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Die Hypo-Zinsen werden stagnieren und wieder sinken

Die Begründung für die Zinserhöhung der Fed und EZB: Bekämpfung der Inflation. Die aktuelle Inflation ist aber nicht auf eine kreditfinanzierte Nachfrage zurückzuführen. Sie ist dem Ukraine-Krieg geschuldet und den Sanktionen gegenüber Russland sowie einer Klimapolitik, die fossile Energieträger verteufelt und in D auch die Atomkraft.

Diese Ursachen der Inflation kann man mit Zinserhöhungen nicht bekämpfen. Die einzige namhafte, überwiegend kreditfinanzierte Nachfrage ist die nach Immobilien. Und die will man wegen der Wohnungsknappheit in D eigentlich nicht bekämpfen.

Derzeit folgt die EZB der Fed - auch, weil die Anleger sonst in den Dollar wechseln und dadurch wiederum der Euro geschwächt wird.

Wie geht es weiter mit den Hypozinsen? Die Inflation wird wieder zurückgehen, da die Ukraine-Effekte nun eingepreist sind. So werden Fed und EZB die Zinsen schon 2023 voraussichtlich nicht weiter erhöhen. Mitte 2023 werden die Leitzinsen wohl wieder gesenkt werden, das wirkt sich auch zinssenkend auf die Hypozinsen aus.

 

Ah, mal wieder ein neuer toller Beitrag!

 

Zitat von FredFinanzFuchs am 16. Dezember 2022, 11:05 Uhr

Die Begründung für die Zinserhöhung der Fed und EZB: Bekämpfung der Inflation. Die aktuelle Inflation ist aber nicht auf eine kreditfinanzierte Nachfrage zurückzuführen. Sie ist dem Ukraine-Krieg geschuldet und den Sanktionen gegenüber Russland sowie einer Klimapolitik, die fossile Energieträger verteufelt und in D auch die Atomkraft

Die Inflation zog schon vorher an und die EZB hätte auch schon vorher die Zinsen erhöhen müssen. Die Inflation wurde dann durch den Krieg noch weiter angeheizt. Das ist unschwer hier zu erkennen:

Verbraucherpreisindex für Deutschland - Statistisches Bundesamt (destatis.de)

Ab Januar 2021 gab es einen kontinuierlichen Anstieg.

Es wäre schön, wenn Du hier mal Fakten nennst! (aber vielleicht ist dir daran nicht gelegen?)

Zitat von Privatier am 16. Dezember 2022, 13:20 Uhr

Es wäre schön, wenn Du hier mal Fakten nennst! (aber vielleicht ist dir daran nicht gelegen?)

Ich bin mir sicher für unseren Finanzfuchs ist alles was ER schreibt automatisch Fakt 😉

Der Eröffnungsthread erinnert mich so ein bisschen an die Weisheiten eines Herrn Erdogan. Der macht schon einige Zeit den Wirtschaftswissenschaften vor wie man erfolgreich ist mit der Bekämpfung der Inflation 😉

Die Zentralbanken sind in einer Art Zwickmühle. Mit Zinserhöhungen bremsen sie insbesondere bei Immobilien die Nachfrage und dämpfen wie gewünscht deren Preise. Gleichzeitig wird aber dadurch auch der Bau von Wohnungen ausgebremst und die Bauwirtschaft beeinträchtigt. Deshalb wird vorsichtig agiert.

Beim Verleihen von Geld muß neben der Refinanzierung der Aufwand honoriert werden (Verwaltung, Akquisition und Ausfallwagnis). Langfristig werden wir uns wohl auf 2-3% Hypozinsen 10 Jahre fest einrichten müssen.

Mit dauerhaft 2,5% Zins wäre ich mehr als einveratanden 😉

 

Hypobanken refinanzieren sich über Pfandbriefe. Derzeit liegt die Rendite für Hypothekenpfandbriefe für 10 Jahre bei 2,75%. Man kann nun dem Irrtum aufsitzen, dass die Bank also 2,75% Refinanzierungskosten hat zuzüglich Akquisition, Verwaltung, Ausfallwagnis. Nur - wie soll sie da mit aktuell 3,6% Zins auskommen?

Die Lösung: Die Banken müssen sich nicht zu 100% refinanzieren, denn sie schaffen bei der Kreditvergabe neues Geld, wie die Bundesbank es hier erklärt. Die Banken brauchen nur ein Mindesteigenkapital von unter 10% und eine Mindestreserve von 2%. So können sie bis zu 90% des vergebenen Kredites ohne Refinanzierungskosten vergeben, da sie das Geld zum größten Teil selbst schaffen. Wurde hier schon diskutiert.
Auf diesem Hintergrund brauchen sich die Banken auch keine grauen Haare wachsen zu lassen, weil sie so viele Kredite zu 1% gegeben haben. Die lächerlichen 1% bekommen sie ja auch auf die 90% des Geldes, das sie neu erzeugt haben ohne Refinanzierungskosten.

Wenn wir großzügig sind, dann haben sie Refinanzierungskosten von 20% der oben genannten 2,75% also nur 0,6%. Eine Discountbank könnte also Kredite heute durchaus für 1,6% vergeben. Da die Banken jedoch eine Art Oligopol bilden, aus dem keine ausschert, bleibt es bei den 3,6%. Hoffen wir mal auf eine Discountbank, die a la Aldi aus dem Kartell aussteigt.

Marktform, bei der wenige Anbieter vielen, relativ kleinen Nachfragern gegenüberstehen.
Anzahl der Banken in Deutschland: rund 1600

Zitat: "Hypothekenbanken refinanzieren sich über Pfandbriefe". Anzahl der Hypotheken- bzw. Pfandbriefbanken: 52! (nicht 1.600) Quelle Wikipedia.

"45 deutsche Pfandbriefbanken haben sich im Verband deutscher Pfandbriefbanken zusammengeschlossen. Zusammen decken sie über 80 Prozent des gesamten Pfandbriefumlaufs in Deutschland ab."
Definition Oligopol: "Form des Monopols, bei der der Markt von einigen wenigen Großunternehmern beherrscht wird".

Ich vermute, dass gemäß Pareto dabei wieder 20% (das sind 9) sehr große dann 80% des Marktes abdecken. Wir haben es also mit einer absolut überschaubaren Anzahl von marktbestimmenden Hypothekenbanken zu tun, bei der man sich kennt und den Kuchen lieber verteilt als ihn sich gegenseitig abzujagen.

Aber was nutzt der Streit um Begriffe. Es geht darum, dass die Banken jetzt richtig zulangen können und sich dabei nicht schämen.

Bei 1% Zinsen waren es bis Anfang 2022 magere Zeiten.
Man hatte zwar auf 100.000€ Darlehen 1% Zinseinnahme also 1.000€.
Da man wie oben beschrieben nur maximal 20% des ausgeliehenen Betrages refinanzieren musste und das damals zu nahezu 0%, kostete die Refinanzierung nicht mehr als 200€. Aber die Verwaltungskosten von Banken sind stattlich - und 800€ nach Refinanzierung bei 100.000€ Darlehen für alle Kosten und Gewinn sind nicht viel.

Nur heute sieht es bei den Banken viel besser aus:
Wenn sie 100.000 ausleihen, dann haben sie Refinanzierungkosten für maximal 20.000€ und zahlen dafür 2,75% - das sind jährlich 550€.
Sie haben aber Zinseinahmen von 3,6% auf die vollen 100.000. Das sind 3.600€

Ihnen stehen also bei einem Darlehen von 100.000€ jetzt rund 3.000€ jedes Jahr nach Refinanzierung für alle Kosten zur Verfügung. Und das jedes Jahr!

Da könnte eine spitz kalkulierende Bank statt 3,6% nur rund 2,6% verlangen und ihren Marktanteil drastisch vergrößern ohne einen Cent für Werbung auszugeben. Die Vergleichsportale würden sie sofort an die 1. Stelle setzen.

Und erstmals würden sich alle fragen: Wie machen die das bei 2,75% Guthabenzinsen. Wie können die da nur 2,6% Hypozinsen nehmen? Da machen die doch Verlust??? Der Normalbürger glaubt nämlich noch immer, dass die Banken sich zu 100% refinanzieren müssen, dass sie nur 1:1 das von Kunden aufgenommene und das eigene Geld ausleihen. Dass sie neues Geld schöpfen, das würde ihnen dann erstmals klar werden.

 

 

 

Zinsen 10 Jahre jetzt 3,54, 20 Jahre 3,81. Sollte man festschreiben oder variabel finanzieren. Variabel liegt meist 1,5% über dem 3-Monats-Euribor, der aktuell bei 2% liegt.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, der schreibt 20 Jahre fest. Nach 10 Jahren hat man ein Sonderkündigungsrecht - falls man verkaufen will. Man kann eventuell auch einen Objektwechsel machen. Wenn man die langfristige Zinsentwicklung seit 1982 ansieht, sind unter 4% günstig

Ist schon was dran, (aber Du wirst halt von einigen hier armselig, rudelartig weggemobbt, wenn Du nur nur den Mund aufmachst,) nicht umsonst sind Bankaktien zuletzt ganz gut gelaufen gegen den Trend. Ob die Zinsen tatsächlich wieder sinken, halte ich noch nicht für ausgemacht, ist aber eigentlich auch die aktuelle Marktmeinung. Das zeigt die Zinskurve derzeit ja an, wo kurzfristige Zinsen über den Langfristigen liegen, was nicht der Normalfall ist. Eigentlich wär es ganz gut wenn die Zinsen einige Zeit etwas höher bleiben um die Finanzsysteme wieder ins Lot zu bringen. Firmen mit viel Eigenkapital werden profitieren.