Das ist mein Weg

Zitat von capocollo am 20. April 2022, 18:12 UhrIch möchte mich erstmal vorstellen. Ich bin 54 Jahre alt, eine Frau (scheint im Forum nicht so häufig vorzukommen), habe eine Tochter und einen süßen Enkel, der fast ein Jahr alt ist. Ich war drei Mal verheiratet. An den letzten Ehemann muss ich noch ein Jahr Unterhalt zahlen. Ich hatte immer Eheverträge. Gebürtig bin ich aus Leipzig und lebe seit fast 30 Jahren in Baden-Württemberg. Hier habe ich mit fast 30 Abitur gemacht, studiert, mich selbstständig gemacht, viele Weiterbildungen besucht. Seit dem Studium habe ich mich mit Aktien und Aktienfonds beschäftigt. Mein Ziel war schon immer, früh in Rente zu gehen. Also habe ich investiert und für die Ansparraten hatte ich mir eigene Regeln erstellt. Die wichtigste war, mein Leben muss meinem Anspruch an Lebensqualität entsprechen und ich darf nicht merken, dass ich spare. Mit dem Steuerberater hatte ich parallel Alternativen wie Rürup, Versicherungen usw. durchgerechnet und für mich ausgeschlossen.
Ich war immer breit gestreut in verschiedenen Fonds, später auch in ETFs. 2011 habe ich ein Haus gekauft und seitdem (logischerweise) die Sparraten gestoppt, welches jetzt abbezahlt ist mithilfe der 5% Sondertilgung pro Jahr. Ich brauchte kein Eigenkapital, da die Bank die Aktienfonds als Sicherheit akzeptiert hatte. Das war für mich sehr praktisch, so brauchte ich 0 Eigenkapital. Als die noch abzuzahlende Summe eine bestimmte Größe erreicht hatte, wurde dies von der Bank wieder aufgehoben. In Absprache mit der Bank war ich jedoch zu jeder Zeit handlungsfähig und konnte auch umschichten. Ich konnte nur nicht verkaufen, was ich ja eh nicht vorhatte.
Das Haus hat noch zwei Wohnungen im Erdgeschoss. Die kleine davon habe ich einem Handwerker vermietet. Wir haben die Absprache, dass seine Kosten die Nebenkosten sind. Die zahlt er jedoch nicht, sondern hilft mir bei Bedarf im Gegenwert am Haus. Das machen wir so seit 10 Jahren und es geht super.
Jetzt bin ich dabei, meine Selbstständigkeit aufzulösen, was sicher, da ich mit Menschen arbeite, ca. acht Monate in Anspruch nehmen wird, da ich gute Nachfolger suchen muss.
Ich habe alles durchgerechnet. Aktueller Bestand der Aktienfonds, durch Krieg und Corona geschmälert, sind ca. 380T. Meine Idee ist, sollte dies aufgebraucht sein, das Haus zu verkaufen und in eine nette Wohnung zu ziehen. Immer noch getreu dem Motto, ich möchte meine Lebensqualität beibehalten.
Ich habe ans Forum (indem ich seit zwei Jahren viele Artikel dazu gelesen habe, aber es immer noch nicht verstanden habe) eine Frage:
Ich weiß nicht, wie der KK-Beitrag aus den Kapitaleinkünften berechnet wird. Ich bin, da 80% schwerbehindert, bei der AOK freiwillig versichert und wäre nie in eine private KK gekommen. Und da ich noch nie einen Entnahmeplan gemacht habe, gab es auch noch nie die Notwendigkeit, die Steuerbescheinigung der Fondsbank zu verstehen. Hört sich etwas naiv für euch an. Das verstehe ich. Aber ich beschäftige mich mein Leben lang schon nur mit Problemen, wenn sie da sind und nicht schon vorher. Deshalb würde ich es jetzt gern verstehen.
Ich danke euch für eure Rückmeldungen.
Ich möchte mich erstmal vorstellen. Ich bin 54 Jahre alt, eine Frau (scheint im Forum nicht so häufig vorzukommen), habe eine Tochter und einen süßen Enkel, der fast ein Jahr alt ist. Ich war drei Mal verheiratet. An den letzten Ehemann muss ich noch ein Jahr Unterhalt zahlen. Ich hatte immer Eheverträge. Gebürtig bin ich aus Leipzig und lebe seit fast 30 Jahren in Baden-Württemberg. Hier habe ich mit fast 30 Abitur gemacht, studiert, mich selbstständig gemacht, viele Weiterbildungen besucht. Seit dem Studium habe ich mich mit Aktien und Aktienfonds beschäftigt. Mein Ziel war schon immer, früh in Rente zu gehen. Also habe ich investiert und für die Ansparraten hatte ich mir eigene Regeln erstellt. Die wichtigste war, mein Leben muss meinem Anspruch an Lebensqualität entsprechen und ich darf nicht merken, dass ich spare. Mit dem Steuerberater hatte ich parallel Alternativen wie Rürup, Versicherungen usw. durchgerechnet und für mich ausgeschlossen.
Ich war immer breit gestreut in verschiedenen Fonds, später auch in ETFs. 2011 habe ich ein Haus gekauft und seitdem (logischerweise) die Sparraten gestoppt, welches jetzt abbezahlt ist mithilfe der 5% Sondertilgung pro Jahr. Ich brauchte kein Eigenkapital, da die Bank die Aktienfonds als Sicherheit akzeptiert hatte. Das war für mich sehr praktisch, so brauchte ich 0 Eigenkapital. Als die noch abzuzahlende Summe eine bestimmte Größe erreicht hatte, wurde dies von der Bank wieder aufgehoben. In Absprache mit der Bank war ich jedoch zu jeder Zeit handlungsfähig und konnte auch umschichten. Ich konnte nur nicht verkaufen, was ich ja eh nicht vorhatte.
Das Haus hat noch zwei Wohnungen im Erdgeschoss. Die kleine davon habe ich einem Handwerker vermietet. Wir haben die Absprache, dass seine Kosten die Nebenkosten sind. Die zahlt er jedoch nicht, sondern hilft mir bei Bedarf im Gegenwert am Haus. Das machen wir so seit 10 Jahren und es geht super.
Jetzt bin ich dabei, meine Selbstständigkeit aufzulösen, was sicher, da ich mit Menschen arbeite, ca. acht Monate in Anspruch nehmen wird, da ich gute Nachfolger suchen muss.
Ich habe alles durchgerechnet. Aktueller Bestand der Aktienfonds, durch Krieg und Corona geschmälert, sind ca. 380T. Meine Idee ist, sollte dies aufgebraucht sein, das Haus zu verkaufen und in eine nette Wohnung zu ziehen. Immer noch getreu dem Motto, ich möchte meine Lebensqualität beibehalten.
Ich habe ans Forum (indem ich seit zwei Jahren viele Artikel dazu gelesen habe, aber es immer noch nicht verstanden habe) eine Frage:
Ich weiß nicht, wie der KK-Beitrag aus den Kapitaleinkünften berechnet wird. Ich bin, da 80% schwerbehindert, bei der AOK freiwillig versichert und wäre nie in eine private KK gekommen. Und da ich noch nie einen Entnahmeplan gemacht habe, gab es auch noch nie die Notwendigkeit, die Steuerbescheinigung der Fondsbank zu verstehen. Hört sich etwas naiv für euch an. Das verstehe ich. Aber ich beschäftige mich mein Leben lang schon nur mit Problemen, wenn sie da sind und nicht schon vorher. Deshalb würde ich es jetzt gern verstehen.
Ich danke euch für eure Rückmeldungen.

Zitat von Lostoi am 21. April 2022, 7:51 UhrHallo capocollo, erst einmal Willkommen am Forum.
Wenn Du schreibst, dass das Haus noch 2 Wohnungen hat und eine an den Handwerker vermietet ist, was ist dann mit der anderen Wohnung?
Und als freiwillig Versicherte (Selbständigkeit) brauchst Du doch bei der AOK nur mal nachlesen.
https://www.aok.de/pk/bayern/inhalt/krankenkassenbeitraege-fuer-selbststaendige-1/
Wenn Du die Selbständigkeit aufgibst, dann werden die Beiträge künftig nur noch aus Einkünfte aus Vermietung/Verpachtung sowie Kapitalerträge berechnet. In dem Link ist auch speziell darauf hingewiesen, dass der Steuerbescheid einzureichen ist.
Hallo capocollo, erst einmal Willkommen am Forum.
Wenn Du schreibst, dass das Haus noch 2 Wohnungen hat und eine an den Handwerker vermietet ist, was ist dann mit der anderen Wohnung?
Und als freiwillig Versicherte (Selbständigkeit) brauchst Du doch bei der AOK nur mal nachlesen.
https://www.aok.de/pk/bayern/inhalt/krankenkassenbeitraege-fuer-selbststaendige-1/
Wenn Du die Selbständigkeit aufgibst, dann werden die Beiträge künftig nur noch aus Einkünfte aus Vermietung/Verpachtung sowie Kapitalerträge berechnet. In dem Link ist auch speziell darauf hingewiesen, dass der Steuerbescheid einzureichen ist.

Zitat von capocollo am 22. April 2022, 1:29 UhrHallo Lostoi,
ich danke dir für deine Antwort. In der zweiten Wohnung wohnt eine ukrainische Mutter mit ihren Kindern auch zu den Selbstkosten. Jeder soll nach seinen Möglichkeiten helfen.
Danke für die Seite der AOK. Die kenne ich und verstehe ich. Jetzt muss ich nur noch den Steuerbescheid der Fondsbank verstehen....
Vielen Dank!
Hallo Lostoi,
ich danke dir für deine Antwort. In der zweiten Wohnung wohnt eine ukrainische Mutter mit ihren Kindern auch zu den Selbstkosten. Jeder soll nach seinen Möglichkeiten helfen.
Danke für die Seite der AOK. Die kenne ich und verstehe ich. Jetzt muss ich nur noch den Steuerbescheid der Fondsbank verstehen....
Vielen Dank!

Zitat von Lostoi am 22. April 2022, 7:19 UhrHallo capocollo, vielen Dank für die Erläuterung zur zweiten Wohnung.
Ich weiß jetzt nicht, wie der Steuerbescheid Deiner Fondsbank aussieht, aber eigentlich (zumindest meiner der ING) ist er doch recht gut zu verstehen.
Gleich auf der ersten Seite als erste Position ist die Summer der "Höhe der Kapitalerträge" (Zeile 7 Anlage KAP) aufgeführt. Also diese Erträge hattest Du in Summe im vergangenen Jahr. Dieser Betrag wird also für die Berechnung des Beitragssatzes (neben den von der AOK genannten) anderen Einkunftsarten herangezogen.
Hallo capocollo, vielen Dank für die Erläuterung zur zweiten Wohnung.
Ich weiß jetzt nicht, wie der Steuerbescheid Deiner Fondsbank aussieht, aber eigentlich (zumindest meiner der ING) ist er doch recht gut zu verstehen.
Gleich auf der ersten Seite als erste Position ist die Summer der "Höhe der Kapitalerträge" (Zeile 7 Anlage KAP) aufgeführt. Also diese Erträge hattest Du in Summe im vergangenen Jahr. Dieser Betrag wird also für die Berechnung des Beitragssatzes (neben den von der AOK genannten) anderen Einkunftsarten herangezogen.

Zitat von capocollo am 22. April 2022, 18:38 UhrHallo Lostoi,
bei der FFB steht genau dies auch auf der ersten Seite, aber danach gibt es dann drei Seiten Zahlen - fiktive Verkäufe, Vorabbesteuerung, Teilbesteuerung usw.. Das bedeutet für mich jetzt, dass die erste Zeile entscheidend ist und der ganze Rest nur Erläuterungen zur ersten Seite.
Das erscheint mir sinnig, da dies ja dann wohl die "Brutto"summe ist und darauf dann die KK Beiträge erhoben werden.
Wenn es so ist, dann scheine ich es langsam zu verstehen.
Ich danke dir herzlich für deine Rückmeldungen!
Hallo Lostoi,
bei der FFB steht genau dies auch auf der ersten Seite, aber danach gibt es dann drei Seiten Zahlen - fiktive Verkäufe, Vorabbesteuerung, Teilbesteuerung usw.. Das bedeutet für mich jetzt, dass die erste Zeile entscheidend ist und der ganze Rest nur Erläuterungen zur ersten Seite.
Das erscheint mir sinnig, da dies ja dann wohl die "Brutto"summe ist und darauf dann die KK Beiträge erhoben werden.
Wenn es so ist, dann scheine ich es langsam zu verstehen.
Ich danke dir herzlich für deine Rückmeldungen!

Zitat von Lostoi am 22. April 2022, 20:20 UhrHallo capocollo,
so ist es. Die ganzen Folgerläuterungen sind speziell für die Steuererklärung (bspw. Höhe des in Anspruch genommenen Sparer-Pauschbetrag Zeile 16 oder 17 Anlage KAP). Denn manche dieser Positionen werden Steuertechnisch ggf. anders betrachtet bzw. können geltend gemacht werden (Summe der anrechenbaren noch nicht angerechneten ausländischen Steuer Zeile 41 KAP), was sich auf Deiner Steuererklärung entsprechend auswirkt.
Aber Steuertechnisch bin ich hier bei Details ziemlich ahnungslos.
Hallo capocollo,
so ist es. Die ganzen Folgerläuterungen sind speziell für die Steuererklärung (bspw. Höhe des in Anspruch genommenen Sparer-Pauschbetrag Zeile 16 oder 17 Anlage KAP). Denn manche dieser Positionen werden Steuertechnisch ggf. anders betrachtet bzw. können geltend gemacht werden (Summe der anrechenbaren noch nicht angerechneten ausländischen Steuer Zeile 41 KAP), was sich auf Deiner Steuererklärung entsprechend auswirkt.
Aber Steuertechnisch bin ich hier bei Details ziemlich ahnungslos.

Zitat von Jan Veerman am 23. April 2022, 11:32 UhrZitat von capocollo am 22. April 2022, 1:29 UhrHallo Lostoi,
ich danke dir für deine Antwort. In der zweiten Wohnung wohnt eine ukrainische Mutter mit ihren Kindern auch zu den Selbstkosten. Jeder soll nach seinen Möglichkeiten helfen.
Hut ab @capocollo deine Einstellung finde ich spitze. Du trägst dazu bei die Welt ein Stück freundlicher und angenehmer zu machen. Schön das es dich gibt.
Zitat von capocollo am 22. April 2022, 1:29 UhrHallo Lostoi,
ich danke dir für deine Antwort. In der zweiten Wohnung wohnt eine ukrainische Mutter mit ihren Kindern auch zu den Selbstkosten. Jeder soll nach seinen Möglichkeiten helfen.
Hut ab @capocollo deine Einstellung finde ich spitze. Du trägst dazu bei die Welt ein Stück freundlicher und angenehmer zu machen. Schön das es dich gibt.

Zitat von capocollo am 10. November 2024, 10:08 UhrGuten Morgen an alle Foristen,
ich habe mich nun 2,5 Jahre nicht gemeldet. Es hat sich seitdem viel verändert und ich möchte berichten und bin natürlich sehr gespannt auf eure Rückmeldungen.
Mittlerweile bin ich 57 Jahre alt, immer noch weiblich und alleinlebend, lebe immer noch in meinem Haus und bestreite meine Ausgaben über einen Auszahlplan meiner verschiedenen Aktienfonds. Da ich selbstständig war, habe ich keinerlei Anspruch auf gesetzliche Leistungen oder Renten, außer später die Lebensaltersrente in Höhe von derzeit ca. 400€. Die KV hat sich auch geklärt (da hatte ich ja noch Fragen ans Forum). Als freiwillig gesetzlich Versicherte während meiner Berufstätigkeit bleibt dies so bis ans Lebensende. Man kann also nicht zurückkehren in die GKV. Das bedeutet, es wird alles aus den Kapitalerträgen errechnet, jedoch geht die GKV bei der Berechnung von einer mindestens Halbtagsstelle aus, auch wenn die Kapitalerträge niedriger sind - bedeutet, dies ist die untere Grenze, die obere Grenze ist die Beitragsbemessungsgrenze.
= derzeit 223 €.
Das Haus ist abbezahlt und ich lasse mir 2.500€ monatlich aus drei verschiedenen Aktienfonds auszahlen. Das finde ich großzügig, da ich nur 1.500€ monatlich brauche. Der Rest wird für Urlaube, ein Sparplan für die Enkel i.H.v. 100 € monatlich, Zahnarzt, Handwerker o.ä. angespart auf dem Girokonto.
Mein Portfolio habe ich auch etwas umgestellt, als ganz klar wurde, dass mir eine Rückkehr ins Berufsleben aus Krankheitsgründen nicht mehr möglich ist:
- 12 AF verschiedener Risikoklassen
- Tausch und Aufnahme von 5 Dividenden ETF. Hier lasse ich mir die Dividenden auszahlen. Auszahlzeiten sind übers Jahr verteilt. Alles andere lasse ich wieder anlegen:
- derzeitiger Stand sind ca. 350.000€
- Gewinn vor Steuern:
- 2023 21,78%
- 2024 laufendes Jahr 14,38%
Damit bin ich derzeit zufrieden, da die Herausnahme geringer als der jährliche Wertzuwachs ist. Mein Plan ist: Sollte sich die Welt weiter so verrückt benehmen wie derzeit und das Vermögen sollte verzehrt sein, dann verkaufe ich das Haus. Meiner Meinung nach müsste es reichen. Meine Anlagestrategie hat sich eigentlich in den letzten 28 Jahren nicht verändert. Alle wichtigen Krisen habe ich mitgenommen und habe sie ausgesessen.
Was haltet ihr von meinem Vorgehen? Bin sehr gespannt.
Wünsche einen schönen Sonntag!
Guten Morgen an alle Foristen,
ich habe mich nun 2,5 Jahre nicht gemeldet. Es hat sich seitdem viel verändert und ich möchte berichten und bin natürlich sehr gespannt auf eure Rückmeldungen.
Mittlerweile bin ich 57 Jahre alt, immer noch weiblich und alleinlebend, lebe immer noch in meinem Haus und bestreite meine Ausgaben über einen Auszahlplan meiner verschiedenen Aktienfonds. Da ich selbstständig war, habe ich keinerlei Anspruch auf gesetzliche Leistungen oder Renten, außer später die Lebensaltersrente in Höhe von derzeit ca. 400€. Die KV hat sich auch geklärt (da hatte ich ja noch Fragen ans Forum). Als freiwillig gesetzlich Versicherte während meiner Berufstätigkeit bleibt dies so bis ans Lebensende. Man kann also nicht zurückkehren in die GKV. Das bedeutet, es wird alles aus den Kapitalerträgen errechnet, jedoch geht die GKV bei der Berechnung von einer mindestens Halbtagsstelle aus, auch wenn die Kapitalerträge niedriger sind - bedeutet, dies ist die untere Grenze, die obere Grenze ist die Beitragsbemessungsgrenze.
= derzeit 223 €.
Das Haus ist abbezahlt und ich lasse mir 2.500€ monatlich aus drei verschiedenen Aktienfonds auszahlen. Das finde ich großzügig, da ich nur 1.500€ monatlich brauche. Der Rest wird für Urlaube, ein Sparplan für die Enkel i.H.v. 100 € monatlich, Zahnarzt, Handwerker o.ä. angespart auf dem Girokonto.
Mein Portfolio habe ich auch etwas umgestellt, als ganz klar wurde, dass mir eine Rückkehr ins Berufsleben aus Krankheitsgründen nicht mehr möglich ist:
- 12 AF verschiedener Risikoklassen
- Tausch und Aufnahme von 5 Dividenden ETF. Hier lasse ich mir die Dividenden auszahlen. Auszahlzeiten sind übers Jahr verteilt. Alles andere lasse ich wieder anlegen:
- derzeitiger Stand sind ca. 350.000€
- Gewinn vor Steuern:
- 2023 21,78%
- 2024 laufendes Jahr 14,38%
Damit bin ich derzeit zufrieden, da die Herausnahme geringer als der jährliche Wertzuwachs ist. Mein Plan ist: Sollte sich die Welt weiter so verrückt benehmen wie derzeit und das Vermögen sollte verzehrt sein, dann verkaufe ich das Haus. Meiner Meinung nach müsste es reichen. Meine Anlagestrategie hat sich eigentlich in den letzten 28 Jahren nicht verändert. Alle wichtigen Krisen habe ich mitgenommen und habe sie ausgesessen.
Was haltet ihr von meinem Vorgehen? Bin sehr gespannt.
Wünsche einen schönen Sonntag!

Zitat von capocollo am 10. November 2024, 10:13 UhrAch, noch was zur Steuer: Die letzten zwei Jahre habe ich erstmalig in meinem Leben die Steuererklärung selbst gemacht! Das Finanzamt hat die Kapitalerträge meinen Krankheitskosten gegenübergestellt und ich habe tatsächlich Steuern erstattet bekommen.....
Ach, noch was zur Steuer: Die letzten zwei Jahre habe ich erstmalig in meinem Leben die Steuererklärung selbst gemacht! Das Finanzamt hat die Kapitalerträge meinen Krankheitskosten gegenübergestellt und ich habe tatsächlich Steuern erstattet bekommen.....

Zitat von Phototropic am 10. November 2024, 16:48 UhrHallo @capocollo,
Wenn ich dich richtig verstehe entnimmst du von einem 350.000 Euro Depot jährlich 30.000. Das entspricht einer Entmahmerate von über 8%. Laut diesem Rechner hier hat das auf 30 Jahre gerechnet keine große Erfolgswahrscheinlichkeit, du kannst ja mal ein bisschen damit herumspielen. https://www.bvi.de/service/rechner/entnahmerechner/
Normalerweise rechnet man im positiven Fall eher mit 4% Entnahmerate, mit einem Sicherheitszuschlag sogar eher mit 3%.
Eine finanzielle liquide Reserve, z.b. in Tagesgeld oder Geldmarktfonds (beides bei guten Angeboten aktuell bei ca. 3%) kann ebenfalls hilfreich sein, schlechte Phasen am Aktienmarkt gut zu überstehen und dann nicht verkaufen zu müssen. Auf dem Girokonto würde ich nur die Ausgaben für 1 Monat halten.
1 Haus für eine Person bedeuten relativ viel laufende Kosten. Du hast ja schon geschrieben, dass du irgendwann mit einem Verkauf rechnest und eine Wohnung auch ok wäre.
Da stellt sich die große Frage, ob du es auch jetzt schon verkaufen würdest, oder bei deinem Plan bleibst, es erst zu verkaufen, wenn du musst. Letztlich bleibt eine Beurteilung der Gesamtlage ohne Kenntnis des ungefähren Wert des Hauses schwierig.
Alles Gute!
Hallo @capocollo,
Wenn ich dich richtig verstehe entnimmst du von einem 350.000 Euro Depot jährlich 30.000. Das entspricht einer Entmahmerate von über 8%. Laut diesem Rechner hier hat das auf 30 Jahre gerechnet keine große Erfolgswahrscheinlichkeit, du kannst ja mal ein bisschen damit herumspielen. https://www.bvi.de/service/rechner/entnahmerechner/
Normalerweise rechnet man im positiven Fall eher mit 4% Entnahmerate, mit einem Sicherheitszuschlag sogar eher mit 3%.
Eine finanzielle liquide Reserve, z.b. in Tagesgeld oder Geldmarktfonds (beides bei guten Angeboten aktuell bei ca. 3%) kann ebenfalls hilfreich sein, schlechte Phasen am Aktienmarkt gut zu überstehen und dann nicht verkaufen zu müssen. Auf dem Girokonto würde ich nur die Ausgaben für 1 Monat halten.
1 Haus für eine Person bedeuten relativ viel laufende Kosten. Du hast ja schon geschrieben, dass du irgendwann mit einem Verkauf rechnest und eine Wohnung auch ok wäre.
Da stellt sich die große Frage, ob du es auch jetzt schon verkaufen würdest, oder bei deinem Plan bleibst, es erst zu verkaufen, wenn du musst. Letztlich bleibt eine Beurteilung der Gesamtlage ohne Kenntnis des ungefähren Wert des Hauses schwierig.
Alles Gute!

Zitat von capocollo am 10. November 2024, 17:06 UhrHallo Phototropic,
ja, die 4% Regel ist mir bekannt. Aber ich glaube, die passt bei mir nicht. Ich lese das Forum seit vielen Jahren sehr genau und habe mir auch immer Alternativen zu AF angesehen, weil hier in den Diskussionen auch immer wieder großer Wert darauf gelegt wird. Ich bin eher auf Sicherheit bedacht und trotzdem konnte ich mich in fast dreißig Jahren nicht durchringen, Anleihen o.a. relativ risikoarme Alternativen beizumischen. Ich habe, wie du auch, gerechnet, dass es dreißg Jahre reicht - dann bin ich 87 Jahre. Wenn es weniger lange reicht, wird das Haus verkauft: Kaufpreis 2012 275T€, Bankschätzung aktuell zw. 600 und 650T €. Ich genieße mein Haus, solange ich noch einigermaßen stabil bin, aber es würde mir grundsätzlich nicht schwer fallen, mich zu trennen....
Einen schönen Abend wünsche ich!
Hallo Phototropic,
ja, die 4% Regel ist mir bekannt. Aber ich glaube, die passt bei mir nicht. Ich lese das Forum seit vielen Jahren sehr genau und habe mir auch immer Alternativen zu AF angesehen, weil hier in den Diskussionen auch immer wieder großer Wert darauf gelegt wird. Ich bin eher auf Sicherheit bedacht und trotzdem konnte ich mich in fast dreißig Jahren nicht durchringen, Anleihen o.a. relativ risikoarme Alternativen beizumischen. Ich habe, wie du auch, gerechnet, dass es dreißg Jahre reicht - dann bin ich 87 Jahre. Wenn es weniger lange reicht, wird das Haus verkauft: Kaufpreis 2012 275T€, Bankschätzung aktuell zw. 600 und 650T €. Ich genieße mein Haus, solange ich noch einigermaßen stabil bin, aber es würde mir grundsätzlich nicht schwer fallen, mich zu trennen....
Einen schönen Abend wünsche ich!

Zitat von MoneyMaker am 10. November 2024, 19:16 UhrIch denke auch, dass das mit den 4% eine Annahme ist, die sehr pauschalisiert ist und nicht hinterfragt, welche zusätzlichen Möglichkeiten man hat und wie man seine Anlage managed. Ich will jetzt aber keine Diskussion anfangen, ob das die beste Lösung ist, weil man den MSCI ja ohnehin nicht schlagen kann usw.
Mein Frage an @capocollo wäre: Sind Deine Auszahlungen der Fonds Verkäufe oder wird das auch über Dividenten etc erreicht. Und in welche Dividenden ETF schichtest Du um?
Ich schichte i.A. auch in Richtung Dividenten um (sowohl ETFs. also auch Aktien) und nutze bei den ETFs z.B. den Xtrackers Stoxx Global Select Dividend, oder Global X SuperDividend und Global X NASDAQ 100 Covered Call die beiden letzten jeweils in den ausschüttenden Varianten.
Ich denke auch, dass das mit den 4% eine Annahme ist, die sehr pauschalisiert ist und nicht hinterfragt, welche zusätzlichen Möglichkeiten man hat und wie man seine Anlage managed. Ich will jetzt aber keine Diskussion anfangen, ob das die beste Lösung ist, weil man den MSCI ja ohnehin nicht schlagen kann usw.
Mein Frage an @capocollo wäre: Sind Deine Auszahlungen der Fonds Verkäufe oder wird das auch über Dividenten etc erreicht. Und in welche Dividenden ETF schichtest Du um?
Ich schichte i.A. auch in Richtung Dividenten um (sowohl ETFs. also auch Aktien) und nutze bei den ETFs z.B. den Xtrackers Stoxx Global Select Dividend, oder Global X SuperDividend und Global X NASDAQ 100 Covered Call die beiden letzten jeweils in den ausschüttenden Varianten.

Zitat von Phototropic am 10. November 2024, 21:20 UhrHallo @capocollo,
danke für die Ergänzungen, wenigstens 600.000 für das Haus ist ja nochmal ein guter Batzen. Ein bisschen was kommt ja noch mit der Lebensaltersrente dazu. Ich habe auch keine Anleihen außer absolute Geldmarktfonds Kurzläufer, Tagesgeld und Festgeld sind aber im kurzfristigen Bereich genauso gut.
Du hast ja schon einige Stürme am Aktienmarkt überstanden und kommst zur Not auch mit etwas weniger aus. Nachlässigkeiten im Vermögensmanagent kannst du dir nicht leisten, da dann das Auffangnetz mit 400 Euro relativ gering ist, aber das weißt du ja selbst.
Ich denke du kriegst das gut hin und du kannst stolz auf deine Lebensleistung sein.
Alles Gute!
Hallo @capocollo,
danke für die Ergänzungen, wenigstens 600.000 für das Haus ist ja nochmal ein guter Batzen. Ein bisschen was kommt ja noch mit der Lebensaltersrente dazu. Ich habe auch keine Anleihen außer absolute Geldmarktfonds Kurzläufer, Tagesgeld und Festgeld sind aber im kurzfristigen Bereich genauso gut.
Du hast ja schon einige Stürme am Aktienmarkt überstanden und kommst zur Not auch mit etwas weniger aus. Nachlässigkeiten im Vermögensmanagent kannst du dir nicht leisten, da dann das Auffangnetz mit 400 Euro relativ gering ist, aber das weißt du ja selbst.
Ich denke du kriegst das gut hin und du kannst stolz auf deine Lebensleistung sein.
Alles Gute!

Zitat von capocollo am 11. November 2024, 3:18 UhrHallo Phototropic,
vielen Dank für deine anerkennenden Worte. Bin ehrlich gesagt auch ein bisschen stolz. In dreißig Jahren lernt man auch mit den vielen Zweiflern im Freundeskreis umzugehen, was nicht immer leicht war. Gruppenzweifel können nämlich leicht ansteckend sein und die Deutschen scheuen den Aktienmarkt. Die meisten kamen in den letzten zwei Jahren zu mir und haben sich meine Ideen angehört und legen jetzt an. Jedoch finde ich, mit Mitte 50 anzufangen ein wenig schade für die vielen vergebenen Chancen.
In deiner vorletzten Nachricht empfahlst du einen Entnahmerechner. Auf den bin ich noch gar nicht eingegangen. Ich hatte mir während des Studiums einen solchen mit Excel "gebastelt". Inflation und erhöhte Gesundheitsausaben im Alter hatte ich mit je 2% pro Jahr einkalkuliert. Vor einigen Jahren hatte sich Finanztest in einer Sonderausgabe damit beschäftigt und man konnte den Anspar-,Entnahmerechner runterladen. Den nutze ich und spiele immer ein bisschen herum. Ja, 8% Entnahmen hören sich viel an. Aber über die Jahre geglättet waren die Gewinne immer weit höher als 8%, sodass die Differenz natürlich weiter für Zuwachs sorgt.
Hallo MoneyMaker,
die Entnahmen sind rein aus Fondsverkäufen. Die Dividenden sind ein Zubrot. Hieraus zahle ich z.B. den Gärtner (habe 1000m² Garten) oder der Urlaub darf ein bisschen luxuriöser sein.
Ich lasse mir nicht von allen Fonds Dividenden auszahlen. Die Wahl fiel so aus, dass ich ca. alle zwei Monate, also übers Jahr verteilt, immer etwas bekomme.
Du fragtest nach den Umschichtungen: SPDR S&P Global Dividend Aristocrats A1T8GD, iShares STOXX Global Select Dividend A0F5UH, SPDR S&P US Dividend Aristocrats A1JKS0, Vanguard FTSE All-World High Dividend A1T8FV, Franklin European Dividend UCITS ETF A2DTF2. Diese Dividenden ETFs habe ich zu den ansonsten Aktienfonds hinzugenommen und lasse mir die Dividenden auszahlen. Ich habe sie nun seit einem Jahr, aber mit der Entwicklung bin ich recht zufrieden. Man muss ja bedenken, die Auszahlung geht natürlich zulasten der Rendite, aber im Schnitt über 9%.
Wünsche euch weiter eine gute Nacht......
Hallo Phototropic,
vielen Dank für deine anerkennenden Worte. Bin ehrlich gesagt auch ein bisschen stolz. In dreißig Jahren lernt man auch mit den vielen Zweiflern im Freundeskreis umzugehen, was nicht immer leicht war. Gruppenzweifel können nämlich leicht ansteckend sein und die Deutschen scheuen den Aktienmarkt. Die meisten kamen in den letzten zwei Jahren zu mir und haben sich meine Ideen angehört und legen jetzt an. Jedoch finde ich, mit Mitte 50 anzufangen ein wenig schade für die vielen vergebenen Chancen.
In deiner vorletzten Nachricht empfahlst du einen Entnahmerechner. Auf den bin ich noch gar nicht eingegangen. Ich hatte mir während des Studiums einen solchen mit Excel "gebastelt". Inflation und erhöhte Gesundheitsausaben im Alter hatte ich mit je 2% pro Jahr einkalkuliert. Vor einigen Jahren hatte sich Finanztest in einer Sonderausgabe damit beschäftigt und man konnte den Anspar-,Entnahmerechner runterladen. Den nutze ich und spiele immer ein bisschen herum. Ja, 8% Entnahmen hören sich viel an. Aber über die Jahre geglättet waren die Gewinne immer weit höher als 8%, sodass die Differenz natürlich weiter für Zuwachs sorgt.
Hallo MoneyMaker,
die Entnahmen sind rein aus Fondsverkäufen. Die Dividenden sind ein Zubrot. Hieraus zahle ich z.B. den Gärtner (habe 1000m² Garten) oder der Urlaub darf ein bisschen luxuriöser sein.
Ich lasse mir nicht von allen Fonds Dividenden auszahlen. Die Wahl fiel so aus, dass ich ca. alle zwei Monate, also übers Jahr verteilt, immer etwas bekomme.
Du fragtest nach den Umschichtungen: SPDR S&P Global Dividend Aristocrats A1T8GD, iShares STOXX Global Select Dividend A0F5UH, SPDR S&P US Dividend Aristocrats A1JKS0, Vanguard FTSE All-World High Dividend A1T8FV, Franklin European Dividend UCITS ETF A2DTF2. Diese Dividenden ETFs habe ich zu den ansonsten Aktienfonds hinzugenommen und lasse mir die Dividenden auszahlen. Ich habe sie nun seit einem Jahr, aber mit der Entwicklung bin ich recht zufrieden. Man muss ja bedenken, die Auszahlung geht natürlich zulasten der Rendite, aber im Schnitt über 9%.
Wünsche euch weiter eine gute Nacht......

Zitat von Feedback am 11. November 2024, 16:27 UhrHi, in ein paar Jahren wirst du ja Frührente beantragen, dann hast du inflationsgesicherte 400 Euro weniger die du aus deinem Depot entnehmen musst.
Dazu hast du doch 2 Wohnungen, was kommt da an Kaltmiete rein? Wenn es so 1000 Euro sind hättest du das Existenzminimum durch Miete+Rente ja erreicht und das Depot ist für Bonus =)
Hi, in ein paar Jahren wirst du ja Frührente beantragen, dann hast du inflationsgesicherte 400 Euro weniger die du aus deinem Depot entnehmen musst.
Dazu hast du doch 2 Wohnungen, was kommt da an Kaltmiete rein? Wenn es so 1000 Euro sind hättest du das Existenzminimum durch Miete+Rente ja erreicht und das Depot ist für Bonus =)