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Für mich ein eklatanter Widerspruch !

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@fritz

Bezüglich der Verteufelung der Staates. Bedauerlicherweise geschieht das ja nicht, sondern es ist quasi das genau Gegenteil der Fall. Der freie Markt wird meistens verteufelt und der Staat soll absurder Weise alles kontrollieren und regulieren.

Das Rauchen ist dafür ja auch ein gutes Beispiel. Das wird nämlich nicht sanktioniert sonder massiv subventioniert. Die Einnahmen durch die Tabaksteuer betragen        14 Milliarden und der Schaden der durch das Rauchen entsteht wird auf ca 80 Milliarden geschätzt. Auf einem freien Markt würden vermutlich die Rauchen deutlich stärker zur Kasse gebeten werden und es sich dann eventuell nochmal überlegen. Heutzutage wird das von der Solidargemeinschaft übernommen.

 

@Viktor

So ist es ja auch auf dem Finanzmarkt gelaufen. Die Fed hatte als Zentralbank zuvor oft "zinsplanwirtschaftlich" massiv in den Markt eingegriffen und so zumindest eine Mitursache für die Immobilienblase in den USA gesetzt. Ohne Verbriefungen und willige Kunden (u. a. deutsche Landesbanken !) wäre allerdings nicht die ganze Welt angesteckt worden.

In dem Kontext (widersprüchliche bzw. nicht konsistente Politik) fällt mir Berlin ein. Dort gibt es bald ein Bürgerbegehren zur Enteignung einer privaten Wohnungsgesellschaft - wegen der hohen Mieten. Dabei war es der linke Senat in Berlin selbst, der noch vor wenigen Jahren munter Sozialwohnungen an Investoren verscherbelt hat, um Kasse zu machen.

Durch die Enteignung (sollte sie denn kommen) wird Berlin sicherlich für Bauwillige sehr interessant, die werden sich darum reißen, endlich auch mal enteignet zu werden. So werden bestimmt ganz viele neue Wohnungen in Berlin gebaut werden, der Markt entlastet und die Mieten bald wieder sinken ...

Zitat von American Eagle am 16. Februar 2019, 18:09 Uhr
Zitat von dev am 16. Februar 2019, 10:36 Uhr
Das ist auch ein Grund sein Kapital nicht in Geld zu halten, sondern in Produktivvermögen.

Worin auch immer Du Dein Kapital hälst, sei es in Aktien, Immobilien, Giral- oder Bargeld, Lebensversicherungen, Gold usw., der Staat hat schon sehr oft (und nicht selten sogar rückwirkend) die Rahmenbedingungen signifikant verändert (bzw. aus Anlegersicht verschlechtert). Das habe ich selbst zig Mal erlebt.

Schon deshalb würde ich niemals mein gesamtes Kapital in einer einzigen Assetklasse (z. B. Aktien) halten.

Generell: Aus meiner Sicht kann eine Gesellschaft nur halbwegs stabil sein, wenn es auch halbwegs stabiles Geld gibt. Und damit Planungssicherheit für den normalen Bürger. Das ist schon generell bei Papiergeld nicht ganz ungefährlich, wenn Papiergeld aber zu richtigem Schwundgeld wird (wie bei dem zinslosen Euro) und damit eine seiner wichtigsten Geldfunktionen verliert (Wertaufbewahrungsfunktion), wird es zu einem Problem. Nicht alle Menschen können nämlich am Aktien- oder Immobilienmarkt mitspielen. Schon deshalb nicht, weil es mit der Finanzbildung in Deutschland nicht besonders gut bestellt ist.

Ja, der Staat ändert öfter die Spielregeln, oft um noch mehr Einkommensquellen zu besteuern. Ich rechne langfristig sogar damit das alles in der Höhe der Einkommensteuer besteuert wird.

Die beste Kapitalanlage ist, selbst eine Firma zu gründen und die komplette Marge einzusteichen. Und die zweitbeste ist halt, sich an einer Firma zu beteiligen.
Wenn man das über Aktien macht, hat es den Vorteil das man seine Beteiligungen relativ einfach und kostengünstig erhöhen und reduzieren kann.

Meiner Ansicht nach ist Geld ein Tauschmittel und wird von vielen zur Wertaufbewarung missbraucht.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Die Dividenden werden ja aus versteuertem Geld der Unternehmen bezahlt.  Wenn sie die Kapitalerträge mit dem Einkommenssteuersatz versteuern möchten,  müssen sie wieder das Halbeinkünfte-Verfahren einführen,  sonst wäre die Steuerbelastung zu hoch.

Zitat von Paul74 am 17. Februar 2019, 12:10 Uhr

Die Dividenden werden ja aus versteuertem Geld der Unternehmen bezahlt.  Wenn sie die Kapitalerträge mit dem Einkommenssteuersatz versteuern möchten,  müssen sie wieder das Halbeinkünfte-Verfahren einführen,  sonst wäre die Steuerbelastung zu hoch.

Das Argument verstehe ich, aber Dividenden, Zinsen und Kursgewinne werden aktuell auch mit dem selben Satz abgegolten.
Es gibt auf diverse andere Anlagen noch immer nach x Jahren Steuerfreiheit und bei Aktien nicht mehr.

Mit ungerechtigkeiten muß man immer rechnen.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
Zitat von dev am 17. Februar 2019, 11:33 Uhr

Meiner Ansicht nach ist Geld ein Tauschmittel und wird von vielen zur Wertaufbewarung missbraucht.

Diese Ansicht hast Du dann aber völlig exklusiv. Das widerspricht allem, was ich jemals über Geld gelesen habe ...

Unstrittig (das ist in Forschung und Lehre die absolut anerkannte Definition) hat Geld drei wesentliche Funktionen: Zahlungsmittel, Maßeinheit (i.S. v. Wertmaßstab) und eben Wertaufbewahrungsmittel.

Wie man da von "Mißbrauch" reden kann, wenn einer es zur Wertaufbewahrung verwenden will, erschließt sich mir nicht, ist es doch der absolut bestimmungsgemäße Gebrauch. Das wäre ja so, als würde man jemand Mißbrauch vorwerfen, der sein Auto (= Fortbewegungsmittel oder auch Kraftfahrzeug genannt) tatsächlich fährt und fortbewegt … !?

Zudem: Nur deshalb wurde u. a. Geld überhaupt erfunden, um sich unabhängig vom sofortigen Naturaltausch zu machen (Verderblichkeit vieler Waren) und die Kaufkraft für passende Gelegenheiten zu speichern (der sog. Schatzcharakter des Gelds).

Off-Topic: Zu Ende gedacht würde es übrigens bedeuten, ich muß ständig in irgendwas investiert sein, wie z. B. in Aktien. Auch das widerspricht jeder Erfahrung. Es kann nämlich auch indiziert sein, einmal gar nicht oder nur teilweise "investiert" zu sein - in was auch immer. Und sparen auf einen festen Termin (etwa weil ich die Summe x in y Jahren benötige, ginge auch nicht mehr planbar, weil man sich - Deiner These folgend - in volatile Märkte wie Aktien, Immobilien usw. stürzen müßte). Ein Praxisbeispiel: Wie sollte ein Durchschnittbürger sparen, wenn er in 5 Jahren eine Immobilie erwerben will und dafür (z. B. 30%) Eigenkapital ansparen will ?

Mich würde also interessieren, wie Du auf Deine steile These kommst ???

Mein Horror ist es auch, mit 70 nach 20J Ruhestand festzustellen, dass mein Geld nicht reicht und dann nochmal arbeiten zu müssen. Schon deshalb werde ich meine FI nicht "auf Kante" nähen. Außerdem will ich meinen Kindern was hinterlassen. Schon deshalb werde ich wohl zu geringer Stundenzahl weiterarbeiten.

Zitat von American Eagle am 17. Februar 2019, 18:08 Uhr

Meiner Ansicht nach ist Geld ein Tauschmittel und wird von vielen zur Wertaufbewarung missbraucht.

Diese Ansicht hast Du dann aber völlig exklusiv. Das widerspricht allem, was ich jemals über Geld gelesen habe ...

Off-Topic: Zu Ende gedacht würde es übrigens bedeuten, ich muß ständig in irgendwas investiert sein, wie z. B. in Aktien. Auch das widerspricht jeder Erfahrung. ...

Mich würde also interessieren, wie Du auf Deine steile These kommst ???

Naja, ich gehöre eh zu ganz wenigen, die seit 20 Jahren zu fast 100% in Aktien sind.

Missbrauch war eventuell ein bischen übertrieben, aber etwas als Wertaufbewahrungsmittel zu bezeichen, was jedes Jahr ~3% an Wert verliert - kann auch nicht dein Ernst sein.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Das soll nicht anmaßend gemeint sein, aber als der (vermutlich deutlich) ältere Mensch, erlaube ich mir dennoch einen Hinweis: Zu 100% in einer einzigen Anlageklasse investiert zu sein (egal übrigens in welcher) war noch niemals klug - und ist es in diesen Zeiten erst recht nicht. Mein (bescheidener) finanzieller Erfolg beruht nicht zuletzt darauf, daß ich stets auf eine gewisse Diversifikation geachtet habe. Immerhin war ich schon mit Mitte 30 finanziell autark; was mich nicht davon abgehalten hat, dennoch weiter zu "basteln". Sowohl beruflich als auch in Sachen Finanzen.

Natürlich ist es mein voller Ernst, daß solides Geld die klassischen drei Geldfunktionen erfüllen muß. Nur, weil wir mit unserem Geld (aktuell dem Euro) klassisches Schwundgeld - um nicht zu sagen Schrottgeld haben (tendenziell ohnehin immer inflationsgefährdetes Papiergeld noch dazu ohne jeden Zins, muß als solches bezeichnet werden), bedeutet dies doch nicht, daß die klassischen Geldfunktionen überflüssig geworden sind.

Deine 3% Verlust per annum scheinen mir eher noch zu wenig. Ein deckungsloses Papiergeld (noch dazu ohne Zins wie der Euro) dürfte jedes Jahr mehr an Wert verlieren. Zumal man seitens der Notenbanken und der Politik alles tut, um die "offiziellen Inflationsraten" klein zu rechnen. Um nur einige Stichworte zu nennen: Zusammenstellung des Warenkorbes, Erfindung der Kerninflation, Hedonistische Methode, Surrogationsmethode.

Wenn ich mir einen gut gemeinten Rat erlauben darf: An Deiner Stelle würde ich mich grundsätzlicher und strategischer mit unserem Geldsystem, den Notenbanken aber auch der Euro-Währung beschäftigen. Das dürfte langfristig deutlich zielführender sein, als beispielsweise die Auswahl gewisser Einzelaktien und/oder bestimmter ETFs.

Nichtsdestotrotz: Wünsche Dir viel Erfolg !

Zitat von American Eagle am 17. Februar 2019, 23:50 Uhr

Wenn ich mir einen gut gemeinten Rat erlauben darf: An Deiner Stelle würde ich mich grundsätzlicher und strategischer mit unserem Geldsystem, den Notenbanken aber auch der Euro-Währung beschäftigen. Das dürfte langfristig deutlich zielführender sein, als beispielsweise die Auswahl gewisser Einzelaktien und/oder bestimmter ETFs.

Den Tip kann ich nicht nachvollziehen. Die Summe meiner Einzelaktien bringen mir jedes Jahr ein stetig steigenden Einkommensstrom, welcher bisher weit über der Inflationsrate gestiegen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, das die Beschäftigung mit einem Tauschmittel, ähnlich hohe Renditen erwirtschaften kann.

Über 70% meiner Beteiligungen sind älter als 18 Jahre, d.h. ich wechsle nicht ständig die Favoriten und kann die Kurskapriolen der anderen Markteilnehmer ignorieren bzw. nutze diese für weitere Käufe nutzen.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
Zitat von dev am 18. Februar 2019, 7:05 Uhr
Zitat von American Eagle am 17. Februar 2019, 23:50 Uhr

Wenn ich mir einen gut gemeinten Rat erlauben darf: An Deiner Stelle würde ich mich grundsätzlicher und strategischer mit unserem Geldsystem, den Notenbanken aber auch der Euro-Währung beschäftigen. Das dürfte langfristig deutlich zielführender sein, als beispielsweise die Auswahl gewisser Einzelaktien und/oder bestimmter ETFs.

Den Tip kann ich nicht nachvollziehen. Die Summe meiner Einzelaktien bringen mir jedes Jahr ein stetig steigenden Einkommensstrom, welcher bisher weit über der Inflationsrate gestiegen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, das die Beschäftigung mit einem Tauschmittel, ähnlich hohe Renditen erwirtschaften kann.

 

Ich kann z. B. auch sagen: Die Summe meiner Einzelimmobilien bringt mir jedes Jahr einen stetig steigenden Einkommensstrom, welcher bisher weit über der Inflationsrate gestiegen ist. Aber: Käme nie auf die Idee deshalb auf andere Assetklassen komplett zu verzichten ! Sprich: Ich würde niemals alles auf eine Karte setzen.

Leider ruft bei mir jetzt die Arbeit. Dennoch kurz: Da Du sozusagen "die Hosen runter gelassen hast" und Dich dahingehend geoutet hast, daß Du "zu 100% in Aktien investiert bist", will auch ich mit offenen Karten spielen. Meine AA sieht wie folgt aus: Ziemlich genau je ein Fünftel also 20% in Aktien, Immobilien, Liquidität (Giral- aber auch Bargeld), Edelmetalle (Gold und Silber) sowie Renten.

Nur als Anregung: Einen Aktienmarkt (oder Immobilienmarkt oder auch Rentenmarkt) haben wir schon lange nicht mehr. Es handelt sich nicht mehr um Märkte im eigentlichen Sinne. Die Bedingungen (u. a. Preisbildungen siehe z. B. die diverse Vermögenspreisblasen) sind durch die Eingriffe der Notenbanken völlig verzerrt. In einem solchen Umfeld auf nur eine einzige Anlageklasse zu setzen, halte ich für deutlich zu riskant - um nicht zu sagen sogar für fahrlässig.

LG AE

So wie ich das sehe, liegt ihr gar nicht so weit auseinander.  Die "Perfekte" Vermögensaufteilung gibt es ja sowieso nicht. Meiner Erfahrung nach ist es wesentlich wichtiger, dass man sich mit seiner Strategie wohl fühlt. Nur so zieht man das über Jahrzehnte durch und das ist ja bei euch beiden ja scheinbar absolut der Fall.
Also alles richtig gemacht!
Alles andere hat ja auch was mit persönlichen Vorlieben und den Lebensumständen zu tun. Vor einigen Jahren war ich genau wie dev zu 100% in Aktien investiert. Dann sind die Zinsen gefallen und Immobilien waren noch erschwingbar also habe ich zu 100% finanziert und das Schwundgeldsystem für mich arbeiten lassen. Der ganze Umgang mit Mietern, Hausverwaltung und so weiter, macht mit aber keinen besonderen Spaß und sobald ich steuerfrei verkaufen kann, werde ich das beim Großteil vermutlich auch tun. Werde also auch wieder fast zu 100% in Aktien sein. Es ist zwar eine Assetklasse (Wobei für mich REITS so ein Zwischending sind) jedoch langfristig gesehen ( wenn man die Inflation mit einrechnet) die sicherste und die mit der besten Performance.

Zitat von American Eagle am 18. Februar 2019, 10:10 Uhr

Ich kann z. B. auch sagen: Die Summe meiner Einzelimmobilien bringt mir jedes Jahr einen stetig steigenden Einkommensstrom, welcher bisher weit über der Inflationsrate gestiegen ist. Aber: Käme nie auf die Idee deshalb auf andere Assetklassen komplett zu verzichten ! Sprich: Ich würde niemals alles auf eine Karte setzen.

Leider ruft bei mir jetzt die Arbeit. Dennoch kurz: Da Du sozusagen "die Hosen runter gelassen hast" und Dich dahingehend geoutet hast, daß Du "zu 100% in Aktien investiert bist", will auch ich mit offenen Karten spielen. Meine AA sieht wie folgt aus: Ziemlich genau je ein Fünftel also 20% in Aktien, Immobilien, Liquidität (Giral- aber auch Bargeld), Edelmetalle (Gold und Silber) sowie Renten.

Nur als Anregung: Einen Aktienmarkt (oder Immobilienmarkt oder auch Rentenmarkt) haben wir schon lange nicht mehr. Es handelt sich nicht mehr um Märkte im eigentlichen Sinne. Die Bedingungen (u. a. Preisbildungen siehe z. B. die diverse Vermögenspreisblasen) sind durch die Eingriffe der Notenbanken völlig verzerrt. In einem solchen Umfeld auf nur eine einzige Anlageklasse zu setzen, halte ich für deutlich zu riskant - um nicht zu sagen sogar für fahrlässig.

Selbst bewohnte Immobilien sind Luxus und den Stress mit der Vermietung für 2-4% Rendite, ist mir einfach zu wenig.

Die meisten Anleihen haben auch eine geringere Rendite unter Infaltion. Allerdings kann man da auch Kursgewinne ähnlich wie bei Aktien machen, aber dafür muß man sich viel damit beschäftigen.

Gold & Silber - sind tote Investments, die schwanken nur im Kurs.

Bargeld ist für mich nur ein Tauschmittel.

Aktien sind Firmen, diese erwirtschaften Gewinne und geben mir einen Anteil davon ab und das völlig unabhänig vom aktuellen Börsenkurs.
Wenn der Markt mal wieder verrückt spielt, kann ich mich in gute Firmen einkaufen und dann dauerhaft von den steigenden Gewinnen & Dividenden profitieren.

Meine Netto-Rendite mit meinem Depot liegt seit 2000 bei 10,80% p.a. und das bei meist 100% Investition.
Die Netto-Dividende hat sich von 2001 zu 2017 verdreifacht, zu 2018 wegen Sonderdividende gegenüber 2017 verdoppelt.

Klar der Aktienmarkt schwankt ständig, das ist der große Nachteil, aber langfristig steigt alles mit den steigenden Gewinnen.
Und wenn ich mich in eine Firma preiswert eingekauft habe, kann ich sehr lange die Entwicklung genießen.

@Viktor , genau man muß sich wohl fühlen.

P.S. Was viele vergessen, mit einer Aktie bin ich an einer Firma beteiligt, diese hat Kapital, ein Geschäftmodell, Mitarbeiter und Kunden - ich muß nichts weiter tun, habe Null Arbeit und bekomme Dividenden und wenn die Firma gut wirtschaftet stetig mehr.

Was juckt mich das wenn die Investmentbankster und andere Spielernaturen die Kurse auf Achterbahnkurs schicken? Oft haben die Kurskapriolen nichts mit der Firma zu tun.

Ich schau mir die Firmen-Berichte an und bleibe meist investiert.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
Zitat von Viktor am 18. Februar 2019, 13:33 Uhr

So wie ich das sehe, liegt ihr gar nicht so weit auseinander.  Die "Perfekte" Vermögensaufteilung gibt es ja sowieso nicht. Meiner Erfahrung nach ist es wesentlich wichtiger, dass man sich mit seiner Strategie wohl fühlt. Nur so zieht man das über Jahrzehnte durch und das ist ja bei euch beiden ja scheinbar absolut der Fall.
Also alles richtig gemacht!
Alles andere hat ja auch was mit persönlichen Vorlieben und den Lebensumständen zu tun. Vor einigen Jahren war ich genau wie dev zu 100% in Aktien investiert. Dann sind die Zinsen gefallen und Immobilien waren noch erschwingbar also habe ich zu 100% finanziert und das Schwundgeldsystem für mich arbeiten lassen. Der ganze Umgang mit Mietern, Hausverwaltung und so weiter, macht mit aber keinen besonderen Spaß und sobald ich steuerfrei verkaufen kann, werde ich das beim Großteil vermutlich auch tun. Werde also auch wieder fast zu 100% in Aktien sein. Es ist zwar eine Assetklasse (Wobei für mich REITS so ein Zwischending sind) jedoch langfristig gesehen ( wenn man die Inflation mit einrechnet) die sicherste und die mit der besten Performance.

Das stimmt natürlich, man muß sich vor allen Dingen subjektiv mit seiner Vermögensaufteilung wohl fühlen.

Mal ein Extrembeispiel: Ein ehemaliger Studienkollege hat vor Jahren schon seine kleine Firma verkauft und lehnt aber jede Beschäftigung mit seinem (nicht ganz unerheblichen) Vermögen apodiktisch ab. Zitat: "Mir viel zu aufwändig sich mit Aktien, Immobilien usw. zu beschäftigen. Einen kostenpflichtigen Vermögensverwalter will ich auch nicht. Vererben will ich nix. Nehme mir von meinen Konten, was ich brauche. Das habe ich mir ausgerechnet und da kann ich ganz ohne Dividenden, Zinsen, Mieteinnahmen etc. noch locker 60 Jahre von zehren. So alt wird kein Mensch. Fertig. Und kein Aufwand oder Stress".

Ich persönlich sehe das allerdings etwas anders. Schon die Aufgabe des Goldstandards in 1971 (Nixon-Schock) und seitdem nur noch ein deckungsloses Papiergeldsystem, halte ich für ein Experiment. Setzt es doch eine gewisse Akkuratesse von Politik und Notenbanken voraus, die - zumindest langfristig - eher nicht gegeben ist. Die Einführung des Euro (eine Währungsunion ansonsten autarke Staaten hat noch niemals funktioniert) war dann für mich ein weitere Experiment. Sozusagen ein Experiment im Experiment. Mit den massiven Eingriffen der Notenbanken (Null- bzw. Negativzins, Verklappung von Billionen in das System) wurde dann weiteres experimentelles Terrain betreten, um das System irgendwie am Leben zu halten. Ausgang offen.

Vor diesem Hintergrund maße ich mir nicht an, so sagen, aus welcher Ecke der nächste "Sturm" kommt. Die größte Blase dürfte im Bereich der Staatsanleihen schlummern. Aber auch andere Vermögenspreisblasen sind nicht ohne (z. B. bei Immobilien und Aktien). Eventuell werden auch die Eingriffe in das System (Regulatorik) weiter steigen. Keine Ahnung. Nur mal nebenbei: Trotz Nullzins ist die weltweite Verschuldung immer weiter auf inzwischen Rekordniveaus gestiegen. Von daher halte ich es für sinnvoll, für diverse Szenarien halbwegs aufgestellt zu sein. Und dies bildet eben meine AA auch ab. Will sagen, ich fühle mich mit meiner Vermögensaufteilung wohl, weil sie für mich persönlich "perfekt" ist.

Eine AA, die sich zu 100% nur auf eine einzige Assetklasse stützt, hatte ich aber noch nie. Selbst nicht in "normalen" Zeiten. Die haben wir aber schon lange nicht mehr. Insoweit würde ich das jetzt erst recht nicht mehr machen (also z. B. zu 100% in Aktien gehen).

Zitat von American Eagle am 19. Februar 2019, 11:40 Uhr

Ich persönlich sehe das allerdings etwas anders. Schon die Aufgabe des Goldstandards in 1971 (Nixon-Schock) und seitdem nur noch ein deckungsloses Papiergeldsystem, halte ich für ein Experiment. Setzt es doch eine gewisse Akkuratesse von Politik und Notenbanken voraus, die - zumindest langfristig - eher nicht gegeben ist. Die Einführung des Euro (eine Währungsunion ansonsten autarke Staaten hat noch niemals funktioniert) war dann für mich ein weitere Experiment. Sozusagen ein Experiment im Experiment. Mit den massiven Eingriffen der Notenbanken (Null- bzw. Negativzins, Verklappung von Billionen in das System) wurde dann weiteres experimentelles Terrain betreten, um das System irgendwie am Leben zu halten. Ausgang offen.

Es gab auch schon Geldsysteme auf Muschelbasis - es ist völlig egal wie das Geld heißt, wichtig ist doch nur das ich heute arbeite, dafür Geld bekomme und bis zum nächsten Geld mein Leben finanzieren kann.

Geld ist das Blut im Wirtschaftssystem und wenn es davon zu wenig im Umlauf gibt, kommt es zum Stillstand.

Zitat von American Eagle am 19. Februar 2019, 11:40 Uhr

Eine AA, die sich zu 100% nur auf eine einzige Assetklasse stützt, hatte ich aber noch nie. Selbst nicht in "normalen" Zeiten. Die haben wir aber schon lange nicht mehr. Insoweit würde ich das jetzt erst recht nicht mehr machen (also z. B. zu 100% in Aktien gehen).

Was ist schon normal?

Und ich gehe nicht zu 100% in Aktien, ich bin es seit fast 20 Jahren und auch -75% Kurswert habe ich schon erlebt - das gehört dazu und hat oft nichts mit der langfristigen Entwicklung der Firma zu tun.

Wie schon öfter geschrieben, "Aktien haben ein ganz großen Nachteil, man kann ständig sehen zu welchem Preis sie gehandelt werden".

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

@dev

Versuche mal der Reihe nach auf Deine Punkte einzugehen:

Meine selbstgenutzte Immobilie sehe ich durchaus (auch) als Konsumgut (by the way: hat sich aber nichtsdestotrotz seit dem Kauf im Wert nominal verfünffacht).

Bei der Vermietung liegen meine Rendite im Bereich von 6-7% (Apartments, teilweise möbliert, und Kleinwohnungen in einer Großstadt sowie zwei Landeshauptstädten). Noch deutlich höhere Renditen könnte ich bei einem Verkauf heben. Der Aufwand hält sich in Grenzen. Teilweise greife ich auch auf (bezahlte) Dienstleistungen zurück beispielsweise Makler bei der Vermietung (die Kosten hierfür - seit Einführung des Bestellerprinzips - sprich die Maklercourtage, trage ich dann selbst und ist in meiner Renditeberechnung natürlich berücksichtigt).

Ob man Gold und Silber als "tote" Investments bezeichnen kann, weiß ich nicht. Es ist für mich überhaupt kein Investment sondern schlicht eine Versicherung ! (gegen das Papiergeld und die Notenbanken - warum wohl halten die Notenbanken tausende Tonnen Gold !?). Rückblickend meine Preise betrachtet bei Goldkäufen haben sich diese im schlechtesten Fall um den Faktor 4 im besten Fall um den Faktor 660 erhöht. Das ist nicht wenig. Wobei aus meiner Sicht Gold niemals teuer geworden ist, sondern lediglich das Papiergeld immer schlechter (der Dollar etwas langsamer, der südafrikanische Rand deutlich schneller). Besser als Papiergeld hat es aber immer angeschnitten. Das dürfte für zinsloses Papiergeld noch mehr gelten. Der Euro beispielsweise hat gegen Gold in seiner kurzen Geschichte schon um 70% devaluiert. Das finde ich erheblich. Es bleibt für mich trotzdem nur eine Versicherung. Einziger Unterschied zu meiner beispielsweise PHV: Tritt der Schadensfall nicht ein, ist die Prämie nicht weg, sondern ich habe mein Gold immer noch.

Dabei bleibe ich: Solides Geld hat neben der Funktion Tauschmittel und Wertmaßstab immer auch die Funktion "Wertaufbewahrungsmittel". Sonst ist es kein Geld. Ein zinsloser Euro hat diese Funktion nicht mehr (Schwundgeld). So werden ja auch zunehmend Dinge zum "Wertspeicher" (Kunst, Uhren, Oldtimer), die dafür eigentlich nicht vorgesehen waren. Sprich unter die Liebhaber und Sammler mischen sich zunehmend Investoren. Manche verfahren inzwischen sogar bei Immobilien so: Die Rendite steht nicht mehr im Vordergrund, es geht nur noch darum Geld halbwegs sicher zu parken - jedenfalls sicherer als auf dem Konto.

Auch ein Engagement in Aktien erfordert aber ständige Recherche, Beschäftigung und Beobachtung des Depots. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Der Aufwand bei Einzelwerten ist sicherlich höher, als wenn man sich mit drei oder vier ETFs begnügt. Ganz ohne Aufwand ist aber auch dies nicht möglich (z. B. schon deshalb, weil man kontinuierlich rebalancieren muß, um seine AA zu erhalten).

Nach Studien (das entspricht auch meiner persönlichen Erfahrung) liegt der MDD bei Aktien eher bei -50% und teilweise mehr, bei Immobilien dagegen bei "nur" etwa -25% - dafür dauert die Erholung bei Immobilienmärkten viel länger als bei Aktienmärkten; etwa dreimal so lange, wenn ich mich richtig erinnere).

Wie auch immer: Jeder soll sich mit seiner Anlage wohlfühlen. Eine Anlage zu 100% in Aktien ist aber keinerlei Risikostreuung im Sinne einer vernünftigen Diversifikation. Mir wäre das eindeutig viel zu riskant (s. o.).

Wünsche Dir dennoch weiterhin viel Erfolg !

@American Eagle

Wenn ich lese in was du alles investiert bist, dann hast du um einiges mehr Kapital als ich aktuell. Bei dem 10 Fachen würde ich wahrscheinlich auch in andere Dinge investieren. Aber aktuell könnte ich mir keine ausreichende Immobile leisten, aber die Netto-Dividende würde für die Warmmiete ausreichen.

Solides Geld gab es in der DDR, fester Zins & nur importierte Infation wegen der nicht vorhandenen Rohstoffe. Viele Preise waren über Jahrzehnte konstant.
Dein Traum? Glaube nicht.

Ach, wenn man ein paar solide Aktien hat, reichen die Quartalsberichte, alle Kurskapriolen dazwischen, sind meist nur Angst & Gier.

Riskant war ich vor 2000 unterwegs, mit Optionscheinen und von dreistelligen Prozentzahlen bis totalverlust 😉

 

 

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
Zitat von dev am 19. Februar 2019, 11:55 Uhr
Zitat von American Eagle am 19. Februar 2019, 11:40 Uhr

Ich persönlich sehe das allerdings etwas anders. Schon die Aufgabe des Goldstandards in 1971 (Nixon-Schock) und seitdem nur noch ein deckungsloses Papiergeldsystem, halte ich für ein Experiment. Setzt es doch eine gewisse Akkuratesse von Politik und Notenbanken voraus, die - zumindest langfristig - eher nicht gegeben ist. Die Einführung des Euro (eine Währungsunion ansonsten autarke Staaten hat noch niemals funktioniert) war dann für mich ein weitere Experiment. Sozusagen ein Experiment im Experiment. Mit den massiven Eingriffen der Notenbanken (Null- bzw. Negativzins, Verklappung von Billionen in das System) wurde dann weiteres experimentelles Terrain betreten, um das System irgendwie am Leben zu halten. Ausgang offen.

Es gab auch schon Geldsysteme auf Muschelbasis - es ist völlig egal wie das Geld heißt, wichtig ist doch nur das ich heute arbeite, dafür Geld bekomme und bis zum nächsten Geld mein Leben finanzieren kann.

Geld ist das Blut im Wirtschaftssystem und wenn es davon zu wenig im Umlauf gibt, kommt es zum Stillstand.

Zitat von American Eagle am 19. Februar 2019, 11:40 Uhr

Eine AA, die sich zu 100% nur auf eine einzige Assetklasse stützt, hatte ich aber noch nie. Selbst nicht in "normalen" Zeiten. Die haben wir aber schon lange nicht mehr. Insoweit würde ich das jetzt erst recht nicht mehr machen (also z. B. zu 100% in Aktien gehen).

Was ist schon normal?

Und ich gehe nicht zu 100% in Aktien, ich bin es seit fast 20 Jahren und auch -75% Kurswert habe ich schon erlebt - das gehört dazu und hat oft nichts mit der langfristigen Entwicklung der Firma zu tun.

Wie schon öfter geschrieben, "Aktien haben ein ganz großen Nachteil, man kann ständig sehen zu welchem Preis sie gehandelt werden".

Sorry, unsere Beiträge haben sich irgendwie überschnitten.

Deinen ersten Punkt sehe ich fundamental anders. Ob nun Muscheln oder Gold, der Schatzcharakter ist entscheidend, denn ohne diese Wertaufbewahrungsfunktion ist es dann eben kein Geld mehr (auch nach der klassischen Definition nicht). Man lebt dann von der Hand in den Mund oder wie Du ja auch schreibst "bis zum nächsten Geld (Gehalt/Einkommen) mein Leben finanzieren kann".

Nur weil man (Politik/Notenbanken) dies derzeit versucht (Entwertung via Finanzieller Repression in der (schon verzweifelten ?) Hoffnung, damit so auch die Staatsschulden entwerten, also abzubauen), bedeutet dies noch nicht, daß wir nun automatisch eine neu Art von Geld bekommen. Der Wunsch der Menschen nach Wertaufbewahrungsmitteln wird bleiben (wie man an den Vermögenspreisblasen sieht). Unstrittig wird derzeit von politischer Seite versucht, Giralgeld und Bargeld unter Beschuss zu nehmen. Keine Frage. Wie das ausgeht, scheint mir aber offen.

So können die Notenbanken zwar Billionen in den Markt verklappen (wie Du richtig schreibst, "Geld ist das Blut im Wirtschaftssystem"). Nur: Selbst die Notenbanken können den Umlauf (exakter die Umlaufgeschwindigkeit) nicht bestimmen ! Das Geld (die Menschen) suchen sich "Wertspeicher" (sei es Immobilien oder Aktien oder Edelmetalle oder Oldtimer oder Uhren oder Kunst oder …) und dort verbleibt dann eben das Geld. Im Gegensatz zu Geldscheinen kann man Vertrauen nicht drucken, sprich beliebig aus dem Nichts erschaffen.

Nur am Rande: Für manche Menschen ist ihre selbst genutzte Immobilie (auf dem Lande) nur deshalb so sicher, weil sie - im Gegensatz zu Aktien - nicht börsentäglich den Wert in der Zeitung nachlesen können Da hast Du völlig recht.

Wer weiß, was noch alles passiert. So wie das System überdehnt wurde, scheint mir wenig ausgeschlossen. Vielleicht kauft die ECB bald auch Aktien und/oder Immobilien !? Einen signifikanten Rückgang der Vermögenspreise können die Notenbanken eigentlich gar nicht mehr zulassen. So verschuldet wie die Welt inzwischen ist und wenn man bedenkt, was dies dann für die Banken bedeuten würde (z. B. Kreditausfälle).

Damit wird allerdings jede Bereinigung des Marktes (die kreative Zerstörung nach Schumpeter) verhindert und es kommt zu Fehlallokationen des Kapitals, da in vielen Bereichen "Zombies" künstlich am Leben gehalten werden (Banken, Unternehmen aber auch Staaten). Das wäre aber wieder eine andere (makroökonomische) Frage.

Zitat von dev am 19. Februar 2019, 12:45 Uhr

@American Eagle

Wenn ich lese in was du alles investiert bist, dann hast du um einiges mehr Kapital als ich aktuell. Bei dem 10 Fachen würde ich wahrscheinlich auch in andere Dinge investieren. Aber aktuell könnte ich mir keine ausreichende Immobile leisten, aber die Netto-Dividende würde für die Warmmiete ausreichen.

Solides Geld gab es in der DDR, fester Zins & nur importierte Infation wegen der nicht vorhandenen Rohstoffe. Viele Preise waren über Jahrzehnte konstant.
Dein Traum? Glaube nicht.

Ach, wenn man ein paar solide Aktien hat, reichen die Quartalsberichte, alle Kurskapriolen dazwischen, sind meist nur Angst & Gier.

Riskant war ich vor 2000 unterwegs, mit Optionscheinen und von dreistelligen Prozentzahlen bis totalverlust 😉

 

 

Sooo reich bin ich nun auch nicht. Zudem bin ich bestimmt deutlich älter. Und wenn allein Deine Netto-Dividenden für die Warmmiete eine adäquaten Behausung reichen, ist das mehr als ein guter Anfang ! Und viel mehr, als wahrscheinlich bei den Allermeisten. So ein Forum wie hier ist sicherlich nicht repräsentativ. So intensiv und bewußt, wie die meisten hier, werden sich nur wenige Menschen mit dem Thema "Geld" beschäftigen.

Der DDR-Vergleich hinkt aus meiner Sicht schon etwas. Bei solidem Geld kann man natürlich den Außenwert der Währung nicht einfach weglassen. Also ein Dollar, damals eine DM oder ein Schweizer Franken waren überall auf der Welt was wert (wenn auch vielleicht schwankend) - mit der Ost-Mark sah das anders aus ! Wert und Inflationierung hätte man schnell erfahren, wenn man mal versucht hätte, mit Ost-Mark in den USA einzukaufen oder dieses Geld in den USA bei einer Bank in Dollar zu tauschen ! Kann mich an alten Zeiten erinnern, wo es z. B. in Prag zwei Kurse gab - den offiziellen und den auf dem Schwarzmarkt (die waren sehr unterschiedlich).

Ein "paar solide Aktien" ist so eine Sache. Darf ich fragen, wie viele Einzelwerte Du hast ? Eine Bekannte von mir hat auch mit stets nur fünf oder sechs Werten gearbeitet. Das finde ich für eine ausreichende Streuung (Länder, Währungen, Branchen) sehr wenig. Ihr Argument: Suche mir nur wenige Top-Werte aus und die wenigen kann ich dann auch viel besser und intensiver verfolgen ...

Optionsscheine … Das bewundere ich durchaus. Dazu fehlt mir jedes Wissen. Aber ehrlich gesagt auch jedes Interesse. Wir scheinen eine sehr unterschiedliche Risikobereitschaft zu haben. Trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) interessant mit Dir zu diskutieren. Hoffe, Dir geht es ebenso ...

Zitat von American Eagle am 19. Februar 2019, 13:05 Uhr

Deinen ersten Punkt sehe ich fundamental anders. Ob nun Muscheln oder Gold, der Schatzcharakter ist entscheidend, denn ohne diese Wertaufbewahrungsfunktion ist es dann eben kein Geld mehr (auch nach der klassischen Definition nicht). Man lebt dann von der Hand in den Mund oder wie Du ja auch schreibst "bis zum nächsten Geld (Gehalt/Einkommen) mein Leben finanzieren kann".

So geht es aber einen immer größeren Teil der Bevölkerung.

Zitat von American Eagle am 19. Februar 2019, 13:05 Uhr

Nur weil man (Politik/Notenbanken) dies derzeit versucht (Entwertung via Finanzieller Repression in der (schon verzweifelten ?) Hoffnung, damit so auch die Staatsschulden entwerten, also abzubauen), bedeutet dies noch nicht, daß wir nun automatisch eine neu Art von Geld bekommen. Der Wunsch der Menschen nach Wertaufbewahrungsmitteln wird bleiben (wie man an den Vermögenspreisblasen sieht). Unstrittig wird derzeit von politischer Seite versucht, Giralgeld und Bargeld unter Beschuss zu nehmen. Keine Frage. Wie das ausgeht, scheint mir aber offen.

So können die Notenbanken zwar Billionen in den Markt verklappen (wie Du richtig schreibst, "Geld ist das Blut im Wirtschaftssystem"). Nur: Selbst die Notenbanken können den Umlauf (exakter die Umlaufgeschwindigkeit) nicht bestimmen ! Das Geld (die Menschen) suchen sich "Wertspeicher" (sei es Immobilien oder Aktien oder Edelmetalle oder Oldtimer oder Uhren oder Kunst oder …) und dort verbleibt dann eben das Geld. Im Gegensatz zu Geldscheinen kann man Vertrauen nicht drucken, sprich beliebig aus dem Nichts erschaffen.

Aber warum ist es soweit gekommen?

Das gesparte Geld wurde von den Banken verzockt, mit Geschäften die erst nach der Jahrtausendwende zugelassen wurden.

Die Notenbanken versuchen die Wirtschaft am Leben zu halten, nur geben sie das Geld den falschen Leuten.
Die Banken geben am liebsten nur sich selbst Kredite, da wird nur der Geldkreislauf angekurbelt (Geld > Rendite > Geld).

Dieses Geld kommt aber leider nicht im Wirtschaftskreislauf an ( Produktion > Ware > Verkauf > Lohn ).

Die Zinsen sind so niedrig, weil es viel zu viel Geld im Geldkreislauf gibt, welches nach Rendite sucht, deshalb fallen die Renditen.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
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