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Derzeitige Kurseinbrüche

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Zitat von Mitleser0815 am 6. April 2020, 11:55 Uhr

Einschätzungen & Kritik?

 

Ich mag einfache Rechenmodelle. Damit liege ich nach meiner Einschätzung oft ganz gut. Kann aber natürlich auch sein, dass ich völlig danebenliege. Aber das ist das Szenario, dass ich im Moment für mich betrachte.

Zitat von Tim am 6. April 2020, 19:40 Uhr

Der Grossteil der "Arbeitslosen" davon ist in Kurzarbeit und nicht gekuendigt. Ich frage mich was daran verwunderlich sein soll wenn saemtliche Gastronomie, Tourismus und Einzelhandel bis auf Grundbedarf geschlossen ist. In Deutschland haben 470.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet! Wie viele Arbeitnehmer sind das? Konnte ich jetzt nicht finden, aber es duerften etliche Millionen sein. Und dann gibt es 60%, was bei den meisten nicht fuer die Fixkosten ausreicht.

Falsch. Es gibt 60% vom Nettoausfall. Wer 50% Kurzarbeit macht, kommt real auf ca. 82-83% in StKl I.

Zudem sind 36T US$ am unteren Ende angesiedelt. Das Durchschnittseinkommen in den USA liegt bei fast 54T€, das sind knapp 58T$. 36/58 = 62%, also knapp über der Grenze zur Armut nach beliebiger Definition. Zudem hast Du den Maximalsatz in den USA angesetzt, andere Bundesstaaten zahlen deutlich weniger, manche nur die Hälfte, also in etwa auf Höhe der Grundsicherung bei uns, mit anderen Worten: das entspricht in etwa Hartz IV vom Start weg.

Wer mehr als die 36T€ verdient, bekommt ja nicht mehr - so wie bei uns - sondern den gleichen Satz, stürzt also deutlich rapider ab.

Wie soll das bitte ausreichen, um die Fixkosten zu begleichen, zumal es in den USA noch eine deutlich schlechtere Krankenversicherung gibt?

Es geht auch nicht um das Standard-Arbeitslosengeld. Das System in den USA ist flexibler. In der Finanzkrise gab es 99 Wochen Arbeitslosengeld. Wenn man, wie vor ein paar Wochen, Vollbeschaeftigung hat gibt es halt nur 6 Monate. Jetzt ist es erst einmal auf 12 Monate ausgeweitet und man wird sich den Arbeitsmarkt angucken und entsprechend entscheiden es auszuweiten oder wieder zu kuerzen wenn es genug Arbeitsplaetze geben sollte.

2017 lag die Staatsverschuldung in den USA bei 108% (Platz 14), in D bei 64% (Platz 57), Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Staatsschuldenquote

Prognostiziert - natürlich ohne Coronakrise - kämen die USA im Jahr 2023 auf 117%, D auf 42%. Mir ist klar, dass die Zahlen hinfällig sind, aber sie zeigen eindeutig auf, was in den USA für ein Zock betrieben wird. D steht aktuell incl. Corona ungefähr so da wie zu Zeiten der Finanzkrise 2007/08. Die USA lag da bei ca. 90%, mithin ein Wert, der schon ohne die neuen Staatsschulden signifikant überschritten wurde. Wir sind immer noch unter 100%, die USA laufen locker in Richtung 150%.

Gut ist das auch für D nicht, wenn die USA so hoch verschuldet sind, aber bei solchen Zahlen noch von einer guten Absicherung zu sprechen ... ich hege leichte Zweifel.

 

Zitat von Privatier am 28. März 2020, 9:41 Uhr

Aktuell wurden ca. 51000 in D positiv getestet.

Am Anfang der Infektion schlägt der Test nicht an, also sind von den getesteten 60.000 infiziert.

Getestet wird aber weiterhin nur sporadisch. Wenn du leichte Symptome hast, gibt es keinen Test. Die Dunkelziffer liegt mindestens bei Faktor 10. Ergibt in D mindestens 600.000 infizierte.

Aktuell liegt die Verbreitungsrate bei ca. Verdopplung alle 3 Tage. Also 4mal in 1 Woche. Ergibt am 4.4. 2,4 Mio und am 11.4. 9,6 Mio.

Die Regierung hofft, die Rate durch die aktuellen Maßnahmen zu verlangsamen auf Verdopplung in 1 Woche. Ergibt am 18.4. ca. 20 Mio und am 25.4. 40 Mio.

Und dann haben wir also die Herdenimmunität.

Im Mai sind wir durch.

"Forscher schätzen wegen Dunkelziffer schon 460.000 Corona-Fälle

Nach Berechnung von Göttinger Forschern hatten sich in Deutschland unter Berücksichtigung einer hohen Dunkelziffer bereits bis Ende März mehr als 460.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bislang seien schätzungsweise 15,6 Prozent der Infektionen in Deutschland festgestellt worden, errechneten die Entwicklungsökonomen Christian Bommer und Sebastian Vollmer, wie die Universität mitteilte. Die Zahl registrierter Infektionen lag indes am Donnerstag bei etwas über 108.000. Ende März lag sie noch darunter."

Das galt für Ende März

Aktuelle Zahl der in D positiv getesteten liegt aber bei 113.000

Die Tests schlagen in den ersten Tagen nicht an, ergibt also ca. 130.000

Die Dunkelziffer nehmen wir mal mit Faktor 7 an wie oben beschrieben, ergibt aktuell mindestens 910.000

Allerdings liegt die Verdoppelungsrate aktuell nur noch bei 15-16

Um auf das Ausgangsthema der Kurseinbrüche zurückzukehren...

Was meint ihr?

Die Kurse erholen sich ja schon wieder, das Massaker in meinem Depot erholt sich schon wieder.

Das kann es doch noch nicht gewesen sein? oder kommt da nochmal ein starker Abschwung?

 

 

 

Wenn man die Charts historischer Crashes betrachtet, dann findet sich fast immer ein großer Rebound, eine Gegenbewegung im Abwärtstrend. Oft bis zu den Fibonacci Retracement-Levels von 38,2% oder 50%. Dann ging's oft lange, aber nicht mehr so steil nach unten.

Bin gerade sehr, sehr vorsichtig.

Kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass es das schon war. Im Prinzip ist es ja so, dass wir immer noch ganz am Anfang der Krise stehen. Klar gibt es jetzt positive Meldungen über Rückgänge, aber das eigentliche Problem ist ja nicht der Virus an sich, sondern der ökonomische Rattenschwanz der da jetzt durch die Stilllegung hinten dran hängt und das kommt ja alles erst noch.

Hätte aber nichts dagegen, mich zu irren 🙂

Die Pessimisten haben die Schlagzeile, die Optimisten den Gewinn. Dieses bon-mot gilt grundsätzlich und immer, die Frage ist nur wann! 🙂

Wir können festhalten, dass die Politik und de Notenbanken weitaus besser, also effizienter im Sinne der Wirtschaft reagieren als noch vor ca. 100 Jahren in der großen Depression. So wie wir dieses mal einen Absturz selten hoher Geschwindikeit gesehenhaben haben wir auch gliechermaßen extrem schnelle und massive Maßnahmen der Politik gesehen. Atemberaubend gar. Für derlei Hilfspakete OHNE Gegenleistung der Schuldner gibt es nix Vergleichbares (dass daraus langfristig neue Probleme entsehen können sei dahingestellt).

Wie immer zeichnet auch meine Glaskugel kein klares Bild. Es ging mir auch fast zu schnell wieder nach oben, na gut, es ging auch schnell nach unten. Bin derzeit noch knapp 12% unter meinem Top aus dem Februar. Das ist also aus heutiger Sicht eine normale Korrektur und keineswegs besorgniserregend. Was ist zu tun? Wie immer: Nix! Ist cash übrig wird investiert, in Aktien diei man schon hat und aufgestockt oder ggf. mal weiter diversifiziert, je nach Ausgleich der Invests zwischen Währungsräumen oder Branchen. Täglich sozusagen, ohne abwarten oder taktieren. Eben: Strategie schlägt Taktik.

Zitat von PanameraFlow am 10. April 2020, 0:35 Uhr

Kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass es das schon war. Im Prinzip ist es ja so, dass wir immer noch ganz am Anfang der Krise stehen. Klar gibt es jetzt positive Meldungen über Rückgänge, aber das eigentliche Problem ist ja nicht der Virus an sich, sondern der ökonomische Rattenschwanz der da jetzt durch die Stilllegung hinten dran hängt und das kommt ja alles erst noch.

Hätte aber nichts dagegen, mich zu irren 🙂

Hmmm ich maße mir da keine Vorhersage zu an. Die Zukunft ist ja im aktuellen Börsenkurs schon eingepreist mit den möglichen Szenarios mit entsprechenden Wahrscheinlichkeiten dafür. Nur wenn es schlimmer oder besser kommt als im Mittel erwartet, wird es ja wieder drastische Kursänderungen geben. Dafür braucht man neue eingetretene Ereignisse, die die Wahrscheinlichkeiten aktualisieren und somit die Erwartung der Zukunft, also den aktuellen Börsenpreis.

Aber dann wiederum, was weiß ich schon. Ich schwimme mit meinen ETFs einfach in der Masse mit und mache mir nicht so viele Gedanken.

Zitat von Absprung_2020 am 10. April 2020, 10:17 Uhr

Wie immer zeichnet auch meine Glaskugel kein klares Bild. Es ging mir auch fast zu schnell wieder nach oben, na gut, es ging auch schnell nach unten. Bin derzeit noch knapp 12% unter meinem Top aus dem Februar. Das ist also aus heutiger Sicht eine normale Korrektur und keineswegs besorgniserregend. Was ist zu tun? Wie immer: Nix! Ist cash übrig wird investiert, in Aktien diei man schon hat und aufgestockt oder ggf. mal weiter diversifiziert, je nach Ausgleich der Invests zwischen Währungsräumen oder Branchen. Täglich sozusagen, ohne abwarten oder taktieren. Eben: Strategie schlägt Taktik.

Halte es wie Absprung_2020. Aktuell noch 10 % unter dem All-time-high. Noch 2,3 gute Tage und ich bin da wieder...

Es kommt mir vor als sei nichts geschehen. Die Kurse sind wieder im grünen Bereich. Die Geschäfte machen auf. Die Ansteckungszahlen angeblich moderat (auch wenn man die Zahlen schlecht verifizieren kann).

Grundsätzlich denke ich, wenn die Gefahr einer Ansteckung hoch ist und die Kontakte wieder mehr werden, müssten Kontakte wieder eingeschränkt werden, wenn Infektionsraten steigen.

Oder sind wir so weit das unter Kontrolle zu haben aus Gründen die ich nicht erkenne.

 

Selbst die Staatsverschuldung erscheint vergleichsweise harmlos.

Habe ich etwas verpasst frage ich mich. Kommt da noch was am Anlagemarkt?

 

Ich schaue mir weiter den Immobilienmarkt an und die Kurse meiner Anlagen. Einbrüche kann ich nicht mehr erkennen und ich frage mich, wie wird es weiter gehen.

 

 

 

 

 

 

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.
Zitat von alija am 18. April 2020, 8:48 Uhr

Habe ich etwas verpasst frage ich mich. Kommt da noch was am Anlagemarkt?

 

Gute Frage. Aktuell preist der Markt mehr oder weniger ein, dass es bald vorbei ist und wieder aufwärts geht. Gibt eben einige deutliche Unterschiede bei den einzelnen Aktien. Einige hat es deutlich zerlegt, andere in der Krise gewonnen.

Ob da noch was kommt? Oft werden durch so ein Ereignis tieferliegende Probleme an die Oberfläche gebracht. Bisher ist da noch nichts zu sehen, aber mal abwarten, was noch an Collateralschäden auftritt. Charlie Munger sagte jedenfalls, dass sie das Pulver noch trocken halten.

Zitat von Cricetus am 10. März 2020, 13:13 Uhr

Wieder etwas gelernt: Es gibt den DJITR (Dow Jones Industrial Average Total Return Index, Performance Index)  und den DJIA (Dow Jones Industrial Average, Kursindex). Letzterer ist tatsächlich der Chart den ich gesehen habe, damit lag ich in der Einschätzung falsch. Vermutlich wird fast immer über den zweiten gesprochen wenn vom "Dow Jones" die Sprache ist.

Zum Thema Berechnungen bezüglich Reinvestment der Dividenden: Gibt es dazu zufällig etwas online?

 

 

Ja, schau Dir mal den Youtube Kanal von Sven Carlin an. In einem seiner Videos beschreibt er genau dieses Phänomen. Er zeigt Statistiken, dass bei Kauf von soliden Werten, die Dividendenrendite von ca.3-5 % in der großen Depression 1929 bis 1933 auf ca. 15 % gestiegen ist. Der Anstieg war den Kursrückgängen von bis zu 80-90 % bei soliden Werten geschuldet. Ein Reinvestment der Dividenden in dieser Zeit hätte binnen von wenigen Jahren schon dazu geführt, die Verluste in positive Werte zu drehen.

Leider oder glücklicherweise sind dies sehr viele Videos und diese sind in Bezug auf die Themen rund um das Investieren m.E. gut bis teilweise hervorragend auch wenn ich an die Auswahl von Einzeltiteln noch etwas anders rangehe als er.

Es dürfte bei der Masse des Markts angekommen sein, dass sich das Thema schnelle Herdenimmunität erledigt hat und eine Rückkehr zur alten Normalität allerbestenfalls im Sommer 2021 mit Verfügbarkeit von Impfungen stattfindet, vielleicht auch viel später. Man sieht es auch mittlerweile an den Zahlen, die Anzahl der täglichen Neuansteckungen sinkt in Westeuropa in den meisten Ländern deutlich.

Die Kurse zeigen demnach die Erwartungshaltung, dass man währenddessen zwar in einer "neuen Normalität" lebt, dass man aber auch in dieser je nach Branche halbwegs wirtschaften kann.

Zitat von TheWanderer am 18. April 2020, 9:55 Uhr

Es dürfte bei der Masse des Markts angekommen sein, dass sich das Thema schnelle Herdenimmunität erledigt hat

Ich bin ja kein Virologe und vor allem kein Verschwörungstheoretiker. Dennoch in ich bei den Infektionszahlen weiterhin skeptisch. Aktuell gibt es zB folgende Untersuchung aus dem Silicon Valley:

https://www.gesundheit.de/news/urn.newsml.afp.com.20200418.doc.1qo3oo

Zitat von Absprung_2020 am 13. März 2020, 10:16 Uhr

Ölindustrie bewerte ich jedoch anders. Eine Industie, bei der man weiß, dass die in 30 Jahren keiner mehr haben will (zumindest in dieser Art) sieht sich vollkommen unklaren Bewertungen gegenüber. Da hilft auch ein 7 % Dividende nix, wenn ich  nicht sicher sein kann, dass es die Company in 10 oder 20 Jahren überhaupt noch gibt.  Und ob alle Ölförderer den Sprung in eine zukünftige Energiebereitstellung erfolgreich schaffen bleibt äußerst fraglich.

Deine oben ausgeführte Meinung teile ich. Hier sprechen neben dem reinen Umweltaspekten mittlerweile auch rein ökonomische Aspekte für diese Auffassung. Interessant ist hierzu das Buch von Rifkin: "The new green Deal!". Seine Thesen und Faktendarstellungen werden immer wieder durch kleine Meldungen von Marktberichten in Medien wie Handelsblatt, Bloomberg, ... bestätigt:

Bei Solarenergie und Windenergie sind wir bei den richtigen Standorten mittlerweile soweit, dass es billiger ist, eine Energieeinheit regenerativ bei Vollkostenrechnung (variable Kosten die zugegebenermaßen gering sind zzgl. Investitionskosten) zu erzeugen als eine Energieeinheit fossil bei Teilkostenrechnung (also nur Berechnung von Energieeinsatz Gas, Kohle, Öl etc.) zu erzeugen. Die Kosten im Bereich Solar- und Wind sind weiterhin degressiv fallend. Klar ist, dass diese Skaleneffekte auch bei Wasserstofftechnik (als Speicher und für Maschinen, die für großen, autonomen Krafteinsatz gebraucht werden wie Flugzeugtriebwerke, Schiffsmotoren, Schwerlastverkehr auf der Straße etc.) kommen werden. Klar ist weiterhin, dass auch intelligente Netze kommen werden.

Auch Öl als Ausgangssrohstoff in der Chemieindustrie ist m.E. regnerativ ersetzbar.

Im Ergebnis spricht Rifkin von Energiekosten in der Zukunft bei nahezu null. Das ist der Tod der fossilen Energieträger ökonomisch betrachtet. Hier halte ich es mit Warren Buffet:

  • Investiere nur in Geschäftsmodelle, die auch in 100 Jahren aus Deiner Sicht Bestand haben wird.
  • Stelle Dir vor, man müßte das alte Geschäftsmodell von Anfang an neu aufbauen mit den ganzen Infrastrukturinvestments etc.. Würde man das tun im Vergleich zur regenerativen Energieversorgung mit diesen ökonomischen Parametern? Wenn die Antwort auf diese Frage nein lautet, dann eben nicht investieren.

@Privatier,

wenn die Infektionszahlen unbemerkt 50 fach so hoch wären als festgestellt wäre das großartig. Es würde bedeuten, dass mehr Menschen gesundheitlich nicht merklich eingeschränkt wären trotz Infektion und die Sterblichkeit, verglichen mit Infizierten, sehr viel geringer ist als zur Zeit angenommen.

Leider gibt es dabei sehr viele Unbekannte, allein wenn man sich die Aussagekraft der Tests anschaut. Die Einen sagen so die Anderen so.

Ich kann das zur Zeit überhaupt nicht einschätzen und auch die Folgen nicht. Weder am Markt noch in der Politik, was z.B. zukünftige Abgaben/Steuern betrifft.

"Pulver noch trocken halten" ist vermutlich ein guter Plan aber auch "Nachkaufen" - es bleibt, für mich,  unsicher.

@TheWanderer

Die Kurse zeigen demnach die Erwartungshaltung, dass man währenddessen zwar in einer "neuen Normalität" lebt, dass man aber auch in dieser je nach Branche halbwegs wirtschaften kann.

 

Liest sich auch absolut plausibel mit einem großen....-Hoffentlich-und dem -  was heißt halbwegs in Bezug auf die Gewinnerwartungen oder auch den Erhalt-.

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

Ich habe mir die Beiträge zu dem Forumsthema durchgesehen und bin zu einem großen Teil beeindruckt von der Qualität der Beiträge. Einige Aspekte würde ich (ggf. noch mal) hervorheben wollen, die mir in diesen Situationen helfen, einen kühlen Kopf zu behalten und dass ggf. auch bei Jahren von Kursrückgängen - so wie in 2007 bis 2009 -:

  1. Ich begreife meine Investments in Aktien als (Mini-)beteiligungen an Unternehmen. Da ich diese Beteiligungen langfristig halten will, stellt sich für mich die Frage, wenn die Krise vorbei ist, werden die Leistungen des Unternehmens, an dem ich eine Beteiligung halte weiter (im gleichen oder besser höheren Umfang) gebraucht? Wenn ich diese Frage mit ja beantworte, stelle ich mir die weitere Frage, die ich mir laufend stelle, ist das Unternehmen durch die Börse jetzt (erkennbar, was das für mich heißt, kann ich auf Anfrage gerne ausführen) überbewertet? Wenn ja, verkaufe ich. Wenn nein halte ich, egal wie der Kurs nach unten geht.
  2. Weiterhin frage ich mich, ob die Unternehmen, an denen ich Anteile halte, durch die Krise kommen werden oder gehen sie womöglich in die Insolvenz? Diese Frage stelle ich mir allerdings schon im Kaufzeitpunkt: Würde mein Unternehmen, was eine starke Krise erleben würde, diese Krise auch überleben? Nur dann kaufe ich die Aktien. So habe ich nur Unternehmen im Depot, die eine Eigenkapitalquote von 50 % und darüber haben, die entweder keine Kredite haben oder nur non-recourse Kredite haben. Und diese Unternehmen haben hohe Liquiditätspolster. Die einzige Ausnahme ist Grenke AG (ein Finanzdienstleister mit Leasing-, Bank- und Factoringaktivitäten). Dieses hat allerdings eine hohe Eigenkapitalquote und einfach auch Glück gehabt, da ihre Kunden in den Märkten, wo sie sich hauptsächlich bewegen, durch den Staat aufgefangen werden. Mit anderen Worten, sie werden als Starker durchkommen und wahrscheinlich im Ergebnis Krisengewinner werden.
  3. Als Indexinvestor (der ich nicht bin) würde ich mir anstelle von Frage 2. die Frage stellen: Wird die Wirtschaft vertreten durch meine Indexunternehmen nach wie vor gebraucht werden. Wenn ja, wird der Index sich im Ergebnis wieder erholen und eben nicht untergehen!
  4. Bin ich diese Checkliste durchgegangen, so ist für mich klar: Halten und, wenn klare Unterbewertungen da sind, mit allem, was langfristig verfügbar ist nachkaufen!
  5. Ich trenne gedanklich also die Werte, die ich meinen Unternehmen durch meine Berechnungen beimesse von den Bewertungen, die den Unternehmen von der Börse zufällig, zugeordnet werden.

Noch ein paar Gedanken für diejenigen, die Aktien auf Kredit kaufen:

Howard Marks von Oaktree Capital hat hier 2 Extemszenarien aufgezeigt, die eintreten können. Hier die Zusammenfassung von dem Memo "Which way now?"

(https://www.oaktreecapital.com/docs/default-source/memos/which-way-now.pdf?sfvrsn=8):

"Bull case: everything opens in 6 weeks. The unemployed can go back to old jobs or as true americans, bootstrap. Economy back to normal within 6 months. 2 T$ in PE dry powder, low gas prices and 0% interest rates pour fuel onto on the economy. The roaring 20’s mean the 2020’s now.

Bear Case: Unemployment goes to 20 %+. Everything does NOT go back to normal before at least a year or two, and in the meantime, there is a huge demand shock. The effects of the lockdown on businesses as well as the oil-shock create depression-like conditions."

Ich persönlich sehe nach wie vor, dass beide Szenarien möglich sind. Zur Zeit ist in den Märkten das Bull Szenario abgebildet. Da für mich aber auch das Bear Szenario noch möglich ist, habe ich nur insoweit meinen Kreditspielraum für Käufe genutzt, dass ich auch das Bear Szenario sehr gut durchstehen könnte. Kommt dieses Szenario, so kaufe ich mit weiteren Krediten nach. Gleichzeitig nutze ich derzeit alle meine Sparraten weiter nachzukaufen. Erst wenn aus meiner Sicht die Bewertungen den fairen Bereich nach oben verlassen, werde ich wieder Kredite (und hierzu meine Sparraten nutzen) zurückführen.

Noch ein Wort zu diejenigen im Forum, die erfolgreich den richtigen Zeitpunkt der Absicherung bzw. des Ausstiegs gefunden haben und richtig wieder eingestiegen sind: Hut ab! Euch gilt meine volle Bewunderung!

Ich bekomme das Erkennen des Punktes des Ausstieges nicht hin. In so eine Krise laufe ich deshalb immer ungebremst rein. Da ich aber den richtigen Ausstiegszeitpunkt nicht erkenne, nehme ich das hin, da ich ansonsten die Aufwärtsbewegungen im Verhältnis zu gering mitnehme. Ich verdiene trotz der immer wieder vorkommenden Rückschläge mehr, als wenn ich zu früh aussteige! Mir fehlt da einfach die Kompetenz des Timings, deshalb lasse ich es einfach, da das falsche Timing mich zu viel kosten würde.

Zitat von Andre am 18. April 2020, 11:07 Uhr

Noch ein Wort zu diejenigen im Forum, die erfolgreich den richtigen Zeitpunkt der Absicherung bzw. des Ausstiegs gefunden haben und richtig wieder eingestiegen sind

Das bekommt natürlich hier wie auch sonst niemand hin. Ich kenne keinen, der das mehrfach erfolgreich gemacht hat. Selbst erfolgreiche Hedgefonds Manager habe vielleicht einmal Glück und liegen dann daneben.

So jemand würde auch nicht im frugalisten forum posten, sondern sich um einen liegeplatz für seine 100 Meter Yacht kümmern.

Ich habe letzte Woche dann doch wieder zugekauft mit 10% meines aktuellen Aktiendepotwertes, wobei mein Aktiendepot bisher meine geringste Anlageklasse ist. Hier waren jetzt 10% für mich machbar.  Ich plane nochmal 20% in diesem Jahr aufzustocken, ob jetzt nochmal weiter runter  geht oder nicht was solls. Ich nutze die Möglichkeit um meinen Aktienanteil zu erhöhen.

 

 

Irgendwie ist das schon alles kurios, teilweise haben wir Kurse wie vor der Krise, und das in dem Umfeld. Ob das gut gehen kann...

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