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Eigengenutzte Immobilie - was tun bei (eventueller) Trennung?

Hallo liebe Community,

ich sondiere gerade gedanklich diverse Möglichkeiten und merke, dass ich da selber einen begrenzten Denkhorizont habe. Bei Euch entdecke ich oft ungewöhnliche Ideen und auch Lebensweise , deshalb bin ich auf Eure Meinungen gespannt…

Meine Situation: eigen genutzte Immobilie, sehr alte, einfache Doppelhaushälfte, wird im März 22 abbezahlt sein. Die Rate beträgt 460€ und ist für mich gut zu stemmen, NK sind ca. 120 Euro, ich habe einen gut bezahlten Job und genügend finanzielle Rücklagen. Mein Partner wohnt seit 9 Jahren mit im Haus, die Kinder sind seit ein paar Jahren ausgezogen. Insgesamt hat sich die Wohnsituation etwas verschlechtert durch die Entstehung eines Mischgebietes direkt hinter dem Haus (konkret grenzt mein Haus jetzt an ein Autohaus mit Waschanlage) sowie personelle Veränderung der Nachbarn (ich bin jetzt umgeben von Rumänen und Albanern, die sich leider an keine Ruhezeiten halten und auch sehr laute Hobbies pflegen (Mopeds, Autos restaurieren). Es ist also um mich rum sehr laut geworden, ich mag gar nicht mehr in den Garten gehen. Der Garten ist eigentlich auch viel zu groß…das Haus natürlich auch (9 kleine Zimmer, 170 qm Wohnfläche).

Es kriselt schon länger in der Partnerschaft, und ich merke jetzt, dass mich die Haussituation ein wenig darin „gefangen“ hält, weil ich unbewusst denke, dass es ja blöd wäre, alleine drin zu wohnen (der Partner beteiligt sich übrigens mit 600€ im Monat, all inclusive, ich zahle alle Kosten und die Lebensmittel, wasche die Wäsche etc.). Finanziell würden mir zwar die 600 Euro fehlen, andererseits wären die Kosten etwas niedriger (Wasser und Strom vor allem) und: ich könnte es mir trotzdem auch alleine leisten. Dann wäre eben die Sparrate etwas kleiner. Und: ich denke, es wäre schwierig, eine 3 oder 4 Zimmer Wohnung zu finden, die so wenig kostet wie im Moment die Hütte…

Verkaufen der Immobilie wird schwierig, da es immer wieder Wasser im Keller hat (da ist ein Naturboden drin, und wenn es viel und lange regnet, drückt Grundwasser von unten rein, das dann nach ein paar Tagen wieder verschwindet. Für einen potentiellen Käufer ist das wohl ein k.o. Kriterium…). Eeventuell wäre vermieten eine Option, aber dann habe ich Einkommen, das versteuert werden muss und ich muss im Gegenzug selber woanders Miete zahlen, das scheint mir auch eine unglückliche Konstruktion zu sein, abgesehen davon kann so eine Vermietung auch viel Arbeit und Ärger machen.

Ich hätte gerne eine gute „Option“ dür den Fall, dass es zu einer Trennung kommt, auch wenn es im Moment noch nicht so weit ist. Nur, damit ich eine „bessere Position“ in der Geschichte habe und mich nicht von der Haussituation so gefesselt fühle…wisst ihr, wie ich meine? Da gibt es vielleicht noch ganz andere Alternativen, an die ich gar nicht denke? Oder doch einfach alleine hier wohnen?

Was würdet ihr machen?

LG Ursula (übrigens 52 J alt)

ich würde die "Hütte" verkaufen (vielleicht über einen Makler, der auch mit offenen Karten spielt bzgl. Keller usw.) , mir eine kleine Wohnung nehmen (die Investitionen in das alte Haus dürften mittelfristig mindestens so teuer sein wie die Miete) und den Typ zur Hölle jagen 😉

Sofern die Möglichkeit bestünde, eine Studenten-WG daraus zu machen, würde ich dies tun. Das ist die renditeträchtigste Art und Weise, ein Haus mit vielen Zimmern zu vermieten. Zum einen kannst du jedes einzelne Zimmer relativ hochpreisig vermieten. Zum anderen ist eine gewisse Fluktuation vorprogrammiert, sodass du dann jedes Mal die Möglichkeit hast, die Miete anzupassen (im besten Fall: nach oben 😉 ).

Ansonsten verkaufen. Du weißt nicht, wie die Leute ticken. Lass doch mal den Marktwert schätzen.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Dafür hast mit so einer Studenten-WG auch den meisten Raffel. Hohe Fluktuation bedeutet eben auch viel Mietersuche, Nebenkosten-Zwischenabrechnungen, und die Instandhaltungskosten dürften auch höher sein.

Ich würde nicht in einer Wohnsituation bleiben wollen wo es so viele Dinge gibt die stören.

Du fühlst Dich nicht mehr wohl im Haus.

Du nutzt den Garten nicht mehr.

Das Haus ist zu groß.

Die Umgebung gefällt Dir nicht mehr.

Die Unterhaltskosten für ein altes Haus werden steigen.

Du willst kein Vermieter werden.

Zur Zeit herrscht ein absoluter Verkäufer-Markt.  Zusätzlich noch angeheizt durch Corona wollen immer mehr Menschen Eigentum erwerben. Einen besseren Zeitpunkt zum verkaufen als im Moment wirst Du wahrscheinlich nicht wieder finden. Ggf. erwähnst Du in der Nachbarschaft, dass Du verkaufen möchtest? Vielleicht findet sich dort unter der Verwandtschaft/Freundeskreis jemand, der Interesse hat. Und der Keller wird auch in 20 Jahren ein Makel sein, falls Du erst dann verkaufst. Bis dahin hast Du aber viel Arbeit und Geld in das alte Haus gesteckt.

Ich würde das Haus also verkaufen.

Vielleicht ist der Verkauf dann auch das Sprungbrett für ein klärendes Gespräch in der Beziehung, bzw. ich würde das als Anlass nehmen, dieses Gespräch zu führen.

Danach kann man eine passende Mietwohnung/Haus (alleine oder zu zweit) suchen.

Und vor allen Dingen kann man eine Mietwohnung wechseln, wenn sich etwas ändert, dass einem nicht gefällt.

 

 

 

 

 

Da würde ich gar nicht lange überlegen: es gibt keinen Grund, länger in dem Haus wohnen zu bleiben. Alleine das Lesen deines Textes zieht einen ja nach unten. Und je länger du dort wohnst, um schlechter wird die Situation (Umfeld) wahrscheinlich werden und um so geringer wird der Verkaufspreis. Ich würde das Haus verkaufen. Und wenn du damit Verlust machst.

 

**** Off Topic ****

Mal wieder ein Beispiel, warum Eigentum nicht immer die beste Lösung ist !

**** Off Topic Ende ****

Zitat von Mammut am 4. August 2021, 12:54 Uhr

Dafür hast mit so einer Studenten-WG auch den meisten Raffel. Hohe Fluktuation bedeutet eben auch viel Mietersuche, Nebenkosten-Zwischenabrechnungen, und die Instandhaltungskosten dürften auch höher sein.

Good point. Aber:

  1. In meiner ersten WG haben wir einfach alle Warmmiete bezahlt. Da war alles mit drin: Internet, Wasser, Stom, Gas. Da gab es keine Nebenkostenabrechnung.
  2. Mietersuche auf WG-Gesucht ist kein Problem, immer gleiches Inserat einstellen & die WG-Mitbewohner entscheiden, wer einzieht. Die Koordinieren dann auch die Termine. Vermieter taucht nur mit dem Vertrag auf.
  3. Studenten sind i.d.R. genügsam, kleine Mängel werden vmtl. hingenommen. Wenn etwas zerstört wird, greift die Haftpflichtversicherung.

Aber ja, kann auch nach hinten losgehen und zu Scherereien führen.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Danke schon mal für Euren Input!

Studenten-WG scheidet leider aus, die nächste Uni ist 60km entfernt, eine FH ist in 30 km Entfernung. Totales Landleben hier...

Es stimmt, es ist gerade absoluter Verkäufter Markt...allerdings hat der Vorbesitzer der anderen Haushälfte vor einem halben Jahr seins verkauft, und durch einen Rohrbruch im Garten vor dem Haus hatte er dann zeitweise ebenfalls einen feuchten Keller (er hat nur einen kleinen, betonierten Kellerraum mit eingebauter Pumpe drin, so dass bei ihm drüben eigentlich immer trocken war). Er hat dann erzählt, dass alle Interessenten sofort abgesprungen sind, als sie von der Feuchtigkeit im Keller erfuhren...das hat mir halt den Eindruck vermittelt, dass das ein k.o. Kriterium ist beim Verkauf.

Größere Investitionen ins Haus sind eigentlich nicht geplant, alle großen Gewerke wie Strom, Wasser, Heizung inkl. Heizkörper, Fenster und Außentüren wurden 2004 komplett erneuert. Das sollte noch ne ganze Weile halten...wenn je an der Gasheizung etwas ist, wird das durch zwei geteilt, die Kosten sind ebenfalls überschaubar. Von daher habe ich - wenn das Haus abbezahlt ist - ein "Einkommen" der eingesparten Miete. Das müsste ich ja bei einem Verkauf und anschließendem Anlegen des Erlöses ebenfalls wieder hereinbekommen, um gleichwertig wie jetzt da zu stehen, oder? Was ist denn eine reelle Miete im Moment für eine sagen wir mal 4 Zimmer Wohnung? Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich ein Klavier sowie eine Katze besitze (die ist allerdings schon sehr alt...). Sagen wir ich habe einen Erlös von 150.000 Euro, dann wären das bei der 4% Regel 500 Euro im Monat...liege ich da richtig?

Was mich auch ein wenig bremst ist der Gedanke, dass egal wo ich hinziehe, es mit dem Lärm immer auch noch schlimmer kommen kann als jetzt...im Moment ist es zumindest nachts soweit ruhig, wenn ich das Fenster und den Rolladen komplett schließe. Wenn ich nachher in einem Mehrparteienhaus eine Wohnung habe, kann es ja durchaus lauter sein als jetzt, oder? Wenn man da laute Nachbarn hat, die vielleicht auch nachts noch Rabatz machen...? Selbst wenn man etwas raussucht wo man denkt da ist es ruhig kann da auch jederzeit ein Mieterwechsel stattfinden und alles anders werden...oder nicht? Ich bin leider sehr lärmempfindlich... 🙁 Und: im Moment habe ich den Eindruck dass es so gut wie unmöglich ist, überhaupt eine Wohnung für einen angemessenen Preis zu finden, wenn ich so die Angebote im örtlichen Anzeigenblatt studiere...da wird für eine 4-Zimmer Wohnung durchaus 800 Euro kalt (oder sogar mehr) verlangt. Da stehe ich ja nachher schlechter da als jetzt...Oder ist das ein Denkfehler?

 

Das Haus würde ich unabhängig der Situation mit der Partnerschaft verkaufen.
Soll ja ein Wohlfühlort sein.

Wenn die Beziehung Bestand haben sollte, würde ich gemeinsam etwas mieten. Dann kommt die Beziehung auf Augenhöhe.

Dein Kontrukt mit dem Pauschbetrag und er kann sich dann entspannt versorgen lassen wäre nix für mich.

Wenn es zur Trennung kommt und du kein Problem hast dich immobil festzulegen würde ich mir was passendes kaufen ohne feuchten Keller und in entspannter Umgebung.

Apropos, wenn du verkaufen würdest, wie wäre sein Anspruch am Verkaufserlös?

Du könntest den Keller auch zuschütten lassen.

 

Meine Partnerin zahlt z.B. ebenfalls was aufs gemeinsame Konto ein, davon sind anteilig 300€ der Tilgung zuzuschreiben, ergo erhält sie 3.600€ pro Jahr, das sie mit mir hier gewohnt hat, wenn sie den Hut nimmt.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

@Karlmags:

Und wie würdet ihr es machen wenn deine Immobilie schon bezahlt wäre?

Wenn sie sich bei der Tilgung nicht beteiligt, erhält sie beim Immobilienverkauf auch nichts.

Wenn sie sich mit X€ beteiligt und wir verkaufen die bezahlte Immobilie, erhält sie X€. Alternativ: wenn ich x% getilgt habe und sie y% erhält sie y% des Verkaufserlöses.

 

Unsere Immobilie ist in 20 Jahren bezahlt und ich würde sie nicht verkaufen wenn wir uns trennen sollten, also ist die Variante "y% vom Verkaufserlös" unrealistisch. Eher wäre die "Ich zahl dir das, was du mir gegeben hast, zurück"-Variante.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.
Zitat von uhuohnehu am 4. August 2021, 17:07 Uhr

Er hat dann erzählt, dass alle Interessenten sofort abgesprungen sind, als sie von der Feuchtigkeit im Keller erfuhren...das hat mir halt den Eindruck vermittelt, dass das ein k.o. Kriterium ist beim Verkauf.

Wenn es ein KO-Kriterium war, wie hat er dann einen Käufer gefunden!?

Egal - das viel größere Problem steckt bei Dir mE nach im Dach; Du hattest Dich 2019 mal bzgl. einer Dachdämmung informiert - ist diese realisiert worden? Wenn ja, kann man das Haus vermieten/verkaufen. Wenn nein, fällt aktuell eine Vermietung flach, da ENEV nicht erfüllt und Verkauf wird nur mit entsprechendem Abschlag möglich sein.

Was ist denn eine reelle Miete im Moment für eine sagen wir mal 4 Zimmer Wohnung?

Örtlichen Mietspiegel und Grundstücksmarktbericht besorgen, da steht alles drin.

Und: im Moment habe ich den Eindruck dass es so gut wie unmöglich ist, überhaupt eine Wohnung für einen angemessenen Preis zu finden, wenn ich so die Angebote im örtlichen Anzeigenblatt studiere...da wird für eine 4-Zimmer Wohnung durchaus 800 Euro kalt (oder sogar mehr) verlangt. Da stehe ich ja nachher schlechter da als jetzt...Oder ist das ein Denkfehler?

Kommt drauf an, was Du vergleichst und was Dein Haus im Verkaufsfall tatsächlich einbringen würde. Wenn Du Dein altes Haus mit 5 ungenutzten Zimmern mit einer neuen KFW55-(oder noch besser)-Mietwohnung vergleichst, kommt da immer Murks raus.

Hallo Ursula!

Frag' Dich doch einfach, wieviel Dir die Unkompliziertheit einer viel kleineren Wohnung, meinetwegen mit kleiner Terrasse, monetär wert wäre im Gegensatz zu Deinem zu großen, unterhaltungsbedürftigen (weil alten) Haus (bei dem hin und wieder auch mal eine kostspielige Reparatur anliegen kann) mit zu großem Garten in einer, wie Du schreibst, für Dich nicht mehr so attraktiven Wohngegend. Den Erlös des Hauses, wenn Du es verkaufst, hast Du zudem (zusätzlich) auf Deiner Habenseite.

Darüber hinaus kannst Du Dir (D)eine eigene Wohnung suchen und die Partnerschaftsfrage damit gedanklich zum Beispiel mit einer vorläufigen Trennung auch angehen. Fehlt Ihr Euch am Ende mehr als Dich die Beziehung heute nervt, könnt Ihr immer noch einen Neuanfang wagen, und zwar ggf. auch erst mal in eigenen (getrennten) Wohnungen. Bleibt es bei der Trennung, hast Du mit einem Schlag richtig viel Belastendes hinter Dir gelassen. Kommt Ihr wieder zusammen, ist wenigstens das zu große Haus weg. Es ist - lese ich Deinen Beitrag richtig - ja doch eine Belastung für Dich.

Moin,

hast du schonmal über einen Teilverkauf nachgedacht?

Dann bekommst du Kapital, kannst wohnen bleiben, und zahlst dafür Miete.

 

 

Gruss

Frasup

@frasup Beitrag gemeldet, da als neuer User mehrere offensichtlich werbliche und substanzlose Inhalte. Bye 🙂

Zitat von MFZ73 am 5. August 2021, 15:29 Uhr
Zitat von uhuohnehu am 4. August 2021, 17:07 Uhr

Er hat dann erzählt, dass alle Interessenten sofort abgesprungen sind, als sie von der Feuchtigkeit im Keller erfuhren...das hat mir halt den Eindruck vermittelt, dass das ein k.o. Kriterium ist beim Verkauf.

Wenn es ein KO-Kriterium war, wie hat er dann einen Käufer gefunden!?

Egal - das viel größere Problem steckt bei Dir mE nach im Dach; Du hattest Dich 2019 mal bzgl. einer Dachdämmung informiert - ist diese realisiert worden? Wenn ja, kann man das Haus vermieten/verkaufen. Wenn nein, fällt aktuell eine Vermietung flach, da ENEV nicht erfüllt und Verkauf wird nur mit entsprechendem Abschlag möglich sein.

Was ist denn eine reelle Miete im Moment für eine sagen wir mal 4 Zimmer Wohnung?

Örtlichen Mietspiegel und Grundstücksmarktbericht besorgen, da steht alles drin.

Und: im Moment habe ich den Eindruck dass es so gut wie unmöglich ist, überhaupt eine Wohnung für einen angemessenen Preis zu finden, wenn ich so die Angebote im örtlichen Anzeigenblatt studiere...da wird für eine 4-Zimmer Wohnung durchaus 800 Euro kalt (oder sogar mehr) verlangt. Da stehe ich ja nachher schlechter da als jetzt...Oder ist das ein Denkfehler?

Kommt drauf an, was Du vergleichst und was Dein Haus im Verkaufsfall tatsächlich einbringen würde. Wenn Du Dein altes Haus mit 5 ungenutzten Zimmern mit einer neuen KFW55-(oder noch besser)-Mietwohnung vergleichst, kommt da immer Murks raus.

Meines Wissens nach gibt es nur eine Nachrüstpflicht für die Dämmung der obersten Geschoßdecke und nicht für das ganze Dach. Es heißt auch nicht mehr EnergieEinsparverordnung (EnEV) sondern Gebäude Energie Gesetz (GEG) und ein ungekämmtes Dach ist auch kein Verstoß gegen das GEG. Warum sollt also die Vermittung flach fallen. Schlecht gedämmte Häuser haben natürlich immer einen Abschlag und ersichtlich wird es ja spätesten mit dem verpflichtenden Energieausweis beim Verkauf oder bei der Vermietung,

Gruß Energiefuchs

In der Regel sind das schön gerechnete oder sinnlose Zahlen die mit der Praxis wenig bis gar nichts zu tun haben.

Schön zu erkennen am Doppelhaus meines Kumpels. Die Omma in der anderen Hälfte braucht fast das dreifache An Gas wie er weil die Bude ständig auf 23 Grad geheizt wird während er, so wir auch wir, die Temperatur um die 18-20 Grad einpendelt. Ist seine Hälfte nun besser als die der Dame nebenan? Mein Nachbar hatte gar keine Dämmung im Dach, dennoch bei Verkauf im letzten Jahr wurden 30 kwh/Qm ausgerechnet. Er heizte seit 30 Jahren mit Holz, die Gastherme war nur für Warmwasser und die Fußbodenheizung im Bad und Büro zuständig. Augenwischerei...

Bin gespannt was da bei mir ausgestellt würde:

Offiziell verbrauche ich weder Strom, noch Wasser, Gas oder Wärme 😉 Und nun?

Da kommen dann die Energiefuzzis ujd versuchen am 400 Jahre alten Haus was an U Werten von Fenstern und Wänden zu errechnen damit irgendwas auf das Kärtchen geschrieben werden kann weil das ja so sein muss....

vg

Frugi85

Zitat von Energiefuchs am 9. Oktober 2021, 19:50 Uhr

Meines Wissens nach gibt es nur eine Nachrüstpflicht für die Dämmung der obersten Geschoßdecke und nicht für das ganze Dach.

Entweder oder. Aber eins muss gemacht werden.

Es heißt auch nicht mehr EnergieEinsparverordnung (EnEV) sondern Gebäude Energie Gesetz (GEG)

Wurde in der EnEV eingeführt, ist im GEG übernommen worden - ändert nichts am Problem.

und ein ungekämmtes Dach ist auch kein Verstoß gegen das GEG. Warum sollt also die Vermittung flach fallen.

Sie braucht eine aktuelle Abgeschlossenheitsbescheinigung und Energieausweis, wenn von eigengenutzter Immo auf erstmalige Vermietung umgenutzt wird. Die Behörde kann dann bei ungedämmter Decke sofort das Bußgeld ausstellen, weil es eh schon längst hätte gemacht werden müssen (bis 2015).

Da würde ich mal vorher abklären, was an Kapital benötigt wird, um die Bude startklar zu machen. Andernfalls ist keine nachhaltige Miete erzielbar.

Schlecht gedämmte Häuser haben natürlich immer einen Abschlag und ersichtlich wird es ja spätesten mit dem verpflichtenden Energieausweis beim Verkauf oder bei der Vermietung,

Gruß Energiefuchs

Wie gesagt ... wenn der Sachbearbeiter 'n schlechten Tag hat, läuft sie beim Amt rein und kommt mit 'nem Bußgeldbescheid wieder raus. Zumindest mit 'ner Auflage, das Dach/oberste Geschossdecke binnen 3-6 Monaten zu dämmen, wenn nicht mittlerweile geschehen. Und dann such' aktuell mal 'n Handwerker, der Dir das mal eben für 'n kleinen Euro macht ... Viel Vergnügen.

Bevor man die Immo also zur Vermietung frei gibt muss sich das auf jeden Fall einer vor Ort ansehen und sagen, was gemacht werden muss, um Bußgelder zu vermeiden und eine nachhaltige Miete erzielen zu können. Wenn sich das dann nicht rechnet, muss man ggflls. mit schlechtem E-Ausweis verkaufen, läuft dafür aber nicht in eine dauerhaft unrentable Vermietung.

Ja, Du hast recht - die Vermietung ist in dem Zustand per se nicht illegal. Aber dauerhaft zulässig eben auch nicht, weil entweder das nächste GEG verschärft wird oder Bußgelder auf Basis EnEV/GEG durchgesetzt werden. Mietminderung durch Mieter potentiell inclusive. Und wer mietet sowas denn heutzutage mit 7 Zimmern und vermutlich Kindern? Und guckt nicht in die Zeitung, wo in Dauerschleife Co²-Kosten, Klimawandel, gestiegene Strom- und Heizkosten, Nordstream 2 etc. pp. thematisiert wird?

Klar. Kannst die berühmte Großfamilie mit Migrationshintergrund und schlechten Deutschkenntnissen einziehen lassen, die eh keinen Mietvertrag entziffern kann - aber das ist keine Lösung, sondern verlagert das Problem nur.

Kurzum: die Dämmung im Dach/oberster Geschossdecke muss gemacht und eingepreist werden, ansonsten ist eine Vermietung nicht nachhaltig und zieht nur weiteren Ärger nach.