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Die Apotheker-Geschichte

Hallo,

ich kam im Zug mit dem Mann eines Pärchens ins Gespräch, der Folgendes erzählte: Er ist ausgebildeter, also fertiger Apotheker, besitzt aber keine eigene Apotheke. Er macht vielmehr fallweise Aushilfen in fremden Apotheken. Dafür bekommt er reichlich Geld, wovon er rund die Hälfte spart und von der anderen Hälfte gut leben kann und mit seiner Partnerin so manche schöne Reise unternimmt.

Zuweilen bedrängt ihn sein Vater, sich doch endlich eine eigene Apotheke zuzulegen. Aber - so dieser Mann - wenn er seine Kunden, also etablierte Apotheker, fragt, wann sie denn zum letzten Mal Urlaub gemacht hätten, käme oft die Antwort: Na, vor xx Jahren. Und - so sein Fazit - das wolle er sich beim besten Willen nicht antun! - Das hat mir doch arg zu Denken gegeben!

Viele Grüße
wolfgang205

"Das hat mir doch arg zu Denken gegeben!" - Inwiefern? Weil der Herr nicht sozialadäquat malochen will oder weil Apotheker (und Ärzte und andere Handwerker, generell Selbständige) sich zur Zeit vor Arbeit nicht retten können?

Würde mal sagen der „Reisende“ Apotheker macht alles richtig. Soviel ich weis muss während der Öffnungszeiten einer Apotheke immer ein Apotheker vor Ort sein, ist dann doch eine super Geschäftsidee von ihm. Gutes Gehalt mit steuerbarem Arbeitseinsatz ohne große Investitionen mit allen Vorteilen der Selbständigkeit. Super, würde ich da mal sagen.

Wenn die Apotheker es nicht hinkriegen, ihren Urlaub durch (gegenseitige) Vertretung zu organisieren, müsste man das in der eigenen Apotheke ja nicht nachmachen. Und offensichtlich macht er ja genau das --- Urlaubsvertretungen für andere Apotheker. Muss also möglich sein, was im Umkehrschluss nur bedeutet, dass die Apotheker, die es jahrelang nicht in den Urlaub schaffen, das entweder gar nicht wollen oder es nicht organisiert bekommen. Ich habe in meinem Job auch eine gesetzliche Verpflichtung zur Anwesenheit, aber das kann man hinkriegen. Wenn man denn will ...

Ob sich das Jobhopping lohnt, muss er selbst wissen, bei Apotheken hätte ich nur Bedenken, dass das Konzept ganz generell auf der Kippe steht.