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Der sichere Portfolioteil

In dem Klassiker "Souverän investieren" rät Gerd Kommer dazu, den sicheren Depotteil ausschließlich in kurzlaufende €-Staatsanleihen bester Qualität zu investieren, am besten in Bundesanleihen.

Meine Überlegung: Ja, deutsche Staatsanleihen sind die sichersten. Aber so wie ich das politisch einschätze, haftet Deutschland am Ende doch für andere EU-Staaten. Somit wären sie genauso sicher. Warum also nicht die etwas höhrere Rendite mitnehmen und statt einen ETF mit Bundesanleihen einen mit verschiedenen EU-Staatsanleihen kaufen?

Weitere Übelegung. Warum nur kurzlaufende? Wenn man wirklch bei deutschen Staatsanleihen bleibt, sind auch die mittlere Laufzeiten sicher. Sollten diese unsicher werden, hilft es auch nichts wenn man kurzlaufende hätte und verkaufen könnte denn dann gibt es auch sonst nichts mehr was sicher ist in das man umschichten könnte. Und auch hier gilt, mittelfirstige müssten langfrisitig besser verzinst sein...

 

Was meint ihr?

Man muss ja nicht nur deutsche Anleihen nehmen, es sollten halt Länder mit Top-Bonität in EUR sein. Wenn ein Land aber signifikant höhere Zinsen zahlt, dann ist dieser "Gewinn" in Wirklichkeit eine Risikoprämie, sowas gehört dann nicht mehr in den risikoarmen Depotteil. An der Stelle würd ich auf den Markt hören, statt zu versuchen das Ausfallrisiko inhaltlich selbst zu bewerten, das mögen aktive Anleger aber anders sehn. 😉

Bei der Laufzeit geht es darum, dass der Kurs von bereits ausgegebenen Anleihen fällt, wenn der Zins für neu ausgegebene Anleihen steigt. Je länger die Restlaufzeit, desto stärker die mögliche Schwankung, die man im risikoarmen Teil ja nicht möchte.

Zitat von cp03525 am 4. September 2021, 22:09 Uhr

In dem Klassiker "Souverän investieren" rät Gerd Kommer dazu, den sicheren Depotteil ausschließlich in kurzlaufende €-Staatsanleihen bester Qualität zu investieren, am besten in Bundesanleihen.

Meine Überlegung: Ja, deutsche Staatsanleihen sind die sichersten. Aber so wie ich das politisch einschätze, haftet Deutschland am Ende doch für andere EU-Staaten. Somit wären sie genauso sicher. Warum also nicht die etwas höhrere Rendite mitnehmen und statt einen ETF mit Bundesanleihen einen mit verschiedenen EU-Staatsanleihen kaufen?

Weitere Übelegung. Warum nur kurzlaufende? Wenn man wirklch bei deutschen Staatsanleihen bleibt, sind auch die mittlere Laufzeiten sicher. Sollten diese unsicher werden, hilft es auch nichts wenn man kurzlaufende hätte und verkaufen könnte denn dann gibt es auch sonst nichts mehr was sicher ist in das man umschichten könnte. Und auch hier gilt, mittelfirstige müssten langfrisitig besser verzinst sein...

 

Was meint ihr?

Deutschland haftet nur bei einem kompletten Zusammenbruch der Währungsunion und dann auch nur für einen kleineren Teil. Das halte ich für mehr als unwahrscheinlich, auch weil die EZB es bereits verhindern hat und es wieder tun wird. Was nichts darüber aussagt, ob die Politik der EZB gut oder schlecht ist. Und wenn die Währungsunion trotzdem doch auseinanderfliegt, ist das Minus in deinem Depot vielleicht dein kleinstes Problem.

Zitat von cp03525 am 4. September 2021, 22:09 Uhr

In dem Klassiker "Souverän investieren" rät Gerd Kommer dazu, den sicheren Depotteil ausschließlich in kurzlaufende €-Staatsanleihen bester Qualität zu investieren, am besten in Bundesanleihen.

Meine Überlegung: Ja, deutsche Staatsanleihen sind die sichersten. Aber so wie ich das politisch einschätze, haftet Deutschland am Ende doch für andere EU-Staaten. Somit wären sie genauso sicher. Warum also nicht die etwas höhrere Rendite mitnehmen und statt einen ETF mit Bundesanleihen einen mit verschiedenen EU-Staatsanleihen kaufen?

Weitere Übelegung. Warum nur kurzlaufende? Wenn man wirklch bei deutschen Staatsanleihen bleibt, sind auch die mittlere Laufzeiten sicher. Sollten diese unsicher werden, hilft es auch nichts wenn man kurzlaufende hätte und verkaufen könnte denn dann gibt es auch sonst nichts mehr was sicher ist in das man umschichten könnte. Und auch hier gilt, mittelfirstige müssten langfrisitig besser verzinst sein...

 

Was meint ihr?

Kommer definiert den sicheren Depotanteil als den, der wenig volatil ist. Meiner Meinung nach ist das ein erheblicher Unterschied zu der landläufigen Meinung, dass hier keine Verluste erzielt werden können.

Ich würde z.B. den Totalverlust einer deutschen Staatsanleihen für wahrscheinlicher einschätzen als den Totalausfall eines MSCI World Aktienindex. Vermutlich geht Deutschland pleite bevor 5.000 Unternehmen im Index pleite gehen.

Weil Kommer die geringe Volatilität voraussetzt, spricht er von kurzlaufenden deutschen Staatsanleihen. Diese sind weniger einem Zinsänderungsrisiko ausgesetzt als Langläufer, die massiv abstürzen können, wenn Zinsen steigen.

Ob Deutschland für andere Länder haftet ist im Ernstfall nicht sicher. Spätestens wenn Deutschland selber in Not gerät, wird es garnicht mehr den Luxus haben, Andere zu retten. Zudem pflichte ich Drengist bei: Bei einer größeren Staatspleite in der EU, würde es extreme Verwerfungen geben.

Du musst dir halt überlegen, ob du einem Land wie Italien für satte 10 Jahre für nur 0,75% dein Geld leihst und das als "sicheren Depotanteil" einstufst. Ich würde es nicht.

Zitat von Andreas900 am 6. September 2021, 16:34 Uhr

Kommer definiert den sicheren Depotanteil als den, der wenig volatil ist. ... ein erheblicher Unterschied zu der landläufigen Meinung, dass hier keine Verluste erzielt werden können.

Vor allem ist die Frage, über WELCHE Sicherheit wir reden?

Nominale Sicherheit - also dass wir in 20 Jahren XYZ.000 € bzw. X Mio Peso/Y Mio Lira/Z Mio Rubel haben - egal was diese wert sind?

Oder sicheren Wert-/Kaufkrafterhalt?

Wenn man die Geldpolitik in der Welt sieht, wandelt sich meinerseits die Definition von "Sicherheit" für den sicheren Portfolioanteil.

Sicherheit gibt es nicht. Relative Sicherheit würde ich so deuten:

Unterscheiden würde ich in "1. kurzfristige, 2. mittelfristige und 3. langfristige Sicherheit".

  1. Ein paar mehr Euros auffem Konto sollten schon sein. Kurzfristig erscheint mir das Tagesgeldkonto sicher genug.

1. 2. 3.  Der eine oder andere Barren Gold oder Silber dazu wäre nice.

2. 3.  Und mittlerweile gehört für mich der Bitcoin als mittel-langfristige Sicherheit ebenfalls als "absolutes Muß " und Inflationsschutz dazu.

Zitat von cp03525 am 4. September 2021, 22:09 Uhr

In dem Klassiker "Souverän investieren" rät Gerd Kommer dazu, den sicheren Depotteil ausschließlich in kurzlaufende €-Staatsanleihen bester Qualität zu investieren, am besten in Bundesanleihen.

Meine Überlegung: Ja, deutsche Staatsanleihen sind die sichersten. Aber so wie ich das politisch einschätze, haftet Deutschland am Ende doch für andere EU-Staaten. Somit wären sie genauso sicher. Warum also nicht die etwas höhrere Rendite mitnehmen und statt einen ETF mit Bundesanleihen einen mit verschiedenen EU-Staatsanleihen kaufen?

Weitere Übelegung. Warum nur kurzlaufende? Wenn man wirklch bei deutschen Staatsanleihen bleibt, sind auch die mittlere Laufzeiten sicher. Sollten diese unsicher werden, hilft es auch nichts wenn man kurzlaufende hätte und verkaufen könnte denn dann gibt es auch sonst nichts mehr was sicher ist in das man umschichten könnte. Und auch hier gilt, mittelfirstige müssten langfrisitig besser verzinst sein...

 

Was meint ihr?

Zur Beantwortung dieser Frage ist für mich zuvor die Information wichtig, wieviel macht der Teil der sicheren Geldanlagen aus:

Reden wir über Beträge, die maximal anfänglich sechsstellig liegen oder deutlich höher?

Bei anfänglich sechsstellig liegt das Geld bei mir auf dem Girokonto, verteilt auf die Banken, so dass ich unter 100.000 Euro (Einlagensicherungsfonds geht bis zu 100.000 Euro) bleibe und noch kein Verwahrgeld zahlen muss. Der Kauf von Bundesanleihen mit kurzen Laufzeiten kostet derzeit 0,7 % p.a. auf das angelegte Geld. Hierzu in der Anlage die aktuellen Renditen von Bundesanleihen.

Für höhere Summen wie z.B. siebenstellig, habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.

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