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Die andere Perspektive: Angenehmer Lebenstandard und Alternative Strategie

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Hallo Zusammen,

 

ich finde Eure Bewegung super spannend und FIRE ist schon lange mein Ziel, lediglich die Konversationen kommen mir hier manchmal zu verengt vor.
Nach einem kurzen Brainstorming kommen mir untengenannte Strategien in den Sinn, wobei sich die Community mE auf nur auf Administrative und Leidens-Strategien (A und B) verengt. Ich dagegen konzentriere ich mich auf Wachstumsstrategien (C) Zudem möchte ich sparsam leben, aber nicht vor mich dahinvegetieren bzw manchmal etwas verschwenderisch sein dürfen.

- Gibt es Gleichgesinnte, welche zumindest einen Lebensstandard von mind. 2,500 EUR pro Monat halten wollen?
- Beschäftigt sich hier auch jemand mit den anderen Strategien (also nicht nur A und B)?

 

Cheers Highflight

 

Meine identifizierten Strategien

A Administrative Strategien
- Passiv Investieren mit ETFs
- "Aktiv" investieren (z.B. Immobilien)
- Finanzen (z.B. PKV, Versicherungen sparen)
- Befreiung gesetzliche Rentenversicherung (z.b. als Beamter, Arzt, Zahnarzt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt)

B Leidens Strategie
- Selbst: Eigenen Lebensstil einschränken
- Sozial: Abrutschen in sozialen Schicht

C Wachstums Strategien
- Bildung (zB. MBA, LLM, Facharzt, etc)
- Gründen von Unternehmen, welche sich schnell und teuer verkaufen lassen
- Karriere (z.b. Programmierer, Arzt, Investmentbanker, Rechtsanwalt,  Unternehmensberater, Geschäftsführer)
- Auswandern (Beste Länder zum Arbeiten und Ernten der Kapitalerträge)

D Alternative Strategien
- Heirat und Erben
- Unehrliche Beschäftigungen mit kaum Arbeit und dicken Pensionen (z.B. Politische Ämter, Postengeschacher im Öffentlichen Dienst / Behörden)

Das hast du schon richtig beobachtet, alle sind hier mit B beschäftigt. Ich stelle auch fest, wie ich die soziale Leiter immer weiter abrutsche. 😁

Sag mal, hast du hier mal ein bisschen mitgelesen oder wie kommst du auf solche Ideen?

Hallo @highflight und Willkommen im Forum. 🙂 Ich erkenne in deinen Kategorien mit Einschränkungen die drei altbekannten Aspekte

C - Einkommen

B - Ausgaben

A - Investieren

Inwiefern vermisst du hier C? Die Leute hier haben in meiner Wahrnehmung mehrheitlich gute Bildungsabschlüsse und hohes Arbeitseinkommen, es sind auch Unternehmer und Auswanderer dabei. Das Thema liefert nur nicht so viel Diskussionsstoff - welche Karrieretipps hat ein Softwarearchitekt für einen angehenden Oberarzt? Du sagst, du konzentrierst dich auf C, was konkret machst du in dem Bereich?

B hast du sehr negativ konnotiert. Wo siehst du denn ein "Abrutschen in sozialen Schicht"?

 

Die meisten Frugalisten "verzichten" nicht im Sinne von "man hätte das gerne aber verzichtet drauf" sondern im Sinne von, dass man gar nicht erst das Verlangen nach dem Konsum hat. So interpretiere ich das zumindest.

@highflight

Bitte unehrliche gegenüber ehrlicher Beschäftigung(!) mal definitionsseitig formulieren.

Ansonsten fällt mir ein Cartoon in der Titanic ein bei der sich zwei Frauen unterhalten und im Hintergrund ein kiffender Nackter Mann auf dem Trampolin springt und singt. “Ich dachte Ihr Mann ist tot.“ “Nee, nur gesellschaftlich“.

In diesem Sinne ein Hoch auf den Abstieg. Und übrigens: 2.500€/mon wäre nat. hammerhart.😉

Bei der Auswahl der unehrlichen Beschäftigungen musste ich gerade etwas schmunzeln, aber wie auch immer... Die 2500€ zum allmonatlichen Verleben muss man natürlich auch erst einmal haben. Und dann noch möglichst viel investieren usw. Für die meisten dürfte das ein Ding der Unmöglichkeit sein, aber je länger ich hier mitlese und mich mit Frugalismus beschäftige, desto mehr habe ich ohnehin das Gefühl, dass es sich eher um ein Konzept für Besserverdiener handelt.

Ich bin wohl auch in diesem:

A Administrative Strategien

- Passiv Investieren mit ETFs,

habe ich, wobei ich auch hin und wieder auf einzelne Titel setze, mit dem sogenannten Spielgeld.

- "Aktiv" investieren (z.B. Immobilien),

habe ich gemacht und schaue auch weiter, aber die Preise sind mir z.Z. zu hoch, zudem nutzte ich die steuerlichen Vorteile, Förderung

- Finanzen (z.B. PKV, Versicherungen sparen), da schaue ich nach dem was die Angebote leisten und schaue zu wirtschaftlich zu agieren, die PKV weil ich Beamtin bin und im Pensionsalter Vorteile habe.

- Befreiung gesetzliche Rentenversicherung (z.b. als Beamter, Arzt, Zahnarzt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt),

jep, wobei das nicht Ziel war

 

- Bildung (zB. MBA, LLM, Facharzt, etc)

studiert habe ich, allerdings mehr interessehalber

 

- Gründen von Unternehmen, welche sich schnell und teuer verkaufen lassen,

in der Tat, das habe ich nicht

- Karriere (z.b. Programmierer, Arzt, Investmentbanker, Rechtsanwalt,  Unternehmensberater, Geschäftsführer)

Im Kleinem. Mein Gehalt steigt über die Jahre

- Auswandern (Beste Länder zum Arbeiten und Ernten der Kapitalerträge),

nein, dies ist nicht mein Ziel

 

- Gibt es Gleichgesinnte, welche zumindest einen Lebensstandard von mind. 2,500 EUR pro Monat halten wollen?

Ich halte ein Einkommen, wie immer es auch gestaltet ist von 2500 Euro für durchaus erforderlich.  Wobei ich diese Summe monatlich nicht benötige. Bei diesem Nettoeinkommen also weiter investieren würde.

B Leidens Strategie
- Selbst: Eigenen Lebensstil einschränken

Die Frage ist ja was schränkt meinen Lebensstil ein. Ich kann teuerste Versicherung buchen bei schlechter Leistung. Ich kann meine Arbeitskraft schlecht verkaufen, kann Konsumgüter kaufen die mich nicht nachhaltig glücklich machen oder ich habe eben den finanziellen Anspruch werthaltig einzukaufen und mich zu verkaufen. Und kann mir dabei auch leisten was ggf. hochpreisig ist aber nachhaltig gefällt. Ich mag das Beispiel mit dem Kaffeebecher to go. Klar kann ich mir den jeden Tag holen, aber ist das eine höhere Lebensqualität?

Wie gibst Du denn 2500 Euro in Lebensqualität jeden Monat aus?

- Sozial: Abrutschen in sozialen Schicht

Mit 2500 Euro monatlichem Einkommen würde ich abrutschen und werde es auch. Mit 3892 Euro gehört Mensch in D. zu den reichsten sieben Prozent der Bevölkerung (aus einer Umfrage), von diesem "reich" würde ich in die mittlere Mittelschicht rutschen gehe ich in Pension.

Aus diesem Grund ist der Rückhalt von Kapital für mich wichtig, Kapital auf welches ich zurückgreifen kann. Ggf. auch um mir Luxus zu gönnen, wenn mir danach ist. Kapital aber auch um damit ein Zusatzeinkommen ( über 2500 zu generieren).

Damit bin ich ggf. nicht vor dem 60sten Lebensjahr in Pension, aber würde ich zur Zeit nicht mehr arbeitsfähig sein, würde es schon ungefähr passen.

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.
Zitat von luxander am 12. Juli 2020, 19:13 Uhr

Bei der Auswahl der unehrlichen Beschäftigungen musste ich gerade etwas schmunzeln, aber wie auch immer... Die 2500€ zum allmonatlichen Verleben muss man natürlich auch erst einmal haben. Und dann noch möglichst viel investieren usw. Für die meisten dürfte das ein Ding der Unmöglichkeit sein, aber je länger ich hier mitlese und mich mit Frugalismus beschäftige, desto mehr habe ich ohnehin das Gefühl, dass es sich eher um ein Konzept für Besserverdiener handelt.

Nur weil hier die Besserverdienenden viel schreiben heißt nicht, daß das Konzept grundsätzlich ein hohes Erwerbseinkommen voraussetzt. Bin selbst "nur" Facharbeiter, habe mir aber ein paar ordentliche Kühe zum melken und schlachten erschaffen. Mit der richtigen Einstellung und einer hohen Sparquote ist einiges möglich. Vielleicht machen wir mal ein Thema: Frugalismus bei kleinem Einkommen.

Was ist denn das für eine soziale Schicht, der man dadurch angehört, dass man viel Geld ausgibt, und der man nicht angehört, wenn man das nicht macht? Die Zeiten sind doch irgendwo schon vorbei - gut, man kann sich durch Konsum von Hartz-IV Empfängern und Studenten abheben, aber ein Chirurg, der sich zu Hause seine Nudeln mit Tomatensoße kocht, im Urlaub in Thüringen wandern geht und mit dem Fahrrad in die Klinik fährt, fällt vielleicht etwas auf, aber wird jetzt deswegen wohl nicht von anderen Medizinern gemieden. Nur, wenn ich das gleiche Auto fahre, wie der benachbarte Universitätsprofessor, heißt das noch lange nicht, dass man sich auch locker auf ein Bier auf Augenhöhe treffen kann.

Zitat von highflight am 12. Juli 2020, 15:10 Uhr

Hallo Zusammen,

 

ich finde Eure Bewegung super spannend und FIRE ist schon lange mein Ziel, lediglich die Konversationen kommen mir hier manchmal zu verengt vor.
Nach einem kurzen Brainstorming kommen mir untengenannte Strategien in den Sinn, wobei sich die Community mE auf nur auf Administrative und Leidens-Strategien (A und B) verengt. Ich dagegen konzentriere ich mich auf Wachstumsstrategien (C) Zudem möchte ich sparsam leben, aber nicht vor mich dahinvegetieren bzw manchmal etwas verschwenderisch sein dürfen.

- Gibt es Gleichgesinnte, welche zumindest einen Lebensstandard von mind. 2,500 EUR pro Monat halten wollen?
- Beschäftigt sich hier auch jemand mit den anderen Strategien (also nicht nur A und B)?

Keine Ahnung ob du hier schon mitgelesen hast. Wenn ich mir die aktiven Schreiberlinge hier anschaue so faellt die ueberwiegende Mehrheit in die Kategorie (C). Von vielen Gutverdienern mit oder ohne Karriere bis hin zu einigen Unternehmern die schon Multimillionaere sind. Die wenigsten hier sparen sich etwas vom Leib ab, sondern erfreuen sich einer hohen Sparrate, die einfach uebrig bleibt..  So wirklich viele waschechte Frugalisten gibt es hier gar nicht.

Warum sollte ich eine Mindestsumme fuer einen Lebensstandard anstreben? Generell kann der gleiche Standard ja sehr unterschiedliche Kosten verursachen (Sparfuchs, Rabattjaeger, Wohneigentum, Region, Familie..)
Ich gehe davon aus du bist Single. Wenn ich jetzt die 2500 Eur als pro Person sehe und das auf meine Familie (bzw. nur auf mich und meine Frau, Kinder aussen vor) uebertrage, dann bin ich ueberfordert wo wir als Familie sinnvoll 5000 Euro im Monat ausgeben sollen. Ich betreibe natuerlich (A) als wichtigsten Aspekt. Dann (B) im Sinne von Ausgabenoptimierung. Und (C) indem ich im Ausland als gesuchte und besser als daheim bezahlte Fachkraft arbeite.
(Ehrlich, keine Ahnung wie wir so viel Geld ausgeben sollten.. Dabei haben wir ein grosses Haus in einer Grossstadt, fahren drei Autos/SUVs, besitzen ein Segel-Boot, machen zwei Fernreisen im Jahr, fast nur Bio-Lebensmittel)

Falle ich jetzt in eine niedrigere soziale Schicht wenn wir keine Fernreisen machen und den bayerischen SUV verkaufen? Wenn ich dann noch das Haus bereits abbezahlt haette kommen wir glatt mit der Haelfte dieses Betrags aus und es gibt doch keinen merklichen sozialen Unterschied.

Ich wuensche dir viel Erfolg mit (C) und (D). Es ist immer dauerhaft besser das Einkommen zu erhoehen, denn die Ausgaben kann man nur begrenzt senken. Da gehoert aber auch etwas Glueck und Koennen dazu. Ob dieses Forum ein guter Ort ist um an der Karriere zu feilen bezweifele ich aber. Dazu ist das ganze zu individuell, anders als Investments oder Spartipps etc..

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

@highflight

 

Ich finde deine Kategorien sehr interessant , und kann dem generell nur zustimmen.

D hat ein Freund vomier mal gemacht , aber so richtig D ...haha, eigeheiratet in eine Familie mit Haus am Genfer See , eigene Bootssteg und 2 Wachen an der Tür.

Er selber stand ursprüglich beruflich bei Edeka na der Gemüsetheke. Das nenne ich einen Aufstieg, aber so was ist wohl nicht represenatativ.

Ich selbst bin wahrscheinlich eine Mischung zwischen A und C .

Entgegen andere Meinungen finde ich deine 2500 Euro durchaus gerechtfertigt.  Unser Ziel ( für meine Frau und mich ) ist es , so etwa 3500 - 4000 Euro monatlich zu haben, und das bei einem Leben in vollständig bezahltem Eigentum, und ohne irgend eine weitere Tätigkeit.

Lieber Highflight,

mir fehlt bei Deiner Einteilung eine Kategorie: Ich nenne sie Kategorie AA:

AA

  • Jede Ausgabe (und Handlung) im Leben wird, bevor sie ausgegeben (bei Handlungen unternommen)wird, in folgender Hinsicht untersucht und nur dann ausgegeben, wenn sie diese Tests bestanden hat:
    • Macht mich die Ausgabe und das damit verbundene Produkt/Leistung in meinem Leben glücklicher oder wird damit mein Lebensglück sicher gestellt? Wenn nein, lassen.
    • Kann ich das damit verbundene Lebensglück preiswerter erreichen?
    • Bei größeren Ausgaben. Verzögerung der Ausgabe um einen Monat. Und nach dem Monat, brauche ich das Produkt/die Leistung wirklich, um mein Lebensglück zu sichern/zu erhöhen.
  • Durch weitere Maßnahmen versucht man in Zeiten des Vermögensaufbaus mit der entsprechenden Ausgabendisziplin (siehe oben) und durch eine Differenz von Einnahmen zu Ausgaben eine möglichst hohe Sparquote zu erreichen. Die Sparquote wird in Aktien investiert.
  • Bei 70 % Sparquote beispielsweise ist man nach 10 Jahren wirtschaftlich frei. Mit anderen Worten, man hat soviel Vermögen, dass der glückliche Lebensstandard durch das passive Einkommen abgedeckt wird und die Notwendigkeit durch Arbeit Geld zu verdienen entfällt.
  • Die Strategien und Taktiken hierfür sind sowohl in diesem Blog als auch ergänzend bei Mr. Money Mustache hervorragend beschrieben worden.
  • Dies ist für mich der Weg zu einem erfüllteren, glücklicheren also reicherem Leben. Zugegeben an der Ausgabenseite habe ich noch erheblich Optimierungspotential. Allerdings ist das für mich auch eine Zeitfrage.
Zitat von Tim am 13. Juli 2020, 5:52 Uhr
Zitat von highflight am 12. Juli 2020, 15:10 Uhr

Keine Ahnung ob du hier schon mitgelesen hast. Wenn ich mir die aktiven Schreiberlinge hier anschaue so faellt die ueberwiegende Mehrheit in die Kategorie (C). Von vielen Gutverdienern mit oder ohne Karriere bis hin zu einigen Unternehmern die schon Multimillionaere sind. Die wenigsten hier sparen sich etwas vom Leib ab, sondern erfreuen sich einer hohen Sparrate, die einfach uebrig bleibt..  So wirklich viele waschechte Frugalisten gibt es hier gar nicht.

Lieber Tim,

aus den zitierten Ausführungen höre ich einen gewissen Frust heraus. Ich kann Dich allerdings beruhigen, bei dem richtigen frugalen Lebensstil (meine Definition davon siehe meinen letzten Blog dazu) wird jeder Multimillionär (unterstellt wir gehen von Verhältnissen wie in Deutschland aus und man ist gesund genug anfangs zu arbeiten). Es ist einfach nur eine Frage der Zeit.

Entscheidend ist, dass man Ersparnisse in ausreichender prozentualer Höhe hat und diese in Aktien (soweit man nicht ein guter Immobilieninvestor ist) investiert!

Hier die dokumentierten Geschichten von Ronald Read, Tankwart und Hausmeister, mit einem erarbeiteten Vermögen zum Zeitpunkt seines Todes von 8 Millionen US $ (https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/ronald-read-der-heimliche-millionaer100.html) und Anne Scheiber (https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/die-unglaubliche-geschichte-der-anne-scheiber100.html), einfache Steuerangestellte beim Staat, mit einem erarbeiteten Vermögen zum Zeitpunkt ihres Todes von 22 Millionen US $.

Beide hatten deutlich unterdurchschnittliche Einkommensverhältnisse und es aus eigener Kraft geschafft.

Andersherum kenne ich Unternehmer, die vielfachst Millionäre nach erfolgreichem Verkauf ihres Unternehmens waren, die heute auf Hilfe aus ihrer Familie/Sozialhilfe angewiesen sind. Hintergrund: Ausgaben waren größer als Einnahmen und falsche Vermögensanlagen.

Fazit: Entscheidend ist die Sparquote und die Anlage der ersparten Einkommen zumindest in gute Indexaktienfonds. Dann gibt es automatisch folgende Lebensphasen:

frühes Aufbaustadium mit geringem Einkommen, ich beispielsweise gehöre zu den Unternehmern, die Du beschreibst ;-) und hatte kein Erbe erhalten) wie z.B. Ausbildung und Studium, obwohl ich in der Ausbildung unter Sozialhilfe lag und im eigenen Haushalt lebte, konnte ich doch sparen. Hintergrund Zimmer in WG, nur Fahrrad gefahren, sparsamer Lebensstil. In dieser Lebensphase ging es mir gefühlt sehr gut!

Wachstum: Hier hatte ich von geringen bis hervorragenden Verdiensten alles mitgemacht. Interessant: mein Lebensglück sank mit blödsinnigen Konsumausgaben ebenso sank meine Sparquote. Je besser ich den Dreiklang bei den Ausgaben für ein glückliches Leben anwende (siehe vorheriger Blog), desto besser geht es mir und desto mehr spare ich.

Erntephase: passives Einkommen übersteigt das, was man zum glücklichen Leben braucht. Siebenstelliges Vermögen ist in dieser Phase recht häufig anzutreffen.

Entscheidend war und ist in all diesen Phasen die Sparquote und die gute Geldanlage (Anlage in guten Indexaktienfonds reicht) gewesen. Dies unabhängig von der Höhe des Einkommens.

Ich weiß, dass ich viel Glück in meinem Leben hatte. Vielleicht lag es bei mir daran.

Generell sehe ich aber, dass man mit Frugalismus wie im vorherigen Blog von mir beschrieben (Gesundheit in den entscheidenden Phasen vorausgesetzt) automatisch zu obigen Ergebnissen kommt. Je nach Phase gehört man zu den Leuten, die sich die Ersparnisse vom "Leibe absparen" müssen oder die Millionäre werden bzw. sind.

Zitat von Andre am 15. Juli 2020, 9:05 Uhr

Lieber Tim,

aus den zitierten Ausführungen höre ich einen gewissen Frust heraus. Ich kann Dich allerdings beruhigen, bei dem richtigen frugalen Lebensstil (meine Definition davon siehe meinen letzten Blog dazu) wird jeder Multimillionär (unterstellt wir gehen von Verhältnissen wie in Deutschland aus und man ist gesund genug anfangs zu arbeiten). Es ist einfach nur eine Frage der Zeit.

Junge, Junge, was kenne ich viele Idioten, die es nicht zum Multimillionär geschafft haben. Einige davon sind sogar Unternehmer.

Alle mehrfachen Millionäre, die ich kenne haben ein laufendes Unternehmen in Millionenhöhe geerbt.

Manche sollten sich mal in Deutschland umsehen und nicht von Monaco aus deutsches Fernsehen als real betrachten.

Keiner wird Multimillionär, wenn er nicht viel Glück und höchstes Risiko geht. Es gibt viel mehr Sozialhilfeempfänger, die eben Pech hatten bei ihren Aktien. Seit 2008 gehts fast nur berauf, das muß aber nicht immer so sein.

Bei 4% Realzins kann sich jeder ausrechnen wie hoch die Sparquote sein müßte, wenn man in 20 Jahren damit Multimillionär werden möchte.

https://www.zinsen-berechnen.de/fondsrechner.php

Das sind bei 3 Millionen fast 10.000 EUR pro Monat über 20 Jahre, Monat für Monat vom netto, das sind 15.000-20.000 EUR brutto geschätzt....

Es gibt aber auch Berichte über Lottogewinner, die Mehrheit gewinnt aber nie.

Heini, schreibe mal nicht so einen Quatsch. Ich habe mit gut 20 angefangen in Aktien zu investieren. Bin immer dran geblieben und habe mich weiterentwickelt. Jeden Tag als ich noch viel gearbeitet habe, habe ich mich 1-2 Stunden mit den Märkten beschäftigt. Ich habe seit der Asienkrise Ende des letzten Jahrtausends diverse Krisen durchgemacht. In meinen gut 24 Arbeitsjahren hatte ich immer eine ordentliche Sparquote, aber nicht exorbitant. Sondern habe ich noch gut gelebt. Aber, wenn man gut an den Märkten investiert, kommt nach über 30 Jahren eine ordentliche Summe raus. Übrigens, ich habe immer ein relativ risikoarmes Portfolio gehabt. Geerbt habe ich auch nichts. Allerdings investiere ich auch nicht nach der "blinder-Affe-wirft-Pfeil-auf-Kursteil"-Methode, die hier teilweise propagiert wird.

Hi Heini,

ich hab bisher nix geerbt und bin kein Unternehmer. Meine Sparquote hat sich mit der Zeit entwickelt und ich habe erst so ab 30 investiert. In der Hauptsache bin ich in Immobilien direkt investiert halte jedoch auch Aktien und Edelmetalle. Meine Sparquote lag nie bei 10.000 Euro und die 2 Millionen könnte ich zu meinem Lebensende hin wohl noch erreichen. Mein Ziel war und ist es nicht das Maximale anzuhäufen. Seltsam. Vielleicht Glück?

Interesanterweise kenne ich auch einen Multimillionär der mit etwa 55 Jahren aufgehört hat zu arbeiten. Ich bin mir sicher der hatte auch ziemlich viel Glück. Unternehmer war er nicht, aber selbständiger Handwerker (Bodenleger) und wie ich hatte er auch in Immobilien direkt investiert. Wobei er wohl etwa das 5-6fache von meinen Wohnungsbestand aufgebaut hat.

 

Zitat von Heini am 15. Juli 2020, 10:47 Uhr

Junge, Junge, was kenne ich viele Idioten, die es nicht zum Multimillionär geschafft haben. Einige davon sind sogar Unternehmer.

Alle mehrfachen Millionäre, die ich kenne haben ein laufendes Unternehmen in Millionenhöhe geerbt.

Manche sollten sich mal in Deutschland umsehen und nicht von Monaco aus deutsches Fernsehen als real betrachten.

Keiner wird Multimillionär, wenn er nicht viel Glück und höchstes Risiko geht. Es gibt viel mehr Sozialhilfeempfänger, die eben Pech hatten bei ihren Aktien. Seit 2008 gehts fast nur berauf, das muß aber nicht immer so sein.

Lieber Heini,

Wieviel Menschen kennst Du, die folgende Bedingungen erfüllen:

  • sie sparen 30-70 % ihres Nettoeinkommens
  • in Aktien (und verkaufen diese auch nicht während irgendwelcher Krisen, sondern sparen einfach weiter) und
  • nehmen hierfür Indexfonds oder hier vorgestellte Einzeltitelauswahlmechanismen vor, die die Qualität der Aktien mit einfließen lassen und
  • dies für einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren?

Ich vermute, dass jeder, der sich diese Frage stellt in Deutschland folgende Antwort geben wird:

Keinen oder bitter wenig im Verhältnis zu denen, die wenig sparen oder eben Sparbuchsparen bzw. weniger renditeträchtige Sparformen durchführen.

Jetzt mal einige Berechnungen aus der Betrachtung von Normalverdienern:

Bei Übernahme unseres Auszubildenden (Realschule, Steuerfachangestellter, mit Übernahme war er 19 Jahre alt) haben wir ihn für die Festlegung seines Gehaltes gebeten, seine Klassenkameraden zu fragen, wieviel sie im Erstjahr verdienen. Die Spanne reichte von netto 1.600 bis netto über netto 2.000 Euro pro Monat. Kann man als Single von solchen Gehältern 500 bis 1.000 Euro pro Monat sparen? Ich denke schon, wenn man ÖPNV (wir zahlen die Fahrkarte zusätzlich zu dem Netto, die auch privat benutzt werden darf) und Fahrrad fährt, ein Zimmer in einer WG hat und ansonsten frugal lebt.

Bei diesen Sparraten und einer Anlage im S&P 500 alternativ MDAX/Nasdaq hat er nach 30 Jahren ein Vermögen von einer bis knapp 3 Mio. Euro. Nach 40 Jahren hat er ein Vermögen von 2,6 bis 9,2 Mio. Euro. Wenn für die Zeit, wo er nicht mehr arbeitet, er nur ein Teil der Vermögenszuwächse verbraucht und ansonsten weiter in Aktien bleibt, so schwillt das Vermögen progressiv in schwindelerregende Höhen an.

Es gibt eine Reihe von Gründen, warum es nicht funktionieren kann, und es gibt eine Reihe von Gründen, warum es sogar besser funktionieren kann.

Entscheidend ist m.E. das man diesen Weg einfach geht.

Wenn dieser Weg beschritten wird, sind m.E. folgende Punkte weiter entscheidend:

  • Der Zinseszins wirkt sich erst bei langen Zeiträumen aus. Dann aber gewaltig!
  • Deshalb sind diejenigen, die früh beginnen und dann das Vermögen einfach arbeiten lassen, klar im Vorteil. (Um bei meinem Beispiel zu bleiben nach 10 Jahren heiratet der/die Steuerfachangestellte und spart nichts mehr (Familiengründung etc.), läßt aber die Aktienanlagen unverändert bestehen. Ergebnis nach insgesamt 40 Jahren 3,3 bis 6,3 Mio. Euro Vermögen bei Sparrate von 1.000 Euro pro Monat für 10 Jahre.)
  • Warren Buffet drückte das auf die Frage, warum nur wenige Menschen seinen Weg beschreiten würden, wie folgt sinngemäß aus: "Mit meiner Methode wird man langsam reich. Nicht viele Menschen machen das."

Ein 20 Jahreszeitraum ist für das Thema Millionenvermögen bei normalen/kleineren Verdiensten zu kurz. Bei Betrachtungszeiträumen von 30, 40 oder gar 50 Jahren ist das Erreichen eines Millionenvermögens bei obigen Sparquoten in Aktien normal. 50 Jahre ist, um bei meinem Beispiel des Auzubildenden zu bleiben normal, wenn er in seinem Ruhestand, nur ein Teil seiner Vermögenszuwächse für die Lebenshaltung verwendet und ansonsten das Aktienvermögen weiter behält und die Erträge sich weiter kumulieren.

Zitat von Lex am 15. Juli 2020, 17:37 Uhr

Hi Heini,

ich hab bisher nix geerbt und bin kein Unternehmer. Meine Sparquote hat sich mit der Zeit entwickelt und ich habe erst so ab 30 investiert. In der Hauptsache bin ich in Immobilien direkt investiert halte jedoch auch Aktien und Edelmetalle. Meine Sparquote lag nie bei 10.000 Euro und die 2 Millionen könnte ich zu meinem Lebensende hin wohl noch erreichen. Mein Ziel war und ist es nicht das Maximale anzuhäufen. Seltsam. Vielleicht Glück?

Interesanterweise kenne ich auch einen Multimillionär der mit etwa 55 Jahren aufgehört hat zu arbeiten. Ich bin mir sicher der hatte auch ziemlich viel Glück. Unternehmer war er nicht, aber selbständiger Handwerker (Bodenleger) und wie ich hatte er auch in Immobilien direkt investiert. Wobei er wohl etwa das 5-6fache von meinen Wohnungsbestand aufgebaut hat.

 

Wenn dein Bekannter einen Bestand an mehr als 50 Wohnungen aufgebaut hat, dann ist das doch deren Kauf/Verkauf/Verwaltung eine unternehmerische Tätigkeit, oder wie soll man das sonst bezeichnen?

Zitat von Privatier am 15. Juli 2020, 15:56 Uhr

Allerdings investiere ich auch nicht nach der "blinder-Affe-wirft-Pfeil-auf-Kursteil"-Methode, die hier teilweise propagiert wird.

Die Blinder-Affe-Experimente krankten meistens am Versuchsaufbau: Die vielen "kleinen" Unternehmen ließen sich ebenso gut treffen wie die wenigen Großen, das Affenportfolio wurde zur - i.d.R. gewonnenen - Wette auf Small Caps. Das Anlageverhalten des Affen kommt manchem aktiven Anleger damit näher als einem Marktkapitalisierung abbildenden ETF.

Im Übrigen verbitte ich mir den Tiervergleich! Ich verwalte mein Depot lieber wie ein Toter. 🙂 https://www.alpha-star-aktienfonds.de/blog/anlagestrategie/erfolgreiche-investoren/

@thewanderer

Naja, er ist identisch wie ich Privatinvestor. Er hat die Immobilien alle privat gekauft und lässt diese entsprechend verwalten. Natürlich wechselt man in dieser Größenordnung irgendwann auf größere Einheiten. Der Aufwand ist dann geringer als man meint.

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