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Ein frugales Mammut auf dem Weg in die finanzielle Freiheit

Guten Morgen,

 

nach einiger Zeit des stillen Mitlesens habe ich mich nun auch einmal angemeldet. Zeit also, auch Hallo zu sagen.

 

Wie komme ich hier her? Nun, einen relativ genügsamen Lebenswandel hatte ich schon immer. Nicht weil ich mir nicht mehr leisten könnte, sondern weil ich den Sinn hinter diesem "Mein Haus, mein Auto, mein Boot." Spiel nie verstanden habe.

So habe ich auch nach dem Studium im Wesentlichen meinen studentischen Lebensstil einfach beibehalten. WG Zimmer statt 80m2 Singlewohnung, Fahrrad statt Auto, Urlaub in Mecklenburg statt Malediven, und so weiter.

Bei diesem Lebensstil ergab sich ganz automatisch eine ordentliche Sparrate, und so musste ich mich zwangsläufig auch mit dem Thema Finanzen beschäftigen. Nachdem anfangs nur auf Tages- und Festgeld gespart wurden zwangen die sinkenden Zinsen dann doch irgendwann zum Umdenken, und nach der Lektüre von Blogs wie Finanzwesir, Zendepot und Co. ging es dann später auch an die Börse.

Den Traum der finanziellen Unabhängigkeit hat ja quasi schon jeder einmal geträumt, auch ich als ich nach meinem ersten Jahr im Beruf die Abrechnung der Zinsen bekommen habe. Das war damals noch nicht viel, aber ich hatte ja auch nicht viel dafür getan. Als ich dann aber mal in den Taschenrechner getippt hatte wie viel Kapital ich insgesamt so bräuchte wurde der Traum lachend begraben.

Bis er dann ein paar Jahre später wieder ausgebuddelt und entstaubt wurde. Beruflich bin ich in einem Karrierepfad gelandet wo ich nie so richtig hin wollte. Zwar gibt es ganz gutes Geld und es belastet mich auch nicht seelisch schwer, aber der Gedanke das noch 25 bis 30 Jahre bis zur Rente zu machen ist doch wenig erbaulich. Ich hatte auch schon versucht die Karriere in andere Bahnen zu lenken, aber das war nie von Erfolg gekrönt.

So habe ich mich erst einmal damit arrangiert, noch ein paar Jährchen im "goldenen Käfig" zu bleiben und dann den Hammer komplett bei Seite zu legen.

 

Zahlenmäßig: Der 40. Geburtstag steht demnächst vor der Tür. Der Meilenstein "Drittelmillionär" ist geknackt, der Löwenanteil davon steckt im klassischem Vanguard All-World.

Für die Rente mit 40 wie in der Überschrift des Blogs reicht es nicht. Hier würde ich gern den Halbmillionär voll machen, so dass ich dann selbst mit einer eher konservativen Entnahmerate von 3% meine Ausgaben decken kann. Bis Mitte 40 könnte das realistisch sein, je nachdem was Mr. Market so macht.

 

Wie sähe der Ruhestand dann aus? Eine gute Frage. Ich verbringe meine Urlaube gern als Volunteer/Wwoofer, und habe auch schon einmal ein Auszeitjahr komplett so verbracht. Ich könnte mir gut vorstellen das auch länger zu machen, so als Halbnomade mit kleiner Homebase, z.B. einem WG Zimmer. Vielleicht mache ich meinen Job aber auch auf kleiner Flamme selbstständig weiter, nur mit interessanten Kunden und Projekten? Oder ich gehe noch einmal an die Uni und studiere etwas rein aus Interesse? Vielleicht auch eine Kombination daraus?

Mal sehen, es sind ja noch ein paar Jährchen Zeit.

 

OK, das soll es an Gelaber aber erstmal gewesen sein.

Grüße vom Mammut in die Runde.

Hallo Mammut!

Freiwilligenarbeit, klingt nice! Da denke ich im ersten Moment daran, für Kost&Logis zu arbeiten, aber in der Praxis sieht das ja eher so aus, dass man draufzahlt. Oder habe ich falsch gesucht?

Grüßle

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Klingt doch super @mammut : )  Du bist auf jeden Fall schon sehr weit gekommen, obwohl du deine finanzielle Unabhängigkeit eine Zeit lang nicht verfolgt hast!

Kannst du dir denn vorstellen den Ruhestand länger als 1 Jahr als Volunteer zu verbringen? Sowas habe ich noch nicht gemacht, stelle mir das aber schwerer vor, je älter man wird.

Mit dem Gedanken was ich nach meiner FI machen soll beschäftige ich mich zur Zeit auch, auch wenn ich ca. 10 Jahre hinter dir zurück stehe (bin zum Glück auch ein bisschen jünger, deshalb alles noch machbar). Ich habe zum Beispiel eine Kollegin mit Anfang 60, die immer noch zur Arbeit geht obwohl sie diverse Grundstücke besitzt und bereits seit 10 Jahren hätte aufhören können zu arbeiten. Sie arbeitet aber in Teilzeit und hat immer ein Lächeln auf dem Gesicht.. unzufrieden habe ich sie tatsächlich noch nie gesehen. Ich denke das kommt auch von der Einsicht, dass sie jederzeit den Stecker ziehen könnte und den Rest ihres Lebens im "Urlaub" verbringen könnte.

Mein Ziel ist deshalb im Moment nicht mehr unbedingt mit dem Arbeiten aufzuhören, sondern einfach so frei zu sein, dass Arbeit einfach keine Belastung mehr darstellt. Alles weitere kann man dann gucken : )

 

 

Nabend,

@Karlmags: Dass man dafür noch bezahlt kenne ich eigentlich nur von solchen Tourismusdingern wie afrikanischen Waisenhäusern oder Seeschildkröten in der Karibik.

Ich persönlich habe immer Kost&Logis dafür bekommen.

Einzige Ausnahme war mal eine Gemeinschaft, die kein wirkliches Unternehmertum gemacht hat, sondern eigentlich nur einen kleinen Selbstversorgergarten aufgebaut hatte. Da haben wir für die Lebensmitteleinkäufe zusammengelegt. Dafür wurde aber auch nicht so richtig gearbeitet, sondern etwas im Garten gewerkelt, geplaudert und Wein getrunken...

 

@Arnim: Ob mir sowas langfristig gefallen würde, gute Frage. Nach dem Jahr hatte ich auf jeden Fall noch Lust. Aber darum würde ich ja auch gern eine kleine Homebase behalten, um mich im Zweifelsfall mal zurückziehen zu können.

Das schöne an der finanziellen Unabhängigkeit ist ja: Alles kann, nichts muss...

Kannst du mir sagen, wo du derartige Möglichkeiten aufgetan hast?

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.
Zitat von karlmags am 4. August 2021, 14:49 Uhr

Kannst du mir sagen, wo du derartige Möglichkeiten aufgetan hast?

Quasi der Urvater solcher Programme ist Wwoof. Das ist speziell für Bio-Bauernhöfe, und jedes Land hat seine eigene Organisation.

Breiter in den Angeboten sind z.B. HelpX.net und Workaway.info. Hier ist alles mögliche vertreten, und du hast mit einem Account auch die ganze Welt abgedeckt.