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Das ist der Weg!?

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Liebe Frugalisten & Forenmitglieder :),

ich habe in den letzten Wochen immer mal wieder auf dieser Seit und insbesondere in diesem Forum ein wenig gestöbert, gelesen und verglichen - besteht das Leben nicht aus Vergleichen und daraus insb. beim Thema Geld/Anlage etc. immer mal wieder nach Links und Rechts zu schauen, um zu verstehen wie andere mit dem Thema umgehen und "haushalten"?! Ich finde es auf jeden Fall klasse, dass es für diese Themen Foren wie dieses hier gibt - Hut ab vor der Idee und auch der Disziplin im Zusammenhang mit Frugalisten.de!

Nun zu mir:

Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und habe eine kleine Tochter. Als Angestellter HR-Manager in einem Konzern (Pharma) liege ich bei rund 110k brutto im Jahr - ca. 5k netto monatlich (meine Frau arbeitet TZ, wir werfen unsere Gehälter zusammen und teilen durch 2 - so sind es entsprechend ca. 3900,- netto.  Andere Einnahmequellen habe ich nicht. Mittel- Langfristig eine vererbte Immobilie mit einer Nettomiete von rund 2000 Euro (4 Wohneinheiten ländlich). Ansonsten habe ich noch eine BAV laufen in welche mein Arbeitgeber ebenfalls einzahlt - hier überlege ich noch zusätzlich in die Entgeltumwandlung zu gehen. Keine Schulden, Bafög glücklicherweise direkt zurückgezahlt.

Mein Vermögen ist aufgeteilt auf rund 60k ETFs (klassisch MSCIWorld thesarierend) und zusammen mit meiner Frau 16k in einem Dividenden- ETF mit dem Ziel einer späteren klassischen Dividende zur Kompensation von Nettoeinkommen  bei bspw. Arbeitszeitreduzierung. Diesen haben wir tatsächlich erst seit ein paar Monaten und packen monatlich gemeinsam 1k rein (konnte meine Frau überzeugen :)). Die Ausschüttungen werden aktuell wieder reinvestiert. Auf dem Tagesgeldkonto schlummern nochmal rund 45k. Das tut weh bei der aktuellen Inflation - jedoch sind wir drauf und dran in den nächsten 1-2 Jahren Eigentum (Haus oder Wohnung, mind. 140 qm) zu erwerben, weshalb der schnelle Zugriff auf ein gewisses Eigenkapital schon wichtig ist aus meiner Sicht. --> In den letzten Wochen komme ich jedoch mehr und mehr zum Zweifeln was Eigentum betrifft (Hohe Kaufpreise, Zinsen steigen, Rohstoffpreise steigen, Handwerker sind rar ....you name it). Super schwere Entscheidung und so richtig ins Doing kommen mit Immobiliensuche etc. ist neben Job und Kind gar nicht so einfach.

Meine Sparquote liegt bei ca. 41%, wobei davon rund 1k in ETFs gehen, 200,- auf Tagesgeld, 300 in eine alte Lebensversicherung (vor 2000 abgeschlossen, Steuer!) sowie einen alten, sehr kleinen, Bausparvertrag (3,5% Guthabenzinsen).

Ich/wir leben def. nicht frugalistisch und wohnen in einer recht teuren Stadtwohnung (20% meines nettos), gehen gerne mal schön Essen und leisten uns auch mal 1-3 schöne Urlaube im Jahr. Meine Fixkosten belaufen sich somit auf 52% - bleiben 6-7% zur freien Verfügung pro Monat neben den 41% Sparquote.

Wir fahren ein Auto gemeinsam - darauf wollen wir auch nicht verzichten.

Einsparpotential sehe ich insb. bei Konsum/Lebensmitteln sowie ggfls. Autoversicherung. Andere Verträge wie KK, Internet etc. prüfe ich regelmäßig und versuche günstigere Anbieter auszumachen.

Ich bin sehr beeindruckt von vielen hier, welche konktete Pläne mit konkreten Rechnungen etc. ausbaldovert haben - da bin ich noch nicht wirklich. Ich bin froh, dass ich vor einigen Jahren angefangen habe in ETFs zu investieren und halbwegs diszipliniert das 3 Kontenmodell lebe mit direkten Daueraufträgen auf die Verrechnung- bzw. Tagesgeldkonten.

Ich wäre einfach für ein Feedback dankbar und ggfls. für den ein oder anderen Tipp - ins. das Thema Eigenheim ist aktuell (jetzt als kleine Familie) dauerhaft in meinem Kopf - so nach dem Motto "das macht man halt so" - aber auch die Vorstellung mit eigenem Garten und etwas materiell "vererbbarem" irgendwann in den Lebensabend zu gehen. Andererseits, wie oben beschrieben, ist das schon nicht so einfach aktuell und ein Berg an "Schulden" muss man auch mental aushalten können/wollen. Da fühle ich mich derzeit mit den schwarzen/grünen Zahlen und dem gut im Plus liegenden Depot etwas wohler. Eine andere Idee derzeit ist es, in (kleinere) Immobilien zu investieren und diese mittelfristig als passive Einkommensquelle (Mieten) zu betrachten. Aber auch hier würde ich um eine Fremdfinanzierung nicht drumherum kommen.

Kurzum - mir macht es Spaß mich mit dem Thema Geld zu beschäftigen und freue mich auf einen regen Austausch :).

Danke Euch!

 

Hallo Bulleninvestor, willkommen im Forum.

Zu der Immobilie fehlen noch ganz viele Infos, aus welcher Region ihr kommt, wie sich die Preise hier in den letzten Jahren entwickelt haben, in welcher Grössenordnung eine von euch angepeilte Immobilie liegen würde, ob deine Frau langfristig in TZ bleiben will usw..

Was habt ihr denn bisher mit eurem Geld gemacht, wenn ihr mit 35 nicht ein Jahr an Nettoeinkommen gespart habt?

Ein Aktiendepot ist auch ein materielles Erbe, zu dem noch mobil.

Grüsse vom Sparschwein

Hallo Bulleninvestor

herzlich Willkommen hier!

Mit Mitte 30 und bei guten, 6stelligen Gehalt ist das bislang vorhandenen Vermögen in der Tat nicht all zu hoch. Aber ihr seid jung und könnt die Weichen stellen.

Den Dividenden ETF würde ich aufgrund der Steuerschädlichkeit i.V. mit der noch langen Vermögensaufbauphase hinterfragen. Vielleicht vereinfachen und alles in den thesaurierenden MSCI und noch ergänzend etwas EM oder small caps in Erwägung ziehen, oder gleich einen FTSE oder all world besparen.

Mit der eigenen Immobilie ist es so eine Sache. Vor allem eine auch emotionale. Fakt ist, dass alles übe die Zweckmäßigkeit als Konsum betrachtet werden kann (bei einer 3 köpfigen Familie alles >3-4 Zimmer).

Wegen den Preisen ist es wohl nicht viel anders wie den ATH bei Aktien. Irgendwie ist es immer zu teuer zu kaufen. Aber bei Aktien kann man schön schrittweise rein und hat weniger Kosten (Notar, Grunderwerbsteuer, Grundbuch, evtl. Notar o.Ä.). Eine größere Wohnung oder Haus wird euch sicher stärker binden (räumlich und finanziell). Grundlegend abraten kann ich dir nicht.

Hallo zusammen,

zunächst danke für die ersten Rückmeldungen!

@Sparschwein: Die Preise für Eigentumswohnungen/Einfamilienhäuser sind in den letzten 10 Jahren um gut 10-15% gestiegen. Der durchschnittliche Kaufpreise liegt bei 4.800 € den qm. Somit wären wir bei 7-800k dabei - was aus meiner Sicht eine Wahnsinns Summe ist - dazu kommen ggfls. noch Renovierungskosten sowie Kaufnebenkosten etc. Meine Frau wird vss. weiterhin in TZ bleiben. Somit wird sich an der Einkommenssituation in den nächsten Jahren nichts ändern. Größere Gehaltssteigerungen sind ebenso nicht zu erwarten. Mein Einkommen hat sich in den letzten 3-4 Jahren fast verdoppelt (Arbeitgeberwechsel etc.), so dass meine Sparquote sich enorm verbessert hat. Daneben sind wir wie gesagt nicht unbedingt sehr sparsam unterwegs gewesen. Viele Fernreisen und andere Ausgaben für bspw. neue Möbel etc. taten ihr Übriges. Das angegebene Vermögen ist das von meins (nicht meiner Frau) und beläuft sich wie geschildert auf rund 110k - demnach ist es durch mehr als ein Jahresnettoeinkommen - ob es nun viel oder wenig ist liegt wohl im Auge des Betrachters - sicherlich wäre bei höherer Sparquote in der Vergangenheit heute schon deutlich mehr drin gewesen.

@Muslime_Frugi:

Das mit dem Dividendentitel ETF (IE00BYYHSM20) und den Steuern ist ein valider Punkt - allerdings habe ich verstanden, dass die Steuerstundung nach dem neuen Steuergesetz seit 2018 so nicht mehr möglich ist. Ich finde den Gedanken gut, ein passives Einkommen (Cashflow) zu erzeugen, welcher ab einem bestimmten Punkt ermöglich Fixkosten zu decken oder ggfls. die Teilzeit bei gleichem Lebensstandard zu ermöglichen. Dies dann ohne eine Auszahlungs- bzw. Entnahmestrategie zu haben - somit bleibt der ETF unberührt und die Wertsteigerung langfristig gegeben. So mein Gedanke neben dem MSCIWorld (IE00B4L5Y983), welcher als Altersvorsorge bzw. Vermögensaufbau/Erhalt gedacht ist. Einen EM hatte ich mal angefangen zu besparen jedoch wegen der relative schlechten Performance und hohen TER einfach auf Eis gelegt (Schlummert jetzt mit ca. 4k). Eine Idee wäre es von dem Geld auf dem Tagesgeldkonto nochmal einen gewissen Betrag in den Vanguard FTSE All-World (thesaurierend) zur investieren - was meinst Du/Ihr?

Danke und sonnige Grüße!

Zitat von Bulleninvestor am 19. April 2022, 13:35 Uhr

Das mit dem Dividendentitel ETF (IE00BYYHSM20) und den Steuern ist ein valider Punkt - allerdings habe ich verstanden, dass die Steuerstundung nach dem neuen Steuergesetz seit 2018 so nicht mehr möglich ist.

Was meinst du damit? Auf Kurssteigerungen von (thesaurierenden) ETFs sind auch weiterhin keine Steuern fällig.

Ich finde den Gedanken gut, ein passives Einkommen (Cashflow) zu erzeugen, welcher ab einem bestimmten Punkt ermöglich Fixkosten zu decken oder ggfls. die Teilzeit bei gleichem Lebensstandard zu ermöglichen. Dies dann ohne eine Auszahlungs- bzw. Entnahmestrategie zu haben - somit bleibt der ETF unberührt und die Wertsteigerung langfristig gegeben.

Und wo ist da der Unterschied, ob du einen Anteil verkaufst und entnimmst, oder ob die dem ETF zugrundeliegenden Firmen dies tun (bzw. deren Gewinn ausschütten) und dieses an ihre Aktionäre verteilen? Lediglich hast du dann keine Handhabe mehr darüber, wie hoch dieser "Cashflow" ist, wohingegen du sehr präzise steuern kannst, wie wertvoll die Titel sind, die Anteile sind, die du verkaufst.
Ausserdem musst du auf die Dividenden aktuell IMMER 25% Kapitalertragssteuer zahlen (sobald du über dem Steuerfreibetrag bist). Das heisst die musst du zahlen, ob du das Geld gerade wirklich brauchst, oder nicht.

Was meinst du mit "unberührt"? Dein ETF ist nicht die heilige Jungfrau Maria.
Der Wertzuwachs eine ausschüttenden ETFs abzüglich der Dividenden ist logischerweise immer viel niedriger, als der Wertzuwachs eines Thesaurierers, auf den gleichen Index.

So mein Gedanke neben dem MSCIWorld (IE00B4L5Y983), welcher als Altersvorsorge bzw. Vermögensaufbau/Erhalt gedacht ist. Einen EM hatte ich mal angefangen zu besparen jedoch wegen der relative schlechten Performance und hohen TER einfach auf Eis gelegt (Schlummert jetzt mit ca. 4k). Eine Idee wäre es von dem Geld auf dem Tagesgeldkonto nochmal einen gewissen Betrag in den Vanguard FTSE All-World (thesaurierend) zur investieren - was meinst Du/Ihr?

Jetzt hast du recht ausführlich erklärt, wieso du gerne einen ausschüttenden ETF besparen möchtest um danach zu fragen, was wir davon halten, wenn du in einen thesaurierenden investierst.
Ganz wichtig ist, dass du dir eine für dich passende Strategie überlegst und dann dabei bleibst - ohne diese - zumindest ein paar Jahre - zu hinterfragen. Dass du aufgehört hast in den EM zu investieren, weil er nicht performt hat, ist kein gutes Zeichen.
Wieso hast du denn ursprünglich mal angefangen diesen zu kaufen?

Zitat von Bulleninvestor am 19. April 2022, 13:35 Uhr

Hallo zusammen,

zunächst danke für die ersten Rückmeldungen!

@Sparschwein: Die Preise für Eigentumswohnungen/Einfamilienhäuser sind in den letzten 10 Jahren um gut 10-15% gestiegen. Der durchschnittliche Kaufpreise liegt bei 4.800 € den qm. Somit wären wir bei 7-800k dabei - was aus meiner Sicht eine Wahnsinns Summe ist - dazu kommen ggfls. noch Renovierungskosten sowie Kaufnebenkosten etc.

Ja, das wäre wirklich eine ganze Menge und wahrscheinlich würde euer gesamtes bisher Erspartes in den Kauf als Eigenkaptial gehen?! Das ist eine Lifestyleentscheidung.

Meine Frau wird vss. weiterhin in TZ bleiben. Somit wird sich an der Einkommenssituation in den nächsten Jahren nichts ändern.

Oder es kommen noch weitere Kinder und TZ fällt weg?

Größere Gehaltssteigerungen sind ebenso nicht zu erwarten. Mein Einkommen hat sich in den letzten 3-4 Jahren fast verdoppelt (Arbeitgeberwechsel etc.), so dass meine Sparquote sich enorm verbessert hat.

Sehr gut, Glückwunsch!

Daneben sind wir wie gesagt nicht unbedingt sehr sparsam unterwegs gewesen. Viele Fernreisen und andere Ausgaben für bspw. neue Möbel etc. taten ihr Übriges. Das angegebene Vermögen ist das von meins (nicht meiner Frau) und beläuft sich wie geschildert auf rund 110k - demnach ist es durch mehr als ein Jahresnettoeinkommen - ob es nun viel oder wenig ist liegt wohl im Auge des Betrachters - sicherlich wäre bei höherer Sparquote in der Vergangenheit heute schon deutlich mehr drin gewesen.

Auf diese Zahl komme ich auf Grund deines Anfangsposts nicht, aber das ist auch nicht entscheidend. Die ersten 100k sind geknackt, das ist schon mal ein Anfang!

Grüsse vom Sparschwein

 

Hallo Bulleninvestor,

mit dem Einkommen und der Sparquote sieht deine finanzielle Situation auf jeden Fall schonmal ziemlich gut aus und auch, dass du dich mit deinen Finanzen beschäftigst ist leider immer noch nicht selbstverständlich. Also erstmal Glückwunsch dazu!

Zu dem Thema Immobilie ja/nein mal ein paar Gedanken. Bis vor kurzem dachten wir auch, dass wir dann 'natürlich' ein Haus kaufen/bauen würden als Altersvorsorge weil man das halt so macht in einem gewissen Alter etc. Erst nach längerer Planung (vor allem auch Budgetplanung) haben wir angefangen an dem ganzen Vorhaben prinzipiell zu zweifeln. Ist das eigentlich noch finanziell sinnvoll? Wollen wir wirklich unbedingt ein Eigenheim? Mittlerweile haben wir uns dagegen entschieden. Wir sind beide keine großen Do-it-yourself Handwerker noch begeisterte Gärtner und sich um ein Haus kümmern klingt für uns mehr nach lästigem Stress als nach einer schönen Lebensaufgabe. Was ich damit sagen will, es gibt Leute für die ist ein eigenes Haus mit Garten eine wahnsinnige Erfüllung und für manche nur ein Klotz am Bein. Versuche also am besten mal mit deiner Frau zusammen rauszufinden welcher Typ ihr seid, erstmal ganz unabhängig von den finanziellen Überlegungen.

Hoffe das hilft 😉

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

Immobilien sind eigentlich mittlerweile zu teuer geworden damit ein solches Vorhaben finanziell sinnvoll gestaltet werden kann. Bei Deinen Angaben zu Kaufpreis und EK müsstest Du wahrscheinlich schon rd. 700 Tsd. finanzieren. Bei einer fiktiven Annahme eines Zinssatzes von 2% und einer Tilgung über 30 Jahre wären rd. 2.600 Euro mtl. zahlen um die Immobilie abzubezahlen, also rd. die Hälfte Deines aktuellen Nettoeinkommens. Dann wärst Du 65. In der Praxis hast Du natürlich ein bis zwei Zinsanpassungstermine mit dem Zinsänderungsrisiko, denn 30 Jahre lassen sich nicht festschreiben (20 oder auch 25 geht). Also mal ganz grob über den Daumen. Du kannst natürlich sondertilgen und so die Dauer verkürzen.

Mal zum Vergleich: ich habe mein Haus 2004 (Neubau, gute Stadtlage, freistehend, 127 qm) mit 37 für 240 Tsd. gekauft, inkl. Parkett, Küche, Garage, Zaun, Garten etc. waren es rd. 300 Tsd., davon 170 Tsd. finanziert, etwas mehr als notwendig, weil ich einen 3 Jahre alten BMW sowie eine 6-wöchige Australienreise mit finanziert habe 😉  Zuerst 4,6% Zinsen und 1% Tilgung für 10 Jahre, 2014 1,75% Zinsen und 3% Tilgung, 2024 stehen noch rd. 98 Tsd. auf der Uhr welche ich dann über 10 oder 15 Jahre volltilgen werden. Ich bin dann also mit 67 bzw. 72 durch. 30 Jahre zur Abzahlung ist ein realistischer Horizont. Das waren immer Raten zwischen 500-800 Euro im Monat, also nichts was einem Schweißperlen auf die Stirn treibt. Sondergetilgt habe ich nie. Bin allerdings auch immer Alleinverdiener gewesen, so dass es keine großen Spielräume gegeben hat und wenn mal was extra kam haben wir uns einen schönen Urlaub gegönnt oder ich habe es für meine Hobbies verwendet. Aber alles gut so wie es gelaufen ist, ich würde es heute nicht anders machen im Rückblick. Das Auto fahre ich immer noch und an die Reise(n) denken wir immer gerne zurück.

Ein Haus ist schön, keine Frage, wir fühlen uns pudelwohl hier und möchten es nicht missen. Aber mehr als wohnen kann man letztlich auch nicht und davon hängt das Lebensglück nicht ab. Wenn es die Finanzen arg strapaziert solle man es sich gut überlegen. Also ich würde mir bei den Preisen heutzutage wahrscheinlich keine Immobilie mehr zulegen.

NoFrugalist und Konsument haben das Thema Immobilien aus zwei unterschiedlichen Erfahrungen gut beschrieben. Eine eigene Immobilie ist sicher auch ein sinnvoller Investmentbaustein hin zu FIRE und keine ausschließliche Lifestyle Entscheidung. Neben familiären Lebensrisiken (Trennung, Krankheiten...) ist es aber schon so, dass die Entscheidung pro Immobilie FIRE etwas nach hinten schiebt. Wenn FIRE mit Mitte 50 auch ok ist kann die Immobilie auch passen.

@Sparschwein: Zum Thema Ausschüttung vs. Thesaurierung und FiFo empfiehlt sich mit der Investmentsteuerreform 2018 und "Vorabzugspauschale" zu beschäftigen.

 

Zitat von Muslime_Frugi am 20. April 2022, 12:12 Uhr

Eine eigene Immobilie ist sicher auch ein sinnvoller Investmentbaustein hin zu FIRE und keine ausschließliche Lifestyle Entscheidung.

Mich würde deine Begründung für diese These interessieren.

@Sparschwein: Zum Thema Ausschüttung vs. Thesaurierung und FiFo empfiehlt sich mit der Investmentsteuerreform 2018 und "Vorabzugspauschale" zu beschäftigen.

Hab es mal  kurz überflogen und nicht sofort erkannt, wie das meinen Aussagen widerspricht. Bin persönlich nicht in Deutschland steuerpflichtig, aber vielleicht interessiert das ja den ein oder anderen Mitleser. Bitte führe deine Gedanken aus.

Edit: Es geht um die Vorabpauschale, die das Wachstum thesaurierender Fonds betrifft.
Naja, die Genossen werden sich schon etwas dabei gedacht haben.

Grüsse vom Sparschwein

Hi Sparschwein,

sowohl die Frage der selbst-genutzten Immobilie als auch Vorabpauschale sind hier im Forum mehrfach thematisiert. In der Hoffnung dass eine Wiederholung auch dem Fadeneigner hilft hier gerne in Kürze:

Immobilie:
Wenn absehbar über die nächsten Jahre kein Umzug geplant ist/Flexibilität keine Prio hat und die Immobilie eine zweckmäßige Größe hat sehe ich folgende Vorteile:

  1. Nominale Annuitätenrate = Inflationsschutz vs. indexiert steigender Miete
  2. Nutzung des Fremdkapitalhebels, Verzinsung auf das EK bei Wertsteigerung
  3. Wertsteigerung
  4. Aktieninvestment parallel möglich wenn die Zins-&Tilgungsrate in etwa der Miete entspricht oder geringfügig darüber liegt
  5. Gute Asset Diversifikation zu Aktien da geringe Korrelation
  6. Neben Aktien sind Immobilien für mich die einzigen Anlagen mit stabilem und stetigen Cashflow (Miete oder ersparter Miete sowie Dividenden)
  7. Noch und weiterhin steuerliche Sonderbehandlung bei Verkaufserlösen
  8. Steuerliche Absetzbarkeit durch AfA und Zinsen, Nebenkosten im Falle einer späteren Vermietung
  9. Bei Nutzung im Alter oder FIRE ist keine Miete aus zu versteuerten Einkünften zu erwirtschaften, die KM beträgt in vielen Haushalten 30-40% der Monatskosten. Ein Frugalist mit eigener, bezahlter Immobilie kann neben Grundfreibetrag und Werbungskosten oftmals mit einer null oder gering einstelligen Steuerquote aus seinen Einkünften leben.
  10. Bewertung im Fall des Vererbens meist unter Marktwert und so steuerlich günstiger als ein Depot oder Anleihen/Bargeld. gerade bei Vermögenden Haushalten interessant neben dem Depot

Es wäre schön, wenn die übliche Grundsatzdiskussion Aktien vs. Immobilien an der Stelle mit dem Respekt des Themenstellers ausbleiben würde. Ich bin auch ein großer Fan von Aktien und habe die Anlage über die Jahre zu Gunsten von Immobilien zu sehr vernachlässigt. Aber ein Entweder/Oder ist sicher falsch.

Zur Vorabpauschale kann man im Netz einiges lesen, z.B. bei Finanzen.de

@bulleninvestor Muslime_Frugi hat die verschiedenen Aspekte m.E. ganz gut zusammengefasst, neben den verschiedenen Vorrednern.

Ich persönlich habe mich bspw. vor 9 Jahren für den Kauf einer ETW entschieden - da ich nicht privat zur Miete wohnte und das Unternehmen fleissig die Erhöhungen durchgezogen hat. Nachdem ich ebenfalls nicht der große Handwerks-Fan bin, habe ich mich daher bewusst für den Kauf eines Neubaus entschieden. Dafür muss man zwar mehr Geld locker machen, aber es meiner Meinung nach entscheidende Vorteile.

Zum einen hast Du hier noch die Bauträgerhaftung zwei Jahre nach Fertigstellung, falls irgendwas nicht korrekt umgesetzt wurde. Während dieser zwei Jahre fliessen bereits die Wohngeldzahlungen und es werden Rückstellungen gebildet. Bei gebrauchten Immobilien muss man hier immer ein gutes Auge darauf haben, was für Rückstellungen vorhanden sind und was wohl in nächster Zeit an Reparaturen anstehen wird.

Zum anderen habe ich noch während der Bauphase mir die Wohnung nach meinen individuellen Wünschen "anpassen" lassen. Wo sollen Wände / Steckdosen hin etc. Natürlich zahlt man hier auch etwas, aber die Wohnung ist nun nach meinen Wünschen und ich brauch keine großen Verlängerungskabel verlegen.

Bei meiner Kalkulation zur Finanzierung bin ich noch von meinem "Verprasser-Zeitraum" ausgegangen, so dass ich die Finanzierung ohne jegliche Einschränkungen in meinem persönlichen Lebensstil durchführen kann. Also nach zwanzig Jahren ist sie definitiv komplett gezahlt - und dann habe ich an monatlichen Kosten lediglich das Hausgeld, was sich dzt. auf 190 € beläuft. Und das Hausgeld lässt sich durchaus ganz gut kalkulieren bzw. gibt mir persönlich ein gutes Gefühl, wenn ich mal in Rente gehen sollte, was ich für einen Kostenblock "Wohnen" habe. Nebenbei darf man die Wertsteigerungen nicht vergessen - allerdings blende ich diese bei meinen Aufstellungen aus. Das sind einfach zusätzliche stille Reserven.

Aber wie schon zuvor erwähnt, dies muss jeder immer für sich individuell entscheiden.

Meine Entsheidung zum Hauskauf war die erkaufte Unabhängigkeit. Ich wollte einen eigenen Bereich zum werkeln, Basteln und frei sein, ohne dass mir jemand Vorschriften macht oder auf die Nerven geht. Diesen Freiraum hat man als Mieter idr. nicht. Haus und Hof machen aberbauch viel Arbeit. Ich habe mjr jetzt drei Wochen frei genommen um den Garten zu machen, die Gemüsebeete, neues Hühnerhaus und Gehegeerweiterung, das Energiesystem muss gewartet werden und der Schuppen bekommt einen neuen Dachstuhl...

Es ist immer was zu tun, im Herbst Baume schneiden etc...

Muss man schon Bock drauf haben. Frisst bei uns im Schnitt zwei volle Tage die Woche von jetzt bis Oktober, über den Winter vielleicht nur einen. Wer ohnehin viel arbeitet, der möchte seine Freizeit vielleicht mkt anderen Dingen füllen. bei uns läuft das so nebenbei, wir sind aber eben auch fast jeden Tag zu Hause bzw. einer ist immer da und tüddelt rum. Eine Eigentumswohnung ist da natürlich deutlich pflegeleichter, vor allem auch lässt sie viel Raum für andere Beschäftigungsmöglichkeiten wenn man nivht, so wie ich, viel persönlichen Freiraum braucht.

vg

die Unabhängigkeit ist natürlich ein wichtiges und gutes Argument, ich kann mir ein Haustier halten wenn ich es möchte und alles so gestalten wie es mir gefällt. Für meine Mietwohnungen hatte ich z.B. nie große Investitionen in Küche oder Bodenbeläge getätigt. Wenn man neu baut hat man viele Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung. Ich habe da ich nicht in die Breite gehen konnte meine Garage in die Länge gebaut (9 Meter) und dort meine beiden Klassiker stehen. In meinem kürzlich gebauten Anbau/Gartenhaus habe ich meine ganzen Motorräder stehen und kann dort werkeln. Mit einer (Miet)Wohnung schwer umsetzbar. Ich kann mich den ganzen Tag wunderbar beschäftigen zu Hause, bei schönem Wetter gehe ich in den Garten, habe auch gar nicht mehr das Bedürfnis iwo großartig hinzufahren.

Aber wie bereits geschildert hängt das alles von den persönlichen Vorlieben ab, wer viel reisen möchte oder kein Garten-Handwerkfan ist, ist wahrscheinlich mit einer Wohnung besser bedient, die schließt man ab und muss sich erst mal nicht weiter kümmern. Wobei sich das bei mir mit dem Alter geändert hat, in jungen Jahren hätte ich überhaupt kein Interesse an einem Haus gehabt, lieber on Tour sein. das ging erst mit Mitte/Ende 30 los. Kenne auch Kollegen, die bereits mit Mitte 20 ein Reihenhaus gekauft haben.

Zitat von konsument am 20. April 2022, 20:01 Uhr

Aber wie bereits geschildert hängt das alles von den persönlichen Vorlieben ab, wer viel reisen möchte oder kein Garten-Handwerkfan ist, ist wahrscheinlich mit einer Wohnung besser bedient, die schließt man ab und muss sich erst mal nicht weiter kümmern. Wobei sich das bei mir mit dem Alter geändert hat, in jungen Jahren hätte ich überhaupt kein Interesse an einem Haus gehabt, lieber on Tour sein. das ging erst mit Mitte/Ende 30 los. Kenne auch Kollegen, die bereits mit Mitte 20 ein Reihenhaus gekauft haben.

Ich will zB gar nicht zu Hause viel rumsitzen, ausser vorm Rechner. Im Haus bin ich ständig mit Dingen beschäftigt, die ich nicht machen möchte. Hier in der Wohnung, diverse Dinge mussten repariert werden, Liste an die Hausmeister, 2 Wochen später alles erledigt. Sturmschaden am Dach, jetzt wird das repariert und die Fassade neu gestrichen. Aufwand für mich NULL. Mein Idealmodell. Wenn ich Freunden immer erkläre, dass ich sogar, wenn ich ein Haus geschenkt bekäme, dieses auf jeden Fall verkaufen würde, sehe ich immer in ungläubige Gesichter.

Kein Wunder, SPON von 2018:

Die Deutschen träumen vom Eigenheim. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für SPIEGEL ONLINE möchten insgesamt knapp 84 Prozent der Befragten lieber in einer eigenen Immobilie wohnen als zur Miete. Das schließt auch jene mit ein, die bereits in einem Eigenheim leben und die Kaufentscheidung nicht bereuen.

Du gehörst dann zu den 16% 😉

Ja, so unterschiedlich kann das sein. Der eine findet es toll, eine Mietwohnung zu beziehen, mkt nichts etwas zu tun hBsn zu müssen und die freie Zeit sonstwo zu verbringen und Menschen wie meine Freundin und ich, die sichauf ihren 2000 quadratmetern austoben und froh sind wenn kein Besuch kommt, genug Essen im Haus ist und man nirgendwo hin muss...

Das ist ja auch alles okay 😉

Zitat von Frugi85 am 20. April 2022, 20:41 Uhr

 

Das ist ja auch alles okay 😉

So ist das. Ich will dir das auch auf keinen Fall ausreden!

Zitat von Frugi85 am 20. April 2022, 20:41 Uhr

Ja, so unterschiedlich kann das sein. Der eine findet es toll, eine Mietwohnung zu beziehen, mkt nichts etwas zu tun hBsn zu müssen und die freie Zeit sonstwo zu verbringen und Menschen wie meine Freundin und ich, die sichauf ihren 2000 quadratmetern austoben und froh sind wenn kein Besuch kommt, genug Essen im Haus ist und man nirgendwo hin muss...

Das ist ja auch alles okay 😉

Naja, die Entscheidung zwischen Wohnung und Haus ist ja noch eine ganz andere Kategorie. Hier kommt es ja vor allem darauf an, was man sich finanziell leisten kann und noch weitere persönliche Faktoren, wie ja schon öfters darauf hingewiesen wurde.

Ein Haus wäre sicherlich schön - wenn ich es mir leisten hätte können - doch aufgrund Erfahrungen aus der ehemaligen Nachbarschaft.... Ich bin in einem Haus aufgewachsen. Nach Erzählungen meiner Eltern waren aber einige ältere Nachbarn im Laufe der Zeit nicht mehr imstande, das Haus wirklich zu nutzen (waren Reihenhäuser). Denn sie konnten aus gesundheitlichen Gründen (Altersbedingt) die Treppen nicht mehr steigen.

Und nachdem ich seit meinem Unfall ebenfalls Gehbehindert bin, habe ich mich eben für eine Wohnung entschieden. Bei mir waren hier aber auch entscheidende Gründe, dass das Haus einen Aufzug hat. Zudem habe ich mich für den 1. Stock entschieden, denn wenn der Aufzug einmal ausfällt ist die Treppe noch eher zu bewältigen, als wenn Du im 4. Stock wohnst. Zudem habe ich auf eine entsprechende Infrastruktur Wert gelegt. Die eine Busstation ist gerade einmal 150 m von meiner Wohnung entfernt, die andere 250 m. In ca. 5 Minuten kann ich zudem zwei unterschiedliche U-Bahnstationen von verschiedenen Linien erreichen, was eine gewisse Flexibilität bei Störungen usw. gibt. Das hat sich natürlich auch alles auf den Kaufpreis ausgewirkt. Daher die "kleine" 2-Zimmer-Wohnung mit Loggia im 1. Stock.

Zudem habe ich gewusst, dass ich bis zum Ruhestand meinen Arbeitgeber definitiv nicht wechseln werde. Und abgesehen davon habe ich mit diesem Objekt, im Falle eines Verkaufs / Vermietung, mitunter gute Anreizpunkte.

Also alles persönliche Faktoren, wie schon von mehreren aufgeführt, die man in die Planung mit einbeziehen sollte.

So ist das Lostoi,

Haus mit noch mehr Fläche, Stockwerken und Garten etc. ist nochmal etwas komplett anderes als eine Wohnung. Es gibt Argumente für beides und es ist wohl auch eine Frage der aktuellen Lebenssituation (Kinder, Hobbies...). Wenn sich wie oben 86% ein Eigenheim wünschen, ist damit allgemein Eigentum gemeint, also Wohnung oder Haus. Der Bulleninvestor hat ja beides als möglich genannt. Wohnungen >140m2 sind allerdings selten und meist nicht günstiger als ein Haus. Mit Kinder ist dann das Haus mit Garten und Garage für die Räder etc. meist passender.

Für die wenigen Jahre mit 3 Kinder in Patchwork Konstellation ist das Haus klar die bessere und emotional gesündere Wahl. Bei mir ist allerdings die Wahrscheinlichkeit gering langfristig im Haus auch ohne Kinder zu bleiben. Bis auf Fahrräder habe ich jetzt schon so wenig Zeugs, dass ich problemlos in eine Wohnung ziehen konnte. Ohne Arbeit will ich auch flexibel sein und mehr reisen. Die Beschäftigung mit Garten und Haustechnik/-instandhaltung kann ich gut erledigen, gibt mir aber nix. Dann gibt es aber wieder die Momente wo einige Gäste da sind und man auf der großen Terrasse im Garten einen unvergesslichen Abend hat, aber das sind eben nur ein paar Momente im Jahr.

Die meisten bleiben nach Auszug der Kinder dann doch im zu große Haus. Da ist viel Gewohnheit dabei, sicher aber auch manch bewusste und passende Entscheidung.

Hi @bulleninvestor mit deinem Einkommen bist du in einer fantastischen Position jetzt geht es darum gut zu Haushalten und vernünftig zu investieren damit nicht alles wie gewonnen so zeronnen. Zu beiden Punkten sowohl investieren als auch Haushalten kann dir keiner einen passenden Tipp geben ohne dich sehr gut zu kennen. Wir können nur unsere Beispiele aufzeigen wie wir es machen. Dabei wirst du feststellen das es doch jeder ganz anders angeht. Es scheint also kein Patentrezept zu geben. Wichtig ist das du dich damit wohlfühlst wie du es machst. Das Bauchgefühl ist vielen von uns abhanden gekommen ich denke dahin sollten wir wieder zurück finden dann klappt es auch ganz gut mit einem gelungenen Leben in dieser wunderschönen Welt.

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