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Durchschnitts-Frugalist erst ab 46?

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Cepha, irgendwie machst du manchmal einen verbissenen fast unzufriedenen Eindruck, so als wenn du dich wohler fühlen würdest wenn hier alle gleich sind. Das ist mir schon an verschiedenen Stellen aufgefallen. Wenn man dich damit konfrontiert kommt meist keine Antwort mehr.

Vielleicht solltest du dich mehr am Benchmark als an dem Durchschnitt orientieren anstatt ellenlange Referate zu halten.

...und by the way, es gibt nicht nur Erwerbseinkommen sondern nach jahrzehntelanger Arbeit auch zunehmend Kapitaleinkommen.  Ansonsten stimme auch ich dem Finanzwesir zu, der sagt: "Wer mit 40 seine sieben Sachen nicht zusammen hat, für den wird es schwierig."

Wenn alle gleich sind gibt es keine Diskussion. Warum soll man sich das für ein Forum wünschen?

Ich sehe grundsätzlich im "Internet" ein Ungleichgeicht in einer starker Überrepräsentation von besonders hohen Einkommen und besonders hohen Vermögen, was aber wohl in der Natur der Sache liegt, dass die Überperformern sich lieber darüber austauschen. In einem Frugalistenforum hatte ich keine Übermacht an sehr gut Verdienern erwartet sondern eher viele, die wenig ausgeben, aber auch hier steht mir ein Urteil ja nicht zu.

Bei Statistiken zu Haushaltseinkommen sind üblicherweise auch Einkommen aus Vermietung und Kapitalanlagen und Sozialleistungen enthalten.

Das durchschnittliche (Median) Vermögen eines 40jährigen liegt unter 100.000 Euro.

Ich hab jetzt keine Zahl parat, wieviel des Vermögens die Deutschen in Aktien angelegt haben, sagen wir mal 20% (?). Macht ein Kapitaleinkommen von 5%/a auf 20.000 Euro, also unter 100 Euro pro Monat. Sonstige Kapitaleinkommen sind aktuell kaum zu erzielen. Mit 100.000 Euro Nettovermögen hat man üblicherweise auch keine abbezahlte Immobilie zum Vermieten, sondern muss, wenn dann eher noch Zins an die Bank für den Kreditanteil mit den Mieteinnahmen und sonstigen Kosten verrechnen.

Natürlich gibt es vom Median auch erhebliche Abweichungen nach oben, aber in diesem Thread gehts halt nur um den Durchschnitt, oder?

Ich finde da halt Beispiele in diesem Thread nicht hilfreich von Leuten die sagen, dass sie 12.000 Euro im Monat verdienen oder 4 Mietshäuser in München besitzen (fiktiv).. Klar, so geht das mit der finanziellen Freiheit, das ist unbestritten, wird aber dem 25-jährigen mit 2.000 Euro netto im Monat auch nicht weiter bringen. Der zockt dann halt mit Tesla Aktien und hofft so auf die schnelle Million. Auch da gab es ja die letzten Jahre afgrund des außergewöhnlichen Marktes tatsächlich einige Chancen für die mit Mut und Glück.

Ich bin daher beim TO. Finanziell frei in den 40ern ist für den durchschnittlichen(!) Deutschen nicht erreichbar. Allenfalls auf dem Niveau von ALG II, ohne der Absicherung von ALG II und blöderweise mit dafür Arbeiten. Auch Oliver wird das nicht schaffen ohne ein deutlich überdurchschnittliches Gehalt. (Was natürlich möglich sein kann als Selbständiger, das wird die Zukunft noch zeigen).

Trotzdem wird sein Ansatz mit dem sparsamen Konsum zu einem weit überdurchschnittliche Vermögen führen, das ist es ja schon jetzt. Für die oberen 10% sollte es reichen.

MfG

Wir sind ja gar nicht so weit auseinander. Nur die Überspitzungen wie dem Fußballer mit 500K Einkommen und 100k Ausgaben passen nicht und sind quatsch. Wenn ich sage dass ich für mich und meine Kinder (Wechselmodell) 1.900 im Monat brauche (mit kleiner Miete) und zudem an meine Ex 1.100 zahle bin ich hier im Frugalistenforum nicht falsch, zumal ich das FIRE Ziel verfolge. Hab mit 16 angefangen zu arbeiten und dann studiert usw., nie Personalverantwortung gehabt, ein Stück Lifestyleinflation gelebt, kaum was geschenkt bekommen, nicht spekuliert und es lief auch nicht immer alles glatt (Scheidung).

Wenn ich dann die Durchschnittsstatistiken lese finde ich mich nicht wieder und es bringt mich nicht weiter. Auf das was ich mir erarbeitet und erspart habe kann ich für mich selbst stolz sein. Da gibt es auch keine Gründe zur Rechtfertigung in irgend einer Art.

 

Ich finde die Rechnung interessant. Wenngleich auch plakativ. Ich habe neulich einen Beitrag von unserem Forumsgründer Oliver gelesen, der nochmal überdacht hat, ob er wirklich mit einem Tag X vom aktiven Berufsleben in die frugale Freiheit wechseln möchte oder nicht schon früher teilweise Freiheit schafft indem er Teilzeit arbeitet o.ä.

Realistisch betrachtet könnte ich mir nicht vorstellen mit z.B. 40 gar nicht mehr zu arbeiten. Erst Recht nicht wenn dies bedingt, dass ich mich dafür über 20 Jahre lang vorher durch einen Job gequält habe, den ich nicht mochte.

Ich werde meine Arbeitszeit um die 40 auf ein Maß reduzieren, dass ich davon leben kann, aber die Sparrate auf 0 zurückfahren. So kann mein bis dahin Erspartes noch eine ganze Weile wachsen während ich mein Existenzminimum weiter durch eine Teilzeitarbeit sicherstelle. Ich denke, das Schöne am Frugalen ist nicht unbedingt die Sache nicht mehr zu arbeiten, sondern nicht mehr arbeiten zu müssen.

Es gibt ja auch Menschen, die mit 40 ihren normalen Job aufgegeben und einen deutlich schlechter bezahlten aber schöneren Job angenommen haben. Diesen Luxus kann man sich mit ausreichend Vermögen gut leisten.

Ich finde auch, dass halbtags arbeiten sich eh fast so anfühlt wie gar nicht arbeiten. Da vergeht die Zeit so schnell, das geht dann schon.

Oliver macht aber glaube ich doch eh schon seit längerer Zeit nur teilzeit (glaub ich hatte mal was von 25 Stunden gelesen?) bzw er hat glaube ich eh noch nie richtig Vollzeit gemacht.

Zitat von PanameraFlow am 21. Januar 2021, 16:11 Uhr

Ich finde auch, dass halbtags arbeiten sich eh fast so anfühlt wie gar nicht arbeiten. Da vergeht die Zeit so schnell, das geht dann schon.

Oliver macht aber glaube ich doch eh schon seit längerer Zeit nur teilzeit (glaub ich hatte mal was von 25 Stunden gelesen?) bzw er hat glaube ich eh noch nie richtig Vollzeit gemacht.

Ich habe knapp zwei Jahre Vollzeit gearbeitet, nun seit rund drei Jahren 24 Stunden + nebenberuflich selbständig.

Ahhh ok

Machst es genau richtig 😀

Bei den ganzen Überlegungen hier, kommen wir wieder zu dem Punkt, den auch MMM  (oder auch noch prominenter bei Jakobs Buch "Early Retirement Extreme" immer wieder erwähnt: Wie realistisch ist es, dass man mehrere Dekaden nichts macht bzw findet, was einer Freude bereitet , womit man (begrenzt) Geld verdienen kann ?

Sehr realistisch meiner Meinung nach

Dieses mit seinem Hobby Geld verdienen blabla ist meiner Meinung nach oft eher Wunschträumerei als eine realistische Option. Klar gefühlt klappt das bei vielen frugalisten die so online präsent sind (zb oli mit seinem Blog), aber das geht halt nur bei einem Bruchteil.

Ich habe zum Beispiel kaum Tätigkeiten die mir spass machen und mit denen wo es so ist werde ich sicher kein Geld verdienen können.

 

Bei mir ist es beispielsweise eher ein psychisches Problem. Es gibt durchaus mehrere Hobbies, die sich zu Geld machen ließen (wenig-lebenserhaltend, aber besser als nichts und es würde die zukünftigen Entnahmen des Depots stützen). Allerdings verliere ich an meinem Hobby den Spaß, wenn ich es für Arbeit halte und machen muss,. Zumindest ist dies jetzt der Fall.

Rückblickend hab ich meine berufliche Entwicklung mehr nach den Einkommensmöglichkeiten als rein nach dem was mich bis in die Tiefe der Haarspitze erfüllt ausgerichtet.

Ich spürte dass ich gerne mit Menschen arbeiten will, wenig detailverliebt, eher gerne abwechselnd draußen bin bei Menschen und wechselnden Orten als am Schreibtisch im Büro gefesselt. Nicht gerne kontrolliert sein will, daher auch immer wieder Home Office und eher der Alleinkämpfer als Teamplayer.

So hab ich mich mit wirtschaftlich- technischen Hintergerund im Vertrieb in der Industrie einigermaßen wohl gefühlt. Die Produkte und Prozesse haben mich weniger interessiert, was es nicht einfacher macht.

Vielleicht wäre ein Job als Sozialarbeiter erfüllender gewesen, vielleicht irgendeine Selbständigkeit?

Für das eine war mir das Einkommen zu wichtig für das andere die Sicherheit. Am Ende hat alles einigermaßen seine Bestimmung.

Eine Tätigkeit mit der sich ausreichend Geld zum Leben verdienen lässt und die ich auch unentgeldlich als Hobby machen würde fällt mir nicht ein. Höchstens ein paar wenige Stunden in der Woche und ohne bindende Verpflichtung.

Zitat von stephank am 24. Januar 2021, 11:04 Uhr

Bei mir ist es beispielsweise eher ein psychisches Problem. Es gibt durchaus mehrere Hobbies, die sich zu Geld machen ließen (wenig-lebenserhaltend, aber besser als nichts und es würde die zukünftigen Entnahmen des Depots stützen). Allerdings verliere ich an meinem Hobby den Spaß, wenn ich es für Arbeit halte und machen muss,. Zumindest ist dies jetzt der Fall.

Ja das kann ich mir vorstellen, ich glaube dieser Effekt ist auch nicht zu unterschätzen

Zitat von stephank am 24. Januar 2021, 11:04 Uhr

Bei mir ist es beispielsweise eher ein psychisches Problem. Es gibt durchaus mehrere Hobbies, die sich zu Geld machen ließen (wenig-lebenserhaltend, aber besser als nichts und es würde die zukünftigen Entnahmen des Depots stützen). Allerdings verliere ich an meinem Hobby den Spaß, wenn ich es für Arbeit halte und machen muss,. Zumindest ist dies jetzt der Fall.

Das ist bei mir auch so, und ich finde das auch ganz normal und nachvollziehbar. Ich habe zwei große Leidenschaften ("Hobbies") im Leben. Eine davon habe ich zum Beruf gemacht. Die andere habe ich glücklicherweise noch für mich ganz alleine. Wenn ich später dieses Jahr den Beruf gekündigt habe, hoffe ich, dass die erste irgendwann von selbst zurückkommt.

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