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FIRE nach 4% Regel

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Hallo zusammen,

 

mich würde mal interessieren, ob hier jmd im Forum (ausser Oliver natürlich ;)) wirklich mehr oder weniger FIRE nach der 4% Regel plant oder vllt schon gemacht hat ?. Ich verfolge hier nicht alle Beiträge, aber ich hab eher den Eindruck, dass die "meisten" eher viele zusätzliche Layer an Buffern(zus. Immobilie, >100K add on Kapital etc.) einplanen, bevor sie FIRE wirklich durchführen möchten.

Ich persönlich plane schon eher die 4% Regel als Grundlage für Fire heranzuführen (mögliches Erbe etc. unberücksichtigt) mit einem eher kleinen Buffer. Allerdings werde ich auch eher 46-48 sein, also Ende 40 und habe daher auch die Durchschnittspunkte bei der Rente z.B. erreicht.

Warum ? Wenn man die 40 überschritten hat, merkt man (je nach seiner genetischen Ausstattung etc.), dass man immer mehr Wehwechen bekommt...und ich möchte doch noch selber kreativ werden (bei mir heisst das ein Computerspiel Vollzeit entwickeln) bevor man das "Ende" seiner "produktiven Lebenszeit" erreicht hat. Mir ist das persönlich wichtiger als die zusätzliche Sicherheit.

 

 

Das Leben ist wunderbar bunt, vielfältig nicht immer planbar und in einer Partnerschaft, insbesondere wenn man heiratet und daran scheitert wird es schwierig. Zumal, wenn Kinder da sind auch Kosten für Unterhalt bei gleichzeitiger Besteuerung als Single.

Mit Familie wird es -meiner Meinung nach- generell extrem schwierig mit 40 nach Trinity zu leben.

Aber vor allem ist es eine Typ Frage, der sozio familiären Glaubensgrundsätzen und des persönlichen Sicherheitsbedürfnis. Bis Mitte 40 hatte ich noch gar nicht an ein früheres Aufhören konkreter gedacht und Spaß an dem Einbringen im Job und der Gestaltung meines Vorankommens. Spätestens ende 40 ändert sich da was. Die Flugbahn ist noch nicht in Sicht, aber der Sinkflug hat schon begonnen. Man stellt sich andere Fragen und sieht sich nicht mehr als unsterblich. Das ist doch ein normaler Verlauf der Dinge und passt so. Die Vorbildfunktion mit dem was man den eigenen Kindern vorlebt ist dabei auch nicht unerheblich für mich und ich sehe es als Teil meiner Verantwortung.

Ich denke zu früh und zu intensiv auf den Ausstieg zu fixieren kann je nach Typ Mensch zu Verkrampftheit führen und ist dann vielleicht eher kontraproduktiv in Sachen Gelassenheit und Zufriedenheit und führt aus dem Hier und Jetzt.

 

 

Hallo hawk,

soweit für dich ein Werteverzehr in Frage kommt, ist die 4% Regel eine recht sichere Sache, da du ja schon ohne Rendite an die 25 Jahre von dem Geld leben könntest.

Aber ja: Wer wirklich schon mit 40 aussteigt, der hat ja u.U. noch mehr als sein halbes Leben vor sich und wer weiß was kommt? Zumal die 4 Prozent-Regel davon ausgeht, dass man 60 % in Aktien und 40 % in Anleihen investiert hat und aus dem sicheren Anleihenanteil sich jährlich bedienen kann. Mangels Renditen im Anleihenteil, dürften viele mehr in Aktien investieren und die regelmäßige Entnahme aus einem Aktiendepot ist meist daran gekoppelt, dass man auch zu niedrigen Kursen verkaufen muss. Alternative dazu wäre evtl. ein Depot mit hohen Dividenden.....

Du sprichst Oliver an. Der ist stolzer Papa einer Tochter (lieben grüß an Oliver und Family!). Wer weiß ob der wirklich mit 40 aufhört und nicht doch noch für ein mögliches Studium seiner Tochter weiter arbeitet? Die 4% Regel hängt maßgeblich davon ab, ob man wirklich und dauerhaft frugal lebt und nicht doch noch irgendwann einen Traum, eine Kind oder sonstwas hat, das mehr Geld braucht. Viele bauen bewusst Vermögen auf um ihren Kindern was vererben zu können.

Um die Frage zu beantworten: 4% Regel wäre mir zu knapp gerechnet. Liegt aber auch daran, dass ich a) Angst hätte eine schlechte Börsenphase zu erwischen, in denen 10 Jahre kaum was aufwärts geht und B) dass ich nicht vollständig frugal leben will.

Ich würde zudem auch versuchen ein zweites Standbein aufzubauen bzw. etwas das meine Ausgaben langfristig reduziert (Eigentumswohnung, Rente, etc.)

Ich habe vor, das die Dividenden meiner Einzelaktien in einigen Jahren zum Leben ausreichen, dies entspricht in etwa die 4% Entnahme, mal mehr mal weniger, allerdings 2020 fast keine. Das muß ich entsprechend abpuffern, denn meist sind die Kurse dann auch bescheiden.

Theoretisch hab ich mir das 2000/2001 berechnet und liege aktuell noch im Plan.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Dann hast du aber ganz schöne Dividendenausfälle. Evtl. solltest du deine Aktienauswahl nochmal überdenken. Bei mir liegt der Dividendenrückgang aktuell bei ca. 10%, das ist zwar blöd, aber verschmerzbar.

Ich rechne mit der 4% Regel, werde aber frühesten Mitte 50 ans aufhören denken, habe noch einige wenige Jahre bis dahin und hoffe, daß sich die schlechte Börsenphase 2021 erholt hat.  Da ich aber weiß, daß es mit Kindern ganz schwer wird so mutig zu sein, würde mir die finanzielle Unabgängigkeit reichen, d.h. nicht mehr auf das Einkommen angewiesen zu sein. Weiterarbeiten, zumindest teilweise, werde ich aber müssen, trotz 4% Regel, da meine Ausgaben zu hoch sind (PKV, grosses Haus, Kinder im Studium/Schule etc.). Hab mir eine Vermögenszielmarke gesetzt und bevor ich die nicht erreicht habe, denke ich nicht mehr so sehr ans Aufhören, das vereinfacht die Sache.

Wie du merkst tu auch ich mich schwer mutig genug zu sein und wenn man im Netz so über die SWR liest, rechnen viele mit 2,5% (und arbeiten bis zur Rente weiter) und niemals mit 4%.

P.S.: Ich bekomme keine Rente, muss also bis zum Ende vom Vermögen leben, meine Frau hat aber Rente.

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Zitat von Heini am 30. Juni 2020, 12:55 Uhr

Ich rechne mit der 4% Regel, werde aber frühesten Mitte 50 ans aufhören denken, habe noch einige wenige Jahre bis dahin und hoffe, daß sich die schlechte Börsenphase 2021 erholt hat.  Da ich aber weiß, daß es mit Kindern ganz schwer wird so mutig zu sein, würde mir die finanzielle Unabgängigkeit reichen, d.h. nicht mehr auf das Einkommen angewiesen zu sein. Weiterarbeiten, zumindest teilweise, werde ich aber müssen, trotz 4% Regel, da meine Ausgaben zu hoch sind (PKV, grosses Haus, Kinder im Studium/Schule etc.). Hab mir eine Vermögenszielmarke gesetzt und bevor ich die nicht erreicht habe, denke ich nicht mehr so sehr ans Aufhören, das vereinfacht die Sache.

Wie du merkst tu auch ich mich schwer mutig genug zu sein und wenn man im Netz so über die SWR liest, rechnen viele mit 2,5% (und arbeiten bis zur Rente weiter) und niemals mit 4%.

P.S.: Ich bekomme keine Rente, muss also bis zum Ende vom Vermögen leben, meine Frau hat aber Rente.

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Interessanter Gedanke übrigens.

Die meisten werden vermutlich eine Rente bekommen. Die Höhe der Rente ist auch ganz maßgeblich wie viel passives Einkommen man braucht und ob die 4% reichen.

Ich selber bin verbeamtet und theoretisch würde mir die Mindestpension ab 67 reichen, sprich ich könnte mit z.B. 40 aufhören und müsste "nur" 27 Jahre überbrücken. Problem: Das Beamtenrecht lässt das nicht zu. Ich kann mich nicht einfach beurlauben lassen über zig Jahre. Maximal eine Teilzeit ist möglich.

Kommt mir aber auch recht. Ich werde mittelfristig halbe Tage arbeiten und werde mich nur auf irgendeine 4% Regel verlassen müssen. Oder wie du sagst Heini, ich werde nie so "mutig" sein müssen. Wäre aber auch mein Tipp an die Unsicheren: Hört nicht mit 40 oder so komplett auf zu arbeiten, sondern fangt mit Teilzeit an, sucht einen Nebenjob. Plötzlich nur noch die Hälfte der Zeit arbeiten zu müssen fühlt sich göttlich an!

 

Interessante Beiträge.

Das war eigentlich auch mein Eindruck - die Leute trauen sich nicht - weil die 4% Regel natürlich kein absolute Sicherheit in einer unsicheren Welt darstellt. Nur sollte man immer bedenken, dass es keine absolute Sicherheit gibt. Man kann in den nächsten Jahren unheilbar krank werden, was die Aufgabe eines aktiven Lebens oftmals mit sich bringt. Die Chance dafür ist sicherlich grösser, als das Geld ausgeht.

Wenn ich jetzt böse wäre ;), könnte ich natürlich behaupten, dass bei x-zusätzlichen Layern man eigentlich nicht von FIRE im Sinne von Mr.Money Mustache oder Oliver sprechen könnte 😉 - sondern eher die Anregungen hilfreich sind (wie spare ich geld, wie investiere ich...). Das mit der Teilzeit (4 Tage Woche) mache ich übrigens auch und ja, das alleine bringt schon mehr Lebensqualität !

Allerdings sollte man ja immer auch sehen, dass FIRE gerade nicht bedeutet, die Beine hoch zulegen. Ich behaupte mal, dass die Menschen, die eher die Beine hochlegen und "in den Tag hineinleben" es gar nicht bis zu FIRE schaffen (wenn sie nicht "unverdiente" Geldflüsse wie Erbschaften etc haben).

Ich denke schon, dass sich zu viele Menschen zu spät (ich schliess mich da gar nicht selber aus) versuchen mehr Dinge in ihrem Leben auszuprobieren, freier zu leben, sich selbstständig zu machen etc. - was gerade in unsere heutigen Zeit noch nie so einfach und beinahe kostenlos (im digitalen Bereich) machbar ist. Wir bekommen vom Elternhaus, Schule und co. den Standard-Weg "eingeimpft", der uns denke ich schon blockiert "über die rote Linie" zu hüpfen.

Ich habe ja schon öfter geschrieben, dass ich die 4% für zu knapp halte. Jedenfalls wenn man das ganz extrem durchzieht:

Wenn mein Vermögenswert = 25 x 12 x monatlicher Bedarf, dann Kündigung und Beine auf den Tisch.

Im Extremfall würde das bedeuten, dass man bei 2000 Euro im Monat dieses mit einem "Vermögen" von 600 TEUR durchführt. Und das dann in einem Alter von vielleicht 40. Dann liegen evtl. noch mehr als 50 Jahre vor einem und was kann da alles passieren. Das Problem ist doch, je älter man wird, umso schwerer ist dann ein Fehler nochmal auszugleichen. Was soll ich denn machen, wenn die Kohle mit 79 weg ist?

Mit meinen 50 Jahren war ich da schon früh dabei.  Deshalb dann auch die mehrfache Absicherung. Ich mag nun mal keine bösen Überraschungen.

Allerdings sollte man ja immer auch sehen, dass FIRE gerade nicht bedeutet, die Beine hoch zulegen. Ich behaupte mal, dass die Menschen, die eher die Beine hochlegen und "in den Tag hineinleben" es gar nicht bis zu FIRE schaffen (wenn sie nicht "unverdiente" Geldflüsse wie Erbschaften etc haben).

Ich behaupte das Gegenteil und zitiere meine leider verstorbene Mathelehrerin: „Faulheit siegt.“ Klingt zunächst destruktiv, ist aber nicht so, es geht um Effizienz.

Bevor Kinder in Planung/Sicht waren, habe ich daher nur so viel Kohle rangeschafft, dass der Kohlschrank voll war und den Zeitaufwand dafür minimiert. FIRE wäre so prinzipiell nie drin, andererseits aber faktisch auch schon erreicht gewesen. Das hätte ich locker bis zur Rente durchziehen können, wenn ich nur für mich verantwortlich gewesen wäre.

Mit Kids wollte ich das nicht, aber das ändert nichts daran, dass Effizienz entscheidend ist. Fleiß war schon immer meine schlechteste Tugend, wenn es nur um den Fleiß an sich gehen sollte. Wenn die Aufgabe einen Sinn/Mehrwert hat, habe ich hingegen keine Motovationsprobleme, dann aber nur gepaart mit Effizienz.

Insofern würde ich sagen: viele Wege führen nach Rom.

 

Zitat von Privatier am 30. Juni 2020, 21:55 Uhr

Im Extremfall würde das bedeuten, dass man bei 2000 Euro im Monat dieses mit einem "Vermögen" von 600 TEUR durchführt. Und das dann in einem Alter von vielleicht 40. Dann liegen evtl. noch mehr als 50 Jahre vor einem und was kann da alles passieren. Das Problem ist doch, je älter man wird, umso schwerer ist dann ein Fehler nochmal auszugleichen. Was soll ich denn machen, wenn die Kohle mit 79 weg ist?

Mit meinen 50 Jahren war ich da schon früh dabei.  Deshalb dann auch die mehrfache Absicherung. Ich mag nun mal keine bösen Überraschungen.

Der Extremfall würde bedeuten, dass man bis zum Lebensende alleinig von 4% lebt. Diesen Fall gibt es wohl eher theoretisch. Um zu FIRE zu kommen war man davor wertschöpfend produktiv. Daraus entstehend dann i.d.R Ansprüche auf spätere Alterseinkünfte. Alleine das ist ein Puffer/Ausgleichsmoment für spätere Fehler.

Ein weiterer Puffer der 4% Regel ergibt sich ja daraus, dass man einen größeren Vermögensverzehr generieren könnte als angedacht (im Alter nicht so schlimm, weil dann ja andere Einkommenseinkünfte hinzukommen). Viele wie bei dir wohl auch arbeitet der Partner (Gott erhalte meine Gesundheit und die Arbeitskraft meiner Frau 😛 ), es kommt eine Welle der Erbengeneration usw.. Hat man dann noch das Budget großzügiger berechnet als 4% ist es wohl diese Mehrfachabsicherung von der du sprichst.

Ich kann es verstehen, wenn man dennoch weitere Sicherheiten braucht um sich wohl zu fühlen. Ich kämpfe da auch mit mir, wohlwissend dass es rational nicht begründet ist.

Mein Eindruck ist, dass die meisten hier eher mehr Sicherheit als weniger brauchen und außerhalb der Community ist das Sicherheitsbedürfnis wohl tendenziell noch größer. Das ist das eigentliche Drama im Kopf

Zitat von MFZ73 am 30. Juni 2020, 23:08 Uhr

"(...)Mit Kids wollte ich das nicht, aber das ändert nichts daran, dass Effizienz entscheidend ist. Fleiß war schon immer meine schlechteste Tugend, wenn es nur um den Fleiß an sich gehen sollte. Wenn die Aufgabe einen Sinn/Mehrwert hat, habe ich hingegen keine Motovationsprobleme, dann aber nur gepaart mit Effizienz(...)"

Das sind die Konditionierungen die sich einschleifen und uns daran hindern mutig zu sein. Als Kind legt du Spielsachen einfach weg wenn sie dir keinen Spaß mehr beim Spielen machen, als Erwachsener spielst du einfach weiter.

Wie gesagt es sind nicht die äußeren Umstände, sondern nur das Drama in unserem Kopf!

Die Ansprüche aus altersvorsorge gehören natürlich mit eingerechnet. Es ist ja ein Unterschied, ob ich 600teur in etf habe und null altersvorsorge oder 600 teur etf und Ansprüche in Höhe von 3000 Euro monatlich.

Zum 'Drama im Kopf' : man muß sich einfach eine Grenze ziehen und das ganze dann durchziehen. Die ersten 27 Monate sind bei mir finanziell besser gelaufen als erwartet und das trotz corona Hammer an den Börsen.

Es gibt ein Problem, Frugi: ich mag meinen Job. Ich muss den nicht ablegen, sondern das ist ein Projekt, das ich noch in verschiedene Richtungen weiter entwickeln will. Zudem wäre eine aprupte Auflösung der Firma mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden; meinen Ausstieg (wenn überhaupt) muss ich also noch deutlich besser planen, als ein Angestellter.

Aber es ist eben keine Belastung. Ich kann Urlaub machen so viel und wann ich will, solange die Kasse stimmt. Das ist glücklicherweise auch aktuell noch so und bei Sparquoten von um die 90% (kein Witz) mit Kids muss mir mal einer erklären, warum ich das Spielzeug ablegen und gar nicht mehr arbeiten sollte? Zumal ich mir dann relativ schnell ne andere zeitfüllende Beschäftigung suchen würde, die vermutlich aber auch wieder Kohle generieren würde.

Zudem habe ich noch andere Ziele, als nur von 4% zu leben, aber dafür brauche ich ein gewisses Volumen an FY-Kapital.

jeder wie er will...aber das ist nun mal ein Ziel vieler hier im Forum. Wenn du andere Ziele hast, auch gut.

Zitat von Privatier am 1. Juli 2020, 12:24 Uhr

Die Ansprüche aus altersvorsorge gehören natürlich mit eingerechnet. Es ist ja ein Unterschied, ob ich 600teur in etf habe und null altersvorsorge oder 600 teur etf und Ansprüche in Höhe von 3000 Euro monatlich.

Zum 'Drama im Kopf' : man muß sich einfach eine Grenze ziehen und das ganze dann durchziehen. Die ersten 27 Monate sind bei mir finanziell besser gelaufen als erwartet und das trotz corona Hammer an den Börsen.

Die AV habe ich in die Summe aus denen 4% generiert wird gedanklich gar nicht eingerechnet. Sollte jemand früh (also um die 40) aussteigen kann er sich von den AV Rücklagen aber bis zum Bezug von Renten Alimentierungen auch nichts abschneiden.

Das es bei dir gut angelaufen ist freut mich! Es gibt einem Vertrauen in seine Entscheidung und entspannt - gerade auch wegen dem Corona Test.

Darf ich fragen ob du die 27 Monate komplett selbstfinanziert gelebt hast oder ALG1 oder andere Einkunftsarten dabei waren?

 

Zitat von MFZ73 am 1. Juli 2020, 12:26 Uhr

"(...)Es gibt ein Problem, Frugi: ich mag meinen Job.  ...muss mir mal einer erklären, warum ich das Spielzeug ablegen und gar nicht mehr arbeiten sollte?

Zudem habe ich noch andere Ziele, als nur von 4% zu leben, aber dafür brauche ich ein gewisses Volumen an FY-Kapital.

Dann ist doch alles perfekt, wenn dir dein Spielzeug immer noch Spaß macht!

Die Angestellten Rolle ist sicher anders als eine selbstbestimmte Selbständigkeit. Für mehr über Kontrolle, Selbstbestimmung empfiehlt sich Manfred Spitzer. Die Gefahr der Selbständigkeit ist eher die fehlende Distanz und dass man über eigen Grenzen geht für ein immer Weiter und Mehr und da keine richtige Exitstrategie findet. Zudem ist eine Selbständigleit auch keine unbedingte Glücksformel für ein selbstbestimmtes Leben. Vor allem wenn es mal nicht so gut läuft. Die Zwänge von Außen (Lieferanten, Kunden, Mitarbeiter, Profit&Lost sind ja auch da und meist verstärkter.

Jeder soll seine eigenen Ziele verfolgen. Gut wenn man sie Erkennt oder überhaupt welche hat.

 

Fast komplett selber

Zitat von Muslime_Frugi am 1. Juli 2020, 12:44 Uhr

Die AV habe ich in die Summe aus denen 4% generiert wird gedanklich gar nicht eingerechnet. Sollte jemand früh (also um die 40) aussteigen kann er sich von den AV Rücklagen aber bis zum Bezug von Renten Alimentierungen auch nichts abschneiden.

Grundsätzlich richtig. Ich hatte aber mit Ende 30 schon einen recht hohen Betriebsrentenanspruch. Natürlich erst zahlbar ab Rentenbeginn, aber dennoch in der Gesamtrechnung nicht zu vernachlässigen.

Für mehr über Kontrolle, Selbstbestimmung empfiehlt sich Manfred Spitzer.

Wikipedia gelesen, nein Danke. Ich will nicht mehr Kontrolle, ich will mehr Freiheit. Selbstbestimmer, die andere fremdbestimnen wollen, brauche ich ganz sicher nicht.

Die Gefahr der Selbständigkeit ist eher die fehlende Distanz und dass man über eigen Grenzen geht für ein immer Weiter und Mehr und da keine richtige Exitstrategie findet.

Ich kenne den Job seit 35 Jahren, führe die Firma seit 10 Jahren selbst und arbeite seit dieser Zeit bereits auf die Übernahme resp. meinen Exit zu. Jetzt im Urlaub gerade relativ intensiv. Ich weiß, viele glauben, dass sie nie sterben oder alt werden, aber ich habe meinen Arbeitstag jetzt schon auf effektiv 2-3h zusammengeschraubt und will das weiter optimieren.

Zudem ist eine Selbständigleit auch keine unbedingte Glücksformel für ein selbstbestimmtes Leben.

Korrekt. Frugalismus aber auch nicht.

Vor allem wenn es mal nicht so gut läuft. Die Zwänge von Außen (Lieferanten, Kunden, Mitarbeiter, Profit&Lost sind ja auch da und meist verstärkter.

Ich bin Dienstleister, Ingenieurleistung, nachgewiesen systemrelevant, fast ohne Wareneinsatz. Corona ist ein super Stresstest, kam aus heiterem Himmel, schlimmer gehts gar nicht. Scheint aber im Bau so zu sein, dass Corona nur dafür sorgt, dass auf normalem Niveau weitergearbeitet wird und nicht auf 130% wie vorher. Wenn das IFO (Presse heute) Recht hat, müsste sich das bis Ende 2021 erholen - bis dahin kann ich gar nicht pleite gehen, weil wir immer noch 1 Jahr Volllast vor uns herschieben, daran hat Corona fast nichts geändert.

Wenn man mein Unternehmen mal als Aktienpaket deklarieren würde - käme so ungefähr auf den Wert raus, mit dem Oli in Rente gehen will - dann hätte ich die gleiche Situation in grün. Und ganz offensichtlich auch krisenfest. Ganz passiv ist die reine Lehre des Frugalismus schließlich auch nicht. Daher bezeichne ich mich auch bereits als FI, obwohl ich ja noch arbeite.

MFZ73:

Bei Spitzer geht es um die Kontrolle die du selbst in der Hand hast. Kontrolle über deine Zeit gestalten zu können usw.

Also das was du meinst 😉

Seiner Forschung nach ist der Chef glücklicher als der Angestellte weil er die Kontrolle hat und der andere kontrolliert wird.

Gleiches Angestellter vs. Selbständiger.

Im Konzern mit vielen Hierarchien wird es eher schwieriger die Kontrolle zu finden. Sandwich ist doof...

 

Meine Angestellten haben keine Zeitkontrolle, nicht mal im Homeoffice. Ich lasse denen auch so viel Freiheiten wie möglich, weil ich weiß, dass das wichtig ist. Bin sowieso kein Kontrollfreak und meine Aufgabe besteht zu 80% aus Kundenacquise, Rest operativ. Hauptsache es ist genug Arbeit da, Rest ergibt sich. Wenn wir es als KMU schaffen, ohne staatliche Hilfen und ohne eine Minute Kurzarbeit durch 2021 (2020 ist für mich schon abgehakt) zu kommen - und danach sieht’s aktuell aus - dann ist viel gewonnen, auch für die MA.

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