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Eure Ratschläge zu meiner Wohnsituation

Hallo Zusammen,

meine derzeitige Situation:

Ich wohne alleine zur Miete in einer 55 qm Wohnung in der Nähe von FFM. Die Kosten belaufen sich auf Warm 610€. Da die Wohnung aber sehr alt ist kommen hier noch 80€ monatlich an Gas hinzu auch wenn ich quasi kaum heize oder dusche ( gehe jeden Tag ins Fitnessstudio und dusche auch dort).

Hinzu kommt das meine Arbeitsstätte 35 km von mir entfernt ist und ich somit ca 150-200€ Spritkosten pro Monat habe. Den Verschleiß des Autos mal ausgenommen als weiterer Kritikpunkt an der Situatuion.

Nun habe ich mir überlegt ob es evtl. Sinn machen könnte eine Eigentumswohnung in der Nähe der Arbeit ( Umkreis 10 km) zu suchen. Die Preise sind allerdings sehr hoch und ich weiß nicht ob es sinn macht eine Wohnung zu kaufen mit einer Rate von 1000-1200€ im Monat oder weiter zur Miete zu wohnen.

Ich wäre über eure Ratschläge dankbar 🙂

Ich würde in Deiner Situation (jung, Single, noch ohne Familie) keine Wohnung kaufen. Ich würde stattdessen die Augen nach einer günstigen Mietwohnung in Fußweite zur Arbeit aufhalten. Wenn Du ohne Auto auskommst, darf sie sogar noch mehr als 690 € warm kosten, um unterm Strich günstiger zu sein. Lebenszeit (statt Pendelzeit) gewinnst Du auch noch.

Beim Arbeigeber am schwarzen Brett oder im Intranet einen Zettel anhängen, dass Du eine Wohnung zur Miete suchst. Im Kollegenkreis vermietet es sich einfacher, wie auch im sonstigen Freundeskreis. Da weiß der potentielle Vermieter, dass er sich keinen Mietnomaden an Land zieht. Auch eine WG käme in Frage. Wenn Du eh wenig zu Hause bist (so lese ich das raus), stört Dich ein Mitbewohner wenig. Du kannst aber schon mal Kapital ansparen und dann in einigen Jahren, wenn Du den Job wechselst oder eine Familie gründest, sehr einfach die Wohnsituation verändern.

Danke für die Antwort.

Ich zahle momentan 8,50€ pro qm2 Kaltmiete. Die Kaltmiete in der nähe meiner Arbeit liegt bei ca. 10€ pro qm2, daher würde ich mich dahingehend teuer aufstellen als momentan.

Das Auto benötige ich dennoch aufjedenfall da mein Freundeskreis in ganz Deutschland verteilt ist und ich doch ziemlich häufig spontan unterwegs bin.

Eine WG kommt für mich nicht in Frage, da ich nach der Arbeit einfach meine ruhe brauche.

Meine Frage ist daher eher ob ich Miete + sprit + investieren beibehalten soll oder halt Finazierung +weniger sprit + weniger investieren für die Zukunft machen soll.

 

 

Zitat von Leo93 am 19. August 2020, 10:39 Uhr

Danke für die Antwort.

Ich zahle momentan 8,50€ pro qm2 Kaltmiete. Die Kaltmiete in der nähe meiner Arbeit liegt bei ca. 10€ pro qm2, daher würde ich mich dahingehend teuer aufstellen als momentan.

Das Auto benötige ich dennoch aufjedenfall da mein Freundeskreis in ganz Deutschland verteilt ist und ich doch ziemlich häufig spontan unterwegs bin.

Eine WG kommt für mich nicht in Frage, da ich nach der Arbeit einfach meine ruhe brauche.

Meine Frage ist daher eher ob ich Miete + sprit + investieren beibehalten soll oder halt Finazierung +weniger sprit + weniger investieren für die Zukunft machen soll.

Mh wenn du mit einer entweder-oder Frage startest, dann schließt du die beste Lösung evtl. von vornherein aus. Falls du auf absehbare Zeit weiter allein wohnst, wäre dann nicht vielleicht auch eine 30-35qm Wohnung nahe der Arbeit eine Option?

Wenn du ernsthafte Einschätzungen zu einem Wohnungskauf möchtest, dann zeig doch mal 1-2 in Frage kommenden Objekte z.B. von Immobilienscout, damit könnte man dann mal rechnen.

Also eine kleinere Wohnung kommt nicht in Frage, da ich in naher Zukunft zusammenziehen möchte.

Eine Option die mich ansprechen würde wäre diese Immobilie

https://www.immobilienscout24.de/expose/120437171?referrer=RESULT_LIST_LISTING&navigationServiceUrl=%2FSuche%2Fcontroller%2FexposeNavigation%2Fnavigate.go%3FsearchUrl%3D%2FSuche%2Fradius%2Fwohnung-kaufen%3Fcenterofsearchaddress%253DGie%2525C3%25259Fen%252520%28Kreis%29%3B%3B%3B1276007006005%3B%3BGie%2525C3%25259Fen%2526price%253D-350000.0%2526livingspace%253D80.0-%2526geocoordinates%253D50.58375%3B8.67773%3B10.0%2526enteredFrom%253Done_step_search%26exposeId%3D120437171&navigationHasPrev=true&navigationHasNext=true&navigationBarType=RESULT_LIST&searchId=960612ba-6172-301d-91d5-eef5ae7303c1&searchType=radius#/

 

Vielen Dank für die Antworten 🙂

Zitat von Leo93 am 19. August 2020, 10:39 Uhr

Das Auto benötige ich dennoch aufjedenfall da mein Freundeskreis in ganz Deutschland verteilt ist und ich doch ziemlich häufig spontan unterwegs bin.

In Frankfurt wohnend kann man problemlos auch ohne eigenes Auto den Freundeskreis besuchen. Car-Sharing, ICE-Anschluss, in der Großstadt gibt es tolle Möglichkeiten ...  Und Du könntest Deinen Stellplatz vermieten, bringt auch nochmal ein Sümmchen.

Deine Partnerin zahlt ja dann die Hälfte der Miete, insofern kann ich immer noch keinen Nachteil am Umzug direkt zum Arbeitgeber erkennen.

Um mal ein bisschen Frugalistendenken einzuatmen, schau doch mal bei Jacob Lund Fisker vorbei (disclaimer: er ist schon recht extrem unterwegs, muss natürlich nicht jeder so völlig nachmachen): http://earlyretirementextreme.com/day-1-finding-a-place-to-live.html

 

Zitat von Leo93 am 19. August 2020, 11:55 Uhr

Also eine kleinere Wohnung kommt nicht in Frage, da ich in naher Zukunft zusammenziehen möchte.

Eine Option die mich ansprechen würde wäre diese Immobilie

https://www.immobilienscout24.de/expose/120437171

 

Vielen Dank für die Antworten 🙂

Okay, das Objekt ist für einen Neubau billiger als ich gedacht hätte, weil ich annahm, dass dein Arbeitgeber in FFM sitzt, und nicht weit draußen bei Gießen. Hast du mal ne erste Kalkulation gemacht? Sonst tu ich das nachher mal, grad leider wenig Zeit.

Unabhängig von der Frage kaufen oder mieten: Aus einer 50qm Wohnung in einen 100+qm Neubau ziehen klingt für mich - selbst bei Zusammenzug mit Freundin - nach einem Schritt weg von hohen Sparraten und finanzieller Freiheit und hin zum "Hamsterrad". Völlig ok, wenn du das so möchtest, eine schöne große Wohnung kann ja auch zum Glück beitragen. Nur frugalistisch ist sie eher nicht.

Zitat von TheWanderer am 19. August 2020, 13:30 Uhr
Zitat von Leo93 am 19. August 2020, 11:55 Uhr

Also eine kleinere Wohnung kommt nicht in Frage, da ich in naher Zukunft zusammenziehen möchte.

Eine Option die mich ansprechen würde wäre diese Immobilie

https://www.immobilienscout24.de/expose/120437171

 

Vielen Dank für die Antworten 🙂

Okay, das Objekt ist für einen Neubau billiger als ich gedacht hätte, weil ich annahm, dass dein Arbeitgeber in FFM sitzt, und nicht weit draußen bei Gießen. Hast du mal ne erste Kalkulation gemacht? Sonst tu ich das nachher mal, grad leider wenig Zeit.

Unabhängig von der Frage kaufen oder mieten: Aus einer 50qm Wohnung in einen 100+qm Neubau ziehen klingt für mich - selbst bei Zusammenzug mit Freundin - nach einem Schritt weg von hohen Sparraten und finanzieller Freiheit und hin zum "Hamsterrad". Völlig ok, wenn du das so möchtest, eine schöne große Wohnung kann ja auch zum Glück beitragen. Nur frugalistisch ist sie eher nicht.

Also wenn du das mal kalkulieren könntest wäre ich dir sehr dankbar, weil ich davon noch keine Ahnung habe, deshalb auch die Frage hier 🙂

Naja in der 55 qm würden wir zu zweit nicht reinpassen, da sie ein Büro für zuhause benötigt, deshalb auch die größere Wohnung.

Von den Kosten her dürfte es durch 2 mit der größeren Wohnung auf das gleiche rauskommen wie in meiner jetzigen Wohnung und ich könnte weiterhin 600-700€ in meinen ETF packen.

Ich habe mir das Angebot auf Immobilienscout auch kurz angesehen; was mir aufgefallen ist:

.: Der Preis für den Stellplatz von 19.000,00 EUR verbirgt sich in der Beschreibung und kommt zum eigentlichen Kaufpreis noch einmal hinzu (natürlich exklusive den Kaufnebenkosten)

.: In dem Objekt teilen sich 6 Parteien einen Fahrstuhl; das bedeutet sehr hohe Betriebs- und Wartungskosten. Ich habe ein Objekt wo sich 45 Parteien einen Fahrstuhl teilen und selbst da sind die jährlichen Kosten für den Unterhalt noch deutlich spürbar.

.: Ich habe keine Aussage zum Grundstück gefunden. Handelt es es um ein Erbpachtgrundstück, welches eventuell noch einem privaten Erbpachtgeber gehört, sitzt du hinsichtlich des Erbzinses in einer üblen Kostenfalle.

.: Ich habe keine Angaben zum monatlichen Hausgeld gefunden; hier würde ich grob mit 4,00 EUR je Quadratmeter rechnen also etwa 400,00 bis 500,00 EUR je Monat, natürlich exklusive der Grundsteuer (sicherlich auch noch einmal ca. 50,00 EUR je Monat).

.: Nimm nicht die Dachgeschosswohnung, da wirst du im Sommer bei lebendigem Leib geröstet und im Herbst pfeift der Wind an dem Dach.

.: Alleine für die monatlichen laufenden Kosten würdest du beispielsweise in Chemnitz bereits eine fast ähnliche Wohnung mieten können und würdest dir die fast 400.000,00 EUR Investitionskosten sparen. Aber das ist natürlich hypothetisch; Frankfurt ist nicht Chemnitz.

 

Vielen Dank Chris. Hätte nicht gedacht das so hohe Haushaltskosten auf mich zukommen. Wäre jetzt von 200-250€ ausgegangen und mit dem Fahrstuhl hast du recht. Die Stellplätze habe ich schon berücksichtigt und wenn dann wäre es die EG oder das 1. OG gewesen 🙂

Aber das dürfte sich erledigt haben, da deutlich zu teuer.

Hi @leo93!

Mag auf den ersten Blick nach lächerlichem Mindsetgelabber klingen, hat aber für mich tatsächlich einen Unterschied gemacht: Du BRAUCHST nicht deine Ruhe nach der Arbeit, sondern du WILLST deine Ruhe. (frei nach Bodo Schäfer :D) Lässt dich vor dir selbst selbstbestimmter aussehen.

Zur Thematik: Für mich sieht es so aus,  als würdest du, wie theWanderer bereits erwähnt hat, vor der Entscheidung Hamsterrad oder erste Schritte Richtung FIRE stehen. Es ist natürlich vollkommen legitim sich eine größere Wohnung zu gönnen und wenn deine Freundin mit einzieht sind die Kosten nur halb so hoch. Trotzdem würde ich mir ersteinmal genau errechenen, wie hoch die finanzielle Belastung am Ende WIRKLICH ist (das kann dir hier auch keiner abnehmen, nur du kennst (hoffentlich) all deine Kosten) und erst dann entscheiden.

Viel Erfolg!

Grüße,

Nyxpriest

Wenn deine Freundin einzieht, sind die Kosten genau so hoch. Und wenn sie dann in 3 ja auszieht, sind deine Kosten doppelt so hoch und du sitzt alleine in der großen Wohnung.

Zitat von Privatier am 19. August 2020, 17:11 Uhr

Wenn deine Freundin einzieht, sind die Kosten genau so hoch. Und wenn sie dann in 3 ja auszieht, sind deine Kosten doppelt so hoch und du sitzt alleine in der großen Wohnung.

Wichtige Überlegung. Die zwei dann interessanten Fragen, die man vorab klären sollte: Kann und möchte ich die Wohnung im Fall der Fälle zu einer passablen Rendite vermieten, und wie leicht finden sich Mieter?

Im Beispiel hier sähe das für den Eigentümer eher nicht gut aus: Neubauten haben tendenziell geringere Mietrendite als Bestand, und im gehobenen Marktsegment der Wohnung dünnt sich die Zahl der Mietinteressenten aus. Aus meiner 0815 Wohnung dagegen könnte ich sofort raus und hätte beim aktuellen Markt ab Folgemonat einen Mieter drin. Als Mieter müsste ich erstmal mit drei Monaten Vorlauf kündigen.

Mir ist es eben mal als Mieter passiert. Meine damalige Freundin wollte unbedingt eine große Wohnung. Nach 3 Jahren in der Wohnung ging dann die Beziehung auseinander. Ich saß dann, obwohl zumeist unterwegs, alleine in der 130 qm Wohnung ohne Möbel. Umzug ging auch nicht, weil ich gerade einen neuen Job suchte. Sehr unschön alles...

Das klingt ätzend, und was hast du am Ende gemacht?

Zitat von Leo93 am 19. August 2020, 14:03 Uhr

Naja in der 55 qm würden wir zu zweit nicht reinpassen, da sie ein Büro für zuhause benötigt, deshalb auch die größere Wohnung.

Dann schlage ich vor, dass sie den Mietvertrag unterschreibt und Du 1/3 (nicht die Hälfte) der Miete beisteuerst. Sie wird ja die beruflich genutzte Fläche steuerlich ansetzen. Solltet Ihr Euch wieder trennen, ziehst Du aus in eine für Dich ausreichende Wohnung und hast neben der persönlichen Tragik nicht auch noch eine Finanzierung am Hals für etwas, das Deine Partnerin haben wollte.

Zitat von TheWanderer am 19. August 2020, 20:45 Uhr

Das klingt ätzend, und was hast du am Ende gemacht?

Schnell einen neuen Job gefunden (ok, waren noch fast 12 Monate bis zum Umzug, zumindest eine Matratze musste ich doch kaufen) und dann umgezogen (Einkommen +20%, Miete -50%) 😎

Aus solchen Dingen lernt man fürs Leben...

Wie lange braucht man heute um mit der "gesparten Miete" die Kaufkosten wieder einzuspielen.

Rechnet man sich das mal durch und setzt da noch Grundsteuer und Kosten für Reparaturen pp. drauf, kann es schnell ein "schlechtes Geschäft" werden.

Allein die Kaufnebenkosten fressen schon "Anlagezeit".

Wenn ich heute sehe Faktor 20+, würde ich es nicht mehr machen.

2005 fand ich Faktor 10  in Hannover Stadt schon exorbitant.

 

Wenn ich heute kaufen würde, würde ich gezielt versuchen in Zwangsversteigerungen zu gehen. Ggf. Bestandsimmobilien aufmöbeln als teure Neubauten zu finanzieren.

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

Vielen Dank an alle.

Jetzt wo ich auch andere Perspektiven gelesen habe werde ich in meiner Wohnung bleiben und erstmal abwarten was die Zeit vor allem mit der Freundin so bringen mag. Momentan bin ich mit meiner Sparquote von 30-35% auch zufrieden und die Immobile muss warten.