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Dividenden in der Coronakrise

Für alle, die bei Aktien auch Wert auf Dividendenausschüttungen legen, von mir mal eine Info zu den aktuellen Dividendenkürzungen.

Ich habe ein relativ breit gestreutes Depot, Schwerpunkt liegt auf US. Branchenübergreifend.

Soweit mir bekannt - gehe mal davon aus, dass ich alle angekündigten Dividendenanpassungen auch kenne - hat das bei meinem Depot einen Dividendenrückgang von ca. 10% im Vergleich zu Anfang März zur Folge. Das ist zwar bemerkenswert, aber auch noch nicht übermässig dramatisch.

Faktencheck zu meinen Positionen, jeweils mit Beispielen:

33 haben ihr Dividende im laufenden Jahr erhöht, von A nach Z: 3M, Amgen, BASF, CurchDwight, ....Novartis, NovoNordisk, ..... Stryker, Walgreens.

5 haben ihre Dividende gesenkt oder (derzeit noch unklar) ganz gestrichen (Essilor, Disney, ABInbev)

4 haben ihre Dividende genau gehalten (Unilever, General Mills, L'Oreal).

Die Zahlen sind eindeutig und auch was die Medien gerade so berichten ist für den breiten Markt (90 % Hoffnungswerte, Pleitekandidaten und Zykliker) natürlich richtig, nicht jedoch bei einem entsprechend zusammengestellten Depot. Selbst wenn jetzt noch bei ein paar was ändert...., bei aktuell 33:4; wo wäre die Relevanz?

Ich gehe davon aus, dass ich bis Jahresende mehr Dividende überwiesen bekommen habe als in 2019.

Bei mir sind es etwas mehr Ausfälle in der Anzahl, aber nur sehr kleine Positionen, deshalb bezogen auf die Gesamtausschüttungssumme nicht so relevant.

Die aktuelle Gesamtausschüttung meines Portfolios ist ziemlich genau so hoch wie zum 1.6. 2019.

Mondelez und Rio Tinto haben erhöht.

Bankaktien sind weiterhin von Kürzungen betroffen.

Was man neben den direkten Dividendenkürzungen und Streichungen nicht übersehen darf, ist der Sinkflug, in dem der Dollar sich gerade befindet aufgrund des nicht vorhandenen Corona-Managements der Regierung. In den meisten dividendenorientierten Depots befindet sich ja ein großer Anteil US-Aktien, weil amerikanische Unternehmen auch jetzt immer noch ziemlich zuverlässig Dividenden Zahlen (und auch erhöhen) - nur halt in Dollar. Also bei mir macht sich das schon bemerkbar, dass da weniger Euros auf dem Verrechnungskonto landen.

https://www.finanzen.net/devisen/dollarkurs

 

@privatier

Ja, das ist sicher so bei der überwiegenden Mehrzahl der Banken so. Bank Nova Scotia (hab ich  im Depot) erhöht weiter sowie Commonwealth Bank (lässt konstant) sind die Felsen in der Brandung. Wie auch auf dem "Öl-Fossil-Energiemarkt" scheinen mehrere Probleme zusammenzukommen, zumindest für mich unüberschaubar welche Richtung das vollends geht.

Meine letzte Bankakie steht also auch vor dem Abschuss, halte aber noch daran fest, da eine Dividendenpolitik der erfolgreichen Scotia Bank seinesgleichen sucht. Seit 1833 zahlen die ununterbrochen Dividende, in den letzten dutzenden von Jahren (glaub seit über 40 Jahren) jedes Jahr erhöht.

Utilities hatte ich ja schon mal geschrieben habe ich allesamt abgestoßen, zuletzt auch RioTinto.

Sowohl bei Banken als auch im Energiemarkt (inkl. Mobilität) stehen wir vor gravierenden Änderungen. Sozusagen alle Teilnehmer (also inkl. aller bekannten etablierten Großkonzerne) betrachte ich als "Start-ups" und es ist unklar wer überleben wird. Alles spricht für die finanzstarken Großkonzerne....aber Tesla hat in seinem Bereich gezeigt wie schnell sich da was drehen kann; zumindest aus heutiger Betrachtung. Nix ist spannender als die Zukunft...schaumermal.

@chn Dollar-Schwankungen sind wie das Wetter. Mal scheint die Sonne, mal regnets. Ein Wohnortwechsel (also z.B. alles nur in Heimatwährung) bringt da auch nix. Langfristig gleicht sich das aus, und die Langfristrenditen der US Konzerne sind auch auf Basis Euro (fast) gleich.

Zitat von Absprung_2020 am 30. Juli 2020, 9:45 Uhr

@chn Dollar-Schwankungen sind wie das Wetter. Mal scheint die Sonne, mal regnets. Ein Wohnortwechsel (also z.B. alles nur in Heimatwährung) bringt da auch nix. Langfristig gleicht sich das aus, und die Langfristrenditen der US Konzerne sind auch auf Basis Euro (fast) gleich.

 

Mag sein. Trotzdem sinken die Dividenden aus den USA in Euro auch aufgrund des schwachen Dollars zunächst mal. Wie lange und stark dieser Effekt sein wird, weiß ich nicht. Jemand, der von Dividenden leben möchte, sollte das aber zumindest im Blick haben.