so nicht. Er empfiehlt auch darauf zu achten, dass man ruhig schlafen kann. z.B. https://www.youtube.com/watch?v=PR2pwq5kbIY

Ich würde mit einem Teil jetzt rein und dann nachlegen. Irgendwann muss man investiert sein, Wenn du das Geld nicht brauchst ist es unkritisch und du oder deine Erben könnten den nächsten Crash aussitzen.

Yep, da gehe ich voll mit!

Liebe Grüße

#4 · 16. Juni 2021, 10:35

Als interessierter Mitleser und "Betroffener" schon mal danke für die Anregungen. Bei uns stellt sich die Frage derzeit ebenfalls, zwar eher zu kleineren Beträgen (angesparte Gelder für die Kinder, "Fälligkeit in 6 und 9 Jahren, allerdings immer mit der Möglichkeit, in Crash-Zeiten dieses dann "fällige" Geld aus einem anderen Pott zu kompensieren), aber auch bei kleineren fünfstelligen Beträgen ist es richtig, den eigenen Wohlfühlfaktor bei der Entscheidung nicht außer Acht zu lassen. 💡