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Einzelaktien, wie gehst Du vor?

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Zitat von Andre am 13. Juli 2022, 9:36 Uhr
Zitat von Privatier am 11. Juli 2022, 13:23 Uhr

 

Soll ich zu deiner Aufstellung oben was schreiben (oder es lieber für mich behalten)?

Vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Frage.

Die Frage würde ich auf folgenden Ebenen verstehen und beantworten:

  1. Ist es generell ok, wenn meine Darstellung kommentiert wird? Antwort: Klares ja!

Sehr schön, manche Forenteilnehmer schienen das nämlich eher nicht zu mögen (dass man deine Aufstellung kommentiert)

 

Zitat von Andre am 13. Juli 2022, 9:36 Uhr
  1. Welche Kommentare/Antworten würden mir helfen? Antwort: tiefe analytische Fakten zu den Einzeltiteln, die meine bisherigen Fakten ergänzen, bestätigen oder widerlegen: Beispiele: die Downloadzahlen von Tiktok app im Verhältnis zu den Downloadzahlen von facebook, Instragram und Youtube wie auch Zahlen über die Zeit, die die Menschen auf diesen apps verbringen, haben mir sehr geholfen. Hier sehe ich sowohl Meta als auch abgeschwächt Alphabet mittlerweile in einem anderen Licht. Meta hätte ich beispielsweise vor diesen Zahlen bei Kursen von 150-160 Euro/Aktie gekauft. Jetzt sehe ich das anders. Alphabet ist für mich davon nicht so betroffen, weil Alphabet eben nicht nur aus youtube besteht.

Da wird es schon schwieriger. Wir haben hier eine grundlegend andere Vorgehensweise. Der Detailkram interessiert mich nämlich ehrlich gesagt gar nicht. Ich habe eine 20 high-level Kriterien umfassende Bewertungsliste, die sich relativ schnell ausfüllen lässt (und die ich hier nicht posten werde). Dann beobachte ich eine Aktie / Unternehmen oft über einen längeren Zeitraum. Und dann gibt es (nicht formalisierte) Ausschusskriterien, eher so ein Bauchgefühl, wenn ich Aktien nicht kaufe. Dadurch entgehen mir auch mal Überflieger, aber so ein richtiger Griff in die Kloschüssel kommt bei mir auch selten vor. Dadurch habe ich mit meinen nun 30 Jahren in Einzelaktien alle Krisen relativ gut überstanden. Meiner Einschätzung nach, nimm es mir bitte nicht böse, verlierst du dich zu sehr in Details und siehst dann das große Gesamtbild nicht (ist von dem, was du so schreibst, meine Einschätzung. Auch hier gilt vielleicht liege ich voll daneben, dann entschuldige bitte!)

Zitat von Andre am 13. Juli 2022, 10:13 Uhr

 

  1. Die Kraft von Sentiments sowohl in positiver Hinsicht als auch in negativer Hinsicht ist für mich deutlich unterschätzt worden.

Die Ausschläge sind sehr groß, plus minus 50% können schon mal so, einfach ohne Nachrichten vorkommen.

Zitat von Privatier am 13. Juli 2022, 14:28 Uhr
Zitat von Andre am 13. Juli 2022, 10:13 Uhr

Die Ausschläge sind sehr groß, plus minus 50% können schon mal so, einfach ohne Nachrichten vorkommen.

Das passt. Das ich in Einzelaktien gehe ist erst seit 2015 der Fall. Vorher waren es nur Fondsinvestments. Dies führt am Ende des Tages doch noch zu einer von mir deutlich unterschätzten Lernkurve.

Zitat von Privatier am 13. Juli 2022, 14:26 Uhr

Meiner Einschätzung nach, nimm es mir bitte nicht böse, verlierst du dich zu sehr in Details und siehst dann das große Gesamtbild nicht (ist von dem, was du so schreibst, meine Einschätzung. Auch hier gilt vielleicht liege ich voll daneben, dann entschuldige bitte!)

Diese Wertung kann ich nachvollziehen. Allerdings habe ich vorab einen Filter, der aus meiner Sicht das Große Gesamtbild sieht und nur die Werte herausfiltert, die Sinn machen, sich näher damit zu beschäftigen:

  • Zum einen ist es der Fondsmanager, den ich schon öfter in meinen Threads beschrieben habe.
  • Zum anderen ist es Sven Carlin.

Die von diesen beiden herausgefilterten Werte (und investierten Werte) schaue ich mir näher an, mit folgenden Kriterien:

  • Verstehe ich das Geschäftsmodell: Kann ich sehen, wo das betreffende Unternehmen in 10 oder 20 Jahren stehen wird (Ehrlich gesagt, müßte ich wohl formulieren: Wo ich mir einbilde, sehen zu können, wo das ...). Hier zählt für mich die Richtung und eine grobe Abschätzung sowie die Kernpunkte, wo ich die Wettbewerbsüberlegenheit des Unternehmens sehe. Beantworte ich mir diese Frage mit ja, gehe ich die Tiefe.
  • Ist es mir möglich, den fairen Wert des Unternehmens zu ermitteln (Auch hier reicht mir eine Größenordnung bzw. eine Mindestgröße)? Wenn ja, beschäftige ich mich weiter mit dem Unternehmen.
  • Denke ich, dass das Unternehmen auch noch in 100 Jahren existieren könnte (wie immer auch hier reicht mir eine grobe Abschätzung)? Wenn ja, beschäftige ich mich weiter mit dem Unternehmen.

Nach diesem Filter gehe ich dann in die Details.

An dieser Stelle noch mal vielen Dank für die Kommentare. Vieler Deiner Kommentare regen bei mir einen Prozess des Nachdenkens an und führen so mittelbar zu wichtigen Aspekten für mich, die mir hilft meine Strategie zu verbessern. Einer Reihe von Kommentaren erzeugen diesen Effekt auch unmittelbar.

Auf jeden Fall macht der Austausch mit Dir (mir jedenfalls) einfach Spaß!

@andre:

Zwischenzeitlich ist eine ganze Menge passiert:

  • Im Betrieb gab es eine Krise und
  • Ich hatte am Jahresanfang realisiert, dass die Kreditlaufzeiten von 3 Kreditpaketen (ca. 75 % des Gesamtvolumens) ausliefen und eine Verlängerung (so) nicht möglich war (Die Bankengespräche waren insoweit klar).

Beides waren Krisensituationen, die glücklicherweise (bislang) zu guten Ergebnissen geführt haben: […]

Vorweg freut es mich, dass Du die Situation in die richtige Richtung drehen konntest. Habe auch nicht alle Deine Beiträge gelesen, von daher weiß ich nicht, in welcher Branche Du aktiv bist und wieviel Fremdkapital sinnvoll/notwendig ist.

Kurze Frage aber trotzdem dazu, passt nicht ganz zum thread, interessiert mich aber:

Ich bin ebenfalls selbständig und habe auch Kredite/Kauf-Leasing-Modelle laufen, allerdings fast alles Voll- oder beinahe-Tilger, sodass es mir a) nicht passieren kann, dass 75% meiner Kreditvolumen gleichzeitig auslaufen bzw. wäre das dann nie ein Problem. Und b) kann man mich nachts um 4 wecken, dann brauche ich 5s zur Orientierung, aber dann kann ich Dir meine 5-8 Hauptkennzahlen runterbeten incl Gesamt-Kreditbelastung. Und dann lege ich mich wieder hin, weil ich letztlich kein Zinsänderungsrisiko und auch kein reales akutes Pleite-Risiko habe.

Zudem ziehe ich kein Kapital aus meiner Firma ab, wenn ich es selbst noch besser gebrauchen kann und eine höhere EK-Quote/Innen-Rendite habe, als Aktien o.ä. mir bieten können. (Mache ich mittlerweile auch wieder, aber im Grunde nur mit Kapital, dass ich langfristig nicht benötige)

Die Frage ist also … wenn Du die Kredite durch Aktienverkauf ablösen konntest, was war der Antrieb, überhaupt Kapital abzuziehen? Und warum bezeichnest Du es überhaupt als Krise, wenn das Kapital ja vorhanden und verfügbar war? Letztlich hast Du doch nur einen internen Zins-Swap getätigt, der aufgegangen ist.

Gut, hätte auch anders ausgehen können, aber Krise würde ich anders definieren …

Zitat von MFZ73 am 13. Juli 2022, 20:24 Uhr

@andre:

Zwischenzeitlich ist eine ganze Menge passiert:

Die Frage ist also … wenn Du die Kredite durch Aktienverkauf ablösen konntest, was war der Antrieb, überhaupt Kapital abzuziehen? Und warum bezeichnest Du es überhaupt als Krise, wenn das Kapital ja vorhanden und verfügbar war? Letztlich hast Du doch nur einen internen Zins-Swap getätigt, der aufgegangen ist.

Bei mir waren alle Kredite (mit Ausnahme des einen) als Kredite mit Tilgungsaussetzung gegen Aktiensparen als Tilgungsersatz vereinbart. Leider waren die Kreditlaufzeiten beschränkt und liefen nahezu gleichzeitig aus. Die Aktien dienten zwar als Sicherheit, aber es gab keine Vereinbarungen dahingehend, dass die Aktienwerte ein bestimmtes Niveau -wie z.B. bei Lombardkrediten- haben müssen und nicht unterschritten werden dürfen. Im Gegensatz zu Lombardkrediten, wo immer eine Besicherung von einem bestimmten Niveau gegeben sein muss. Somit habe ich das Problem von Lombardkredite vermieden: Es werden Aktienverkäufe zwangsweise bei entsprechend niedrigen Kursständen ausgelöst.

Die Krisensituation bestand für mich darin zur Unzeit verkaufen zu müssen und damit Verluste zu realisieren. Tatsächlich hätte ich einige Wochen später oder jetzt bei Fälligkeit deutlich mehr Aktien einsetzen müssen und stünde vermögenstechnisch deutlich schlechter da.

Insgesamt habe ich mit dieser Strategie einen Leverage gehabt, der bei dem Vermögensaufbau gut geholfen hat.

Das hätte aber auch übel ausgehen können. Vor allem, wenn ich lesen, dass du dich erst seit 3 Jahren mit Einzelaktien beschäftigst. Sorry, aber da hattest du meiner Einschätzung nach mehr Glück als ...

Zitat von Andre am 14. Juli 2022, 7:56 Uhr

Insgesamt habe ich mit dieser Strategie einen Leverage gehabt, der bei dem Vermögensaufbau gut geholfen hat.

Sorry, aber das kann ich schwer glauben, weil da immer der gleiche Fehler dahintersteckt. Nicht, dass wir uns falsch verstehen, ich bin weder Frugalist, noch risiko-avers, aber diese Aktienkäufe gegen Tilgungsaussatz-Nummern sind im Kern hohl. Wenn das ein Angestellter macht, ist das extrem risikoreich, kann aber logisch sein - aber für einen Unternehmer ist es grandios dumm - oder es führt nicht zu einer Krise im Betrieb, denn:

  1. Du hast in Deinem Betrieb eine Innenrendite, die Du kennen solltest. Meine liegt bei +-20% ROS (Return on summary, also den Gesamtumsatz) und etwa gleich hoch in Bezug auf ROI (Return on investment). Heißt also, wenn ich Kapital aus der Firma abziehe (und damit meinen ROI des verbleibenden Kapitals noch erhöhe!), muss mir das Aktienpaket nach Abzug aller Kosten und Schwankungen mehr einbringen, als die Innenrendite ROS/ROI. Keine Aktie bringt mir aber ca. 30-40%, da müsste ich schon gezielt in Startups o.ä. investieren.
  2. Sinn ergibt das also nur, wenn Du zB 5% Nettorendite mit Aktien erwirtschaften kannst und in Deiner eigenen Firma mit dem freien Kapital kein Mehrwert/Wachstum mehr erreichbar ist und ROS/ROI deutlich unter 5% liegen.
  3. Argument Diversifikation scheidet bei Dir aus, weil Du Aktien liquidieren musstest, um die Kredite zu tilgen. Wenn Du das aus dem Cash-flow geschafft hättest, würde das Argument ziehen - so nicht.

Aber gut, soll jeder machen, wie er will. Ich habe das vor 10 Jahren mit kleinen Summen auch schon mal gemacht und dann schnell festgestellt, dass ich die Liquidität eben doch schneller brauchte als gedacht. Habe mich dann geärgert und mir das mal ausgerechnet, für wie wenig absoluten Gewinn ich anderen Leuten mein Geld effektiv geliehen hatte - stand in keinem Verhältnis. Aktuell halte ich ca. 15T€ pro Arbeitsplatz in Cash/Kontokorrent vor, zusätzlich etwa die gleiche Summe pro Arbeitsplatz an Außenständen und Vor-Leistungen in Projekten, die noch nicht final abgerechnet werden können (aber könnten, wenn ich Abschlagsrechungen stellen würde) - damit komme ich ganz gut zurecht.

So ganz langsam komme ich jetzt aber an den Punkt, wo es sinnvoll ist, Kapital abzuziehen und zu diversifizieren. Habe ich letztes Jahr auch gemacht, allerdings nicht in Aktien. Es gibt aber in meiner Branche nach wie vor enormes Potential, auch und gerade in der aktuellen Abschwungsituation, insofern kann es auch sein, dass ich weiter in meine Bude investiere.

Zitat von MFZ73 am 13. Juli 2022, 20:24 Uhr

@andre:

 

Vorweg freut es mich, dass Du die Situation in die richtige Richtung drehen konntest. Habe auch nicht alle Deine Beiträge gelesen, von daher weiß ich nicht, in welcher Branche Du aktiv bist

Glaube WP...

Zitat von MFZ73 am 14. Juli 2022, 9:45 Uhr
Zitat von Andre am 14. Juli 2022, 7:56 Uhr

Insgesamt habe ich mit dieser Strategie einen Leverage gehabt, der bei dem Vermögensaufbau gut geholfen hat.

  1. Sinn ergibt das also nur, wenn Du zB 5% Nettorendite mit Aktien erwirtschaften kannst und in Deiner eigenen Firma mit dem freien Kapital kein Mehrwert/Wachstum mehr erreichbar ist und ROS/ROI deutlich unter 5% liegen.

Ich bin WP/StB und habe vor über 20 Jahren meine Kanzlei mit Krediten gekauft. Im Ergebnis hatte ich diese Kredite aufgrund der Vereinbarungen mit dieser Laufzeit abgeschlossen, Tilgungsaussetzung vereinbart und gegen Sparen in Aktien.

Bei diesem Zeithorizont > 20 Jahre sah ich null Risiko für diese Strategie (zumal ich regelmäßige hohe Sparraten hatte). Selbst bei einem Kursrückgang von > 50 % zum Tilgungszeitpunkt bei dieser Strategie, wäre diese voll aufgegangen.

Seit Kauf meiner Firma habe ich tatsächlich mit dem freien Kapital kein Mehrwert/Wachstum mehr erreichen können. Das organische Wachstum von ca. 8-9 % erfolgte durch Innenfinanzierung aus Eigenkapital. Die offenen Netto (Cash) Reserven in der Firma sind deutlich über Branchenschnitt. Unser Betrieb ist mit Ausnahme von einigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten aus LuL durch Eigenkapital finanziert.

Die regelmäßigen Überschüsse wurden wie folgt verwandt:

  • abbezahltes Haus
  • abbezahlte Firma bzw. Abdeckung der Verbindlichkeiten durch Aktien
  • zusätzlicher Vermögensaufbau in Aktien

In meiner Branche gibt es einige die regelmäßig Kanzleien kaufen, fit machen und weitere Kanzleien kaufen. Das bin ich allerdings nicht.

Meine Kreditwürdigkeit ist wohl ganz passabel (mein Banker sagte mir, dass mein Vermögensaufbau ordentlich sei), da ich etwa 50 % der Kredite zu passablen Konditionen mit 0 Sicherheiten als Verbraucherkredit verlängern konnte. Den Rest der Kredite habe ich wie gesagt getilgt.

Obwohl ich gerne Risiken gehe (ich habe damals über die öffentliche Bürgschaftsbank meine Praxiskredite abgesichert, wie dies für Firmenübernahmen dieser Art Gang und Gebe ist. Die erzählte mir, dass ich der einzige im gesamten Bundesland gewesen wäre, der dies so gemacht hat und auch der einzige geblieben bin), arbeite ich gerne mit großen Sicherheitspuffern. Deshalb spreche ich von Krise, wenn andere noch konstatieren würden: kerngesunde Konstellation.

Was mich allerdings überrascht hat, dass die Regulierungs-und Verbraucherschutzregeln bei den Banken dazu geführt haben, dass eine Neuvergabe von Krediten, wie ich sie ausgehandelt hatte, nicht mehr möglich ist. Dies gilt auch für Verlängerungen dieser Art von Krediten. Dies habe zu Jahresanfang festgestellt. Die Kredite liefen tatsächlich Ende diesen Monats in der Mehrzahl aus.

Alternativ wäre auch eine Verlängerung der Finanzierung als Betriebskredit möglich gewesen oder die Verlängerung der Kredite über die Absicherung meiner Immobilie möglich gewesen. Dies wollte ich aus prinzipiellen Gründen nicht. Deshalb obige Lösung.

 

Zitat von Privatier am 14. Juli 2022, 8:10 Uhr

Das hätte aber auch übel ausgehen können. Vor allem, wenn ich lesen, dass du dich erst seit 3 Jahren mit Einzelaktien beschäftigst. Sorry, aber da hattest du meiner Einschätzung nach mehr Glück als ...

Sehe ich anders, weil ich noch andere Möglichkeiten der Refinanzierung hatte: Siehe oben.

Zitat von MFZ73 am 13. Juli 2022, 20:24 Uhr

@andre:

Beides waren Krisensituationen, die glücklicherweise (bislang) zu guten Ergebnissen geführt haben: […]

Die Frage ist also … wenn Du die Kredite durch Aktienverkauf ablösen konntest, was war der Antrieb, überhaupt Kapital abzuziehen? Und warum bezeichnest Du es überhaupt als Krise, wenn das Kapital ja vorhanden und verfügbar war? Letztlich hast Du doch nur einen internen Zins-Swap getätigt, der aufgegangen ist.

Gut, hätte auch anders ausgehen können, aber Krise würde ich anders definieren …

Siehe oben. Ich denke dies beantwortet die von Dir aufgeworfenen Fragen.

Zitat von Andre am 13. Juli 2022, 10:13 Uhr

 

Der Hauptfokus waren Wachstumsaktien. In den Anfangsjahren hatte ich die Erfahrung gemacht, dass die von mir angenommenen (aus meiner Sicht konservativen) Wachstumsraten durch die Unternehmen überschritten wurden. Sie waren erfolgreicher als geplant...

Hervorragende Geschäftsmodelle mit (hohem) Wachstum mit fähigem Management führen automatisch zu hervorragenden Börsenentwicklungen. Es ist einfach nur eine Frage der Zeit (hier können es auch schon mal 10 Jahr oder deutlich mehr werden).

Deine Einzelaktien wurde ja die letzten Monate erneut teils sehr kräftig gebeutelt.

Bleibst Du bei Deiner Langzeit-Strategie, das einfach "auszusitzen", in der Hoffnung, dass Alibaba, Prosus, Meta & Co in den kommenden 10 Jahren nicht nur die Verluste aufholen und immer noch weit über dem Markt performen werden?

Oder realisierst Du die Verluste und schichtest um?

Ich finde die drei o.g. Werte noch immer riskant.

Hallo Zusammen,

Ich würde gerne eure Meinung zu folgenden Produkten hören -A3GS7J, A3GZWC , es sind ETPs die auf Einzelaktien sind und dazu auch noch mit Hebel ausgestattet, lohnt sich darin zu investieren?

Moin Sandra,

alleine schon die Fondgröße von unter einer Million Euro würde mich abschrecken. Google findet zum A3GZWC gerade mal 8 Einträge - wie bist du also auf das Ding gestoßen, bzw. welche Vorzüge siehst du hier im Vergleich zu den "Klassikern"?

VG

Zitat von Sandra am 13. Januar 2023, 10:56 Uhr

Hallo Zusammen,

Ich würde gerne eure Meinung zu folgenden Produkten hören -A3GS7J, A3GZWC , es sind ETPs die auf Einzelaktien sind und dazu auch noch mit Hebel ausgestattet, lohnt sich darin zu investieren?

das sind so genannte Faktorzertifikate, das macht meiner Meinung nach nur für kurzfristiges Trading Sinn oder sehr starken Trends, mittelfristig verlaufen fast alle diese Zertifikate gegen 0 und das selbst bei steigendem Underlying (also dem Bassiwert), das kann man sich selbst mathematisch relativ einfach ausrechnen

Z.b. Faktor 3:  aktie steht bei 100, fällt an einem Tag um 3%, das zertifikat fällt dann auf 91, wenn die aktie am nächsten tag um 3 % steigt, ist das Zertifikat aber nur bei 99,19, das heisst bei gleichen kurs steht das Zertifikat niedriger, so was ähnliches war vor 3-4 Jahren mal sehr in mode , hiess damals binäre optionen, wo es dann entsprechende handyapps für gab, die dann verboten wurden

also lass besser die Finger davon, hoffe ich konnte helfen

So, ich habe jetzt mehr oder weniger über alle relevanten Aktien aus meinem Portfolio etc. mein Aktienbewertung rüberlaufen lassen. Alle mit einem schlechten Ranking fliegen jetzt nachhaltig raus. Ich bin die ganz schlecht-Performer, die sich dann ewig nicht erholen, einfach leid. Ziel ist es mein Portfolio weiter zu fokussieren...

Ich schätze mal Intel und  3M sind dabei?

Wieviel -prozentual- des Portfolio betrifft dies und kaufst du dann neue Werte nach, oder verteilst du es auf die bestehenden?

Ja, die sind beide dabei.

Ich schmeisse die aber nicht direkt alle raus, sondern halbiere bei größeren Positionen zunächst erstmal den Bestand und beobachte das Geschehen dann noch ein paar Quartale.

Ausserdem fange ich von unten, also mit den schlechtesten Werten an.

Insgesamt ist das aber nicht zu viel, da ich mich die letzten 2 Jahre schon von dem einen oder anderen Werte getrennt habe - konsequenter als früher. Aktuell sind ca. 10% unter verschärfter Beobachtung.

Mit meinen aktuellen Werten bin ich mehr als zufrieden, ich konnte keine neuen identifizieren, die in mein Portfolio kommen. D.h. ich nutze das freiwerdende Cash für Nachkäufe - wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Bei mir hat es sich mental am besten bewährt alles zu verkaufen und Ende. Nach und nach, warum? Wenn die Entscheidung final gefallen ist hatte das gute Gründe und es bedarf dann auch null Aufschub. Lieber dann etwas pokern beim Neueinstieg woanders und 2 Tranchen kaufen.

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