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Die Rente ist sicher (?)

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Hallo zusammen,

mich würde interessieren, wie eure Meinung zum Thema Rente ist.

Plant ihr die Rente später in euer freies Leben mit ein? So, wie sich die Dinge entwickeln, ist mit einer Erhöhung des Renteneintrittsalters auf  70++ zu rechnen. Richtig ärgerlich ist, dass auch die Betriebsrenten etc. an die gesetzliche Rente gekoppelt sind. Da würde dann also auch nichts kommen.

Möglicherweise wird man auch versuchen, Leuten, die  im Ausland leben,  ihre Rentenzahlung zu kürzen etc. Die Politik ist erfinderisch.

Ich bin Jahrgang 66 und gehe vom worst case aus, erwarte also eher, dass meine Beiträge futsch sind. Das würde bedeuten, dass es nicht reicht,  haupsächlich die Zeit vom Ausstieg mit zB 55 bis zum Rentenalter zu überbrücken.

Sehe ich es zu schwarz oder realistisch? Was meint ihr?

 

Moin moin,

ich bin Baujahr 70 und Angestellt vom 1. Tag nach der Ausbildung!Ich plane meine finanzielle Situation ohne die gesetzliche Rente, gehe aber davon aus, irgendwann ob nun mit 70,67 oder früher mit Abschlägen, einen kleinen Anteil vom Staat zu erhalten! Nice to have, wenn es denn so sein sollte 🙂

 

Die Rente ist sicher!

Herr. B., dessen Rente sicher und sicherlich hoch ist.

Bin erst 28 und rechne überhaupt nicht mit Rente. Hab null Glauben in das System und erwarte auch nichts. Das Rentenniveau wird eh schon bald auf 80+ mit der Begründung Automatisierung und allem Drum und Dram angehoben...so lange leben Männer in meiner Familie nicht.

Ich (61) rechne schon fest mit der Rente - ab August 2019. Durch 10.2% Abschlag ist sie gesenkt, durch Versorgungsausgleich nach Scheidung noch deutlich mehr. Zum Ausgleich habe ich seit spätestens 10 Jahren frugale Lebensweise erlernt, so dass ich jetzt in Altersteilzeit noch rund 1/3 des Netto sparen kann - unter anderem für freiwillige Einzahlungen in die DRV, um den Abschlag zu verringern. (Steuerlich zu 86% absetzbar...)

Für knapp 8000 € bekommt man einen "persönlichen Entgeltpunkt", 1 pEP ist ab Juli 32.03€/mo brutto wert - Amortisationszeit also ca. 21 Jahre (ohne Steuerersparnis). "Wette auf Langlebigkeit"... 🙂 Wenn ich früher sterbe, kommt der Überschuss halt den anderen Versicherten zugute.

Solange ich noch gut verdiene, werde ich das weiter so machen, wenn sich die erste "Rate" bis zum Steuerbescheid hin bewährt.

gesetzliche Rente als Anlage:

21 Jahre, dann wäre man ja 88 (bis ich in Rente gehe wahrscheinlich über 90... bei meinem Lebenswandel... aber die Witwe bekommt ja auch was) - nach Steuern über die Lebenszeit betrachtet weniger schlecht, als es auf den ersten Blick scheint. Das reizvolle an einer Rente, die aus Aktien usw. besteht, ist ja, dass man nicht warten muss, bis man 67 (oder 70) ist, sondern (wenn es gut läuft) ab dem Zeitpunkt der Einzahlung bekommt. Theoretisch: Heute 8000€ mit 3% über Inflation über 30 Jahre angelegt, ergibt knapp 20.000€ heutiger Kaufkraft, wenn ich dann in der Rente auf Nummer sicher angelegt nur 1,5% über Inflation bekomme, wäre man auch schon bei 25€, also Zinsen - die 20.000 könnte man aber genausowenig mitnehmen, wie Rentenansprüche, also wenn man das über gut 30 Jahre aufbrauchen würde, könnte in etwa das doppelte dessen herausspringen, als was man von der gesetzlichen Rente erwarten könnte.

Demographisch ist es halt so, wie es ist, also absehbar nicht wirklich erfreulich für Menschen, die jetzt in ihren 20ern oder 30ern sind. Die Zuschüsse zu Rentenzahlungen machen heute schon mit Abstand den größten Posten im Bundeshaushalt aus - ca. 30%, die Beiträge zur gesetzlichen Rente sind auch nicht so niedrig, als dass ich da viel mehr Luft nach oben bei der Einnahmenseite sehen würde.

Selber müsste ich mal schauen, ob ich überhaupt Ansprüche habe, als Lebenskünstler bin ich noch nie in einem richtigen Arbeitnehmerverhältnis gewesen, aber soweit ich weiß hat die Bundeswehr für die 10 Monate damals einbezahlt, und Arbeitgeber diverser Jobs führten über mehr als zehn Jahre diese Pauschale ab, irgendwas müsste schon irgendwo sein. Habe grundsätzlich schon vor, da auch etwas einzuzahlen (wenn mal wieder etwas mehr Einkommen da ist, als im Moment...) - muss ja keine Rente dabei herauskommen, von der man leben kann, aber als ein Baustein unter mehreren wahrscheinlich nicht verkehrt, wie das mit Aktien und anderen Anlagen in 50 Jahren sein wird, weiß ja auch kein Mensch. Will jetzt kein Ende des Kapitalismus herbeireden - ich sage mal: Von der Seite des Kapitals her betrachtet, ist das ja alles sehr erfreulich. Für Leute, die dem Kapital dienen müssen, mitunter weniger... also mir gefällt das System nicht gut genug, um zu 100% darauf setzen zu wollen. Und so ganz will man sich aus der Solidargemeinschaft der "normalen" Menschen ja auch nicht ausklinken.

Der wichtigste Baustein der Rente könnte ein bescheidener Lebensstil sein - würden alle Leute mal ihre Rentenbescheide genauer anschauen, und sich überlegen, was das bedeutet, und auch mal geschaut, was man denn tun könnte oder müsste , wäre das mit dem "Frugalismus" wohl keine Sache für ein paar Freaks mehr...

10 Monate ist arg knapp.. soweit ich weiss, ist Mindestversicherungsdauer 5 Jahre (60 Monate) für Regelaltersrente, 35 Jahre für die Option, bei Abschlägen mit 63 in Rente zu gehen, 45 Jahre für abschlagfrei ab 63+x. Rentenauskunft beantragen! Dauert zwar Monate, kost aber nix...

Bei mir läuft die 21-Jahre-Amortisation ab Alter 63 (also bis 84), weil ich ab da, nach Ende Altersteilzeit, vorgezogene Rente beantrage. (Daher die Abschläge...) Witwe ist nicht (bin geschieden), aber 2 Töchter als Erbinnen, für die ich jetzt ein "Sondervermögen" (Depot) verwalte. Ich bemühe mich um gute Performance, aber es soll nicht die Rente aufbessern, sondern in die Erbmasse gehen.

Mit 61 betreibe ich das Wertpapiergeschäft mit großem Interesse (und inzwischen auch etwas Buchwert-Erfolg). Aber ob das mit 81 noch so ist? Was, wenn ich dement und pflegebedürftig werde? Wie sicher die Rente ist und vor allem sein wird, weiß ich natürlich nicht,aber ohne würde ich mich deutlich weniger sicher fühlen.

Ich glaube schon, dass die Rente sicher ist - nur die Höhe und die Bedingungen dafür halt nicht. Siehe z.B. dass urplötzlich Steuern erhoben werden, womit keiner gerechnet hat, dass private Vorsorgen (tw. über AG finanziert) versteuert werden müssen etc etc etc.

 

Ich rechne damit, dass ich ein bisschen was bekomme - aber viel wird es nicht sein. So braucht man halt mitlerweile einen Plan B...

 

Da bin ich ein bisschen "neidisch" auf die USA: Die Leute wissen von Anfang an: Im Alter gibt es nix, das muss ich selber machen! In D war man doch lang Zeit dazu geneigt, sich auf die Rente zu verlassen. War ja auch viele Jahre zuverlässig.

Der frühere Minister, der den bekannten Satz sagte „die Rente ist sicher“, ist in meinen Augen ein Lügner 🤥 und Verbrecher. Jeder mit einem IQ höher als ein Sack Reis weiß seit den 80er Jahren dass spätestens mit Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge das Rentensystem in Deutschland kollabieren wird oder nur durch

a) Massive Steuererhöhungen zur Quersubventionierung

b) Erhöhung des Renteneintrittsalters

c) Neuberechnung der Renten

erhalten werden kann.

Ich bin Jahrgang 63 und werde dieses Szenario voll mitkriegen. Ich glaube zwar dass ich Rente bekommen werde, aber sie wird niedriger sein und einen früheren Eintritt werde ich bitter bezahlen müssen.

Ich glaube aber auch dass man die geburtenstarken Jahrgänge auch nicht zu sehr abstrafen wird weil es ja auch alles Wähler sind. Von daher glaube ich an eine schleichende Entwicklung der Kürzungen und Steuererhöhungen, oder es kommt der große Knall. Das ganze System kollabiert, es geht weiter mit einem radikalen Regierungswechsel, danach minimale Einheitsrente und völlige Neustrukturierung des Rentensystems.

Eine Reform des Systems hat o.g. Minister und sein Nachfolger verpennt. Er hätte spätestens kurz nach der Wiedervereinigung stattfinden müssen und es hätte ein neues System geben müssen in das alle einzahlen, Angestellte, Selbstständige UND Beamte!!!

Jetzt wird es keine Reform mehr geben! Ich höre die Ösis und Schweizer bis Köln lachen über so viele politische Inkompetenz, aber wir sind es ja selber schuld. Wir haben sie gewählt. Fast genauso blöd wie die Engländer mit dem Brexit und die Amerikaner mit ihrem aktuellen Präsidenten.

Ich habe gut reden, weil ich (*1956) nächstes Jahr in Rente gehe. Aber wegen Versorgungsausgleich (Scheidung) und Abschlägen (34 mo vorgezogen.. -10.2%) kann ich da auch schon nicht viel erwarten.

Deswegen überlege ich mir seit längerem Hedging-Strategien (meist auch Themen dieses Blogs):

- Frugaler Lebensstil, Ausgaben so reduzieren, dass man immer noch gut (wenn auch schlichter, bescheidener) leben kann, Rest sparen

- freiwillige RV-Beiträge, um noch ein paar Entgeltpunkte gutzumachen (und dabei Steuern zu sparen)

- Geldanlage in Wertpapieren, um mehr als die blöden 0.00% der Sparkasse Bodensee auf Tagesgeld zu erwirtschaften

Sicher ist letzten Endes fast nix: "mors certa, hora incerta". Und danach ist eh alles egal...

Zitat von frugi63 am 6. Mai 2018, 16:34 Uhr

 

Eine Reform des Systems hat o.g. Minister und sein Nachfolger verpennt. Er hätte spätestens kurz nach der Wiedervereinigung stattfinden müssen und es hätte ein neues System geben müssen in das alle einzahlen, Angestellte, Selbstständige UND Beamte!!!

 

auf die Beamten und deren Pension scheint ja nicht ganz neidlos geblickt zu werden. Ohne jede Frage sieht es bei Beamten, was die Höhe ihrer Altersbezüge in Relation zum ehemaligen Verdienst angeht, besser aus, als bei Arbeitnehmern. Das ist ein Teil des Gesamtpakets dieses Jobs, den jeder kennt, bevor er eine Beamtenlaufbahn einschlägt, oder wenn er sich dazu entscheidet, dies nicht zu tun.

Was den Verdienst selbst angeht, so sieht es ja in vielen Fällen nicht besser aus, als für Arbeitnehmer, eher im Gegenteil. Wenn sich ein guter Jurist dazu entscheidet, zum Beispiel Staatsanwalt zu werden, dann verzichtet er damit auch auf eine Karriere in der freien Wirtschaft - wo er wesentlich mehr verdienen könnte. Der Staat konkurriert mit anderen Arbeitgebern, wenn er sein Gesamtpaket für bestimmte Jobs deutlich verschlechtert, wird er Probleme bekommen, gute Leute zu gewinnen - die er aber braucht. Wenn z.B. Streifenpolizisten von heute auf morgen 10% ihres Gehalts in die Rentenkasse einzahlen müssten und dazu im Alter nicht mehr mit einer Pension in der Höhe rechnen könnten, mit der aktuell noch zu rechnen ist, hätten wir ziemlich schnell das Problem, dass kaum einer mehr diesen Job machen wollen wird. Also müsste mit deutlich höheren Bezügen in der aktiven Dienstzeit reagiert werden - dem Staat und damit dem Steuerzahler - der ja aktuell schon einen nicht zu vernachlässigenden Anteil der Rentenzahlungen übernimmt, wäre wohl nicht besonders viel geholfen.

Und warum sollen nur Selbstständige und Beamte mit einbezogen werden? Warum nicht auch Erträge aus Vermietung und Verpachtung, oder Kapitalerträge? Soll ja Leute geben, die damit allein (oder vornehmlich dadurch) ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen, und sogar früher aufhören zu arbeiten, und nichts mehr in die Rentenkassen einzahlen...

Zitat von namir am 6. Mai 2018, 23:27 Uhr

Und warum sollen nur Selbstständige und Beamte mit einbezogen werden? Warum nicht auch Erträge aus Vermietung und Verpachtung, oder Kapitalerträge? Soll ja Leute geben, die damit allein (oder vornehmlich dadurch) ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen, und sogar früher aufhören zu arbeiten, und nichts mehr in die Rentenkassen einzahlen...

Natürlich wäre ich auch dafür auch diese Art der Einkünfte mit einzubeziehen!

Ich stimme auch Deiner sonstigen Argumentation durchaus zu, finde aber einfach die Ungleichbehandlung in Sachen Besteuerung, Rente und im Krankenkassensystem in Deutschland unglaublich! Da hat man einfach nach der Wiedervereinigung eine historische Chance zur Reform vergeben.

Och, ich habe meinen Frieden mit dem Beamte:71/Angestellte:48-Thema gemacht. Ich bin halt Angestellter bis zur Rente, und kann daran nix mehr ändern, und muss halt sehen, wie ich zurechtkomme. Frugales Leben hilft 🙂

Bei Kapitalerträgen, die bei mir allmählich eintrudeln, bin ich auch für volle Besteuerung (die bei mir in Rente  nach Günstigerprüfung eh unter 25% werden sollte...), unter der Bedingung: alle Transaktionskosten, wenn über FSA, müssen absetzbar sein. (Obwohl ich wohl dieses Jahr noch keine 801€ an Transaktionskosten hatte).Aber das Jahr ist noch nicht mal halb rum...

Zitat von frugi63 am 6. Mai 2018, 23:40 Uhr
Zitat von namir am 6. Mai 2018, 23:27 Uhr

Und warum sollen nur Selbstständige und Beamte mit einbezogen werden? Warum nicht auch Erträge aus Vermietung und Verpachtung, oder Kapitalerträge? Soll ja Leute geben, die damit allein (oder vornehmlich dadurch) ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen, und sogar früher aufhören zu arbeiten, und nichts mehr in die Rentenkassen einzahlen...

Natürlich wäre ich auch dafür auch diese Art der Einkünfte mit einzubeziehen!

Ich stimme auch Deiner sonstigen Argumentation durchaus zu, finde aber einfach die Ungleichbehandlung in Sachen Besteuerung, Rente und im Krankenkassensystem in Deutschland unglaublich! Da hat man einfach nach der Wiedervereinigung eine historische Chance zur Reform vergeben.

Wiedervereinigung war für das Sozialsystem wohl wirklich kritisch... müsste das nochmal nachlesen, Probleme in den Sozialkassen rühren afaik auch daher, dass die ehemaligen DDR-Bürger ins System der BRD übernommen wurden.

Das mit der Krankenkasse ist eine andere Baustelle, es ist nicht wirklich gerecht, dass es da zwei Systeme gibt. Der Staat macht das mit seinen Beamten nicht, um sie besserzustellen, sondern weil es für ihn billiger ist.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das mit der privaten Krankenversicherung nicht immer nur toll für Privatversicherte ist. Zum einen nervt es, jede Arztrechnung zuerst aus eigener Tasche zahlen zu dürfen, und dann einzureichen, und später dann das Geld zu bekommen. Wenn man z.B. etwas länger studiert kann es auch durchaus passieren, dass die auf einmal 400€ im Monat haben wollen, was gar nicht mal so lustig ist, wenn man gerade nur um die 600€ Einkommen hat... bei der gesetzlichen hört es natürlich auch irgendwann auf, nur 50€ zu kosten, wären 150€ (oder 15% des Einkommens) gewesen.

Bereits bestehende Rentenansprüche kann der Staat nicht einfach so wegnehmen, das wäre ganz sicher verfassungswidrig. Einschränkungen bei der gesetzlichen Rente wird es daher immer nur bei den zukünftigen Rentenansprüchen geben. D.h. das, was du schon jetzt erworben hast, kann dir keiner mehr nehmen. Höchstens bei den zukünftig noch zu erwerbenden Rentenansprüchen ist das nicht sicher.

Jeder Angestellte bekommt einmal jährlich eine Renteninformation, aus der die Höhe der bereits erworbenen Rentenanwartschaft hervorgeht. Bei mir sind das nach 21 Jahren Angestelltendasein, davon 2/3 der Zeit oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verdient, d.h. maximalen Rentenbeitrag eingezahlt, dennoch erst rund 1200 Euro. Würde ich noch bis 67 arbeiten, dann verdoppelt sich mein Rentenanspruch nochmal. Das habe ich aber natürlich nicht vor, d.h. mein Rentenanspruch wird irgendwo dazwischen ausfallen, je nachdem, wann ich genau aufhören werde zu arbeiten.

Dieser Betrag (die 1200 Euro bei mir) wächst mit der Inflation. Wenn du aufhörst zu arbeiten, dann wächst dein Rentenanspruch nicht mehr weiter an (es sei denn, du würdest freiwillig noch nachzahlen, das ist als Privatier bzw. Selbständiger problemlos möglich). D.h. du musst nicht nur den Zeitraum bis zur Rente überbrücken, sondern das Geld muss auch danach noch ausreichen, um die Lücke zwischen dem Rentenanspruch und dem benötigten Geld für den Lebensunterhalt zu schließen.

Wie ich schon in einem anderen Post gesagt habe, kann ich daher mit einem aktuellen Vermögen von rund 800.000 Euro noch auf gar keinen Fall aufhören zu arbeiten, denn aktuell geht die Rechnung noch nicht auf: der gesetzliche Rentenanspruch ist viel zu niedrig, als dass er mir ab dem 67. Lebensjahr überwiegend den Lebensunterhalt zahlen könnte. D.h. das Vermögen muss bei mir noch 45-50 Jahre reichen, ab 67 wird zwar der Bedarf etwas sinken, da ich dann ja gesetzliche Rente bekomme, aber ich werde dann immer noch nennenswert aus dem Vermögen leben müssen.

Und irgendwann wird man vielleicht auch mal pflegebedürftig, dann wäre es schön, wenn dann noch genug Geld vorhanden wäre, sich eine vernünftige, menschenwürdige Pflege leisten zu können.

Zitat von aquaria am 3. Mai 2018, 14:33 Uhr

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, wie eure Meinung zum Thema Rente ist.

Plant ihr die Rente später in euer freies Leben mit ein? So, wie sich die Dinge entwickeln, ist mit einer Erhöhung des Renteneintrittsalters auf  70++ zu rechnen. Richtig ärgerlich ist, dass auch die Betriebsrenten etc. an die gesetzliche Rente gekoppelt sind. Da würde dann also auch nichts kommen.

Möglicherweise wird man auch versuchen, Leuten, die  im Ausland leben,  ihre Rentenzahlung zu kürzen etc. Die Politik ist erfinderisch.

Ich bin Jahrgang 66 und gehe vom worst case aus, erwarte also eher, dass meine Beiträge futsch sind. Das würde bedeuten, dass es nicht reicht,  haupsächlich die Zeit vom Ausstieg mit zB 55 bis zum Rentenalter zu überbrücken.

Sehe ich es zu schwarz oder realistisch? Was meint ihr?

Die Rente ist so sicher wie die Behauptung, dass sich mit ETFs langfristig Gewinn erzielen lässt. Also wahrscheinlich sicher.
Ja, ich plane mit der GRV, aber nur als ein Teil meiner Altersvorsorge. Das in meiner Restlebensspanne eine Revolution passiert und die Beiträge futsch sind halte ich für unrealistisch. Dagegen werden sich die geburtenstarken Jahrgänge, zu denen wir beide gehören, zur Not mit aller Gewalt stemmen.
Dein Pessimismus erinnert mich an Debatten mit so ~30 jährigen. Hast du das GRV System überhaupt richtig durchdrungen? Dass das System dringend reformiert werden muss sollte jedem klar sein der den 3-Satz beherrscht.
Dein Statement zu Betriebsrenten habe ich nicht verstanden, kannst du das das bitte näher erläutern?

Zitat von Igi am 3. Mai 2018, 15:41 Uhr

Die Rente ist sicher!

Herr. B., dessen Rente sicher und sicherlich hoch ist.

Bin erst 28 und rechne überhaupt nicht mit Rente. Hab null Glauben in das System und erwarte auch nichts. Das Rentenniveau wird eh schon bald auf 80+ mit der Begründung Automatisierung und allem Drum und Dram angehoben...so lange leben Männer in meiner Familie nicht.

Und, welche Konsequenzen ziehst du aus deiner Erkenntnis?

Zitat von namir am 3. Mai 2018, 20:57 Uhr

 

... Demographisch ist es halt so, wie es ist, also absehbar nicht wirklich erfreulich für Menschen, die jetzt in ihren 20ern oder 30ern sind. Die Zuschüsse zu Rentenzahlungen machen heute schon mit Abstand den größten Posten im Bundeshaushalt aus - ca. 30%, die Beiträge zur gesetzlichen Rente sind auch nicht so niedrig, als dass ich da viel mehr Luft nach oben bei der Einnahmenseite sehen würde. ...

Letztendlich ist es aber egal ob du Beiträge direkt oder indirekt über Steuern zahlst. Neben der Demographie gibt es noch das in den letzten Monaten öfters vorgerechnete Worst-Case Szenario der Digitalisierung: In 20 Jahren sind 50% der Jobs weg. Dann müssten die verbleibenen Beitragszahler statt der prognostizierten 24% doch 48% RV zahlen? <- Das wird nicht passieren.

Wer weiss, was in 20 Jahren ist.. wussten wir das 1998? Ich jedenfalls nicht. Es kommt immer anders, als man denkt. Vielleicht haben wir dann 50% mehr gutbezahlte Altenpfleger? (Hoffen kann man ja.)

August 2019 gehe ich in vorgezogene Rente, werde dann aber sowohl Rentner als auch freiw. Beitragszahler sein (bis 2020 einschl.) - aus Altersersparnissen durch frugales Leben - was allmählich jedem zu empfehlen sein wird... 🙂

Zitat von suchenwi am 17. Mai 2018, 21:51 Uhr

Wer weiss, was in 20 Jahren ist.. wussten wir das 1998? Ich jedenfalls nicht. Es kommt immer anders, als man denkt. Vielleicht haben wir dann 50% mehr gutbezahlte Altenpfleger? (Hoffen kann man ja.)

Obwohl du älter bist planst du mich zu überleben. Ich weiß nicht, ob ich dich bedauern oder beglückwünschen soll.

August 2019 gehe ich in vorgezogene Rente, werde dann aber sowohl Rentner als auch freiw. Beitragszahler sein (bis 2020 einschl.) - aus Altersersparnissen durch frugales Leben - was allmählich jedem zu empfehlen sein wird... 🙂

Zu spät jetzt damit anzufangen, vor 70 Jahren hätte es noch etwas bringen können.

Ich plane gar nicht viel. Kommt eh anders als geplant. Allenfalls bemühe ich mich, flexibel auf das Unerwartete zu reagieren.

Vor 70 Jahren war 1948, da haben die meisten gezwungenermaßen sehr frugal gelebt 🙂 Und "zu spät" ist es nie, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und auf ein immer noch angenehmes, aber nachhaltiges Niveau zu senken. Das "einfache Leben" halt, ist gar nicht so schwer...

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