Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Das ist mein Weg

Ich möchte mich erstmal vorstellen. Ich bin 54 Jahre alt, eine Frau (scheint im Forum nicht so häufig vorzukommen), habe eine Tochter und einen süßen Enkel, der fast ein Jahr alt ist. Ich war drei Mal verheiratet. An den letzten Ehemann muss ich noch ein Jahr Unterhalt zahlen. Ich hatte immer Eheverträge. Gebürtig bin ich aus Leipzig und lebe seit fast 30 Jahren in Baden-Württemberg. Hier habe ich mit fast 30 Abitur gemacht, studiert, mich selbstständig gemacht, viele Weiterbildungen besucht. Seit dem Studium habe ich mich mit Aktien und Aktienfonds beschäftigt. Mein Ziel war schon immer, früh in Rente zu gehen. Also habe ich investiert und für die Ansparraten hatte ich mir eigene Regeln erstellt. Die wichtigste war, mein Leben muss meinem Anspruch an Lebensqualität entsprechen und ich darf nicht merken, dass ich spare. Mit dem Steuerberater hatte ich parallel Alternativen wie Rürup, Versicherungen usw. durchgerechnet und für mich ausgeschlossen.

Ich war immer breit gestreut in verschiedenen Fonds, später auch in ETFs. 2011 habe ich ein Haus gekauft und seitdem (logischerweise) die Sparraten gestoppt, welches jetzt abbezahlt ist mithilfe der 5% Sondertilgung pro Jahr. Ich brauchte kein Eigenkapital, da die Bank die Aktienfonds als Sicherheit akzeptiert hatte. Das war für mich sehr praktisch, so brauchte ich 0 Eigenkapital. Als die noch abzuzahlende Summe eine bestimmte Größe erreicht hatte, wurde dies von der Bank wieder aufgehoben. In Absprache mit der Bank war ich jedoch zu jeder Zeit handlungsfähig und konnte auch umschichten. Ich konnte nur nicht verkaufen, was ich ja eh nicht vorhatte.

Das Haus hat noch zwei Wohnungen im Erdgeschoss. Die kleine davon habe ich einem Handwerker vermietet. Wir haben die Absprache, dass seine Kosten die Nebenkosten sind. Die zahlt er jedoch nicht, sondern hilft mir bei Bedarf im Gegenwert am Haus. Das machen wir so seit 10 Jahren und es geht super.

Jetzt bin ich dabei, meine Selbstständigkeit aufzulösen, was sicher, da ich mit Menschen arbeite, ca. acht Monate in Anspruch nehmen wird, da ich gute Nachfolger suchen muss.

Ich habe alles durchgerechnet. Aktueller Bestand der Aktienfonds, durch Krieg und Corona geschmälert, sind ca. 380T. Meine Idee ist, sollte dies aufgebraucht sein, das Haus zu verkaufen und in eine nette Wohnung zu ziehen. Immer noch getreu dem Motto, ich möchte meine Lebensqualität beibehalten.

Ich habe ans Forum (indem ich seit zwei Jahren viele Artikel dazu gelesen habe, aber es immer noch nicht verstanden habe) eine Frage:

Ich weiß nicht, wie der KK-Beitrag aus den Kapitaleinkünften berechnet wird. Ich bin, da 80% schwerbehindert, bei der AOK freiwillig versichert und wäre nie in eine private KK gekommen. Und da ich noch nie einen Entnahmeplan gemacht habe, gab es auch noch nie die Notwendigkeit, die Steuerbescheinigung der Fondsbank zu verstehen. Hört sich etwas naiv für euch an. Das verstehe ich. Aber ich beschäftige mich mein Leben lang schon nur mit Problemen, wenn sie da sind und nicht schon vorher. Deshalb würde ich es jetzt gern verstehen.

Ich danke euch für eure Rückmeldungen.

Hallo capocollo, erst einmal Willkommen am Forum.

Wenn Du schreibst, dass das Haus noch 2 Wohnungen hat und eine an den Handwerker vermietet ist, was ist dann mit der anderen Wohnung?

Und als freiwillig Versicherte (Selbständigkeit) brauchst Du doch bei der AOK nur mal nachlesen.

https://www.aok.de/pk/bayern/inhalt/krankenkassenbeitraege-fuer-selbststaendige-1/

Wenn Du die Selbständigkeit aufgibst, dann werden die Beiträge künftig nur noch aus Einkünfte aus Vermietung/Verpachtung sowie Kapitalerträge berechnet. In dem Link ist auch speziell darauf hingewiesen, dass der Steuerbescheid einzureichen ist.

Hallo Lostoi,

ich danke dir für deine Antwort. In der zweiten Wohnung wohnt eine ukrainische Mutter mit ihren Kindern auch zu den Selbstkosten. Jeder soll nach seinen Möglichkeiten helfen.

Danke für die Seite der AOK. Die kenne ich und verstehe ich. Jetzt muss ich nur noch den Steuerbescheid der Fondsbank verstehen....

Vielen Dank!

Hallo capocollo, vielen Dank für die Erläuterung zur zweiten Wohnung.

Ich weiß jetzt nicht, wie der Steuerbescheid Deiner Fondsbank aussieht, aber eigentlich (zumindest meiner der ING) ist er doch recht gut zu verstehen.

Gleich auf der ersten Seite als erste Position ist die Summer der "Höhe der Kapitalerträge" (Zeile 7 Anlage KAP) aufgeführt. Also diese Erträge hattest Du in Summe im vergangenen Jahr. Dieser Betrag wird also für die Berechnung des Beitragssatzes (neben den von der AOK genannten) anderen Einkunftsarten herangezogen.

Hallo Lostoi,

bei der FFB steht genau dies auch auf der ersten Seite, aber danach gibt es dann drei Seiten Zahlen - fiktive Verkäufe, Vorabbesteuerung, Teilbesteuerung usw.. Das bedeutet für mich jetzt, dass die erste Zeile entscheidend ist und der ganze Rest nur Erläuterungen zur ersten Seite.

Das erscheint mir sinnig, da dies ja dann wohl die "Brutto"summe ist und darauf dann die KK Beiträge erhoben werden.

Wenn es so ist, dann scheine ich es langsam zu verstehen.

Ich danke dir herzlich für deine Rückmeldungen!

Hallo capocollo,

so ist es. Die ganzen Folgerläuterungen sind speziell für die Steuererklärung (bspw. Höhe des in Anspruch genommenen Sparer-Pauschbetrag Zeile 16 oder 17 Anlage KAP). Denn manche dieser Positionen werden Steuertechnisch ggf. anders betrachtet bzw. können geltend gemacht werden (Summe der anrechenbaren noch nicht angerechneten ausländischen Steuer Zeile 41 KAP), was sich auf Deiner Steuererklärung entsprechend auswirkt.

Aber Steuertechnisch bin ich hier bei Details ziemlich ahnungslos.

Zitat von capocollo am 22. April 2022, 1:29 Uhr

Hallo Lostoi,

ich danke dir für deine Antwort. In der zweiten Wohnung wohnt eine ukrainische Mutter mit ihren Kindern auch zu den Selbstkosten. Jeder soll nach seinen Möglichkeiten helfen.

Hut ab @capocollo deine Einstellung finde ich spitze. Du trägst dazu bei die Welt ein Stück freundlicher und angenehmer zu machen. Schön das es dich gibt.