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Entnahme und Lebenszeit

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Wenn Du etwas nicht verstehst, stell konkrete Fragen. Meine Aussagen absichtlich aus dem Zusammenhang zu reißen und misszuverstehen, führt nirgendwo hin.

 

Ich habe bereits einige konkrete Fragen zu ihren jüngsten oberlehrerhaften Kommentaren gestellt, aber genau wie ich erwartet habe keine Antworten darauf erhalten. Und es stimmt absolut - ein Dialog mit Ihnen führt nirgendwo hin!

 

Zitat von Woody am 6. Juli 2020, 9:16 Uhr

Gregor Gysi - dass Sie sich ausgerechnet auf den ehemaligen Vorsitzenden einer Partei berufen, die liebend gerne die Vermögenssteuer wieder einführen möchte...

Und geht es hier um Recht haben???

Dass Olis Vorhaben - wenn er es denn mit 40  tatsächlich so durchzieht Risiken hat - einverstanden. Aber wenn man sich seine Artikel durchliest kann man schwerlich behaupten, dass es unausgegoren ist.

Vielleicht sollte man sich mit anderen Meinungen nicht nur beschäftigen, sondern sie auch einfach mal respektieren!

General Sunzi - "Die Kunst des Krieges" - habe ich was verpasst? Befinden wir uns im Krieg?

 

Quellen und Zitate diskreditieren um persönlich anzugreifen. Haben wir es hier wirklich nötig so miteinander zu reden?

Ich hätte es nicht unausgegoren genannt, aber ich bin auch skeptisch. Es funktioniert für ihn, das ist wundervoll. Ich frage mich aber wie Robust der Plan ist und seine Investments habe ich nicht verstanden. Vor allem warum er etwas festzurrt und über Jahre nicht anpasst. Aber ich bin vielleicht zu sehr in PDCA gefangen.

Sunzi ist es wert gelesen zu werden. Wenn man in der Lage ist zu abstrahieren. Gut investierte 10 Euro, nur für den Fall.

Ich habe Dir eine Antwort bzgl meiner Motivation zur Teilnahme im Forum gegeben. Die Behauptung, Du hättest keine Antwort erhalten, ist daher nichts weiter als eine plumpe weil nachvollziehbare Lüge. Dass Dir meine Antwort nicht gefällt, ist nicht mein Problem.

Des Weiteren:

Was ist denn ihr "gleiches Problem"? Aus dem was Sie schreiben erschließt sich mir nicht, dass Sie Probleme haben.

Das bezieht sich auf den Beitrag davor, iirc von André, der mit einem Vermögen von eher 10 als einer Mio plant, was natürlich ein Luxusproblem darstellt, weswegen ich das Wort >>Problem<< in meinem Beitrag in Anführungszeichen gesetzt habe. Dass als bare Münze zu interpretieren und mit ob dieser Formulierung ein echtes Problem anzudichten, dass Du nicht nachvollziehen könnest, entbehrt jeglicher Logik.

Aus dem Vermögen, das ihre Kinder per sofort erben könnten, ergibt sich, dass Sie aktuell also vielfacher Multimillionär sind!? Dabei ist doch mehr als 1 Mio. Privatvermögen Unsinn - wo habe ich das doch gleich noch gelesen?

Den Schaum vor dem Mund kannst Du Dir sparen, es ist allerdings erfreulich, dass Du mich korrekt mit >Privatvermögen< zitierst.

Mein Privatvermögen liegt unter 1 Mio €, mein Betriebsvermögen aus insgesamt drei verschiedenen Firmen deutlich drüber. Allerdings  sind beim Betriebsvermögen auch langfristige Verträge und Rechte anderer Beteiligter zu berücksichtigen, das kann man nicht mal eben so auflösen und zu Cash machen, ohne erhebliche Schäden auf allen Seiten anzurichten. Vor allem, wenn man einen rechtlichen Weg mal eingeschlagen hat. Kann sein, dass man mittelfristig etwas umstrukturieren kann, die kürzeste vertragliche Verbindlichkeit läuft aber noch bis 2033 iirc.

Ihre Sparquote beträgt teilweise 100% - da geben Sie also gar kein Geld aus - Respekt - das schafft ja nicht mal ein Hardcore-Frugalist!

Natürlich gebe ich Geld aus, es stellt sich aber die Frage, ob Dir die Meta-Aussage trotz bereits  erfolgter Erklärung überhaupt einleuchtet. Ich beschreibe es mal so: in meiner eigenen Firma laufen noch ca 3 Jahre Kredite für Betriebsanschaffungen. Alle Abschreibungen, die danach noch weiterlaufen, landen Cash in meiner Tasche, weil die ja schon vorher versteuert und obendrein auch getilgt wurden. Wenn meine Betreibseinnahmen abzgl Betriebsausgaben oberhalb der laufenden privaten Kosten bleiben, kann ich mein komplettes Netto in die Sparquote kloppen. Obendrauf kommen die Netto-Restwerte der bezahlten und abgeschriebenen Güter, die bei Betriebsaufgabe steuerlich begünstigt werden.

Mir ist dabei egal, ob Du das begreifst oder ob Dir das gefällt - es geht.
Die Kritik, die ich damit zum Ausdruck bringen will, ist der frugalistische Schwanzvergleich bei den Sparquoten. 100% schlägt nämlich tatsächlich kein Hardcore-Frugalist und daher ist die prozentuale Quote wenig bis gar nicht aussagekräftig. Besser wäre es - wenn man überhaupt eine prozentuale Quote verwenden will, diese am Ziel zu orientieren. 100% wäre dann Ausstiegszeitpunkt, bis dahin würde kumuliert.

Ich bin mit Aber sicher, dass Du auch hier wieder ein Haar in der Suppe finden wirst, daher weiterhin:

Viel Glück.

P.S.: Rechtschreibfehler kannste behalten, schreibe gerade alles vom Handy ausm Urlaub.

Zitat von MFZ73 am 6. Juli 2020, 16:38 Uhr

P.S.: Rechtschreibfehler kannste behalten, schreibe gerade alles vom Handy ausm Urlaub.

Wir wäre es mal mit ein bisschen Digital-Detox im Urlaub?

Quellen und Zitate diskreditieren um persönlich anzugreifen. Haben wir es hier wirklich nötig so miteinander zu reden?

Das ist hier nicht anders als im restlichen Internet, allenfalls gemäßigt. Kann Oli aber fairerweise gar nicht leisten, ansonsten müsste der Blog kostenpflichtig oder mit Werbung zugepflastert sein. Dann lieber so. 😉

Argumentativ ist das natürlich unterste Grütze. Ich habe ein Zitat Gysis genommen, das sinngemäß Sinzu entnommen ist und meine persönliche Einstellung untermauert - zur Antwort bekommt man dann das Angstszenario der Vermögenssteuer.

Verfängt gleich mehrfach nicht, aber immerhin hat er es versucht. 😉

@privatier: Info angekommen, alles im Lot. 😉 Ddetox brauche ich aber nicht. Job ist totgestellt, keine Emails, keine Anrufe. Bier steht kalt, Cabrio ist vollgetankt. Der Spaß hier Im Forum ist reine Freizeit.

Ich glaube derjenige bei dem es mächtig schäumt bin sicherlich nicht ich... aber wenn man im Urlaub nichts besseres zu tun hat... Ach nein, da wird ja noch so ganz nebenbei der Aktienmarkt outperformed! Vom Campingstühlchen aus - lol! Dann fallen Sie mal nicht von demselben! Und jetzt ran an die Tasten - da ist der Abend doch noch gerettet! Und wenn Sie fleißig weiterschreiben wird bestimmt irgendwann auch mal was Sinnvolles dabei sein! 😉 In diesem Sinne - schönen Urlaub noch!!!

 

Besten Dank, Woody. 😉

Zitat von Lex am 24. Juni 2020, 10:49 Uhr

Bei mir:

Ich rechne ohne Entnahme meines Aktien und Immobilienvermögens. Ich werde dieses gerne vererben.

Passive Einkünfte aus Mieten und Dividenden betragen ab 2022 monatlich ca. 1700 Euro.  Eigene Wohnkosten, Zins- Tilgung noch bestehender Kredite und Rücklage der vermieteten Immobilien sind bereits enthalten.

Selbständige Nebentätigkeit (hat sich aus einem Hobby entwickelt): 1500 Euro monatlich

Rücklagen in Gold und Cash für etwa den 9fachen Finanzjahresbedarf.

In der Rentenphase kommt noch ca. 1800 Euro Rente monatlich + 200K an betriebliche Rentenversicherung und private Kapitallebensversicherung dazu.

Müsste reichen. Die derzeitige Wirtschaftskrise um meine noch bestehende Teilzeitstelle kann ich ruhend betrachten. Bis 2022 erhöhe ich noch mein Aktiendepot und renoviere Wohnungen aus dem Bestand. Mal sehen was dann kommt. 🙂

Ach ja und klar verfolge ich auch meine Vermögenswerte in einer Excel.

 

 

Das sieht doch gut aus! Dann müsstest du spätestens 2022 die Teilzeittätigkeit aufgeben, es sei denn sie erfüllt dich so, dass du sie unbedingt weiter ausüben willst.

Ansonsten läufst du sehenden Auges Gefahr ein alter, reicher Mann zu werden 😛

Zitat von Privatier am 23. Juni 2020, 14:37 Uhr

Bei mir ist das relativ einfach. Meine Entnahmephase ist zweigeteilt:

  • Phase 1: jetzt bis zum Rentenbeginn. Ich halte eine relativ hohen Cashanteil hierfür. Ganz einfach: monatlicher Bedarf mal 12 x Jahre = Cash-Summe. Das ganze nach unten abgerundet.
  • Phase 2: Rentenbeginn bis Ende. Diverse Altersvorsorgetöpfe (gesetzliche Rente ca. 2000 EUR, Pensionskasse, Riesterrente, deferred compensation etc. pp.) Reicht für dann locker.
  • On top: mein Aktientopf.  Dividenden werden weitgehend reinvestiert. Die Aktien erfüllen folgende Zwecke: geistige Herausforderung damit ich nicht völlig verblöde; Risikoabsicherung, falls einer der Töpfe aus 1 oder 2 ausfällt; Inflationsabsicherung; Reserve für was auch immer
  • Alle Assets, Zusagen etc habe ich in ein großes Excel eingetragen, das mir immer aktuell den heutigen Gesamtwert anzeigt. Dient als doppelter Check, ob noch alles im Lot ist.

Nach den 10 Mio. und 100% Sparquoten Pulsbeschleuniger hier wieder etwas irdisches 😉 :

Noch voll im Angestelltenleben ist meine Lebensentnahmeplanung ähnlich basierend wie die von "Privatier":

Gegenwärtige Erwerbsphase: Schließung/Erreichung von Soll-Größen = 1. Cash in xxx.xxx€ (wird sich dann hauptsächlich aus gut verzinsten BSP Verträgen und Verkauf einer bezahlten ETW speißen); 2. Aktiensumme in xxx.xxx€; 3. Rentenpunkte GRV ~70. Wenn diese Sollgrößen erreicht sind und eine Ausstiegshilfe seitens des AG angeboten wird (optionales Paket als Treppenausstiegshilfe sehr wahrscheinlich).

Phase 1: Ausstieg aus dem Erwerbsleben 53-55(?) - 60: Kurzarbeit 0 bei Paket & ALG1 (zus. 3-4 Jahre), Ab ALG1 einen 5-7 Jahre laufenden Auszahlungsplan (gleicht durch Verzinsung (ca.0,70%) etwas die Inflation aus) einrichten zur Deckung der Mindestkosten. Nach ALG1 Entnahme nach Bedarf zu dem monatlichen Auszahlungsplan. In dem Zeitraum sehe ich einen ca. brutto Bedarf von 4k p.M.. Höhe wird bestimmt durch Kindesunterhalt, freiw. GRV und PKV.

Phase 2: Ab 60-62: Mit der betrieblichen und privaten Rente fließen erstmals aus der Asset Klasse AV regelmäßige und lebenslange Einnahmen. Auszahlungsplan soll bis 62 laufen. Ab 59 erstmals free Cashflow wegen ausgelaufenem Volltilger durch Vermietung. Bedarf ca. 3k brutto. Steuerquote sollte hier sehr gering bis 0 sein. Neben den Lebenshaltungskosten sollte in der Phase noch PKV und freiw. GRV belasten! Kinder sollten dann spätestens pflücke sein :-). Cash Position bietet Spielraum für zusätzliche Entnahme bei Bedarf.

Phase 3: 62-65: Neben der betriebliche und privaten RV kommen ab 62 noch Zahlungen aus Deferred Compensation hinzu. Ab 64 weiterer Cashflow durch vollständige Tilgung der ETW. Freiwillige Zahlungen an die GRV dann nicht mehr notwendig. Geringfügige Entnahme aus dem Cash sollten mit den im Vorsatz genannten regelmäßigen Einnahmen reichen um den Bruttobedarf von ca. 3k zu decken.

Phase 4: Ab 65: Start der GRV mit ca. 2,5k. Zusammen mit dem regelmäßigen Cashflow aus AV und Vermietung stehen dann Bruttoeinnahem >5k für mich alleine zur Verfügung. Fast zuviel 😯 , weil dann die Steuerlast nach der Privatiersphase wohl oder übel wieder steigen wird 😥 .

Das Aktiendepot spielt in meiner Planung keine aktive Rolle. Es dient als Hobby, als Reserve, Erbmasse und Entnahme bei Bedarf, falls o.g. Planung es erfordert. Ansonsten werden Dividenden reinvestiert und gegen allgemeiner Empfehlung möchte ich meine Aktienquote ins Alter eher erhöhen denn reduzieren.

Alle Beschreibungen basieren auf der Basis eines selbst genutzten und bezahlten Hauses. Dieses wird mit der Lebensgefährtin gemeinsam genutzt und die Kosten geteilt. Inflation betrachte ich gelassen, da fasst alle Assets inflationsausgleichend wirken.

Alles in Allem eher Hosenträger und Gürtel Plan als Harakiri

 

 

 

 

 

 

Wenn ich den Plan richtig verstehe, suchst du keine neue Beschäftigung mehr und hättest damit keinen Anspruch auf ALG1. Auf welcher Grundlage planst du das ein?

Ich suche dann eine Beschäftigung werde aber wahrscheinlich keine adäquate mehr finden 😉

Zitat von Muslime_Frugi am 24. Juli 2020, 14:36 Uhr

Ich suche dann eine Beschäftigung werde aber wahrscheinlich keine adäquate mehr finden 😉

Davon würde ich abraten. Wenn du nicht ernsthaft vorhast eine neue Beschäftigung aufzunehmen, wäre das wohl, da man Vorsatz unterstellen kann, eine Straftat. Ob man sie dir nachweisen kann, ändert daran erstmal nichts. Mach dir bitte klar, dass du Geld abgreifen würdest, das dir nicht zusteht, darunter auch das der Beitragszahler hier im Forum.

Bitte überleg dir das nochmal. Ich habe dich als sehr reflektierten und symphatischen Diskutanten wahrgenommen, da passt das gar nicht ins Bild. Deine finanzielle Situation erlaubt doch sicher auch ohne ALG1 ein frühzeitiges Ende des Berufslebens?

Zitat von TheWanderer am 25. Juli 2020, 12:19 Uhr
Zitat von Muslime_Frugi am 24. Juli 2020, 14:36 Uhr

Ich suche dann eine Beschäftigung werde aber wahrscheinlich keine adäquate mehr finden 😉

Davon würde ich abraten. Wenn du nicht ernsthaft vorhast eine neue Beschäftigung aufzunehmen, wäre das wohl, da man Vorsatz unterstellen kann, eine Straftat. Ob man sie dir nachweisen kann, ändert daran erstmal nichts. Mach dir bitte klar, dass du Geld abgreifen würdest, das dir nicht zusteht, darunter auch das der Beitragszahler hier im Forum.

Bitte überleg dir das nochmal. Ich habe dich als sehr reflektierten und symphatischen Diskutanten wahrgenommen, da passt das gar nicht ins Bild. Deine finanzielle Situation erlaubt doch sicher auch ohne ALG1 ein frühzeitiges Ende des Berufslebens?

Wenn er irgendwann im Leben einmal in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, dann steht Ihm das Geld auch zu. Es gibt viele Menschen, die eine gewisse Arbeitslosigkeit "einplanen" , bevor sie sich aus dem Erwerbsleben verabschieden. Dazu hat letztendlich jeder das Recht, der in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat. Sinn einer Versicherung ist ja auch , das man diese mal irgendwann nutzt.

So ist es natürlich nicht, es ist ja eine Versicherung und kein Sparplan.

Es wird allerdings von vielen so gehandhabt. Moralisch muss das jeder für sich selbst entscheiden.

Zitat von Achim_Global am 25. Juli 2020, 15:06 Uhr

Wenn er irgendwann im Leben einmal in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, dann steht Ihm das Geld auch zu. Es gibt viele Menschen, die eine gewisse Arbeitslosigkeit "einplanen" , bevor sie sich aus dem Erwerbsleben verabschieden. Dazu hat letztendlich jeder das Recht, der in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat. Sinn einer Versicherung ist ja auch , das man diese mal irgendwann nutzt.

Die moralische Bewertung ist subjektiv. Dass du es ok findest, ist konsistent zu deiner sonstigen Wertschätzung von Solidarsystemen. 🙂 Ich vermute auch, dass viele sowas machen. Bestimmten Leuten würde ich es auch nachsehen, Gutverdienern eher nicht.

Keinen Diskussionsspielraum gibt es bzgl. Recht - im juristischen Sinne - auf eingeplante Arbeitslosigkeit vor dem Ruhestand. Das existiert einfach nicht. Die Voraussetzungen sind hier beschrieben:

https://www.arbeitsagentur.de/finanzielle-hilfen/arbeitslosengeld-anspruch-hoehe-dauer

 

Zitat von TheWanderer am 25. Juli 2020, 20:49 Uhr
Zitat von Achim_Global am 25. Juli 2020, 15:06 Uhr

Wenn er irgendwann im Leben einmal in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, dann steht Ihm das Geld auch zu. Es gibt viele Menschen, die eine gewisse Arbeitslosigkeit "einplanen" , bevor sie sich aus dem Erwerbsleben verabschieden. Dazu hat letztendlich jeder das Recht, der in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat. Sinn einer Versicherung ist ja auch , das man diese mal irgendwann nutzt.

Die moralische Bewertung ist subjektiv. Dass du es ok findest, ist konsistent zu deiner sonstigen Wertschätzung von Solidarsystemen. 🙂 Ich vermute auch, dass viele sowas machen. Bestimmten Leuten würde ich es auch nachsehen, Gutverdienern eher nicht.

Keinen Diskussionsspielraum gibt es bzgl. Recht - im juristischen Sinne - auf eingeplante Arbeitslosigkeit vor dem Ruhestand. Das existiert einfach nicht. Die Voraussetzungen sind hier beschrieben:

https://www.arbeitsagentur.de/finanzielle-hilfen/arbeitslosengeld-anspruch-hoehe-dauer

 

Ich kann in den Vorraussetzungen keine juristischen Stolpersteine finden. Wenn ich 55 bin, und unverschuldet arbeitslos werde, bekomme ich 18 Monate AGL. Wenn ich selber kündige, muss ich 3 Monate Sperrzeit davon abziehen. Gesetz den Fall, das Arbeitsamt schlägt mir eine passende Stelle vor, ich bewerbe mich und werde genommen, muss ich natürlich die Stelle annehmen. Ich halte das allerdings für unwahrscheinlich. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland vor 5 Jahren oder so, war ich  "Arbeitssuchend" ( wohl gemerkt nicht Arbeitslos, da ich bedingt durch meinen langen Auslandsaufenthalt keinerlei Anrecht auf Unterstützung in irgend einer Form hatte . Was auch ein starkes Stück ist, denn jeder Hinz und Kunz aus dem Ausland bekommt in Deutschland Unterstützung) . Das war übrigens der erste Kontakt mit dem Arbeitsamt , den ich je in meinem Leben hatte. In 6 Monaten hat mir das Arbeitsamt nicht eine passende Stelle vorgeschlagen. Statt dessen hat man mich gedrängt tolle Kurse zu absolvieren , z.b. English Grundlagen ( ich habe ja nur 20 Jahre in englisch sprachigen Ländern gelebt) .

Weder Hinz noch Kunz aus dem Ausland bekommen ALG I, wenn sie vorher nicht ihre Beiträge geleistet haben.

Man bekommt auch als angehender deutscher Beamter, der zwischen (mäßig vergütetem) Vorbereitungsdienst und fester Stelle ein paar Wochen oder Monate "Luft" hat, kein ALG - oder auch sonst irgendeine Leistung, die dabei helfen könnte, die Zeit mit voller PKV, ggf. Umzug zu wuppen.

ALG II sollte man als Deutscher auch bekommen, wenn man mittellos aus dem Ausland zurückkommt. Man muss halt blank ziehen und darf nichts besitzen... wenn man eine Existenz im Ausland hat, kann man da vielleicht leichter etwas verschleihern, aber grundsätzlich bekommt niemand etwas, der noch substantiell über Mittel verfügt.

Wie fair das ist - das Dilemma ist: Man will niemanden verhungern lassen, und kann schwer erwarten, dass der Steuerzahler Menschen unterstützt, die sich eigentlich noch selbst unterstützen könnten.

Die 18 (-3) Monate bekommst du dann zurecht, wenn du wirklich und nicht nur scheinbar suchst. Das ist hier nicht gegeben.

Ein Arbeitsamt gibts schon länger nicht mehr, du warst entweder bei der BfA oder beim Jobcenter, bei welchem von beiden ist ein wichtiger Unterschied. Du bist ja nach Jahrzehnten Arbeit im Ausland sicher vermögend nach D gekommen, hast daher ohnehin keine Ansprüche auf irgendeine Unterstützung geltend machen können, richtig? Dann find ichs auch schräg, wie man dich behandelt hat.

"Hinz und Kunz kriegt Unterstützung" sind doch Parolen. Aus eigener mehrfacher Erfahrung kann ich dir sagen: Die Anforderungen an eine arbeitswillige Nicht-EU-Fachkraft, die außerhalb von Asylrecht zum Arbeiten nach D kommen möchte - und auch bereits ein Vertragsangebot hat - sind hoch. Die Behandlung in der Ausländerbehörde ist unter aller Sau, mehr als 6-9 Monate Wartezeit auf einen Termin, mehrere Stunden Schlange stehn und unvorbereitetes, überlastetes Personal waren schon vor Corona normal. Du musst jederzeit nachweisen können, deinen Lebensunterhalt mindestens ein Jahr aus eigenen Mitteln bestreiten zu können, Anspruch auf Unterstützung gibt es die ersten Jahre keine, die Sprachschulen sind überteuert, überlaufen und das Personal oft wenig qualifiziert. Nötig sind sie dennoch, deine ausländischen Hochschulabschlüsse werden, wenn überhaupt, nur teilweise anerkannt. Die fehlenden Inhalte, oft z.B. Seminare zum Thema Recht, musst du an einer deutschen Hochschule nachholen, was Sprachniveau C1-C2 erfordert. Die Art Leute, die das durchzieht, wird i.d.R. später keine Unterstützung benötigen.

So sorry, ab nächstem Beitrag wieder On-Topic, versprochen. 🙂

Zitat von TheWanderer am 26. Juli 2020, 11:28 Uhr

Die 18 (-3) Monate bekommst du dann zurecht, wenn du wirklich und nicht nur scheinbar suchst. Das ist hier nicht gegeben.

Wo ist der Unterschied ? Letztendlich geht es doch darum seine Einnahmen und Ausgaben zu optimieren, und sich dabei im gesetzlichen Rahmen zu bewegen.

Dazu gehört auch, an Ausgaben wie Steuern zu sparen wo es geht, und  auch staatliche Leistung,  in Anspruch zu nehmen, wenn es möglich ist. Ob ALG, H4 , Baukindergeld  oder den Zuschuss zur neuen Heizung, ist irgendwo alles das selbe.  Schliesslich sollte der Staat sich nicht an seinen Bürgern bereichern, deshalb sollte man versuchen, soviel wie möglich von dem , was man an den Staat zahlt, wieder zu bekommen.

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